Re: Wohnung aufgebrochen...

#31
piccola hat geschrieben:Ich wüßte ehrlich gesagt nicht was die tun könnten um mir zu helfen, bei dieser Hotline...
Echt nicht? Du warst 1 1/2 Jahre in Therapie und weißt nicht, sie sie dir helfen könnten? Wie wär's mit Reden, dabei helfen das Erlebte, die Gefühle einzuordenen, es zu verarbeiten. Ich will nicht ironisch sein, aber du weißt, was ich meine, oder? Vielleicht hilft dir folgender Artikel besser zu verstehen, was ich dir sagen will:

http://www.fr-online.de/sport/professio ... index.html

Natürlich kannst du nicht umziehen, das ist ja nicht Sinn der Sache - aber vielleicht kannst du dir beim Wiederanfreunden Unterstützung holen.

Wobei ich gerade merke, dass ich genau das selbe mache, wie meine Mutter und meine Großmutter: Ich dränge dir Hilfe auf. Ich sollte da echt an mir arbeiten. :? Verzeih, ich lass es dennoch stehen, aber ich sehe es natürlich ein, wenn du das nicht willst.

Das mit dem "da hast du nochmal Glück gehabt"-Ausspruch, von dem du geschrieben hast, kam bei mir übrigens auch, allerdings vom Inspektor von der Spusi. :evil: Der meinte allen ernstes, ich solle nicht von Glück im Unglück, sondern bloß von Glück reden, er hätte da noch ganz andere Tatorte gesehen und ich solle Gott danken. :arrow: Ich bin ja auch dankbar, aber trotzdem wurde eingebrochen, das ist für gewöhnlich nichts, was ich als Glück bezeichne. :roll:

Ich hoffe du kannst schlafen - wann sind denn die 2 Nächte?

gglg, Kibi
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Wohnung aufgebrochen...

#32
kleines Ich-bin-ich hat geschrieben: Wobei ich gerade merke, dass ich genau das selbe mache, wie meine Mutter und meine Großmutter: Ich dränge dir Hilfe auf. Ich sollte da echt an mir arbeiten. :? Verzeih, ich lass es dennoch stehen, aber ich sehe es natürlich ein, wenn du das nicht willst.


nein, tust du nicht. Ich versteh auch warum du insistierst, ich soll mir Hilfe holen... aber...

Ja, ich hab Therapie gemacht, mehr als 2 Jahre waren es sogar. Und das ist der Punkt: ich kenn das was da passiert, und ich hab so viel gelernt daß ich das auch alleine kann, den ganzen Gefühlskram sortieren, Emotionen und so. Ich kann mich quasi neben mich stellen und das ganze nüchtern ansehen und analysieren, oft genug jedenfalls... und nicht zuletzt ist da mein Freund, mit dem ich über alles reden kann und dem ja das selbe passiert ist... wobei es seine Strategie ist, nicht zu viel dran zu denken und weiterzumachen mit dem Alltag. Aber wenn ich reden will und muß, dann hört er mir zu!
Ich weiß echt nicht was es mir bringt, das einem Fremden zu erzählen, der mir dann mit den selben Sachen ankommt wie sich sie mir selbst denk, oder auch hier von euch geraten bekommen habe...
Ich kenn auch meine Schlafstörungen als leider typische Reaktion auf ungute Ereignisse. Und so sehr ich jetzt drüber jammer, ich weiß daß das irgendwann von selber wieder weggeht, mir fehlt nur oft die Geduld. Dagegen könnte ich nix machen, da hilft auch reden nicht oder so... und zur Chemie will ich einfach nicht greifen, Schlafmittel machen mir irgendwie Angst :roll:

Ich muß einfach durch diese Phase durch (oh Gott ich hoffe es ist nur eine Phase :roll:) , und hier mit euch zu schreiben hilft mir mehr als du glaubst :wink: Das und meine bevorzugte Therapie: Aufräumen, Putzen... und Umstellen werde ich demnächst wohl auch ein bißchen. Meine Schreckhaftigkeit und Unruhe vergehen hoffentlich von selbst...

Die beiden Nächte sind in einer Woche in etwa... ich kann aber wenns garnicht geht auch zu meiner Familie fahren, hab das schon geklärt. nur, ich will es ja schaffen... und wenn ich die ganze Nacht wach bin, ich hab da eh Urlaub.

Wie geht's denn bei dir nun weiter? Hast du schon alles wieder aufgeräumt und so? Ich konnte die ersten Tage garnichts machen, war irgendwie schockstarr oder so... udn dann war plötzlich das Bedürfnis wieer da, und los gings ^^
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

Re: Wohnung aufgebrochen...

#33
Also aufgeräumt habe ich bereits am ersten Tag noch bis um 1:00 morgens. Bis gestern war ich noch damit beschäftigt alte Fotos durchzusuchen, um halbwegs verwertbare Fotos der Schmuckstücke zu finden (habe bei den Fotos ständig überlegt, wieviel ich da und da wohl gewogen habe :roll: ) und heute werde ich noch jene Stücke abfotografieren, die meine Schwester auch hat, dann mache ich heute Abend die Schadensaufstellung und morgen muss ich dann alles melden. Ich muss nur noch herausfinden , wo ich das melden muss - weißt du das noch? Die haben's mir am ersten Tag zwar 2x gesagt, aber da war ich irgendwie dann doch nicht sooo aufnahmefähig, ich weiß nur noch, dass sie mir erklärt haben, dass ich eine Woche Zeit habe, bis ich wissen muss, was fehlt. Geht das bei jedem Polizeikommissariat oder muss ich da zur Bezirksstelle fahren?

Wegen Schlafen: Wenn bei mir gar nix mehr geht (Stress, Sorgen oder einfach nur nicht müde), bin ich ein Fan des autogenen Trainings - hast du das schon mal probiert?

Hm, wenn ich mir überlege, was so an "Symptomen" noch bei mir da ist, seit dem Einbruch: Ich verstecke meinen neuen Laptop vorm Gehen, oder nehme ihn mit und wenn ich außerhalb der Wohnung bin, ist das Bild von meiner Wohnung keine "sichere Höhle" mehr, sondern eher ein Tunnel mit zwei offenen Enden, die ich nicht zubekomme (ist das verständlich, klingt i-wie absurd, aber vielleicht kannst du es ja nachvollziehen). Mein Nervenkostüm wird schön langsam wieder fester - ich schreie nicht mehr einfach so Leute an, die ich eigtl gerne habe. ;) (Ok, "einfach so" war's nicht, aber das war nix, was ich normalerweise tue) Und auch die Angst, eine offene Tür vorzufinden, wenn ich heimkomme hat abgenommen, ist nur noch "erahnbar". Sind alles Dinge, von denen ich 100% sicher bin, dass sie in einem Monat weg sind, die mich auch nicht sehr belasten.

Hat sich bei dir eigentlich auf der Gefühlsebene schon was geändert, haben die Ängste bei dir schon ein wenig abgenommen? Hab gerade nachgerechnet - bei dir ist's ja immerhin schon 16 Tage her. Das ist zwar keine Ewigkeit und es liegt mir ferne dich drängen zu wollen oder iwas zu erwarten, aber spürst du schon eine Besserung?

gglg, Kibi
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Mo Jun 13, 2011 6:36, insgesamt 2-mal geändert.
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-Hans Manz-

Re: Wohnung aufgebrochen...

#34
kleines Ich-bin-ich hat geschrieben:Hm, wenn ich mir überlege, was so an "Symptomen" noch bei mir da ist, seit dem Einbruch: Ich verstecke meinen neuen Laptop vorm Gehen, oder nehme ihn mit und wenn ich außerhalb der Wohnung bin, ist das Bild von meiner Wohnung keine "sichere Höhle" mehr, sondern eher ein Tunnel mit zwei offenen Enden, die ich nicht zubekomme (ist das verständlich, klingt i-wie absurd, aber vielleicht kannst du es ja nachvollziehen).
Das ist kein Symptom, sondern ganz normal nach einem Einbruch und präventiv in Wien auch sehr vernünftig. Ich verstecke seit 1,5 Jahren (Einbruch bei mir) immer Laptop, Kamera und was sonst noch grad (für mich) wertvoll ist. Machen aber auch Freunde von mir, die nur Leute kennen (wie mich) denen's schon passiert ist.
Am besten fühl ich mich wenn's in meiner Wohnung grad prüfungs- oder stressbedingt ausschaut wie Sau, weil ich mir dann denk, falls sich wer reinwagt, dann finden die eh nix. :mrgreen:

Wenn ich da bin oder nachts fühl ich mich eigentlich recht sicher. Dass ihr wieder gut schlafen könnt, wär schon wichtig, klappt bei mir aber manchmal auch nicht - bin aber sowieso eine schlechte und Wenigschläferin.
Und was bei mir auch immer noch immer wieder kommt (1,5 Jahre später!): Träume von Einbrüchen - in allen verschiedenen Variationen, mal realistisch, mal absurd, mal in Wien, mal daheim oder ganz woanders. Die wecken mich manchmal nicht mal auf, und dann muss ich morgens echt erst mal eine Weile orientieren.

Der seelische Schaden von sowas ist meiner Meinung nach enorm, und wird grundsätzlich von allen denen's noch nicht passiert ist, total unterschätzt. Zudem kommt man sich selber furchtbar lächerlich vor, weil es ja keine lebensbedrohliche Situation war, von der man Traumas nachvollziehen könnte. Das wichtigste dabei - dazu stehen, dass man sich nicht gut fühlt und von der Seele reden, ich erzähl meine Träume auch oft i.wem, egal ob's die grad interessiert oder nicht :lol:

Fazit: Es wird besser, langsam aber sicher und ja, man kann die Wohnung für sich zurückerobern. Ich hab mich sicher ein halbes Jahr zittrig auf den Heimweg begeben und von Eingangstür bis Wohnungstür hab ich dann die Luft angehalten (ich habs damals zu Mittag entdeckt, war also untertags nicht besser).
Dann helfen noch so Sprüche wie "die Wahrscheinlichkeit, dass es dir 2mal hintereinander in der gleichen Wohnung passiert ist 1:10 Mrd.". Immer ein kleines Licht in der Wohnung haben, dass nach außen Anwesenheit suggeriert, hilft auch (nicht nur einem selbst sondern tatsächlich gegen Einbrecher)

Jetzt hab ich zudem mal alles zusammengeschrieben, was ich pic eh schon die ganze Zeit in Fetzen hinhau :wink:
Wird schon, Mädels!
Zuletzt geändert von Lorelai am Di Jun 14, 2011 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

Re: Wohnung aufgebrochen...

#35
Danke daß du's nochmal zusammengefaßt hast! Hab's erst jetzt gesehn...
Echt lieb von dir. Hilft immer, find ich, mit wem zu reden der das auch hinter sich hat - wie du richtig sagst, wem das noch nicht passiert ist, der unterschätzt das einfach ^^
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And reveal to me my true name"
cron