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drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Mi Jul 29, 2009 19:15
von jen
es sind nur noch wenige stunden. möchte versuchen, morgen mit meiner arbeit fertig zu sein. das unmögliche hab ich schon möglich gemacht und in den letzten beiden tagen etwa 60 seiten geschrieben. diese eine nacht noch muss ich durchhalten. bitte schickt mir kraft...

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Mi Jul 29, 2009 19:17
von aire
Hallo Jen,

natürlich schicke ich dir Kraft. 60 Seiten in zwei Tagen. :shock: Wow. Erzähl dann morgen wie es dir geht. Ich traue dir alles zu, du schaffst das.

lg

aire

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Mi Jul 29, 2009 23:55
von jen
es sind nun 92 seiten und immer noch kein ende in sicht.... hoffe, ich kann noch zwei stunden schlafen. mein körper macht das auch nicht mehr lange mit. die arbeit ist super interessant und macht mir sogar immer noch spaß, doch der körper beginnt allmählich - zu recht - zu streiken. es ist nun die dritte nacht, in der ich nicht mehr als drei stunden schlaf habe. doch mich treibt die motivation an, endlich fertig zu werden. phasenweise vergesse ich dann sogar die zeit, weil ich wieder voll im thema drin bin und mir das schreiben spaß macht. und dennoch... ich kann bald nicht mehr

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Do Jul 30, 2009 6:29
von jen
ich konnte noch zwei stunden schlafen. dafür bin ich ausgesprochen fit. bin innerlich angespannt und unruhig, das hält mich wohl wach.

ich bin nicht fertig geworden.

werde nun nach anderen wegen suchen. der offizielle abgabetermin ist erst nächsten mittwoch, aber ich wollte morgen heimfahren und meine dozentin will die arbeit heut mal sehen. vielleicht schicke ich sie auf dem postweg.

es war irgendwie utopisch. mittlerweile sind es über 100 seiten, die ich nun in weniger als einer woche geschrieben habe. es ist total abgefahren. sowas habe ich noch nie gemacht. doch meine gesundheit hat mich lange daran gehindert, mich noch mehr damit auseinanderzusetzen. es ging ja die meiste zeit für die umfrage und das einlesen, etc. drauf. hm...

bin eigentlich ganz zufrieden mit mir, auch wenn ich nicht fertig geworden bin. und dennoch unter strom. will endlich zur ruhe kommen. die arbeit abgeben.

stolz bin ich ja jetzt schon darauf. eigentlich ist es mir egal, wie sie dann letztendlich wird. also von der benotung her. vom inhalt finde ich sie selbst schonmal gut, hihi.

bin etwas aufgeregt wegen des gesprächs heute...

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Do Jul 30, 2009 9:28
von Schlumpfine
Sei stolz auf Dich!

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 9:58
von jen
ich habe in meinen plänen nun alles umgeschmissen...

es gibt wohl doch immer einen anderen weg, als den, an den man sich verzweifelt klammert. ich habe gestern abend NICHTS mehr für diese arbeit gemacht, weil ich einfach merkte, dass es nicht mehr möglich war. war den ganzen tag am zittern , schwer atmen (bekam dauernd kaum noch luft), hatte herzrhythmusstörungen und eine ständige übelkeit. als mir dann auch noch dauernd schwindlig wurde und meine knie zu zittern anfingen, bekam ich ganz schön angst, jetzt kurz vor der abgabe zusammenzubrechen. es wäre wahrlich nicht verwunderlich gewesen. es war lediglich die antwort auf mein überdiszipliniertes verhalten. drei nächte, in denen ich weniger schlaf hatte, als man in einer haben sollte, permanenter zeitdruck und leistung auf höchsttouren, das schafft nichtmal ein gesunder mensch. und schon gar keiner, der eisenmangel und gastritis hat. zudem noch die neurodermitis, die gerade völlig ausbricht. auch irgendwie logisch.

meine therapeutin meinte damals schon, ich solle doch meine krasse diszplin mal lieber in eine gesunde lebensweise investieren. nunja. sie hatte mehr als recht. ich werde daran arbeiten...

es ist vieles so schwierig gerade. die arbeit läuft ja irgendwie auch nur nebenher. wir wollten bis vorgestern eine wohnung haben. doch alle, die wir in aussicht hatten, haben uns abgesagt - bis auf eine. die wollen sich scheinbar heute melden und ich hoffe so sehr, dass es diesmal endlich klappt. nach über 20 wohnungsbesichtigungen, die wir zu fuß und mit öffentlichen verkehrsmitteln bewältigen mussten ( und wir brauchen allein in die stadt eine stunde fahrtzeit), auf die sämtliche mittwoche und samstage draufgingen, gehen mir auch diesbezüglich langsam die kräfte aus. der wohnungsmarkt hier ist ziemlich heftig. mehr als einmal wurden wir unter unserer würde behandelt. warum? weil wir stundeten sind... so ist das eben.

ich habe heute die erste nacht mal wieder richtig schlafen können, also zeitlich gesehen. bin zwar alle zwei stunden aufgewacht, weil ich mich irgendwie schon so an den zwei stunden rhythmus gewöhnt hatte (eigentlich sehr erschreckend..) und mir auch mein freund enorm fehlt, der nun für zwei wochen in der schweiz ist. dennoch fühle ich mich recht ausgeruht. habe den tag erst um neun begonnen und bin auch da nicht gleich ins schreiben eingestiegen, sondern habe mir erstmal ein entspanntes lesen meines momentanen lieblingsbuches gegönnt. im gegensatz zu den sonstigen tagen, die ich immer zwischen fünf und sechs begonnen habe, war das eine richtige wohltat.

ich habe nun den heutigen tag, die arbeit zu ende zu bringen. und auch den morgigen, wenn ich ihn brauche. das ist sehr erleichternd. ich habe nun eine freundin gefragt, ob sie die arbeit am montag für mich abgeben kann, wenn ich sie ihr im laufe des wochenendes bringe.

und ich mache mir nun keinen stress mehr. ich fahre dann nach hause, wenn ich fertig bin und werde mir nun auch zeit zum entspannen nehmen.

ich will nicht schon wieder in ein krankenhaus gebracht werden, davon hatte ich mehr als genug in meinem leben. und irgendwie habe ich das dumpfe gefühl, dass es darauf hinausläuft, wenn ich so weiter mache.

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 10:05
von jen
ach ja, ich hatte ganz vergessen, zu berichten, was bei dem gespräch herauskam. nun. genau genommen viele tränen...

diese dozentin hat mich so dermaßen berührt, dass ich danach erstmal die toilette aufgesucht und einen heulkrampf bekommen habe. es ist krass, wenn du von einer dozentin gefragt wirst, wie es dir geht und sie sich dann eine stunde zeit nimmt und über alles ausführlich redet. das ist mir noch nie passiert. sie gab mir das gefühl so dermaßen hinter mir zu stehen, wollte sogar schon das prüfungsamt anrufen und meine frist nochmal verlängern (was eigentlich unmöglich ist). sie gab mir auch ihre private nummer, ich solle anrufen, wenn was wäre. echt überwältigend.

sie will mich fördern. sie ist von mir überzeugt. sie glaubt mehr an mich als ich selbst. sieht mich irgendwo ganz da oben... es tut gut, wenn ein dozent einem soviel zutraut.

sie meinte, ich solle eine dissertation über das thema in betracht ziehen. und sollte ich mich dagegen entscheiden, sollte ich die arbeit in jedem fall veröffentlichen lassen. sie sagte, jeder schule, die mich mal bekommen würde, könne sich enorm glücklich schätzen und dass sie überzeugt davon sei, dass ich auch in anderen bereichen fuß fassen könnte, wie zum beispiel eben in der politik.

es tut so gut, von einem menschen, vor dem du hammer respekt hast, ebenfalls soviel respekt zu bekommen und von ihm auf die gleiche ebene gehoben zu werden.

das berührt mich immer noch enorm.

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 16:07
von aire
Hallo Jen,

tut mir Leid, dass ich mich die letzten Tage gar nicht mehr gemeldet habe. Aber das Internet war auch defekt, deshalb konnte ich deinen Thread nicht mehr verfolgen.

Schön, dass deine Dozentin dich unterstützt. Ich kenne auch nette Dozenten. Aber das war wohl mehr Mitleid oder Gutmenschentum als der Glauben an mich. :roll: Auch wenn sie mich nicht für blöd halten.

Darf ich deine Arbeit vielleicht lesen, wenn sie fertig ist?

Ich mache mir Sorgen, was mit dir passiert, wenn du die Arbeit abgegeben hast. Du wirst vermutlich umfallen wie ein Kartenhaus, wenn das Adrenalin dich nicht mehr gerade hält und der Druck, die Arbeit zu schaffen, dieses Ziel zu erreichen. Könnte ich mir vorstellen. Befürchte ich.

LG

aire

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 17:26
von jen
wenn ich ganz ehrlich bin: diese befürchtung habe ich auch. und mehr als berechtigt. ich werde versuchen, in dieser zeit oft hier zu schreiben. mich mit freunden zu treffen, zu reden. es ist schön, zu entspannen - wenn man noch entspannen kann. durch den aufgebauten druck fällt mir das immer schwerer. und den will ich wieder abbauen - auch innerlich. und mir zugleich halt suchen in schönen kleinen tätigkeiten wie schreiben und malen, in die natur gehen, träumen.

und dennoch. angst hab ich. diesmal sogar ziemlich große.

und klar darfst du die arbeit lesen ;-)...

Re: drückt mir bitte die daumen

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 17:40
von aire
jen hat geschrieben:wenn ich ganz ehrlich bin: diese befürchtung habe ich auch. und mehr als berechtigt. ich werde versuchen, in dieser zeit oft hier zu schreiben. mich mit freunden zu treffen, zu reden. es ist schön, zu entspannen - wenn man noch entspannen kann. durch den aufgebauten druck fällt mir das immer schwerer. und den will ich wieder abbauen - auch innerlich. und mir zugleich halt suchen in schönen kleinen tätigkeiten wie schreiben und malen, in die natur gehen, träumen.

und dennoch. angst hab ich. diesmal sogar ziemlich große.

und klar darfst du die arbeit lesen ;-)...
Liebe Jen,

ich drücke dir die Daumen, dass das klappt :!: Und ich bin auch der Meinung, die Schule, die dich als Lehrerin bekommt, kann sich glücklich schätzen. Vor allem wohl die Schüler. :)
und klar darfst du die arbeit lesen :wink:
Du bist Schuld an meinem ersten Lächeln für heute.

lg

aire