Hi!
Ich bin erst vor 3 Monaten oder so drauf gekommen, dass das, was ich alle heiligen Zeiten (ca. 1 bis 2x/Monat) erlebe psychisch bedingt sein könnte. Allerdings weiß ich auch nicht, ob's nicht einfach nur eine kurze neurologische "Fehlschaltung" ist, also etwas, was jeder mal erlebt, oder ob das bei mir wirklich etwas mit Abwehrmechanismen zu tun hat. Deshalb meine Frage an euch: Kennt ihr das auch? Kennt ihr das und wenn ja, ist das bei euch etwas ganz normales oder hat das mit der Psyche zu tun?
Ab und an einmal kommt es vor, dass Menschen, mit denen ich rede ganz weit weg und klein erscheinen. Also mein Gehirn ist dann irgendwie nicht mehr in der Lage die Info zu integrieren, dass Dinge, die weiter weg sind, kleiner scheinen. Oder so, kann's schwer erklären. Vor zwei Monaten passierte mir das in einer VT-Gruppe und ich fragte dann einfach mal spontan die Leiterin, was das sei. Antwort: Vielleicht könnte es eine Art Dissoziation sein. Meine Recherchen brachten mich auf den Namen "Derealisation". Meinem Einzelthera hab ich's erzählt, er hat's zur Kenntnis genommen, ist aber nicht weiter drauf eingegangen. Es stört mich nicht, ich kann dabei normal weitersprechen, man merkt es mir nicht an, außer dass ich meistens zum Blinzeln beginne und es ist immer innerhalb von ein paar Sekunden bis Minuten wieder weg. Sowas kommt vor, solange ich denken kann, hatte ich auch schon als kleines Kind und es hat sich seit dem nicht verändert. Soweit ich das beobachtet habe, tritt es nur auf, wenn ich mit Menschen spreche, aber es hat keinen wirklichen Bezug zu belastenden Situationen oder so.
Ganz früher, als ich ein Kind war, hatte ich auch so ganz leicht dissoziative Zustände anderer Art. Aber auch nur ganz selten und damals war mir noch nicht klar, dass das Dissoziationen waren, sondern hielt mich für herzlos und kalt. Wenn mich etwas sehr belastet hat, habe ich die Emotionen nicht mehr wahrgenommen, sondern mich von außen beschrieben, als würde ich einen Roman über mich schreiben. Um ein Bsp. zu nennen: Als meine Urgroßmutter vor rund 6 Jahren starb, saß ich neben meiner Mutter und habe geweint, mich dabei aber total neutral gefühlt und in meinem Kopf beschrieb ich die Situation als "da saß sie also nun, die kleine Hörnchen, neben ihrer Mutter und weinte." Als würde ich das in ein Buch schreiben. Ich habe mich dafür damals ziemlich verachtet, dadurch war damals sicher ein gewisser Leidensdruck da, aber seit dem ist das in der Form (Gott sei Dank) nicht mehr aufgetreten.
Ich frage nur aus reiner Neugierde, weil ich halt immer gerne weiß, was das alles ist, was mein Körper sich da ausdenkt. Ich leide nicht darunter, habe kein Bedürfnis es zu ändern und will keine Tipps für Skills oder so. Ich möchte einfach nur wissen, ob ihr das auch kennt.
Danke,
euer Neugierds-Hörnchen
Derealisationsphänomene normal?
#1
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Mi Feb 09, 2011 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.
-Hans Manz-
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