bulimie.at - das Forum

Huhu,
ich studiere Medizin und morgen fängt mein praktisches Jahr an. MIt der Uni bin ich also fertig. Ich hab so eine riesen Panik. Bin total nervös und habe einfach nur Angst davor. Ich schaff das nicht. Werd's bestimmt total verbocken, mich anstellen wie der letzte Idiot, mir alles versauen. Ich weiß zu wenig, bin einfach nicht gut genug. Außerdem bin ich psychisch viel zu labil. Ich trau mir das so garnicht zu. Nach meinem letzten Blockpraktium in der Allgemeinmedizin hat man mir prophezeit, dass ich in meinem PJ zerissen werde, es sei denn ich würde mich bis dahin ändern. Ich habe mich aber nicht geändert. Bin nachwievor die schüchterne, ängstliche, unsicher Kleine mit viel zu wenig Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Eigentlich freue ich mich ja sogar auf morgen. Immerhin habe ich seit Jahren daraufhin gearbeitet. Hab's geschafft in der Klinik (5. - 10. Semester) 2 1/2 Semester aufzuholen und in Regelstudienzeit zu bleiben. Mir ging's eine Zeit lang halt richtig beschissen aber ich hab's trotzdem geschafft alles aufzuholen. Ich weiß aber zu wenig, hab mir immer alles in's Kurzzeitgedächtnis gehämmert. War bei den Unmengen an Klausuren, die ich wegen dem Aufholmarathon schreiben musste, auch nicht anders möglich. Die werden mich so auseinander nehmen. ICH HAB ANGST!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Grüße,

Nici

Huhu!!!

Ich schick Dir jetzt einfach mal eine Portion Mut!!!! Mer kann man leider nicht machen, denn Du wirst , egal was man sagt, trotzdem (natürlich) nervös sein!!! Ich kenn das gut! Ich hasse es, irgendwo neu hinzukommen, noch dazu in Bereiche, in denen man sich nicht auskennt, auch wenn man sich da ja gar nicht 100% auskennen KANN!! Laß Dir aber gesagt sein: Nix ist so schlimm wie die Angst davor!!!!! Das erfahre ich auch immer wieder, auch wenn ich trotzdem immer wieder vor Neuem Panik habe!!! Abewr Du wirst sehen: Es wir bestimmt nicht so schlimm, wie Du es Dir jetzt grad vorstellst!

Wie wärs Du schreibst Diene jetztige Panik mal auf und vergleichst sie ein paar Tage mit dem "Ist"-Faktor!

Ich drück Dir füre moregn ganz doll die Daumen und lass mal hören, wie es war, ok?

LG Nadine

Hej Nickel,

niemand wird dich auseinander nehmen - und das hat einen ganz einfachen grund: sie haben es alle nicht anders gemacht.
Ich merke es in meinem Freundeskreis - sie alle sind mit dem unglaublichen ansturm an zu wissendem so übefordert, dass sie schieben und schieben und dann auf den letzten drücker alles in sich reinknallen was geht - und irgendwie die prüfungen auch gut oder weniger gut bestehen - und plötzlich sind sie fachärzte...zu meiner besten freundin Sue sage ich ungefähr alle zwei wochen mindestens einmal "gott süße, wenn du ärztin bist sag mir nie wo du praktizierst - ich würde mich auf die straße stellen und die leute warnen dass da eine verrückte ohne sachverstand am start ist..."
aber sie hat ein riesen herz und wird eine großartige ärztin - und wenn du das auch hast dann ist es längst nicht zu spät was uz lernen - und das PJ ist dafür da das zu tun...



wahrscheinlich wird es täglich momente geben in denen du was nicht weißt - und? das ist die einmalige trumpfkarte dass es auch täglich momente geben wirst in denen du was lernst.

ich vertraue auf den guten willen.

PS

ich wollte nicht implizieren, dass ein großes gütiges und warmes herz mangelndes Fachwissen und inhaltliche Kompetenzen auszubügeln in stande sein kann - ich bin lediglich der meinung, dass man alles Wissen auf dem langen weg durch dieses erste jahr und auch danach noch erfragen kann, das Gefühl für den Patienten und die liebe zu ihm oder ihr allerdings nicht.

es wird deine patienten einen scheiß interessieren ob du die fossa jugularis als sternal oder nicht erkennen kannst - mach die ohren weit auf und die augen und vergiss den ganzen formalen quatsch - du praktizierst nicht für deine kollegen oder?


nun aber gut
katja

Hey Nici,
obwohl ich absolut keinen blassen Schimmer von Medizin habe und auch keinen Medizinstudenten kenne...
Du hast dein Studium geschafft, obwohl du lange gefehlt hast und obwohl du psychische Probleme hattest! Halte dir das mal vor die Augen, dass ist doch eine Wahnsinnsleistung!
Hast du schonmal was von der "selffullfilling prophecy" (bestimmt falsch geschrieben...) gehört? Rede dir bloß nicht ein, dass du nichts kannst und alles schief geht, hinterher glaubst du es tatsächlich und es geht echt schief!
Und ein paar Fehler gehören dazu, du machst dieses PJ ja nicht um perfekt und "fertig" zu sein, du sollst ja noch lernen...
Ich drücke dir ganz doll die Daumen!
Viel Glück und Kopf hoch!

Huhu,
am Montag gab es nur eine allgemeine Begrüßung, Branfschutzübung, Ausgabe der Dienstkleidung usw. Halb so wild also. Heute hatte ich dann meinen ersten Tag auf Station. Bis jetzt waren alle eigentlich ganz nett, kann aber noch nicht wirklich viel dazu sagen, weil ich den ganzen Tag im OP stand. Bin mal gespannt wie es weiter geht aber bis jetzt habe ich mich eigentlich ganz gut geschlagen (denke ich). Habe mich zumindest heute also nicht allzu blöd angestellt. Ok, ich muss den Tag ersteinmal sacken lassen.

Viele liebe Grüße,

Nici

lass sacken


- bin gespannt auf weiteres
katz

hallo nici

Also ich möchte mich den GEdanken anschließen, dass du wirklich stolz auf dich sein kannst. Eine Ausbildung zu haben ist einfach super wertvoll und dazu noch so eine tolle. ich bin sicher du wirst mit der Zeit Selbstbewusster werden und auch sicherer. Ich wünsche dir ganz viel Glück und viel ERfolg!

cogito

Huhu,
ich laufe immernoch rum wie Falschgeld und mag es absolut nicht Anhängsel zu sein aber die Ärzte auf Station und die Chefin sind richtig nett. Ich muss mich halt noch ein bisschen einleben (hoffentlich dauert das nicht mehr allzu lang!!!). Ich habe übrigens ein Diensthandy bekommen *stolzbin*. Ich habe zwar absolut keine Ahnung von dem was ich da mache aber so ein Handy wirkt extrem professionell . Mal sehen wie sich die ganze Sache noch entwickeln wird. Ich hoffe gut.

Liebe Grüße Nici

Hi,
2 Wochen habe ich mitlerweile rum. Bis jetzt läuft es noch ziemlich schleppend aber Chefin will irgendwann anfangen mir was beizubringen. Das Problem ist, dass zu viele schwanger, ständig im Dienstrfrei oder selbst noch blutige Anfänger sind. Es soll sich aber demnächst bessern. Ich lass mich überrachen. Ich könnte den ganzen Tag nur schlafen. Komme nach hause und falle quasi um. Mein Kreislauf spielt iregendwie nicht richtig mit. selbst bei Visiten geht mein Blutdruck in den Keller. Irgendwie bekomme ich das bisher auf noch nciht in den Griff. Keine Ahnung, ob ich das PJ bisher gut oder schlecht finden soll. Es gibt ganz gute Tage und an anderen habe ich einfach keine Lust mehr. Irgendwie werde ich so langsam depressiv und kapsel mich immer mehr ab. So ganz erklären kann ich mir das aber nicht. Meine Mit-PJler können mit der Situation irgendwie besser umgehen. Irgendwie bin ich anders. Ist das jetzt gut oder schlecht??????? Keine Ahnung. Manchmal würde ich gerne einfach nur abbrechen aber manchmal macht es mir sogar richtig Spass. Ach ja, Augen zu und durch. Scheiße, warum ist das bei mir immer so schwer??????


Liebe Grüße Nici