FA nach der Therapie

#1
Ich hatte jahrelang Bulimie, jetzt nur mehr sehr selten d.h. für mich alle 14 Tage etwa einen FA. Da aber alle anderen Symptome noch da sind, habe ich beschlossen eine Therapie zu machen. Hatte gestern ein Erstgespräch wos praktisch noch gar nicht richtig zur Sache gegangen ist. ABer ich hatte danach so einen Esszwang wie ich ihn schon ewig nicht hatte. Was is da jetz los?" dachte ich mir...
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

Lg Frido

#2
Hallo Fridolinchen!

Ich finde es sehr gut, dass Du eine Therapie machen willst! Leider stecke ich noch mittendrin in der B* und kann daher keinen echten Erfahrungsbericht abliefern. Bei mir war´s eher so, dass ich ein echtes Hoch hatte nach meinem Erstgespräch, das etwas über eine Woche andauerte. FAs hatte ich trotzdem, aber weniger und nicht ganz so ausschweifende wie sonst. :D

Ich kann mir deine Reaktion auf das Erstegspräch nur so erklären, dass da bei Dir verdrängte Dinge wieder an die Oberfläche kamen. Du hast dir selbst quasi in Erinnerung gerufen, warum du das fressen und kotzen einmal nötig hattest (und alle 14 Tage ja immer noch nötig hast). Man selbst kann ja meist nur am Symptom arbeiten. In einer Therapie werden aber die Ursachen dieses verquerten Handelns aufgedeckt und nur das kann nachhaltig Wirkung zeigen... (denke ich jedenfalls) Dass dieses Verfahren viel Zeit in Anspruch nimmt versteht sich von selbst...

Ich wünsch dir alles Gute!
Mieze
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

#3
hallo firdolinchen,

ich finde es gar nicht verwunderlich, dass du nach dem gespräch wieder so einen essdruck hattest. auch wenn du meinst "es ging ja nicht ans eingemachte".
aber denk mal an den ganz "kopfstress" den du vorher hattest! du machst dir doch gedanken wies ablaufen wird, ob die frau/der mann okay und für dich ggeignet ist, ob es denn wohl direkt ans eingemachte gehen wird usw.
da kann leicht ein essrruck anschließend wieder auftreten. und wie du ja bestimmt weißt isst man nicht immer nur, wenn es einem schlecht geht, auch wenn man sich plötzlich absolut erleichtert fühlt (ist ja schließlich auch ein druck).
es kann dir auch passieren, dass die krankheit jetzt vorübergehend während der ersten therapiephase nochmal etwas häufiger zum vorschein kommt als bisher. denn, wie du selbst sagtest, bist du noch nicht symptom-frei.
die bulimie war jahrelang für dich da, und jetzt willst du sie komplett aus deinem leben treiben-das hat sie nicht so gern. also mach dich nochmals auf einen kampf mit ihr gefasst!
aber du wirst das schon schaffen! mach dir nicht solche sorgen, warte ab ws passiert und denk dran: der FA ist GEWESEN. und das ist okay, es liegt schließlich in der vergangenheit.
also, kopf hoch kleines!
p.s.: schreib doch mal zwei briefe. 1. titel: Liebe Bulimie-meine beste Freundin
und
Liebe Bulimie-meine schlimmste Feindin
Flüchte nicht in deine Träume-sondern lebe sie!

#4
Hello!

das kenn ich... ich denk das ist schon sehr normal! ich hatte das genauso, immer dann, wenn ich das Gefühl hatte, ich "muss" die Bulimie jetzt loslassen. Mittlerweile versuch ich mir in solchen Situationen immer zu sagen, dass ich es nicht mehr brauche und nicht mehr in alte Muster hinein fallen will!
Sieh es irgendwie als Zeichen... dass die Angst ohne die Bulimie zu leben schon noch da ist, aber es klingt so, als wärst du schon sehr weit! Viel Erfolg für die Therapie!

Lg,
Steffi

#5
Vielen Dank für die lieben Antworten!

Es ist schon eigenartig was einem noch so im Kopf rumspukt... das ganze zu entwirren wird sicher nicht einfach. Vor allem kommt mir vor ich könnte jedem von euch den allerbesten Rat geben, durchblicke alles, bin praktisch ein "Bulimie-Lexikon" - nur mir selbst gegenüber bin ich oft soo hilflos. Es ist wirklich so schwer zu begreifen, dass immer wenn die Gedanken aufkommen "Ich bin zu dick", "ICH MUSS ESSEN", "Ich muss abnehmen", das Problem ganz ein anderes ist. Erst wenn ich mich dazu zwinge bewußt nicht an Gewicht/Essen/Abnehmen/FA zu denken, kommen - nicht immer, aber oft - andere Gedanken - tiefergehende Probleme hervor: Versagensängste, Stress, Einsamkeit etc... Mann, das ist so kompliziert. Und zugegebener Massen WILL ich oft auch nicht dahinterblicken, weil mein Gewichtsproblem immer noch leichter zu lösen wäre (auf den ersten Blick) als meine anderen Lebensprobleme (einen plan wie man **kg los wird ist einfacher als seinen Minderwertigkeitskomplex zu verarbeiten... der voller Ersatz halt. Aber das zu WISSEN und anders zu handeln sind wieder zwei verschiedene Paar Schuhe...
Lg, ich bin froh dass ich euch habe
Frido
cron