Re: Wirklich widerlich, wer sowas nicht erträgt nicht anklic

#33
Valerie hat geschrieben:Ich selbst habe auch mal in den Mülleimer in meinem alten Zimmer gekotzt (mit Müllbeutel drin versteht sich :wink: ) und kann daher sehr gut nachempfinden wie verzweifelt man sich fühlen muss, um zu so etwas zu greifen.
Vor allem, weil man mein Zimmer früher nie abschließen konnte!!

Was ich daran nicht verstehe ist, dass man den Scheiß dann BUNKERT!! Warum nicht sofort entsorgen?
Hey,

warum man die Tüte(n) bunkert? Also warum crab sie nicht sofort hat, weiß ich natürlich nicht, aber bei mir war's z.B so, dass meine Mutter nervlich total am Ende war, nachdem ich ihr die Bulimie "gebeichtet" hatte, und da sie anfing die Toiletten (haben zwei Bäder) auf Kotzspuren usw. zu untersuchen, musste ich mir 'ne Alternative überlegen .... um meine Mutter zu 'schonen', denn wenn sie keine Kotzspuren in den Badezimmern fand, stand für sie fest, dass ich das Essen drin behalten habe.
So, also nahm ich mir abends immer einfach 2 bis 3 Tüten mit auf's Zimmer. Nicht um so oft zu kotzen, sondern aus sicherheitstechnischen Gründen, damit,falls eine Tüte mal ein Loch haben sollte, der ganze Scheiß von der 2. Tüte aufgefangen werden konnte. Anfangs habe ich die Tüten noch in der selben Nacht in der Toilette entleert (nachdem man sicher sein konnte, dass meine Eltern schliefen), irgendwann (frag mich nicht warum) war ich nachts aber so fertig, dass ich es nicht mehr fertigbrachte, die pralle Tüte bis ins Bad zu tragen und so fing ich an, sie einfach in meinem Fernsehschrank zu "bunkern". Muss dazu sagen, dass es mir zu dieser Zeit wirklich extrem schlecht ging, fühlte mich da ständig wie in Trance und mir war das Ausmaß irgendwie auch gar nicht so richtig bewusst). Die Kotztüten waren gut verstaut und wenn man nicht wusste, dass sie sich in diesem Schrank befanden, wäre man wohl auch nie auf die Idee gekommen und den Anreiz sie wegzuräumen, hatte ich irgendwie nie.
Wie gesagt, mir ging's in dieser Zeit mehr als beschissen, ich fraß und kotzte manchmal bis um 5 Uhr morgens und ging dann entweder nach 2 Stunden Schlaf zur Schule oder ich machte eben ganz durch. Ich habe nachts quasi all das ausgelebt, was ich mir tagsüber nicht erlauben konnte (Freunde, Sport usw. hielten mich da glücklicherweise, aber unwissend, von ab) und so ging das monatelang. Dass mein Körper solange mitgemacht hat, wundert mich heute noch .... :|

Naja und um nochmal auf meine Mutter zurück zu kommen, sie hat einen ziemlich ausgeprägten Kontrollwahn (was sie aber,wie soll's auch anders sein, nicht einsieht) und obwohl ich es zu Beginn des Öfteren geschafft habe, Kotztüten unbemerkt von ihr nach draußen in die gelbe Tonne zu bringen, gab es mindestens genau so oft Situationen, in denen sie mich mit der Kotztüte erwischt hat. Natürlich wusste sie nicht, was in der Tüte war (anfangs zumindest noch nicht), doch als sie dann immer mehr solcher Beutel im Müll fand, wurde sie wohl irgendwann skeptisch und hat eine der Tüten geöffnet :oops: Ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, was ihr da für ein Gestank aus der Tüte entgegenkam :roll: :oops:
Jedenfalls hat mich das dann dazu veranlasst die ein oder andere Tüte nicht zu entsorgen,sondern irgendwo in meinem Zimmer zu verstecken.

Heute bin ich meilenweit davon entfernt und finde es selbst sehr, sehr eklig, aber wie gesagt, die Krankheit treibt einen zu solchen Taten, das soll keine Schuldabweisung sein, denn ich weiß ja, dass ich für mein Handeln selbst verantwortlich bin, aber soviel zu meiner Meinung.
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Wirklich widerlich, wer sowas nicht erträgt nicht anklic

#36
Valerie hat geschrieben:hermelin, wenn das alles dadurch angefangen hat, dass deine Mutter Kotzspuren im Klo gefunden hat und du deswegen in deinem Zimmer kotzen wolltest...
Wieso hast du dir nicht einfach mal überlegt das Klo zu putzen??
Das hab' ich doch getan und früher, als sie noch nicht von der Bulimie wusste, ist ihr auch komischerweise NIE etwas aufgefallen, doch seitdem sie davon weiß, findet sie irgendwie immer irgendeinen Fitzel, an dem sie festmacht, dass ich gekotzt habe. Das klingt jetzt sicher so, als würde es im Badezimmer nur so von lauter Kotzspuren wimmeln, aber dem ist echt nicht so. Keine Ahnung, ist vielleicht auch eher eine Kopfsache (also bei mir), denn sie hat mir auch schon oft vorgeworfen gekotzt zu haben, obwohl das an dem Tag überhaupt gar nicht der Fall war, denke sie geht halt mittlerweile schon grundsätzlich davon aus, dass ich abends ins Klo kotze, Spuren hin oder her nur ich habe halt ein besseres Gewissen, wenn sie nichts davon mitbekommt. Wirft sie mir z.B vor in die Toilette gebrochen zu haben, kann ich dann guten Gewissens 'nein' sagen (weil ich anstelle der Toilette ganz einfach eine Tüte nahm).
Wenn es dir um das saubere Klo ging, dann verstehe ich allerdings auch nicht wieso du die Tüten dann wiederrum im Klo entsorgt hast anstatt sie sofort wegzuwerfen!
Naja, eine Tüte in der Toilette zu entleeren ist wesentlich 'sauberer' (was Spuren anbetrifft) als sich auf der Toilette selbst zu übergeben, aber das wird jetzt langsam zu eklig, was die Details angeht. Frag' mich selbst, wie ich damals 'so' drauf sein konnte, weil es mir heute, wie gesagt, nicht mal mehr im Traum einfallen würde ....
Ich meine... wenn man bis um 5 h kotzt... dann ist da bestimmt niemand mehr auf und man kann seine Tüten getrost wegschmeißen!
Gut, das ist wahr, aber ich hatte damals halt so einen Tunnelblick und, so eklig es auch war, das Tütensammeln klappte ja ganz gut, es war ja nicht so, dass ich sie wochenlang in meinem Zimmer hatte, eigentlich immer "nur" ein paar Tage, bis niemand im Haus war und ich die Tüten sicher entsorgen konnte.
Oder aber du hättest sie auch nicht horten müssen, sondern, wenn du eh nichts dagegen hattest, sie einige Zeit in deinem Zimmer zu haben, dann hättest du sie auch am nächsten Tag in einem öffentlichen Müll entsorgen können!...
Schlepp' Du mal so eine Tüte mit dir rum ;) denke man muss das Thema jetzt auch gar nicht weiter vertiefen, bin jedenfalls sehr, sehr froh, dass diese Phase vorbei ist.


Liebe Grüße
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Wirklich widerlich, wer sowas nicht erträgt nicht anklic

#37
Hallo,

Dann schreib ich jetzt mal wieder in meinen Thread.
Ich bunker meine Kotze nicht mehr und habe es nur selten getan aber ich muss gestehen das ich noch in allerhand gefäße kotzte aber nur weil meine mum z.B eine Duschfrist eingeführt hat. Ich also nicht lange im Bad verbringen kann.
Außerdem lauscht sie und ihr zimmer ist direkt daneben.. Also null chance! Wenn ich den kram entleeren will muss ich an ihremZ immer vor ihren Augen vorbei...
Wenn ich kotzen muss ,muss ich kotzen und kann ja nicht einfach sagen, ach heute vezichte ich mal (dann wäre ich meine krankheit ja schon los)

Die Tiere sind da, weil besagtes gefäß umgekippt ist, anscheinen ist etwas davon in meinen Bettkasten gelaufen, tja jetzt sind Tiere da...

Ich stelle mir täglich den Wecker um 4 uhr nachts damit ich alles "gekotzte" entsorgen kann...
Mich stören keine "negativen" Kommentare da ich es selbst schlimm und widerlich empfinde.
Das einzige was ich unschön fand war das " Wenn ich eure Probleme hätte"
Wer immer das war, glaub mir ich habe genug Probleme aber das war gerade aktuell und hat mir Sorgen gemacht weil ich ungern Maden in mir hätte. (Vorallem weil ich seit zwei wochen stechende Schmerzen nach jedem essen habe)
Außerdem kann man sich ja an die kleinen ranwagen bevor man gegen die großem kämpft...

Naja
lg crab
Margeriten und Krähen

Re: Wirklich widerlich, wer sowas nicht erträgt nicht anklic

#38
Also ich muss hier auch nochmal meinen Senf dazugeben!

Ich gehöre auch zu denjenigen, die früher in Töpfe und Eimer gekotzt haben und diese dann über Nacht im Schlafzimmerschrank gebunkert haben!

Ich stand damals unter so immensem Druck (Abistress, alkoholkranke, depressive, aggressive Mutter, ignoranter Vater, zwanghaft kontrollierende und hysterische Zwillingsschwester und schrecklicher Liebeskummer), dass ich in meiner Not in meinem Zimmer in einen Eimer gekotzt habe, weil das Zimmer meiner Schwester direkt neben dem einzigen Bad war und die wirklich immer zuhause war und ihre Tür extra offen lies, um mich zu beaufsichtigen.

Ich hab' mich damals in die Enge getrieben gefühlt, wie ein verzweifeltes Tier!

HEUTE kann ich mir auch nicht mehr vorstellen, wie ich mit der Kotze direkt neben mir im Schrank schlafen konnte, aber damals hab' ich's wohl komplett ignoriert.
Komme auch aus so einer Verdrängerfamilie und kann das deswegen ziemlich gut...LOL.

Aber wie meine Vorrednerin schon schrieb, fühlte ich mich damals auch den ganzen Tag wie in Trance. Alles ging automatisiert ab: Aufstehen, Schule, Nach Hause, Fressen, Eimerchen holen, Kotzen, Deckel druff' und ab innen' Schrank. Dann Lernen, Fernsehen, Schlafen und morgens ganz früh die Kotze entsorgen (Draußen, weil meine Schwester ein so gutes Näschen hatte, dass sie es auch noch Stunden später erschnüffelt hat, wenn Kotze durchs Klo gespült wurde).

Aber: Heute finde ich das so unverständlich und grauenhaft, aber damals war's die pure Not.

Jedenfalls so lange bis meine Schwester zu ihrem Freund zog, dann hatte ich freie Brechbahn!

Eigentlich sind solche Geschichten bloß furchtbar traurig, trotzdem muss ich auch drüber lachen. Ich finde das entstresst auch irgendwie, wenn man über sich selber lachen kann.

Gruß
Kitty
Zuletzt geändert von Kittycat82 am Do Sep 30, 2010 15:47, insgesamt 2-mal geändert.
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"