Hallo, Lorelai, Cocorico, Zimti, Caruso, Desempare, Emilia, MaryJane,
ihr habt euch ja echt zahlreich beteiligt. Kann ich bei dem Thema auch verstehen. Tut mir leid, wenn ich jetzt nicht auf alles eingehe. Mir war nur gerade selber noch was eingefallen. Oder was heißt "eingefallen". Zwei Alpträume von heute Nacht und mir war es klar. Das Thema verfolgt mich regelrecht.

Mehr als ich dachte.
Das Misstrauen ist bei mir natürlich nicht vom Himmel runter gefallen. Das hat mir mine Mutter regelrecht anerzogen. Ich hatte als Kind schon Alpträume, wo ich vor Männern, die mich entführen wollte, weg rannte. Meistens bin ich an der brenzligsten Stelle aufgewacht. Meine Mutter hat mir z.B. eingeschärft, wenn ich mich verlaufen sollte und will nach dem Weg fragen, soll ich eine Frau mit Kindern nehmen. Nur so als Beispiel. Ich weiß selber, dass man das nicht pauschalisieren soll. Bloß kann ich das halt nicht abschalten. Ich wünschte, ich hätte einfach eine gesunde Intuition, wem ich trauen kann und wem nicht. Eigentlich habe ich das auch. Ich merke z.B. gleich, ob ich versehentlich berührt werde oder mit Absicht.
Aber es gibt z.B. nur drei Männer, mit denen ich "normal" umgehen kann und denen ich bedingungslos vertraue, dass sie nichts von mir wollen. Ah ja, und einen Professor. Der hat irgendwie eien ganz ruhige, souveräne, väterliche Ausstrahlung, so dass ich ihn sogar gerne mal näher kennen lernen würde. Wenn es nicht ein Professor wäre, eben. Dass sie mich einfach als Mensch sehen, nicht als Frau. Natürlich auch als Frau. Aber ohne Hintergedanken. Und da denke ich mir dann, so viele Männer können gar nicht vertrauensunwürdg sein. Also hilft meine Intuition mir da schon mal nicht weiter. Und was mache ich dann? Ihr zuwiderhandeln?

Fühlt sich auch schrecklich an.
Jedenfalls, Caruso, ich habe gehofft, dass auch Männer schreiben. Am ehesten sogar du, denn du gehörst zu den ungefähr drei Männern, wo ich sicher weiß, dass sie sensibel mit Grenzen umgehen. Ich sehe das auch nicht als "Verteidigung deiner Zunft". Wer bitte soll denn wissen, wie ein Mann denkt, wenn nicht du? (Natürlich kannst du nichts für alle schreiben, das ist mir schon klar.) Mir ist schon klar, dass die ganze Sache (wie so vieles, was meine Mutter mir erfolgreich im Bewusstsein verankert hat), nicht richtig sein kann, bzw. äußerst hinderlich im Leben ist. Ich kriege schon Angst, wenn ich auf der Toilette bin und vor dem Waschbecken stehe und ein Mann (oder mehrere) kommen die Tür rein. Weil ich dann in die Enge gedrängt bin, ohne einen Fluchtweg. Oder wenn einer neben mir am Waschbecken steht, habe ich immer die völlig idiotische Angst, dass er zu mir rüber greifen könnte. Was natürlich noch nie passiert ist.

Deshalb kann ich das auch nicht abschalten. Wie du siehst, Lorelai, hat die Erfahrung, dass nichts passiert, auch nicht wirklich geholfen.
'Ich bin noch nie m*ssb**ch* worden' stimmt auch nicht so ganz. Es hat mal jemand einen Versuch gestartet. Ich bin aber erfolgreich entkommen, bevor er zu mehr als Oberschenkel und Hand streicheln kommen konnte. Er war außerdem verheiratet und ich habe immer überlegt, onb ich seiner Frau was sagen sollte. Habe ich aber nie. Sie kannte mich kaum und hätte wohl ihm mehr geglaubt als mir. Und ich wollte ihre Ehe nicht kaputt machen. Vielleicht war es ein einmaliger Ausrutscher.... Obwohl ich ja nicht ganz dran glaube.
Caruso, um auf dich noch mal zurück zu kommen: Mir ist schon klar, dass "wie wir es machen, machen wir es falsch" zutrifft. Habe ich ja im ersten Beitrag auch geschrieben. Einen Mann, der nicht lächeln und grüßen würde, würde ich ntürlich für unhöflich halten.

Und wie gesagt, ich würde ja gerne was dran ändern. Ich rede mal mit meiner Therapeutin. Bloß ist der nächste Termin nächste Woche erst. Na ja, sie wird meine Ängste eh nicht in zwei Tagen auslöschen können, schon klar...
lg
aire