Mein Dasein...

#1
Also erstmal zu mir.
Ich bin jetzt 30 Jahre jung und seit ich 10 bin sind Essstörung diverser Art mein Begleiter.
Seit etwa 2 Jahren, sind die Symptome der Bulimie zurück gegangen, auch wenn sie in meinem Kopf immer noch viel Platzt ein nehmen. Manchmal sind die Gedanken stärker und ich kann dem nicht wieder stehen. Aber das wird immer weniger, auch wenn ich mit meist sehr unzufrieden bin, möchte ich diesen Weg einfach nicht mehr gehen.
Natürlich ist es ein einfacher Weg, aber eben auch ein sehr gefährlicher Weg. Ich möchte Leben.
Auch ein Punkt der mir immer wieder Schwierigkeiten macht, weil einfacher Weg ist eben leichter, aber irgendwie glaube ich auch, dass ist nicht mein Weg.
Die ganzen Begleiterscheinung der PTBS bzw BPS sind da schon wesentlich Hartnäkiger im Umgang.
Seit Jahren passieren immer wieder massive SSV oder selbstschädigende Verhaltensweisen. Da kommt dann auch ein Punkt der mir wieder sehr zu schaffen macht. Ich kämpfe sehr mit den Hinterlassenschafften und wünschte mir manchmal einen Zauberstab, aber auch das ist wirklich unmöglich.

Seit 1 1/2 Jahren wohne ich jetzt in einem teilstationären betreutes Wohnen und es tut mir echt gut nicht zu letzt einer der Gründe warum ich es immer weiter von der Bulimie wegschaffe.

Re: Mein Dasein...

#2
Hallo ehem. Nudel - richtig? :)

Willkommen zurück!

Ich finde es klasse, dass du die Bulimie so im Griff hast! Meinen großen Respekt. Das mit der PTBS kann ich sehr gut nachvollziehen....

Ich wünsch dir alles Gute!

mäuschen
Everyone says: "Destroy what destroys you",right? But what if the thing destroying you is yourself?

Re: Mein Dasein...

#3
Willkommen Zahnpasta.

Ich wünsche dir hier einen guten Austausch und hoffe das du ein wenig Kraft schöpfen kannst.

Alles liebe
FIREBALL

p.s. falls du wirklich Nudel bist lass dich knuddeln!
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys

Re: Mein Dasein...

#4
Kaum ist sie da ist sie auch schon wieder weg die Zahnpasta,
hatte diesmal aber ganz praktische Gründe, ich war leider wieder mal in der Klinik und konnte nicht schreiben, jetzt habe ich heute eine Belastungserprobung über Nacht und kann das ganze Forum zu spamen, haben jetzt seit gestern super schnelles DSL und das ist richtig schnell... zoooom

Re: Mein Dasein...

#5
Oh weh Zahnpasta.
Das klingt nicht gut!
Aber ich bin froh das du Hilfe bekommst und es dir irgendwann wieder besser geht.

Ich denke ganz fest an dich!
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys

Re: Mein Dasein...

#6
so dann mal wieder ein bisschen länger hoffe ich, da ich immer noch in der Klinik bin kann ich im Moment wenig schreiben. Bin jetzt auch wieder auf einer Belastungserprobung die letzte ist nicht wirklich gut gelaufen und deswegen hat sich meine Entlassung nach hinten verschoben.
Aber es ist noch mehr passiert.
Also ich habe ja seit Jahren Schmerzen im linken Unterbauch und die kommen immer wieder.
Letztes Jahr hatte ich deswegen eine Pelviskopie, das bedeutet das ich drei kleine Schnitte in den Bauch bekommen habe um in meinen Bauch schauen zu können.
Naja es hat sich dabei her raus gestellt, dass ich eine Verklebung des Darmes mit der Beckenwand hatte und auf der rechten Seite am Eierstock ein schwarzer Fleck gebildet hat, der sich als gutartiger Tumor rausstellte, kurzfristig war es dann auch besser mit den Schmerzen. so etwa einen Monat, dann fing es wieder an. Immer wenn ich meine Tage hatte kamen die Schmerzen wieder, also nicht während der Tage sondern eben danach.
Ich habe es dann aber nicht wirklich ernst genommen, ich habe mich dann immer mit Schmerzmitteln versucht zu betäuben.
Jetzt bin ich ja wieder in der Klinik, und vor einer Woche wurden die Schmerzen wieder schlimmer und ich habe, mich erstmal mit den Schmerzmitteln eingedeckt. Das war in der Klinik auch o.k. ich kann leider nicht ausschließen, dass ich Körpererinnerungen habe. Was komisch war ich hatte erhöhte Temperatur, was ja eigentlich per se schon für was organisches spricht. Am Samstag wurde es dann schlimmer, ich bin dann rüber gefahren worden. Die Psychiatrie ist etwa 3 Kilometer von der Uniklinik entfernt.
Naja ich war dann so am Warten und auf der Station, erstmal wussten sie nicht wohin mit mir. Dann haben sie mich dann aber auf die eine Station gebracht und ich war dann da im Aufnahmezimmer. Irgendwann kam dann die eine Schwester wieder und gab mir einen Zettel in die Hand, den ich ausfüllen sollte, mit der Frage ob sich denn schreiben könnte. Ich meine ich kam aus der Psychiatrie, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt auch noch nicht das es gleich zu setzen ist mit, ich kann nicht schreiben und bin geistig debil.
Naja ich habe den Zettel nach besten Wissen und auch Fachwissen diesen Zettel aus.
Inzwischen wurden dann die Vitalzeichen gemessen, also Blutdruck Puls und eben Temperatur. Der Blutdruck war jenseits von Gut und Böse so einen Wert hatte ich noch nicht gehabt. Der Puls auch und die Temperatur lag schon bei 38,1.... Aber gut das ist doch nur alles eingebildet ;-). Auf alle Fälle kam endlich der Arzt auf Station und verschwand im Nebenzimmer, beide Zimmertüren waren auf so konnte ich das Gespräch mitbekommen. Die Krankenschwester die mich ja schon für geistig debil hielt, stellte mich so vor: "mmh ja und dann sitzt da noch eine die, das so eine Ritzeren!" Danach holte sie mich dann rüber und ich stellte mich dann vor: "Guten Tag mein Name ist Zahnpasta ich habe zwar eine Borderlinediagnose, bin aber wegen etwas anderem hier und ich bin nicht geistig debil!" Der Arzt meinte nur: "so wie sie den Zettel ausgefüllt haben, habe ich das auch nicht geglaubt." mit einem Lächeln.
Die Untersuchung war für mich der Horror nicht anders zu erwarten, aber es konnten nur Vermutungen angestellt werden. Aber er entschuldigte sich noch mal bei mir wegen, der unglaublich Dummen kranken Schwester: " sie ist wirklich nicht die hellste Leuchte und ich werde das noch mal mit ihr klären." Das fand ich schon mal gut, ich sollte dann auch mich wieder vorstellen nach ein bis zwei Tagen. Es wurde nicht besser, also war ich am Montag wieder da. Wieder bei den Gyns und wieder mit Untersuchung, diesmal hatte sich der Befund etwas verändert und doch ist er gleich geblieben. Es gab etwas freie Flüssigkeit im Douglasraum aber nicht viel und wieder stellte sich nicht wirklich was raus. Der rechte Eierstock konnte wieder nicht dargestellt werden. Und sie meinten, dass ich mich dann noch mal bei den allgemein Chirugen vorstellen sollen. Doch es kam anders, denn am Dienstag verschlechterte sich mein Zustand schlagartig.
Ich war draußen beim Rauchen und konnte mich nicht mehr bewegen, kein vor kein Zurück mehr.
Eine Mitpatientin sagte dann Bescheid und sie brachten mich zu zweit in mein Zimmer. Es wurde eine Ärztin geholt und die meinte ich sollte wieder rüber in die Uni. Der Krankenwagen kam den war das nicht ganz geheuer, mit Temperatur, schlechter Sauerstoffsättigung und starken Schmerzen, sie fuhren dann mit Blaulicht und Tarar mich rüber. Naja das war alles nicht so schön.
Ich musste mir dann noch so nette Sprüche anhören wie: "mit Schmerzen kennst du dich ja aus, und nun stell dich nicht so an." Aber das habe ich nur so am Rande mit bekommen.
Die Blutergebnisse zeigten das irgendwas entzündliches in meinem Körper passiert, aber das wäre noch nicht dramatisch...
Schmerzen waren dennoch unerträglich für mich.
Irgendwann haben sie mich dann zum Röntgen gebracht. Als ich wieder da war, kam der Arzt zu mir: "sagen sie mal Frau Zahnpasta haben sie sich irgendwas eingeführt?" "Nein habe ich nicht!" Ja nun mal Butter bei die Fische haben sie irgendwas geschluckt?" "nein habe ich nicht!" aber nun mal ehrlich was haben sie denn gemacht?" Ich wusste nicht was ich davon halten sollte und fragte nach, warum fragen sie dass?" Naja sie haben da ein Metallgegenstand im kleinen Becken und wir wissen nicht genau wo es ist. Und naja sie sind ja Borderlinerin und da passiert schon mal sowas..! Ich dachte ich hätte mich verhört: "Sie wollen mir jetzt sagen, dass ich ein Metallgegenstand in mir habe und die erste Vermutung und auch einzige ist, dass ich selber daran Schuld bin? Das meinen sie doch jetzt nicht wirklich ernst oder?"
Anscheinend schon. Aber gut sie machten dann noch einen Ultraschall von meinem Bauch und stellten noch andere Befunde fest, die alle Schmerzen machen könnten oder eben auch alle Schmerzen machen.

Das letzte was ich dann von den Chirugen hörte war: "Naja wenn sie es nicht waren, sollten sie sich mal Vertrauensvoll an die Gynäkologen wenden und nachfragen, was sie bei mir vergessen haben könnten.
Ahja, naja gut das ich gerade keinen Zugang zu meinem Körper habe.
Gestern ist dann noch eine Koloskopie (Darmspiegelung) gemacht worden, wo sich oh Wunder kein Gegenstand zeigte.
Nach der Untersuchung die unter Vollnarkose statt fand, wollte ich mich gleich hinsetzen weil ich schnell Panik bekomme, wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe. Naja aber mit der Koordination war es bei mir noch nicht so weit und ich wurde unruhig.
Da hörte ich dann so halb, wenn du nicht jetzt sofort ruhig bist müssen wir dich fixieren, und warum ist denn keiner vom drüben mit gekommen.
Es ist übrings normal, dass man nach einer Narkose unruhig werden kann, da ist alles durcheinander. Und das hat nichts damit zu tun, das ich eine Psychische Grunderkrankung habe.

Wie dem auch sei, ich bin immer wieder erneut erschüttert, wie schnell man abwertet behandelt wird wenn man eine Psychdiagnose hat. alles komische Leute

Re: Mein Dasein...

#7
Hey
du machst ja was mit...was kam denn nun bei raus?Wurde bei der Op vor einiger Zeit etwas vergessen?

Ich kann dir sagen, es kann bei Ärzten, vor allem im Kh, und Schwestern..., leider noch so weitergehen, selbst wenn deine Narben schon 15 Jahre alt sind und eindeutig ALT und man nichtmal die Borderlinediagnose hatte sondern 'nur' Trauma....(SVV heißt ja nicht zwingend BDL). Ich hab auch schon einiges erleben müssen. Deshalb gehe ich nun nicht mehr nur nicht zum Arzt, weil ich es nicht aushalte, sondern auch weil ich Angst habe nicht ernst genommen zu werden, etc...ziemlich schwierig.
Tine