Therapie finden - Versicherung - Kosten - Nachwirkungen

#1
Hallo Ihr Lieben,

ich hardere immer noch mit mir und ganz offen: drücke mich davor, eine Therapie anzugehen.

Zum einen ist es wirklich die Überwindung überhaupt erstmal loszugehen und zu sagen: Hallo hier bin ich , ich bin bulimisch. Zum anderen weiß ich auch wirklich nicht, wohin ich mich wenden soll, wer da gut ist, wo ich in falschen Händen bin. Habe keinen Hausarzt (guten) als Startpunkt und aus dem Telefonbuch ... ich weiß nicht? (Außerdem habe ich natürlich passenderweise erst letztens im Stern gelesen, wie viele Leute an falsche Therapeuten geraten, die quasi alles noch viel schlimmer machen...).

Dann weiß ich, dass wohl viele Therapien von der Krankenkasse bezahlt werden (aber erst nachdem der Therapeut die beantragt hat??? dann hat man doch schon angefangen, oder?). Aber ich habe eigentlich keine Lust auf diesen Vermerk in der Akte (ich weiß, dass meine Schwester z.B. einmal eine Magen-Darmspiegelung hat machen lassen. War OHNE Befund, aber trotzdem ist sie gleich in eine andere Klasse bei ihrer privaten KK gerutscht) - den wird man ja nicht mehr los, oder?

Muss man das dann auch bei allen weiteren Versicherungen usw. die man so abschließt angeben?

Natürlich sollte die eigene Gesundheit vorgehen, aber ich weiß nicht ob ich mir dieses Brandmal auf ewig zuziehen will (mal ganz davon abgesehen, eine Thera zeitlich unterzukriegen, ohne das es jemand im Job mitkriegt und meine WE-Beziehung drunter leidet).

Wie man meinem Text anmerkt, bin ich noch sehr wuschig was das Thema angeht.

Wie habt Ihr denn den ersten Schritt getan?

Grüße Sunny

#2
Hallo Sunny!

Ich kann deine Ängste und Anmerkungen zwar verstehen, aber du weißt doch sicher das du krank bist, oder?

Als erste Anlaufstelle würde ich einen Neurologen oder eine Beratungsstelle aufsuchen (wobei ich letzteres bevorzugen würde). Ich mache auch bald ne Thera (hab's lange vor mir her geschoben, wie du) und hab die Klinikempfehlung von einer Beratungsstelle bekommen. Dort könntest du z. B. auch besprechen, welche Theras in deinem Bereich recht gut sein sollen.

Wenn du aus Deutschland kommst, dann kann dir die Kassenärztliche Vereinigung alle freien Theras in deinem Wunschgebiet nennen.

Da ich nicht privat versichert bin, kann ich dir auch leider nicht sagen wie das mit der Bezahlung läuft. Ambulante Theras werden von der Krankenkasse bezahlt, Reha-Maßnahmen in Kliniken werden aber von der Rentenversicherung übernommen (in Deutschland).

Die Angst ob du danach mehr für deine Versicherung bezahlen musst kann ich zwar verstehen, sie sollte aber nicht das Kriterium sein, nach dem du entscheidest ob du Thera machst, oder nicht. Die B* wird nicht von allein weggehen, also wirst du früher oder später eh was tun müssen. Sie wird aber, je länger du wartest immer mehr Folgeerkranungen mit sich bringen, daher würdest du jetzt evtl. "kostengünstiger" weggkommen.

Gruß
sonnenregen
Nichts ändert sich wenn ich mich nicht ändere.
Alles ändert sich, sobald ich mich verändere...

#3
Hallo Sonnenregen,

Danke für die Antwort. - ich wohne und arbeite zur Zeit in Österreich, bin hier auch Krankenversichert, aber gesetzlich (k.A. was das österreichische System so hergibt, bin knapp ein Jahr hier und war bisher nur beim Zahn- und Frauenarzt). Bin daher was Ärzte und Anlaufstellen angeht auch komplett unerfahren.

Ja, ich bin krank. Nein, ich "arbeite" zur Zeit nicht aktiv an Folgeerkrankungen, da ich seit 4,5 Monaten nicht mehr gekotzt habe (mit Ausnahme vom letzten Sonntag, das war aber ein fetter Magen-irgendwas-Infekt und nur noch Galle. Das zähle ich nicht).

Stationär kommt für mich nicht in Frage - ich brauche ja auch keinen Ausbruch aus meinem falschen Verhalten. Das habe ich selbst geschafft. Ich brauche ne Therapie, die mir bei der Ursachenforschung hilft (ich habe wirklich nicht den leisesten Schimmer, was damals der tiefere Anlass gewesen sein könnte, dass ich da reingerutscht bin) und aus der Krankheit raushilft. Psychisch bin ich lange noch nicht trocken. Esse zwar alles, relativ ausgewogen (Kantine halt) und auch in normalen Mengen (keine verbotenen Lebensmittel), ohne Kalozählen, etc. beschäftige mich aber häufig mit Essen und stehe mind. 2x täglich auf der Waage.

Woran hast Du erkannt, was für Dich richtig ist und ob Dein Therapeut für Dich richtig ist?

Grüßle Sunny

#4
hallo sunny!

ich weiß jetzt nicht, wo du genau wohnst und könnte dir nur über die situation in wien etwas sagen...

es gibt aber eine essstörungs-hotline (0800/ 20 11 20), da kannst du anrufen und dich über die möglichkeiten in deiner umgebung informieren....bitte lass dich nicht abschrecken, wenn es am anfang kompliziert wirkt, zu einer therapie zu kommen...
es ist auch nicht einfach, einen vollfinanzierten kassenplatz zu kommen, aber das hängt wieder davon ab, in welchem bundesland du bist und bei welcher kk du versichert bist... was du auf jeden fall bekommen kannst, ist ein zuschuss der kasse (das sind 21,8 €/einheit)...die therapeutin stellt nach ein paar stunden den antrag und normalerweise ist es kein problem, dass dieser bewilligt wird und du den kostenzuschuss bekommst...

ich hab mir zu beginn auch gedanken gemacht, dass mir irgendwann evt. nachteile entstehen könnten, weil es mit inanspruchnahme des zuschusses "offiziell" ist, aber mittlerweile kann ich sagen, dass ich "einfach" gesund werden will und muss und alles andere ist nachrangig...

falls du in wien wohnst und noch fragen hast, kann ich dir noch genaueres sagen...

glg an dich, mela

#5
@mela NÖ, Großraum Wien (ca. 30km), Versicherung ganz normal diese gesetzliche Grundkasse ...

Danke für die Nummer!