Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#1
Hallo,

könnt ihr mir mal bitte ein paar interessante (ist natürlich immer subjektiv, aber vielleicht ist ja was dabei) Studiengänge nennen?
Da ich in den nächsten Wochen ausziehen werde und es bis zum Wintersemester nun auch nicht mehr sooooo lange hin ist, steht (mal wieder :roll: ) diese Überlegung im Raum.
Eigentlich stand für mich letztes Jahr schon fest, dass ich gerne Soziologie studieren würde, da es nunmal ein Fach ist, das mich total anspricht (finde es wirklich super interessant). Von allen möglichen Leuten darf ich mir aber netterweise anhören, dass es brotlose Kunst sei und ich mir doch lieber etwas suchen solle, das mich mehr fordert.
Eigentlich war Medizin immer meine erste Wahl, das kann ich mit meinem Abi allerdings vergessen und ich ärgere mich noch heute, dass ich die Zeit lieber mit Fressen,Kotzen und Sport verbracht habe, anstatt mich vernünftig aufs Abitur vorzubereiten.
Mittlerweile habe ich da zum Glück eine andere Lernphilosophie, aber das hilft mir jetzt wohl auch nicht mehr weiter, obwohl ich halt denke, dass ich den Anforderungen des Studiums gewachsen wäre, aber naja, bin ich ja selbst Schuld.

Jedenfalls interessieren mich so wahnsinnig viele Bereiche (habe auch schon diverse Praktika gemacht), dass ich absolut keine Ahnung habe, auf welches Studienfach bzw. auf welche Studienfächer ich dieses Interesse nun am besten richte. :?

Hier mal meine bisherige Auflistung: (Medizin), Soziologie, Jura, Geographie (inkl. sämtlicher Abwandlungen), Philosophie, Geschichte.

Das ist doch nicht normal, dass ich mich nicht entscheiden kann. :?

Soziologie deckt schon echt viele interessante Bereiche ab, aber Jura ist ebenfalls sehr interessant, Geographie auch und Geschichte interessiert mich auch schon sehr, sehr lange. :?

Ach man, ich hasse Entscheidungen.


Liebe Grüße
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#3
Naja, Jus und Medizin..ehm....erstens brauchst du dazu super gute Kontakte, super Eltern die dich unterstützen und viel Geld (die Bücher sind zb schweineteuer ;)

Soziologie..ist interessant!
Geschichte, naja, welche Berufe gibt´s da?
Philo, naja, lass es.
Geographie...auf Lehramt? Ja, dann ja...

Naja, möchtest du Bachelor machen oder eben auf Lehramt?

Sprachen? Anglistik, Amerikanistik? Die sind sehr gefragt, die Konkurrenz ebenso sehr groß (vor allem necken sich ja gerne die Amerikanisten mit den Anglisten, welches Englisch wohl das bessere ist^^)

Kunst? Hm..dann als Nebenfach besser, dann nimm als Hauptfach etwas nicht brotloses.

Volkswirtschaft?
BWL...naja, interessierst du dich für Rechnungswesen, Bankwesen, bisschen VWL dabei?
WIpäd (Wirtschaftspädagogik = BWL auf Lehramt^^) das is BWL + VWL eben wenn du Rechnungswesenlehrer sein möchtest oder BWL Lehrer an ´ner höheren Schule zb.

Was gibt´s denn noch...Theologie? Wenn du gerne Mönch werden möchtest, Priester oder Pfarrer (lach nicht, die nehmen das alles sehr ernst die Studenten, die dieses Studium aufgenommen haben!)

Was gibt´s noch...Germanistik? Da hast halt Mediävistik (=Mittelalter) Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft.
Oder Sprachwissenschaft? Das ist sehr praxisorientiert.

So einige Bsp. Ich bin aus Österreich, aber ich wollte nur mal kurzen Einblick geben :mrgreen:

Liebe Grüße

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#5
Hallo,
von Soziologie würde ich dringend abraten. Was stellst du dir denn unter diesem Studium vor? Ich habe bisher nur gehört, dass es furchtbar ist, und nicht, was man sich vorstellt. Besonders viel anfangen kann man mit diesem Studium später auch nicht.
Hast du dich mal schlau gemacht, was es denn so alles gibt? Es gibt ja auch noch Feinheiten, nicht nur diese groben Oberbegriffe! Vielleicht würde sich da ein Kompromiss finden zwischen etwas?
Die Gebiete sind ja schon ziemlich verquer,...Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften...Die unterscheiden sich letztendlich auch ziemlich! so auch das Studium dann. Das sollte dir auch bewusst sein.

Es gibt eine Methode, wenn man sich nicht entscheiden kann. Man stellt eine Pro- und Contra-Liste auf, und sagt sich, man entscheidet sich für das, was bei Contra herauskommt (macht man dann aber u.U. gar nicht...warum liest du gleich!). Oft ist es nämlich so, dass man während dem Erstellen der Liste im Bauch spürt, dass einem gar nicht zusagt, was auf der Contra-Liste steht....und man merkt, wonach man strebt. Und das sollte man dann auch tun. Ich glaube, das nennt sich die Franklin-Methode. Ich weiß es leider nicht mehr so genau. Habe es aber selbst schon ausprobiert! Es klappt meistens!

Geografie ist megaschwer, ich kenne eine, die das gemacht hat. Und die hatte oft Themen, die für Otto Normalo gar nichts mit Geografie zu tun haben!

Willst du mit Menschen arbeiten? Etwas soziales tun? Willst du unterrichten? Willst du still für dich arbeiten? Willst du vielleicht forschen? Willst du Gräber ausbuddeln? Im Museum arbeiten? (geschichte...). Was strebt dir denn so vor? Versuche das doch mal, näher einzugrenzen

Eines solltest du aber im Kopf haben: Wenn du dich jetzt für ein Studium entscheidest, dann heißt das nicht, dass du nun dein ganzes Leben lang dazu verpflichtet bist, genau das zu studieren oder in dieser Sparte zu arbeiten (oft hat man später übrigens keinen speziellen Beruf - man muss sich dann auf etwas spezialisieren und dann gucken wo man jobmässig unterkommt! )Du kannst nach 1 oder 2 Semester auch noch mal wechseln. Das wäre ok so!

Jura und Philosophie widerspricht sich ja total. Was gefällt dir denn jeweils an den Studiengängen?

Ich glaube, du musst dir noch über vieeeeles klarwerden :-))

Tine

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#6
Ui, schon direkt soviele Antworten, toll. :)
Ich zitiere euch mal, das ist übersichtlicher, also:
sorry, ich habe nicht ganz verstanden...
bist du generell verunsichert oder möchtest du am liebsten soziologie studieren und lässt dich nur von den anderen leuten beeinflussen?
Was heißt am liebsten, es deckt halt einfach ziemlich viele Teilbereiche ab, die mich interessieren (u.a Gender Studies, habe ich jetzt im Eingangsbeitrag ganz vergessen), mich stören/nerven nur die Reaktionen außenstehender Leute. Allen voran die meiner Eltern "was willst Du nur damit anfangen, das ist doch überhaupt nichts für dich ....!".
Mir ist schon klar, dass man mit Soziologie kein konkretes Berufsbild anstrebt, aber es gibt genug Möglichkeiten sich während des Studiums in mehrere Richtungen weiterzubilden, nicht zuletzt durch studienbedingter/-begleitender Praktika.
Naja, Jus und Medizin..ehm....erstens brauchst du dazu super gute Kontakte, super Eltern die dich unterstützen und viel Geld (die Bücher sind zb schweineteuer ;)
Medizin kommt nun aber wirklich nur wegen meines schlechten Abischnittes nicht in Frage, die finanzielle Unterstützung )meiner Eltern) wäre kein Problem, dass man gute Kontakte braucht, ist mir neu, oder ich bin einfach nur zu naiv, das wäre natürlich auch gut möglich, erscheint mir aber eher unwahrscheinlich, vielleicht erklärst Du mir das nochmal ein bisschen ausführlicher?! :wink:
Soziologie..ist interessant!
Geschichte, naja, welche Berufe gibt´s da?
Philo, naja, lass es.
Geographie...auf Lehramt? Ja, dann ja...
Ja, da hast Du schon Recht, ich denke ja selbst, dass mich Geschichte & Philosophie eher nebenbei, also hobbymäßig, interessieren, Geographie hingegen bietet schon recht viele Berufsfelder, man ist also nicht gezwungen auf Lehrarmt zu studieren (was für mich übrigens überhaupt nicht in Frage käme :wink: )
Naja, möchtest du Bachelor machen oder eben auf Lehramt?
Bachelor mit der Möglichkeit nach Abschluss dieses (Bachelor-) Studiums einen Master dranzuhängen.
Sprachen? Anglistik, Amerikanistik? Die sind sehr gefragt, die Konkurrenz ebenso sehr groß (vor allem necken sich ja gerne die Amerikanisten mit den Anglisten, welches Englisch wohl das bessere ist^^)
Anglistik beschäfigt sich nun ja aber nicht zuletzt auch mit der Kultur des jeweiligen Landes, mit Linguistik, Politik & Kultur, also einzig auf die Sprache beschränkt es sich nun echt nicht. :wink:
Dass die Konkurrenz groß ist, naja, denke, das ist eher relativ, zumal Sprachen heutzutage sowieso als selbstverständlich erachtet werden, gerade Englisch (abgesehen davon ist es meine absolute Lieblingssprache, spreche lieber Englisch als Deutsch, der Englisch-LK fiel ebenfalls mir super leicht), aber wie gesagt, das ist heutzutage nichts Besonderes).
Kunst? Hm..dann als Nebenfach besser, dann nimm als Hauptfach etwas nicht brotloses.
In meiner Freizeit: gerne, das war's dann aber auch schon.
Volkswirtschaft?
BWL...naja, interessierst du dich für Rechnungswesen, Bankwesen, bisschen VWL dabei?
WIpäd (Wirtschaftspädagogik = BWL auf Lehramt^^) das is BWL + VWL eben wenn du Rechnungswesenlehrer sein möchtest oder BWL Lehrer an ´ner höheren Schule zb.
Interessiert mich alles nicht so sehr. Konntest Du aber nicht wisssen, habe ja um Vorschläge/Ideen gebeten. :wink:
Was gibt´s denn noch...Theologie? Wenn du gerne Mönch werden möchtest, Priester oder Pfarrer (lach nicht, die nehmen das alles sehr ernst die Studenten, die dieses Studium aufgenommen haben!)
Neeeeeeeeein! :shock: :D :wink:
Was gibt´s noch...Germanistik? Da hast halt Mediävistik (=Mittelalter) Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft.
Oder Sprachwissenschaft? Das ist sehr praxisorientiert.
Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Journalismus wäre auch interessant, hat aber natürlich einen entsprechend (zu) hohen NC) würde mich schon reizen, aber da haben die meisten Unis einen NC von 1,x (bzw. einen recht hohen) und das kommt für mich halt nicht in Frage.
So einige Bsp. Ich bin aus Österreich, aber ich wollte nur mal kurzen Einblick geben :mrgreen:
Dankeschön,light-up! :wink:

Tine, dir antworte ich morgen, muss jetzt los. :wink:



Liebe Grüße
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#8
Ich wollte auch Gender Studies, aber das ist bei uns ein Masterstudium und außerdem muss man sich dafür bewerben! Es ist außerdem ein englisches Studium und musst auch ein Mobilitätssemester machen. Gender Studies wird nur an 2 Unis gelehrt: Graz und in Bochum. Du kannst aber auch das in deutscher Version machen, das was ich nach meinem Studium machen
werde: Interdisziplinäre Geschlechterstudie

das ist im Prinzip das völlig gleiche, nur halt auf deutsch und ohne Mobilitätssemester. Außerdem erfolgt da keine Bewerbung. Die Berufsfelder sind da auch die völlig gleichen.

Kannst aber gerne Gender Studies googlen und dir alle Infos dazu einholen.

Noch was, du hast ja geschrieben, dass du gerne Journalismus machen würdest. Das ist wohl eher auf der FH? Weil bei uns gibt das nicht auf einer offenen Uni. Ich wollte gerne Literaturwissenschaft studieren, aber das gibt´s in Wien und bei mir nicht. Bei mir gibt´s aber Literaturwissenschaft als Masterstudium.

Hm..bei euch in Deutschland ist es ja anders. Bei euch ist der Abischnitt wichtig und entscheidend.
Bei uns ist es nur in Jus, Medizin und Psychologie (Bachelorstudium Psychologie) kritisch, Aufnahmeverfahren.
Und bei uns gibt´s keine Studiengebühren, da aber der Politiker Pröll zurückgetreten ist und der Neue (mir ist der Name grad´entfallen) da ist, möchte er wieder die Studiengebühren einführen (ich bin dafür! wir sollen ja nicht das einzige bescheuerte Land sein OHNE Studiengebühren, echt lachhaft!)

So..du kannst aber auch gerne zur Studienberatung gehen. Du kannst eigentlich überall nachfragen, die helfen gerne weiter. Du kannst auch an den Informationstagen von den jeweiligen Unis gehen. Die verteilen dann die Broschüren und beraten dich vor Ort. Du kannst auch auf der jeweiligen Website der Uniu recherchieren, dir die Uni anschauen, die Studienrrichtungen und die jeweiligen Curriculum. Du kannst bei den Studentenvertretung der jeweiligen Studienrichtungen beraten lassen, bei der Studienberatung, sogar auch bei den Stipendienstellen (die wissen da auch einfach alles!) oder sogar bei Instituten, die Schülern, Studenten auch Lehrlingen beraten = Schul- und Ausbildungsberatung (bei uns ist es die SAB in Österreich, zb) Du kannst aber auch deine Freunde fragen, die studieren udn dich erkundigen, wie die ihr Studium erleben, wie sie es finanzieren, wie sie lernen und wie es ihnen im Alltag so ergeht.

Ich hoffe, ich konnte dich bisschen anregen ;)

Liebe Grüße

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#9
hermelin hat geschrieben: Hier mal meine bisherige Auflistung: (Medizin), Soziologie, Jura, Geographie (inkl. sämtlicher Abwandlungen), Philosophie, Geschichte.
Hallo Hermelin,

also, Mediziner gibt's ja mehr als genug hier, die Dir dazu was sagen können.

Soziologie ist schwer. Was die für Scheinanforderungen haben, da habe ich letztens mit den Ohren geschlackert. :shock: Aber vielleicht ist das ja nur an unserer Uni so. Außerdem sind Soziologen schwer zu verstehen. So wie Philosophen. Zieh Dir mal ein paar Texte von Niklas Luhmann, Talcott Parsons, Émilie Durkheim, Max Weber, Erving Goffman, Ludwig Wittgenstein, Pierre Bordieux bzw. Emanuel Kant, Nietzsche, Descartes, Karl Jaspers und was weiß ich wem noch rein.

Wenn Du das dann verstehst, viel Spaß.....

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am So Apr 24, 2011 0:17, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#10
Hallo hermelin,

wir hatten das Thema Entscheidungunfähigkeit ja schon einmal, aber um es nochmals zu betonen: ich kann dich sooo gut verstehen. :?
Seit Jahren schwanke ich zwischen verschiedenen Ideen, habe mich phasenweise auch sehr von allen möglichen Ratschlägen bzw Warnungen beeinflussen und verunsichern lassen, sodass ich sogar jetzt noch kurz davor bin, Lehramt zu studieren, obwohl ich das nicht von Herzen möchte.

Was ich dir nahe legen will: tu das, was du wirklich willst.
Du bist diejenige, die jahrezehntelang in diesem Beruf arbeiten und hoffentlich damit glücklich werden wird.
Nicht deine Eltern, Verwandten oder Freunde.

Klar, Soziologie ist kein Fach, bei dem du bereits zu Studienbeginn weißt, wo du einmal landen wirst.
Aber genau das das bietet gleichzeitig die Möglichkeit, sich im Laufe der Studienzeit zu orientieren, spezialisiern und vor allem auszuprobieren, ohne sich in eine Sackgasse zu begeben. Man kann sich auch zu späteren Zeitpunkten immer noch verändern, lässt sich gewisse Wahlfreiheiten offen.
Und nebenbei: auch Nischen müssen besetzt werden :wink:

Ich bin der Meinung, dass jeder, der aus Überzeugung und mit ernsthaftem Interesse welches auch immer als "brotlose Kunst" verschriene Fach studiert,
damit erfolgreich sein kann, weil letztlich Eigeninitiative und die Bereitschaft gefragt sind, sich zu engagieren.

Mag sein, dass ich für manch einen naiv und blauäugig klinge, aber das ist meine Ansicht und wenn man nicht seine eigenen Träume realisiert,
zu seinen Wünschen steht - ja wer soll es denn dann tun?

Wünsche dir alles Liebe und bin gespannt, ob wir uns im Laufe der kommenden Wochen denn genug Selbstvertrauen entgegenbringen werden,
die für uns richtige Entscheidung zu treffen. :)

Liebe Grüße,
Nightmare
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#11
Liebe hermelin,

schlaf mal ein paar Tage drüber.
Gehe in dich hinein und lass dir Zeit. Für wichtige Entscheidungen im Leben braucht man eben Ruhe und Zeit. Nimm dir die Muße und versuche für dich zu entdecken, was du wirklich willst und brauchst.

Liebe Grüße

PS: kannst ja auch gerne Pro und Contra Listen machen. Weißt du, mir hat geholfen bei diesen Entscheidungen, indem ich viele Studenten gefragt habe, was sie studieren und warum sie meinen, dieses Studium zu machen. Ob es ihnen Spaß macht, gefällt, aus Interesse oder wegen der Arbeit. Was ihnen beim Studium wichtig ist, was sie motiviert und wie sie am Ball bleiben. Mir hat das sehr geholfen, wie Studenten im höheren Semester das erleben und wie es selbst den Erstsemestrigen ergeht (zb. ob ich die einzige bin, die Schiss hat usw)

Du bist nicht allein :)
..fallst was noch konkret wissen willst, kannst mir PN schreiben.

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#12
Liebe hermelin,

ich hatte da auch so meine Probleme.
Erst wollte ich gar nicht studieren, dann wollte ich was studieren, wo ich wegen Noten eh nicht rein kam, dann wollte ich was studieren, wo man vorher ein Praktikum machen müsste, und da reichte die Zeit nicht mehr für, weil der Semesterbeginn schon fast da war, und so habe ich mir nach und nach alles verbaut und das gemacht, was übrig blieb, also was nicht zulassungsbeschränktes, wo man kein Praktikum braucht.
Die Methode funktioniert auch, ist aber nicht so empfehlenswert.

Aber eigentlich musst du dir gar nicht so einen Druck machen, es ist auch ein bisschen egal, was man studiert. Mit meinem Fach könnte ich später fast alles machen. im Masterstudium kann ich mich ja immer noch spezialisieren.

Du hast ja auch geschrieben, dass dich Journalismus interessiert. Dafür musst du nicht Journalismus studieren, sondern hauptsache irgendwas. Wenn du ein Volontariat bei einer Zeitung kriegen willst oder einen Platz an einer Journalistenschule, dann brauchst du ein abgeschlossenes Studium, du musst zeigen, dass du es schaffen kannst, ein Studium zu Ende zu bringen. Die Inhalte sind erst mal nicht so wichtig, es geht um die Methoden, du musst fleißig sein, und vor allem musst du schreiben können.
Du könntest also zum Beispiel auch Geschichte studieren und dann später Journalistin werden und eben ein bisschen mehr über historische Themen schreiben.

Was mir auch noch einfällt, ist Ethnologie, wäre das was für dich?

Ach, und noch ganz wichtig, wenn du zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft entscheiden musst, sind die Methoden, wie du studieren willst. Was liegt dir eher, jede Woche komplizierte (mathematische) Aufgabenblätter zu bearbeiten und dich mit Klausuren abzumühen, die extra zu schwer gestellt werden, um den sehr guten Studenten die Chance zu geben, nach oben herauszustechen, oder 10 große Referate pro Semester machen zu müssen und dich vor allen Studenten hinzustellen?
Später im Beruf können Historiker und Mathematiker durchaus ähnliche Aufgabenbereiche haben, aber die Methoden, mit denen sie im Studium gearbeitet haben, unterscheiden sich doch sehr.

lg
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie

Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.

(Mantus)

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#14
Hallöchen,

und weiter geht's. :wink:
Hallo,
von Soziologie würde ich dringend abraten. Was stellst du dir denn unter diesem Studium vor? Ich habe bisher nur gehört, dass es furchtbar ist, und nicht, was man sich vorstellt. Besonders viel anfangen kann man mit diesem Studium später auch nicht.
Hast du dich mal schlau gemacht, was es denn so alles gibt? Es gibt ja auch noch Feinheiten, nicht nur diese groben Oberbegriffe! Vielleicht würde sich da ein Kompromiss finden zwischen etwas?
Das sind in etwa so genau die Worte, die ich mir immer anhören darf, sobald ich jemandem davon erzähle. :?
Mag sein, dass es ein furchtbares Studium ist :wink: , aber ich denke, wie man es findet, hängt damit zusammen, mit welchen Vorstellungen man sich überhaupt dafür entschieden hat. Die weit verbreitete Annahme ist ja nach wie vor, dass Soziologie ein komplettes Laberfach ist und oft von Leuten studiert wird, die keine Ahnung hatten, was sie sonst studieren sollten und da
labern = einfach, keine große Arbeit etc. pp. , wurde dann halt einfach mal Soziologie gewählt. Sich aus diesem Grund dafür zu entscheiden, halte ich für falsch, ist ja logisch, dass das langfristig gesehen nicht klappen kann.
Die Soziologie ist die Wissenschaft von der Gesellschaft, und als solche handelt es sich um eine empirische Wissenschaft. Sie analysiert theoretisch angeleitet die Funktionsweisen von gesellschaftlichen Institutionen (z. B. Familie, Rechtssystem, Wirtschaft), Organisationen (z. B. Parteien, Gewerkschaften, Betriebe) sowie das Handeln und Verhalten von Personen, die zu (gesellschaftlichen) Gruppen zusammengefasst werden (z. B. Angestellte, Arbeiter, aber auch Frauen, Jugendliche). Für die Gesellschaft relevante Wertvorstellungen werden in ihren Auswirkungen auf das Handlungs- und Institutionengefüge ebenso untersucht wie soziale Bewegungen oder die weltweiten Migrationsbewegungen.
Kernfragen der Soziologie richten sich auf die Bedingungen des Überlebens von Gesellschaft(en), der Herausbildung einer Weltgesellschaft sowie der Ausprägung unterschiedlicher Formen sozialer Ungleichheit unter sich verändernden politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen (z. B. Globalisierung).
uni-bremen.de

Ich finde, die Beschreibung klingt sehr, sehr interessant, hatte letztes Jahr schonmal einen Letter of Motivation geschrieben, für Soziologie, es ist jetzt also nicht so, dass ich irgendwo mal was aufgeschnappt und mir gedacht habe "och ja, klingt ganz okay, das könnte was für mich sein.", ich habe mich da schon näher mit beschäftigt und mein Interesse wuchs, je mehr ich über das Studium las, oft ist es aber auch genau anders rum, dass man merkt "mhm, ist wohl doch eher nichts für mich.", das war bei mir aber nicht der Fall. :wink:
Es gibt eine Methode, wenn man sich nicht entscheiden kann. Man stellt eine Pro- und Contra-Liste auf, und sagt sich, man entscheidet sich für das, was bei Contra herauskommt (macht man dann aber u.U. gar nicht...warum liest du gleich!). Oft ist es nämlich so, dass man während dem Erstellen der Liste im Bauch spürt, dass einem gar nicht zusagt, was auf der Contra-Liste steht....und man merkt, wonach man strebt. Und das sollte man dann auch tun. Ich glaube, das nennt sich die Franklin-Methode. Ich weiß es leider nicht mehr so genau. Habe es aber selbst schon ausprobiert! Es klappt meistens!
Was Soziologie angeht, da ist der einzige Kritikpunkt, der mir einfällt, eben jener, dass alle Welt sagt "tu's nicht!!!!", mir fällt sonst echt nichts ein, was dagegen sprechen würde, nur da ich mir leider recht schnell verunsichern lasse (ist aber zum Glück schon wesentlich besser geworden), frage ich mich dann natürlich, ob die anderen nicht Recht haben und das wiederum führt dazu, dass ich mich total dumm fühle, unfähig mich zu entscheiden. :roll:
Geografie ist megaschwer, ich kenne eine, die das gemacht hat. Und die hatte oft Themen, die für Otto Normalo gar nichts mit Geografie zu tun haben!
Echt? Eine Freundin und ein guter Freund von mir studieren das auch und die sitzen nicht den ganzen Tag in der Uni/Bibliothek oder am Schreibtisch und lernen und befinden sich leistungstechnisch dennoch vorne!? Denke mal, das ist ähnlich wie oben beschrieben, man stellt sich unter gewissen Studiengängen einfach was vor, das gar nicht so richtig der Realität entspricht. Dass ein Geographie-Studium nicht vergleichbar mit einem Geographie-Lk ist, dürfte ja klar sein, aber was meinst Du, wieviele die in der Schule den Lk hatten, sich später für ein Geographie-Studium entschieden, weil sie dachten, es sei ähnlich einfach.
Willst du mit Menschen arbeiten? Etwas soziales tun? Willst du unterrichten? Willst du still für dich arbeiten? Willst du vielleicht forschen? Willst du Gräber ausbuddeln? Im Museum arbeiten? (geschichte...). Was strebt dir denn so vor? Versuche das doch mal, näher einzugrenzen
Mit Menschen würde ich schon ganz gerne arbeiten, am liebsten einen Teil im Büro und den anderen Teil im Außendienst. Gräber möchte ich keine ausbuddeln (als ich noch klein war und mal Jurassic Park sah, dachte ich immer, das sei voll der coole Beruf, Dinosaurierskelette auszugraben :D , das ist aber schon Jahre her, also heute sehe ich das ein bisschen anders), mhm, in der Forschung sehe ich mich auch nicht so wirklich, wie gesagt, am liebsten Büro + Außendienst.
Eines solltest du aber im Kopf haben: Wenn du dich jetzt für ein Studium entscheidest, dann heißt das nicht, dass du nun dein ganzes Leben lang dazu verpflichtet bist, genau das zu studieren oder in dieser Sparte zu arbeiten. Du kannst nach 1 oder 2 Semester auch noch mal wechseln. Das wäre ok so!
Das ist mir schon klar, finde es grad übrigens lustig, dass Du zuerst schreibst:
Besonders viel anfangen kann man mit diesem Studium später auch nicht.
und dann
oft hat man später übrigens keinen speziellen Beruf - man muss sich dann auf etwas spezialisieren und dann gucken wo man jobmässig unterkommt!
:wink:
Jura und Philosophie widerspricht sich ja total. Was gefällt dir denn jeweils an den Studiengängen?
Naja, gut, das war ein bisschen unüberlegt, schrieb ich ja bereits in der gestrigen Antwort, denke mal, dass ich mit hobbymäßigen, philosophischen Überlegungen besser bedient bin, als mit einem ganzen Studium. :wink:
Was mir an Jura gefällt, also in erster Linie die ganzen Rechtsgrundlagen, dann die Herausforderung sie vor Gericht zu vertreten (und ja, mir ist bewusst, dass man da manchmal sehr mit seiner Moral zu kämpfen haben würde) und außerdem verdient man, wenn man gut ist, auch recht ordentlich, was ein weiterer Pluspunkt wäre. Nicht, dass das Gehalt bei mir an erster Stelle steht, aber ich finde, wenn man schon studiert und seinen Job später ordentlich macht, dann sollte das auch dementsprechend bezahlt werden.

Gender Studies wird hier in Deutschland von mehreren Universitäten angeboten, die Vorlesungen sind zu 80% auf Deutsch, je nach thematischem Schwerpunkt kann es aber auch mal sein, dass man einen Gastdozenten erwischt und die Vorlesung somit also auf Englisch stattfindet (was ich übrigens nicht schlimm fänd).

Ich habe mir ja schon zig Informationen (Internet, Studienberatungen, Studenten gefragt .... ) eingeholt, Praktika gemacht, aber geholfen, eine Entscheidung zu treffen, hat das bisher alles nichts. :?
Zieh Dir mal ein paar Texte von Niklas Luhmann, Talcott Parsons, Émilie Durkheim, Max Weber, Erving Goffman, Ludwig Wittgenstein, Pierre Bordieux bzw. Emanuel Kant, Nietzsche, Descartes, Karl Jaspers und was weiß ich wem noch rein.
Habe ich schon. :wink: Hatten in der Schule schon diverse Texte von Wittgenstein, Weber, Kant, Nietzsche und Descartes gelesen (Deutsch, Erdkunde, Englisch, Reli) und fand die immer total interessant. Manche musste man zwar 2x lesen, bis man die Intention verstand, aber wie gesagt, interessant waren sie sehr.
Aber genau das das bietet gleichzeitig die Möglichkeit, sich im Laufe der Studienzeit zu orientieren, spezialisiern und vor allem auszuprobieren, ohne sich in eine Sackgasse zu begeben. Man kann sich auch zu späteren Zeitpunkten immer noch verändern, lässt sich gewisse Wahlfreiheiten offen.
Und nebenbei: auch Nischen müssen besetzt werden :wink:
Genau so sehe ich das ja auch, aber dann frage ich mich wiederum, ob ich mir das nicht alles so "zurechtrede", weil ich befürchte, die anderen könnten mit ihrem "lass es lieber sein!" womöglich doch Recht haben. :|
Du hast ja auch geschrieben, dass dich Journalismus interessiert. Dafür musst du nicht Journalismus studieren, sondern hauptsache irgendwas. Wenn du ein Volontariat bei einer Zeitung kriegen willst oder einen Platz an einer Journalistenschule, dann brauchst du ein abgeschlossenes Studium, du musst zeigen, dass du es schaffen kannst, ein Studium zu Ende zu bringen. Die Inhalte sind erst mal nicht so wichtig, es geht um die Methoden, du musst fleißig sein, und vor allem musst du schreiben können.
Ja stimmt, das habe ich auch schon öfter gelesen, aber leider noch von niemandem, dem es selbst so ergangen ist, sprich es handelte sich immer nur um eine theoretische Einschätzung. :?
Naja, ich weiß halt nicht, ob ich mich da selbst überschätze, themen- bzw. fachbezogene Texte zu schreiben, macht mir schon ziemlich viel Spaß und vor allem habe ich da nie so eine Denkblockade, als wenn ich irgendwas über mich selbst schreiben müsste. Da sprudelt dann einfach alles aus mir raus und ehe man sich versieht, sind schon wieder 4 Seiten geschrieben.
Später im Beruf können Historiker und Mathematiker durchaus ähnliche Aufgabenbereiche haben, aber die Methoden, mit denen sie im Studium gearbeitet haben, unterscheiden sich doch sehr.
Ohja, Mathe war und ist mein absolutes Lieblingsfach. :) Ne, also damit kann ich absolut gar nichts anfangen, ich verstehe es zwar und kann auch alles anwenden, aber der Spaß bleibt dabei irgendwie immer auf der Strecke, also fällt die Option schonmal weg. :wink:


Hoffe, ich habe jetzt niemanden vergessen, war soviel zu zitieren. :wink:


Liebe Grüße
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Wie ich Entscheidungen hasse - welches Studium?

#15
Hallo Hermelin,
nur mal kurz: Ich sage dir das mit der Soziologie nicht einfach so, wie vielleicht deine Eltern; ich hatte es in meinem Studium schon mit einigen Themen aus der Soziologie zu tun und mit einigen Exstudenten!
Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man in der Schule ein paar Texte von Bourdieu oder wem auch immer liest, oder ob man ein ganzes Buch von ihm liest, oder den ganzen anderen, und wenn man die dann zerpflücken muss, damit arbeiten muss, usw. Leih dir doch mal aus der Bibliothek ein paar dieser Bücher aus, oder einen Studienführer. Es gibt Studienführer für bestimmte Studiengänge, vielleicht hilft es etwas.
Ist es wirklich dein Wille, vielleicht diesen Bereich studieren zu wollen? Oder ist es eher: Ich mache genau das Gegenteil von dem, was mir von so vielen gesagt wird? Protest?

Da ich dich ja nicht kenne, du aber eine Es hast, für die typisch ist, dass sie Dinge durchziehen,obwohl sie es gar nicht wollen, habe ich beide Varianten berücksichtigt. Einmal ein vorsichtiges: du musst es nicht bis zum Ende durchziehen falls es dir nicht gefällt; und einmal ein 'danach'.

Das mit dem Beruf, das meinte ich so: Man studiert oft zwar für einen bestimmten Bereich, aber man hat keinen richtigen Beruf wie wenn du jetzt Krankenschwester lernen würdest. Natürlich kann man als Soziologe jetzt nicht als Arzt arbeiten, aber ansonsten kann man ja sein Glück überall versuchen, wenn man will und Chancen sieht.

Kannst du nicht als Gasthörer mal zu einigen Soziologievorlesungen gehen?

Und wegen Mathe: Denk dran, in vielen Studiengängen hast du es ersteinmal ordentlich mit Statistik zu tun!

Tine