Wann ist ein Freund ein Freund?

#1
Die Frage interessiert mich insofern, weil Schlumpfine gefragt hat, "Hast du viele Freunde?" Ich habe mit "JA, schon" geantwortet!

Habe aber darüber nachgedacht, warum ich dann an einem sonnigen Tag zu Hause sitze und nicht unterwegs bin! Es gäbe einige Menschen, die ich anrufen könnte, aber irgendwie ist es so ein komisches Gefühl, das ich nicht beschreiben kann! Einerseits will ich unter Leute, andererseits will ich aber nur meine Ruhe, ich würde so gerne lachen und plaudern, sitze aber stumm zu Hause!
Ich glaube, durch die B hat sich doch einiges verändert! Frühere Freunde sind irgendwie nur mehr Bekannte, mit denen ich ab und zu auf einen Kaffee gehe oder telefoniere!

Ich habe andere kennengelernt, aber das ist noch im entstehen, also auch keine wirkliche Freundschaft!

Dieses Vertraute fehlt mir (auch in Bezug auf meine früheren Freunde, wo wir wirklich fast jeden Tag zusammenwaren oder jeden Tag zumindest telefonierten oder SMS schrieben)!
Ich weiß nicht, ob ich das wieder ausgraben will, oder so nur krampfhaft versuche, wieder was hochzuholen, was eigentlich schon lange nicht mehr da ist!!!

Das macht mich irgendwie gerade traurig!

Kennt noch wer das Gefühl? Habt ihr zumindest einen guten Freund, oder einen großen Freundeskreis, wo ihr euch wohl fühlt? Oder fühlt ihr euch auch manchmal trotz Geselligkeit einsam?

LG

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#2
Hallo butterfly

Deine Frage ist ein Interessantes Thema, was, wie du sagst grosse Verbindung mit einer Essstörung hat.

Mit geht es genauso, ich hatte früher zu Schulzeiten jede Menge Freunde, viele Mädels wie auch Boys. Doch heute, bessergesagt schon seit ca. 2-3 Jahren kann ich sie locker an einer Hand abzählen.
Ich weiss bis heute nicht recht wieso es so gekommen ist, ich weiss nicht ob ICH denn wirklich so komisch/anders geworden bin, soooo anders das mich wohl keiner mehr gern hat, keiner mehr mit mir etwas zu tun haben will..
Das weiss ich nicht.
Weisst du, oft wurde mir einfach gesagt dass dies damit was zu tun hätte weil die anderen mit der Situation schlicht überfrodert sind.
Hmm..naja mag ja schon sein, doch wenn ich mich (mit der Ansicht wie es ist eine Es zu haben) in eine Person versetze die keine hat, finde ich es sollte doch wohl nicht so schwer fallen sich bei der betroffenen Person zu melden... Aber naja.
Was natürlich auch klar ist, ist dass, eine Freundschaft kann nur existieren wenn von beiden Seiten etwas gegeben wird, wenn dies nur von einer Seite her kommt, kann es sehr gut so kommen wie es eben (wahrscheinlich bei uns) ist, nähmlich das wir (manchmal) lieber alleine sind, und mit niemandem etwas zu tun haben wollen, ja....dass uns die anderen dann halt sitzen lassen.

Ist es denn bei dir so dass du dich oft auch in Gesellschaft unwohl fühlst?
-das ist etwas was ich nicht kenne. Ich kenne es nur insofern dass ich mich in Gesellschaft unwohl und beobachtet fühle.

Ganz liebe Grüsse an dich!
Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#3
Hallo , ja das kenne ich leider zu gut,fühle mich oft unter vielen menschen alleine.Und die die sich beste freunde nennen haben kaum noch Zeit.Also verbringe ich die meiste zeit allein,lern zwar häufig neue leute kennen aber rufe dann nicht an,also im prinzip bin ich selbst verantwortlich dafür. Auf der Thera Fahrt die ich gemach6t habe habe ich ein paar sehr nette menschen kennen gelernt,mit denen ich auch oft zeit verbringe.
Lg.
wo ein wille ist ist auch ein weg!

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#4
gute frage. Also ich verbinde mit freunden eigentlich nur noch eine art "flucht" von zuhause und somit eine flucht vor dem essen. Wenn die wüssten weshalb ich ihre gesellschaft "schätze" :?
Es gibt diesen Spruch "ein freund ist erst dann ein freund wenn er auch in schlechten zeiten zu dir hält"
o.ä. aber ich weiß nicht was ich davon halten soll.
Ich hab viele leute um mich herum bzw viele freunde aber ich weiß nichts damit anzufangen.

Fakt ist das durch die ES eine gewisse isolation entsteht.Oft, nicht immer.
Ich könnte auch X personen anrufen ob sie zeit hätten und sie hätten es wahrscheinlich auchaber das lasse ich. Hab auch schon oft abgesagt weil mir die lust fehlt.
also: ich hab keine ahnung wann ein freund ein freund ist
Zuletzt geändert von Plia am Sa Sep 06, 2008 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#5
Hey ihr Lieben, das ist ein ziemlich interessantes Thema, wie ich finde.
Meiner Meinung nach ist jmd ein Freund, wenn er einem nicht im Stich lässt, wenn es einem mies geht, wenn man ihm vertrauen kann (und auch will), wenn er nicht gleich fort rennt, wenn es mal Probleme gibt und wenn er dich annimmt, so wie du bist.

Auch ich kenne das Problem, dass durch die ES vieles kaputt geht bzw. am Entstehen gehindert wird. Es interessiert einen einfach nicht so, was um einen herum passiert, wenn man nur ans Essen denken muss und wenn andere nichts davon wissen, wundern sie sich nur, warum man sich so verändert hat. Aber ich persönlich finde, auch hier kann man wieder erkennen, wer einer wahrer Freund ist: Nämlich der, der nicht denkt "Sie spinnt wieder, die wird schon wieder, lass ich sie halt in ruhe!" sondern der, der sich nicht scheut die- oder denjenigen darauf anzusprechen und zu fragen, was los ist...
Grüßlis dés
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#7
Ja ich finde, dass ist sogar fast das wichtigste in einer Freundschaft!
Ich hab mal gelesen, Harmonie herrscht nicht wenn es keine Probleme gibt, sondern herrscht dann, wenn man sich gegenseitig mit all seinen Unterschieden annehmen kann. Da kann man mal streiten und dann aber auch erkennen "Der sieht das so - ich seh das anders - und das ist auch ok so..."
Bei grundsätzlichen Dingen ist das vllt mal schwierig, aber trotzdem finde ich den Spruch schön.
Vor allem da ich irgendwie schon ein Harmoniemensch bin, aber auch Problemen nicht aus dem Weg gehe :)
Grüßlis désemparé
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#8
Guten Abend,

danke für eure Beiträge!

Habe jetzt auch noch mal darüber nachgedacht! Es liegt an mir und meiner inneren Zerrissenheit! Ich will einerseits unter Leute andererseits habe ich noch immer Mühe, wirklich Nähe entstehen zu lassen! Bevor meiner ES habe ich ganze Wochenenden mit meiner damals besten Freundin verbracht, waren nur unterwegs od. lümmelten im Bett und quatschten oder sassen still da und hangen unseren Gedanken nach!

Durch die ES habe ich nur noch Zeit mit mir verbracht, mich nur noch sporadisch mit Leuten getroffen, es nie lange als ein paar Stunden mit ihnen ausgehalten, weil das Essen an erster Stelle stand! Sie haben mich alle deswegen nicht verurteilt, ganz im Gegenteil, sie waren froh, wenn ich mich wieder mal meldete und trafen sich trotzdem immer gerne mit mir, aber ich hielt es nicht aus! Wurde schnell müde und war unkonzentriert und im Laufe der Zeit haben wir uns alle weiterentwickelt! Und seit die ES nicht mehr an erster Stelle bei mir steht, ich mich ganz anders wahrnehme und ich immer mehr ich werde, merke ich, das halt einiges nicht mehr so stimmt! Andere Interessen, usw.!

Hm, es ist echt schwer! Sie haben mich wirklich nie hängen lassen, aber trotzdem ist das vertraute von meiner Seite weg, auch wenn ich noch gerne mit ihnen zusammen bin (mit ein paar gar nicht mehr und mit den anderen halt ab und zu)! Leute kommen und gehen, aber ich gehe halt immer irgendwie zuerst!

Es ist generell merkwürdig, oder ich hadere schon wieder mehr mit mir selbst als ich wahrhaben will!? :( :x

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#9
[/b]
Plia hat geschrieben:gute frage. Also ich verbinde mit freunden eigentlich nur noch eine art "flucht" von zuhause und somit eine flucht vor dem essen. Wenn die wüssten weshalb ich ihre gesellschaft "schätze" :?
Ja Plia, so schlimm das auch ist, aber mir ging es in der Übergangsphase, als ich nicht mehr am NM zu Hause mit meinen Essen verbringen wollte, genauso! Ich habe mich mit ihnen getroffen als Flucht! Das war schlimm, denn die Sucht nörgelte und meckerte ständig mit mir und ich hielt durch und jetzt ist es gottsei Dank so, das ich WIRKLICH gerne unterwegs bin, sei es alleine oder mit ner Freundin! Wobei es immer noch ne Art Flucht ist, aber relaxter!
Verständlich? Könnt ihr das nachvollziehen! Es wird halt einfach leichter mit der Zeit und andere Dinge haben wieder mehr Stellenwert und ich genieße es halt besser als früher!

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#10
Désemparé: denkst du es gibt viele Menschen die sagen "Ich mag dich genau so wie du bist"?

-nur aus Interesse, weil...ich mein, es gibt ja immer irgendwie beides...hmmm :?

Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#11
nur aus Interesse, weil...ich mein, es gibt ja immer irgendwie beides...hmmm
wie meinst du das, Larissa?
Ja, ich denke schon, dass es Menschen gibt, die einen annehmen können, wie man ist, auf jeden Fall können das Menschen, die einen lieben. So sagt mein Freund beispielsweise immer, er liebt mich so wie ich bin, auch wenn er mich nicht immer verstehen kann... Und wenn ich ihn mal nerv oder so und ich dann frag, ob er mcih noch liebt, oder ob das ihn nicht ank*... dann sagt er, ich sei auch nur ein Mensch und jeder Mensch hat Fehler... Dafür seien wir Menschen... Er erwartet nicht, dass ich perfekt bin...
Ich denk so sollten Freunde auch sein...
Grüßli dés
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#12
désemparé hat geschrieben:Ich denk so sollten Freunde auch sein...
Ganz genau Désemparé! Du sagst das immer alles sooooo schön.... *träum* :wink:

@Chris83: Ein ganz schöner Spruch, welchen du da geschrieben hast. Find ich passend, und damit hast du absolut recht :?
Vielen Dank! :wink:

Larissa
Zuletzt geändert von *Larissa* am So Sep 07, 2008 9:16, insgesamt 1-mal geändert.
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Wann ist ein Freund ein Freund?

#14
Ich unterscheide extrem zwischen Freunde, Kumpel und Bekannte
Bekannte habe ich viele, Kumpel (inen :wink: ) einige und Freunde nenne ich nur sehr sehr wenige Menschen. Die die da sind, haben sich aber über einen längeren Zeitraum und auch über Krisenzeiten bewährt und verdienen es "Freund" genannt zu werden. Und das sind genau 4 Leute. Vielleicht 5, bei einer Person fällt mir die Einordnung schwer, da ich sie noch nicht so lange kenne um das genau sagen zu können. Wirkliche Freunde können meiner Meinung immer nur sehr wenige Personen sein. Erstens weil man sich nie gleichzeitig um einen Haufen Leute so intensiv kümmern/mit auseinandersetzen kann wie mit wenigen Leuten und zweitens, weil WIRKLICH gute Freunde nicht so wahnsinnig häufig sind. Die meisten Leute die man kennenlernt sind eher Bekannte/Kumpel. Klar kann man mit denen Spaß haben, weggehen und auch ernste Gespräche führen, aber werden eben dem (meinem) Status "Freund" nicht gerecht. Der ist bei mir schon ziemlich hoch aufgehängt, aber ich weiß, dass auf meine Freunde Verlass ist und ich denen auch mein letztes Hemd geben würde!

LG Nadine
Zuletzt geändert von Nads am So Sep 07, 2008 10:31, insgesamt 1-mal geändert.