Das hört sich vielleicht grausam an, aber bei manchen Bewohnern im Altenheim denke ich mir: "... sie leiden, wollen sterben, dürfen aber nicht. Dabei wäre das wohl das Beste für sie...".
hmm, bist du dir da sicher? oder, wie genau meinst du das?
wenn du den wunsch zu sterben bei ihnen erkennen kannst, setzte ich mal voraus, dass sie mit ihrer umwelt kommunizieren können?
und in dem fall, könnten sie sich dann nicht auch selbst sterben?
oder meinst du solche sachen wie zwangsernährung obwohl sie eigentlich nicht mehr essen wollen?
bitte versteh das jetzt nicht falsch, es sind ernstgemeinte fragen, ich selbst habe noch nie in einem altenheim gearbeitet.
ich weiß aber, dass es auch in deutschland sterbehilfe gibt, auch wenn es eigentlich nicht erlaubt ist und man es natürlich auch nicht so nennt. wenn zum beispiel medikamente immer höher dosiert werden weil die schmerzen zu stark sind und keine aussicht auf besserung besteht sodass die nebenwirkungen dann irgendwann tödlich sind.
ich habe vor der hirn-op meiner mutter viel über dieses thema nachgedacht, ihr tumor saß an einer ziemlich hässlichen stelle und das risiko, ein locked-in syndrom zu bekommen war in ihrem fall ziemlich hoch, also volles bewusstsein aber keine möglichkeit, sich zu artikulieren.
sie hat mich vorher gefragt, ob ich bereit bin, im zweifelsfall zu entscheiden wann abgeschaltet wird, wäre ich das nicht gewesen, hätte sie eine patientenverfügung gemacht.
sie hatte aber total angst davor, ihren tod schriftlich zu beschließen, es hat irgendwie so etwas endgültiges an sich. ich meine, es können die lächerlichsten dinge sein, die dich im endeffekt am leben erhalten, wenn du zum beispiel weißt, du musst deine finanzen noch regeln oder den müll rausbringen oder was auch immer, dann hast du etwas, das noch erledigt werden muss, einen grund, um wieder aufwachen zu müssen und mienr meinung nach darf man die seele beim gsundungsprozess niemals unterschätzen.
ich persönlich finde es eine schreckliche vorstellung, den zeitpunkt meines todes schriftlich festzulegen,
wenn dieses und jenes passiert,
dann will ich gegangen werden.
es hat so etwas kompromissloses und obwohl der tod kompromisslos ist, passt es finde ich überhaupt nicht zusammen.
wenn ich einmal krank werde, und nicht mehr selber entscheiden kann, dann sollen es leute tun, die mich lieben, die ich liebe und denen ich vertraue denn mir ist es nicht nur wichtig, wann ich sterbe sondern viel mehr
wie ich es tue.
ich hätte glaube ich dieselben bedenken, wie meine mutter sie hatte: ein und derselbe befristeter zeitraum, nach dem so eine verfügung in kraft tritt, kann kurz oder lang sein, jenachdem,was alles passiert denn das subjektive zeitempfinden lässt sich nicht messen und mir wäre es lieber, dass meine familie entscheidet, wann schluss ist, als dass es ein starrer kalender tut.