Verdacht von der eigenen Oma ausspioniert zu werden

#1
Hallo,

der Threadtitel klingt wahrscheinlich sehr seltsam. Ich weiß auch gar nicht, wo ich das sonst posten könnte, da es aber nicht wirklich zu Bulimie passt, poste ich es mal hier. Vielleicht kennt sich von euch jemand besser mit Computern und vorallem meinen Rechten im Internet aus als ich.

Eigentlich läuft es zur Zeit bei mir relativ gut. Ich bin fast symptomfrei, habe zwar manchmal einen Rückfall, bin aber ab nächstem Montag (endlich) in der Klinik und habe einen Ausbildungsplatz ab Herbst. Ich bin wirklich zufrieden, so wie es im Moment läuft. Nur mit der gesamten Familie väterlichseits habe ich seit etwa einem halben Jahr keinen Kontakt mehr. So schräg es auch klingt: es geht mir besser damit. Meine Oma (die Mutter meines Vaters) macht meiner Mutter keine Vorwürfe mehr á la "Rabenmutter", "Du manipulierst uns alle." und so weiter. Mein Vater macht mir keine Vorwürfe mehr. Es ist einfach entspannter so.

So. Nun zu meinem Problem. Seit ca. eineinhalb Jahren führe ich regelmäßig einen Blog im Internet. Ich verlinke den hier nicht, weil er nicht regelkonform wäre mit dem Forum, d.h. Zahlenangaben sind darauf zu finden. Der Blog ist für mich sehr wichtig, weil ich darauf Rück-, aber in letzter Zeit auch sehr viele Fortschritte dokumentiere. Ich verherrliche meine Krankheit nicht auf diesem Blog. Ich habe eingestellt (da ich verhindern wollte, dass meine Familie ihn findet), dass er nicht über Suchmaschinen gefunden werden kann.

Gestern Abend bekam meine Mutter von meiner Oma eine SMS mit dem Inhalt "Lesen Ihre Tochter in Gefahr." und der Blogadresse. Meine Mama fiel aus allen Wolken, sie wusste zwar, dass ich einen Blog habe, aber geschockt war sie trotzdem. Wir beruhigten uns recht schnell wieder. Ich schrieb auch eine SMS an meine Oma, da es mir sehr seltsam vorkam, dass meine Oma den Blog gefunden hat. Ich habe ausprobiert, bei Google die Adresse des Blogs einzugeben. Es waren einige Verlinkungen zu finden. Aber: man googlet normalerweise nach keiner Adresse, sondern nach Schlagwörtern. Das Googlen hätte sie sich ja auch ersparen können, wenn sie die Adresse schon gekannt hätte. Ich habe etliche Schlagwörterkombinationen ausprobiert und nichts gefunden. Ich traue meiner Oma alles zu (vielleicht sind es auch nur wilde Fantasien), auch, dass sie einen Privatdetektiv engagierte oder jemand anders für sie eine Spyware auf meinem Notebook installierte. Denn: Sie hat fast keine Interneterfahrung, den Blog findet man, wie gesagt, nicht über normale Suchmaschinen und sie würde nie so in einer SMS schreiben. Überhaupt: Warum siezt sie meine Mutter? Weil ich heute ein wirklich flaues Gefühl im Magen hatte, rief ich sie an. Auf meine mehrmalige Frage, wie sie den Blog gefunden hat, meinte sie immer nur "Ja, ich hab Zeit, den zu suchen." und als ich fragte, ob sie jemanden engagiert habe, meinte sie "SO! Jetzt ist Sendepause. Ich sage nichts dazu, damit musst du leben." und legte auf.

Ich fühle mich gerade im Internet wirklich nicht mehr sicher, aber meine Mutter glaubt mir auch nicht, dass eventuell Spyware auf dem PC sein könnte. Habe schon das mit dem Windows Defender gemacht, die Sicherheitsoptionen im Internet auf "Hoch" gestellt und gerade läuft das Virenprogramm über den Computer.
Nun habe ich ein paar Fragen, hoffentlich kennt sich da wer von euch aus:
1. Kann ich irgendwie herausfinden, wie sie den Blog gefunden hat, ohne dass ich mit ihr rede?
2. Kann ich mir sicher sein, dass keine Spyware auf dem Notebook ist, wenn der Virenscanner nichts anzeigt?
3. Ich weiß, dass der Blog grundsätzlich öffentlich war (was er in 3 Tagen nicht mehr sein wird), aber ich fühle mich in meiner Privatsphäre sehr verletzt und wenn es wirklich irgendein Detektiv oder eine Spyware war: Ist das legal?

Mir fällt gerade gar nichts mehr ein, weil ich so verwirrt bin und ja.
Danke für's Lesen, auch, wenn ihr mir vielleicht nicht weiterhelfen könnt.

Liebe Grüße,
artartart

Re: Verdacht von der eigenen Oma ausspioniert zu werden

#2
Also wenn der Blog öffentlich war ist es legal! Wie sie ihn gefunden hat? Hm keine Ahnung. Hatte sie eventuell Zugriff auf deine Daten auf dem Computer als sie mal da war? Wie konnte sie sicher sein, dass es dein Blog ist (bzw steht dein Name da irgendwo??).. Und die elementarste Frage: Warum interessiert deine Oma das? Diese Frage würde mich mehr beschäftigen.. :? Was hat sie für einen Grund dir hinterherzuspionieren? Ich meine, deine Mutter weiß ja anscheinend über deine ES Bescheid und so wie ich jetzt rausgelesen hat ist das ja kein Pro Blog oder sowas, sondern eine Dokumentation über Fortschritte und Rückfälle, oder anders gesagt "dein Kampf gegen die ES".. deswegen versteh ich nicht, warum sie das tun sollte?

LG
P-F
Zuletzt geändert von Pretty-Face am Fr Jun 08, 2012 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
Es gibt keinen Applaus für die Vergangenheit.

Re: Verdacht von der eigenen Oma ausspioniert zu werden

#3
Hallo Pretty-Face,

danke für deine Antwort.
Meine Oma war nie bei uns, ich lösche immer den gesamten Browserverlauf, den Blog findet man, wie erwähnt, nicht über Google oder andere Suchmaschinen.
Um ganz ehrlich zu sein: Ich weiß selbst nicht, warum meine Oma das tut. Sie wusste, dass der Blog meiner ist, weil ich blöderweise meinen echten Vornamen als Profilnamen verwendete und auf der ersten Seite gleich noch ein Bild von mir war. Meine ganze Familie weiß von der ES, aber die ganze Geschichte wär jetzt irgendwie zu lang. Meine Mutter hat vor meiner Oma einmal behauptet, ich sei gesund, dann hat meine Oma den Blog gefunden, was halt nicht so toll war.
Meine Oma will halt nur mir und meiner Mutter das Leben irgendwie schwer machen, habe ich so den Eindruck. Das ist ja das, was mich so sehr an der Sache aufregt. Meine Oma hat jetzt wieder etwas in der Hand, was sie mir wieder vorwerfen kann. Geht ja nicht nur um die ES auf dem Blog.
Aber jetzt ist das Ganze eh schon wieder irgendwie fast vergessen...

Liebe Grüße,
artartart
Zuletzt geändert von artartart am Fr Jun 08, 2012 15:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Verdacht von der eigenen Oma ausspioniert zu werden

#4
Ich weiß das klingt vielleicht blöd, aber warum behauptest du dich nicht dagegen? Ich meine mit deiner Mutter kannst du doch reden oder? Dann erkläre ihr doch dass du immernoch kämpfst mit der ES. Ich meine, niemand kann erwarten, dass eine ES in kurzer Zeit verschwindet. Das ist harte Arbeit und ein steiniger Weg. Kannst du ihnen nicht deutlich machen, dass dein Blog genau das aufzeigen soll?

Mit 17 hab ich da auch noch gemauert mich dagegen durchzusetzen bzw. mit Menschen offen darüber zu reden, besonders mit Verwandschaft. Aber versuch es doch einmal. Ist sicher besser wenn du deinen Blog als was positives darstellst und es nicht auf dir sitzen lässt dass du "noch immer krank bist". Sicher bist du das. Ein Alkoholiker ist auch sein Leben lang krank, aber er kämpft. Und du hast genauso das recht dazu!

LG.
Es gibt keinen Applaus für die Vergangenheit.

Re: Verdacht von der eigenen Oma ausspioniert zu werden

#5
Blöd klingt das gar nicht, genau das versuchte ich nämlich. Ich erklärte es zigmal.
Aber meine Oma behauptete, meine Mutter und ich seien beide Lügnerinnen ("falsch und verlogen" um es mit ihren Worten zu sagen), machte mich am Telfon total zur (entschuldigung) Sau und ließ mich nicht mal ausreden, obwohl ich wirklich sehr ruhig blieb. Meine Oma und mein Vater lassen meine Mutter und mich immer zu einer Person verschmelzen, zu einem Sündenbock, der verantwortlich ist für alles Unheil. Behaupten tun sie dann immer das Gegenteil. Nämlich dass ICH mir immer andere suche, um sie anzuschuldigen (es geht überhaupt immer um Schuld bei denen) und dass ICH nicht bereit bin, gesund zu werden und mich total dagegen wehre.
Ich kann da nicht mit einer überreagierenden Frau reden (meine Oma). Ich kann mich zwar am Telefon beherrschen, aber es beschwört nur Wutanfälle herauf. Zum Beispiel am Dienstag, als ich den Sofatisch durchs Wohnzimmer, einen Hocker durch die Küche fliegen ließ und schreiend und heulend am Boden strampelte. Haha. So etwas will ich nicht, weil es halt nicht so der Burner ist...
Das Problem ist, dass sie einfach nicht sehen, dass auf dem Blog im Moment hauptsächlich positive Dinge sehen. Sie picken sich genau einen "Rückfall-Beitrag" heraus und beschweren sich darüber. Ich denke auch, dass sie nicht wahrhaben wollen, dass man nicht von heute auf morgen von der ES wegkommen kann.

Liebe Grüße

Re: Verdacht von der eigenen Oma ausspioniert zu werden

#6
artartart hat geschrieben:Blöd klingt das gar nicht, genau das versuchte ich nämlich. Ich erklärte es zigmal.
Aber meine Oma behauptete, meine Mutter und ich seien beide Lügnerinnen ("falsch und verlogen" um es mit ihren Worten zu sagen), machte mich am Telfon total zur (entschuldigung) Sau und ließ mich nicht mal ausreden, obwohl ich wirklich sehr ruhig blieb. Meine Oma und mein Vater lassen meine Mutter und mich immer zu einer Person verschmelzen, zu einem Sündenbock, der verantwortlich ist für alles Unheil.

Ich denke auch, dass sie nicht wahrhaben wollen, dass man nicht von heute auf morgen von der ES wegkommen kann.

da faellt mir ein, weil du ja bald nach eggenburg gehst: es gibt dort auch die moeglichkeit ein paar familiengespraeche mit einer therapeutin/ aerztin gemeinsam in anspruch zu nehmen (erst im dritten monat soweit ich mich erinner) .. u.a. kann in dem rahmen angehoerigen die krankheit naeher erklaert werden. vielleicht waer das was fuer dich und deine familie .. aber bis zur entscheidung ob du das machen magst ist ja noch zeit.
sun will set