Erfahrung mit AntiDepressiva?

#1
Hallo!

Werde naechste Woche beginnen, Psychopharmaka zu nehmen.

Ich bin mittlererweile an einem Punkt angelangt, wo ich nicht mehr kann, nur noch ein Schatten meiner selbst bin, und schlussendlich den kompletten WAHNSINN dieser Krankheit eingesehen habe.

Hat damit jemand von euch Erfahrung?

alles Liebe,
Magdalena
Zuletzt geändert von Magdalena am Mo Aug 23, 2004 19:40, insgesamt 1-mal geändert.

#2
Also mir hat das Medikament damals sehr geholfen. War nach
8 jähriger ES bestehend wie bei dir aus Fressen- Fasten- exessiver
Sport innerhalb kurzer Zeit symptomfrei und das für 4 Jahre. Und so
grotesk das auch ist, in dieser Zeit hatte ich die Traumfigur, die ich
immer haben wollte.
Leider hat sich die ES bedingt durch eine andere Sucht, dem Alkohol,
wieder eingeschlichen. Und das ist jetzt auch mein eigentliches Problem.
Und leider verträgt sich Alkohol mit Antidepressiva nicht, sonst
würde es mir schon lange wieder besser gehen.
Wenn du viel und hart arbeitest lernst- wenn du
schummelst und aufgibst wird jede Prüfung nur um so schwerer.

#3
Liebe Carolin,

Vielen vielen Dank für Deine Antwort.

Hat mich jetzt echt ein bisschen aufgebaut.

Das Problem ist bei mir ja nicht die Essstörung alleine, sondern ich merke generell, dass ich irgendwie "aus dem Leben ausgetreten bin", und einfach an nichts und niemadem mehr Freude finden kann.
Oft merke ich, dass ich einfach nur so vor mich hinstarre, oder muss ganz plötzlich scheinbar ohne Grund zum weinen anfangen.
Mir fehlt einfach die Kraft zu allem, und ich schaue häufig bewundernd all jene Leute an, die Fortgehe, Spass haben, Tanzen und sich an Dingen erfreuen.
Dabei ist das doch eigentlich NORMAL! und ich kann fast schon nicht mehr glauben, dass ich vor einem halben Jahr ganz genauso war.
Ich weiss nicht, ob das was mit den Hormonen oder sonst was zu tun hat, aber es scheint für mich irgendwie überhaupt keine Gefühle mehr zu geben...

Jedenfalls lege ich jetzt meine letzte Hoffnung in dieses Antidepressiva, und versuche natürlich auch so an allem zu arbeiten, und mich nicht einfach ganz auf eine Pille zu verlassen.

Es tut mir leid, Deinen langen Weg mit der Essstörung und dem folgenden Alkoholproblem zu lesen, und ich hoffe, dass Du aber auch aus dem Alkohol wieder einen Weg rausfinden wirst.
Wenn Dus einmal geschafft hast, geht das sicher aus der anderen Sucht auch wieder.

Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute.

Magdalena