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Rabentochter?!

Verfasst: So Nov 06, 2005 16:07
von Leah19
Hey ihr,
hab schon ziemlich lange keinen Beitrag mehr gepostet, mal schauen, ob ich das überhaupt noch hinbekomme…

Um die ES geht es heute zur Abwechslung mal nicht!!! Mein Anliegen dreht sich eher um eines meiner anderen „Lieblingsthemen“ :( , nämlich:
DEM EWIGEN STREITEN MEINER ELTERN!!! :cry:

Gestern Abend war es mal wieder so weit!!! (Wie jedes W.ende halt… Und wenn mein Papa auch in der Woche hier wäre, würden sich beide mit Sicherheit NUR NOCH anschreien, anzicken bzw. aber ignorieren und anschweigen!!!) Bis in mein Zimmer habe ich ihn herumschreien hören und mir war sofort klar, dass meine Mutti wieder weint.
Noch heute sind ihre Augen total geschwollen und rot.
(Und obwohl sie früher immer versucht hat, es zu verbergen, wenn sie geweint hat, habe ich es immer mitbekommen.) Es hat mir jedes Mal fast das Herz gebrochen, sie SO zu sehen und mitzubekommen, dass sie SO leidet. :cry: :cry:

Doch innerhalb von 20 Jahren habe ich es NICHT EIN MAL fertig gebracht, sie deswegen mal in den Arm zu nehmen, um sie zu trösten. :oops: :oops: :oops:
Dabei tut sie mir immer so schrecklich leid und ich möchte ihr so gerne das Gefühl geben, nicht allein zu sein, sondern GELIEBT, VERSTANDEN, GEHALTEN zu werden…
Und doch bleibe ich jedes Mal stattdessen regungslos auf meinem Bett sitzen, starre den auf lautlos gestellten Fernseher an und erhalte den Eindruck aufrecht, von all dem nichts mitzubekommen…
LASSE ICH SIE DADURCH NICHT IRGENDWIE IM STICH?????

Wir haben ein gutes Verhältnis. Nicht unbedingt das innigste (denn sie war nie der Mensch, dem ich meine Geheimnisse, Sorgen, Tränen anvertraut habe), aber doch auf jeden Fall liebevoll!!!
Warum ist es mir aber so „unangenehm“, direkt auf sie zuzugehen und sie zu trösten?

Früher habe ich mich irgendwie UNFÄHIG dazu gefühlt, als kleines Mädchen bei einem solchen Streit etwas ausrichten zu können. Ich war wie gelähmt und lag still im Bett und habe DORT „mit ihr“ geweint.
Heute als junge Frau bin ich doch nun „endlich“ dazu in der Lage, ihr eine Stütze zu sein und ihr mit ermutigenden Worten beizustehen?!
Doch immer noch scheint mich irgendetwas zurückzuhalten…

Fehlt mir schlicht und einfach die Übung, um es mal ganz simpel auszudrücken?!?!?! Schließlich besteht schon „immer“ eine gewisse Distanz zwischen uns…
Ich habe ihr gegenüber nie Schwäche gezeigt, habe ihr also nie das Gefühl vermittelt, dringend einen Rat zu brauchen, mal in den Arm genommen werden zu wollen oder ein paar tröstende Worte von ihr hören zu wollen…
Mit der Absicht, sie nicht auch noch zusätzlich mit meinen Sorgen zu belasten, habe ich zugelassen, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen…
Unsere Gespräche waren schon früher meist „oberflächlich“ und auch heute erfahren wir voneinander ja nicht „zu viel“…

Ist es jetzt zu spät, um sich wieder anzunähern???

Bin ich unfähig, mich auf ihre Sorgen „einzustellen“ und mime daher lieber die UNINTERESSIERTE?!

Was für einen Eindruck muss das nur auf sie machen???? :oops:

Komme mir manchmal echt vor wie eine „Rabentochter“ (auch wenn es den Ausdruck bestimmt gar nicht gibt…)!!!

Kann jemand von euch dieses Verhalten/ diese Gefühle nachvollziehen????

Hmmm, drehe mich irgendwie im Kreis mit meinen Gedanken und komme nicht weiter..........

Mandy

Verfasst: So Nov 06, 2005 16:32
von krümelchen78
Hallo Mandy!

Ich denke, ich verstehe ganz gut, was Du meinst.

Du bist weder eine Rabentochter noch uninteressiert oder sowas.Rede Dir das ja nicht ein!

Auch wenn sich das hart anhört: Du machst nix falsch, wenn Du Deine Mutter nicht tröstest weil sie geweint hat. Sie ist die jenige, die etwas an ihrem Zustand ändern sollte, wenn sie es denn will und wenn sie unglücklich ist. Zum Trösten sollten vielleicht Freundinnen von ihr da sein, aber nicht die eigenen Kinder. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass Du genauso emotional eingebunden bist und Dir es weh tut und es ja schließlich Deine Eltern sind, die sich da bekriegen. Du bist keine neutrale Person. Verstehst DU was ich meine? Ausserdem ist Deine Mutter die MUTTER und Du das KIND.
Ich habe am eigenen Leibe (allerdings in einer anderen Situation) zu spüren bekommen, wie es ist, wenn man versucht die Verantwortung ggü. der Mutter übernehmen, bzw. der "Trost" zu sein. Es ist falsch. Es findet dadurch eine Rollenverschiebung zw. Mutter und Kind statt. Das ist das, was mein Therapeut dazu meinte. Und er hat recht.

Du bist nicht für die Traurigkeit deiner Ma verantwortlich und Du kannst auch mit Trost nichts ändern.

W wäre es, Du würdest in einer normalen Situation mal mit Deiner Ma drüber reden. Das ist leichter, weil sie dann auch nicht verheult und depri ist und man so neutral darüber reden kann.

Vielleicht magst Du das ja mal in der Woche tun, wenn Dein Vater nicht da ist. So ein Frauengespräch sozusagen. Frag sie dann einfach alles, was Du fragen willst und auf dem Herzen hast und sag ruhig, dass Du nicht weißt, wie Du mit bestimmten Situationen umgehen sollst. Ich denke, daran wird sie sehen, dass das nicht spurlos an Dir vorbeigeht. Und dass es Dich ja auch traurig macht, wenn die Situation immer so ist. Vielleicht könnt ihr ja mal gemeinsam schauen, was ihr erwartet und was ihr ggf ändern wollt.

Red ruhig mal mit ihr. Ich bin sicher, sie wird sich freuen, schließlich habt ihr ja ein gutes Verhältnis.

Ich drück alle Daumen!!

LG Nadine

Verfasst: So Nov 06, 2005 16:52
von Leah19
:idea:
Vielen Dank für deine lieben Worte!!!

Bin also doch nicht so herzlos, wie ich angenommen hatte, ja?! Sehr beruhigend dies zu hören...

Bin im Laufe der Jahre ja schon immer mehr von diesem Standpunkt abgewichen, ALLEIN für ihr Wohlergehen verantwortlich zu sein, aber mit jedem neuen Streit (zumal sich diese Auseinandersetzungen in der letzten Zeit irg. wieder häufen... :( ) zweifle ich wieder daran, ob mein "Stillhalten" nicht alles vllt. noch verschlimmert...

Wenn sie denn mal Freundinnen hätte... Bekannte ja!!! Wirkliche Freundinnen?! Eher nicht... LEIDER!!! Sie bedauert das auch immer sehr, kümmert sich gleichzeitig aber auch kaum um die Pflege alter Freundschaften... Paradox, ich weiß...

Werde aber auf jeden Fall versuchen :wink: deinen Rat zu beherzigen!!! Diese Gespräche zwischen Mutter und Tochter haben wir zwar irgendwie überhaupt nicht drauf, aber, wenn ich nicht anfange den 1. Schritt zu machen bzw. etwas daran ändern zu wollen, wird es ja nicht von alleine leichter... *tief Luft hol*

Also, vielen vielen Dank Nadine!!!!
Deine Worte haben wirklich geholfen...

:)

Verfasst: So Nov 06, 2005 18:06
von suesse101
Hi Mausi,

*drück-dich* Das klingt ja gar nicht gut bei deinen Eltrern, hat das denn NIE ein Ende...das geht ja schon ne ganze WEile mit deinen Eltern so.

Vielleicht würde es ja tatsächlich helfen wenn du mit deiner Mutti mal darüber spricht. Ich merke ja auch selbst wie ich mich immer mehr und mehr von meiner Familie distanzieren (dank der B* unter anderen).

Aber auch das wird wieder. Du schaffst das...du kannt ja zwischen deinen Eltern schlichten :wink:
Na wie wär das *g* Kannst dann ganz stolz auf dich sein, aber das kannst du ja schon so oder so...

Kopf hoch

Hab dich voll doll lieb

deine vonny maus :)

Verfasst: So Nov 06, 2005 18:54
von krümelchen78
Hi nochmal!

Ja, is nicht leicht zuzugucken, wie es anderen schlecht geht und nix dagegen tun zu können. Aber so isses nun mal. Deine Ma is ja erwachsen und muss da allein durch.

Kannst ihr bei dem Gespräch ja mal nen Tipp geben, dass sie sich mal mit einer ihrer Bekannten darüber unterhalten könnte. Eine neutrale Person kann manchmal echte Wunder bewirken!

Wünsche Dir viel Erfolg für das Gespräch. Kannst ja mal schreiben, wie es gelaufen ist. Man muss ja auch nicht alles auf einmal bequatschen. Ihr könnt ja auch immer mal wieder reden. Das nimmt auch den Druck vor einem "ernsten Mutter-Tochter" Gespräch! Keine Panik!! Is doch Deine Ma!

LG Nadine

Verfasst: So Nov 06, 2005 22:17
von Leah19
Hey Süße *freu*...
Hmmm... ich und schlichten?! :?
Klar tragen BEIDE Mitschuld an diesem ewigen Streiten und liefern durchaus nachvollziehbare Argumente, aber im Zweifelsfall würde ich wohl eher für meine Mum Partei ergreifen...
Du weißt ja, fühle mich von dem Verhalten meines Vaters auch oftmals gleich "genervt"!!!

Wobei ich wohl definitiv als neutrale Person UNGEEIGNET wäre, nicht wahr Nadine?! :wink:

Klar werde ich gerne von meinen Erfolgen hören lassen, aber auf einen solchen Beitrag wirst du wohl noch etwas warten müssen... Diese Woche hat mein Vater Urlaub (das riecht nach "Dauerstress" :x ), nächste Woche muss meine Mutti ins Krankenhaus und dann seh ich sie bis Januar nicht, weil ich arbeite und sie über Weinhachten und Silvester verreist!!!
:cry: :cry:

Mein Timing ist wie immer mal wieder wirklich "perfekt"... :?

Hab dafür aber reichlich Zeit, um über diese ganze Sache nochmal gründlich nachzudenken...

Danke nochmal für deine Antworten!!! :P

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 8:50
von H2000I
Hallo liebe Leah

Also du bist die letzte die sich bei dieser Situation Vorwürfe machen muss. Rabentochter? Du bist eine Spitzentochter (leider). Denn du machst dir extreme Sorgen um deine Mutter. Und auch wenn du nicht zu ihr gehts und sie direkt darauf ansprichtst. Glaub mir, deine Mutter spürt deine Sorge auch so.
Ich habe hierzu eigentlich noch eine andere Frage. Warum trennt sich deine Mutter nicht von deinem Vater. Hat sie Angst irgendjemand (inklusive ihrer Kinder) würde sie dafür verurteilen? Du schreibst hier eigentlich zu wenig, wie du zu deinem Vater stehst. Du schreibst nur, dass du "mit" deiner Mutter weinst. Welche Gefühle kommen bei dir eigentlich gegenüber deines Vaters auf?
Also Schuld sind natürlich beide, egal welcher Streit hier immer aufflammt. Beide sind Schuld dies nicht mit einer Trennung zu beenden und dadurch das Familienleben für alle angenehmer werden zu lassen. Nach 20 Jahren kann nähmlich keiner von beiden erwarten, dass sich hier noch etwas zum positiven wenden kann.

Sollte Deine Mutter Angst haben vor einer Trennung, wäre ihr mehr geholfen, von dir Verständnis zu erhalten als dass du dir ebenfalls die Augen um sie ausweinst.

Liebe Grüße
Deine Hedi

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 12:17
von Leah19
Hallo Hedi,
danke für deine Worte!!!

Na dann wollen wir mal loslegen… Achtung, könnte lang werden… :roll:

Das Verhältnis zu meinem Vater?! Ich war immer seine kleine Prinzessin, habe immer etwas „Extra- Taschengeld“ zugesteckt bekommen und war gegenüber meinen Geschwistern so was die liebe Kleine!!! Ich habe ihn vergöttert und nichts auf ihn kommen lassen. Hmm, das war als kleines Mädchen…
Im Teenageralter fing ich dann an, einiges zu hinterfragen und so stellte ich auch meine Beziehung zu ihm in Frage. So führsorglich und liebevoll er zu mir auch als „sein“ kleines Mädchen war, so gleichgültig und enttäuschend :cry: (es ist bestimmt nicht richtig, so zu denken…) war sein Interesse an der älteren Tochter.
Ich hatte ständig das Gefühl, ihn würde gar nicht interessieren, was bei mir so passiert im Leben, welche Sorgen ich habe oder auch nur, wie es in der Schule läuft… Plötzlich fing ich an, eine Mauer aufzubauen und selbst den Vater, den ich doch früher so gerne um mich hatte, schlecht zu machen!!! Nat. nur für mich… Ich kreidete ihm nun an, dass er früher ja noch nicht einmal bei der Auswahl der Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke beteiligt war (obwohl ich das als kl Mädchen auch schon wusste, aber er war nun mal der „Haupternährer“ und musste die Woche über auswärts arbeiten und meine Mum kümmerte sich daher um all dies), ich diese Bier- Fußball- Abende nicht mehr ertrug und seine lustige Art einfach nur noch albern und furchtbar fand!!!
Hat mich seine „neue Seite“ etwa so gekränkt und verbittert gemacht?!

Ich bin anfangs immer davon ausgegangen, dass ER an allem Schuld sei, dann hab ich meine ES als „Mitverantwortliche“ angesehen, da ICH mich ja immer mehr zurück zog und ICH diejenige war, die niemand an sich heran gelassen hat und nun glaube ich, dass ich ihm GENERELL wohl oftmals Unrecht getan habe… :shock:
Er ist noch immer der tollste Opa für seine Enkelkinder, doch anscheinend hat er ganz einfach einen viel besseren Draht zu jüngeren Kindern, als sich den Macken der „Halb-Erwachsenen“ gewachsen zu fühlen…

Zwischenzeitlich habe ich mir sogar eingeredet, ich würde ihn hassen, doch mittlerweile versuche ich ihn so zu nehmen, wie er nun mal ist…
Er ist halt SEHR schnell eingeschnappt; wird unerträglich, wenn er zu viel getrunken hat und kann sein Interesse an meinem Leben anscheinend nur ausdrücken, indem er mich ärgert... (knuffen, irgendwelche Sachen verstecken :x oder „liebevoll“ anmotzen)… So muss ich ihn wohl akzeptieren…

Er tut mir manchmal sogar leid, denn wenn er am W.ende nach Hause kommt, ist die Stimmung meiner Mum schon um 180° gekippt und droht bei einem falschen Wort (von IHM nat.!!!) zu explodieren. Sie ignoriert ihn meist, wirft ihm vor, er würde lieber zum Sport fahren, als zu Hause bei seiner Fam. zu sein (obwohl sich zu Hause halt nur angeschwiegen wird)…
DANN rede ich auch schon mal auf sie ein, dass ich dass unfair finde und dass sie oftmals maßlos total übertreibt…
Mein Vater springt nat. ganz gezielt dann auf ihr Verhalten an und reagiert immer ziemlich aufbrausend und wird gleich laut…

Hauptstreitpunkt ist das liebe Geld… *grrr*
Meine Mum ist arbeitslos, mein Vater verdient das Geld!!! Vor einem Jahr haben wir ein Haus gebaut und das Geld sitzt nun bei weitem nicht mehr so locker, wie sonst. Mein Dad schuftet sich also in der Woche halb kaputt und trotzdem ist ständig Engpass!!!
Er gibt meiner Mum also mal weniger offensichtlich und mal ganz direkt und FIES zu verstehen, dass es so nicht weiter gehen kann!!!
Meine Mutter würde sehr gern wieder arbeiten, doch sie verkauft sich ständig unter ihrem Wert. Wer würde sie (Ende 40) denn noch einstellen, was könne sie schon großartiges etc. (Von irgendjemandem muss ich ja diese Unsicherheit haben…)
Bei diesen Diskussionen fängt sie dann schnell an zu weinen, dass sie doch momentan krank sei (Behandlung Brustkrebs) und „bedrängt“ meinen Vater dann regelrecht, dass er ungerecht sei etc.!!!
Oh Mann, momentan lasse ich an meiner Mum ja überhaupt kein gutes Haar?!

Beide sind schon so was von „überempfindlich“, wenn es um den anderen geht. Ich weiß, dass beide schon „immer“ solche Auseinandersetzungen hatten und früher wohl aus Rücksicht gegenüber den Kindern zusammen geblieben (Na Danke auch… :x )!!!
Tja, und heute sind sie doch gewissermaßen aneinander gekettet, weil wir das Haus gebaut haben, meine Mum kein eig. Einkommen hat und viel zu ängstlich ist, ihr Leben noch einmal neu zu gestalten und auf eigenen Füßen zu stehen!!!
Würde sie eine Arbeit haben und IHR Geld verdienen, sähe die ganze Sache mit Sicherheit ganz anders aus… Zum einen, gäbe es viel weniger Streit (denke ich zumindest) und zum anderen hätte sie wie gesagt die Option, die Sachen zu packen und zu gehen!!!

Sehr komisch finde ich jedoch, dass sich beide in der Woche regelmäßig SMS schicken mit irgendwelchen Liebeserklärungen und am W.ende geraten sie permanent aneinander und könnten sich töten, weil der Andere ja so gemein und böse ist!!! Keiner von beiden sieht den Fehler AUCH bei sich…

Hab keine Ahnung, wie das weiter gehen soll… Bis sich hier an der Situation nichts ändert (Geld, zivilisierte Unterhaltungen…), wird sich der Konflikt sicher immer weiter zuspitzen, bis einer von Beiden nicht mehr kann…

Entschuldige, dass es wirklich so lang geworden ist, aber DANKE liebe Hedi, deine Fragen haben mich wirklich zum Nachdenken gebracht, vor allem, wenn es um meinen Vater geht!!! Ich sollte ihm gegenüber wohl nicht ganz so nachtragend sein...
Werde meiner Mum in einem geeigneten Moment auf jeden Fall mal sagen, was ich über die ganze Sache denke und dass es SO auf keinen Fall weiter gehen kann!!!

Wünsche dir noch einen schönen Tag!!! :P

Alles Liebe, Mandy

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 13:35
von H2000I
Hallo meine liebe Mandy,

Erstmal, dieser Bericht hätte ganz einfach nicht kürzer ausfallen können, da sonst dein Gefühlsausbruch nur halb gewesen wäre. Da waren schon ganz viele Ansätze dabei, die du wohl versuchst zu verstehen. Aber keine wirkliche Erklärung findest.
Dein Bericht hätte ano dazumal von meiner eigenen Tochter sein können. Bis auf die Tatsache, dass ich die Möglichkeit hatte, mein eigenes Geld zu verdienen und eben nach 20 Jahren den sprichwörtlichen Hut auf die Beziehung schmiss.

Du hast das schon richtig gesehen, dass dein Vater mit kleinen Kindern super toll auskommt. Es macht ihm ja auch überhaupt nichts aus, den Kasperl zu spielen. Und wenn ich ihn richtig einschätze, dann wird er wohl bis ins hohe Alter lieber der Clown bleiben, als der verantwortungsbewußte Familienvater. Mit Kindern, die in die pupertät kommen hat er so sein Problem, da hier das herumspielen zu ende geht. Und was ich eigentlich nch viel schlimmer sehe, ist die Tatsache, dass ein Teenie mit 15 oder 16 weiter entwickerlter ist, als ein Mann ab 40.
Vielleicht habe ich jetzt zu sehr meinen eigenen Exmann charakterisiert. Aber unsere Beziehung ist langsam Jahr für Jahr in die Brüche gegangen, als ich immer mehr realisierte, dass er sich im Gegenteil zu mir überhaupt nicht weiter entwickelte. Wie sollte er denn auch. Ich habe ihm alle Verpflichtungen abgenommen. Er musste sich über nichts wirklich Sorgen machen. Außer mich bei jeder Gelegenheit zur Sau zu machen, wenn irgend etwas finanziell nicht in den richtigen Bahnen lief. Worum er sich aber in Wirklichkeit auch nicht kümmerte. Sich damit zu beschäftigen, diese Zeit hatte er nicht, mich dafür zur Verantwortung zu ziehen, mit lautstarken und endlosen Gesprächen, diese Zeit hatte er sehr wohl.

Meine liebe Mandy. Es zermürbt mit der Zeit, wenn man sich während der Woche auf einen Partner freut, man aber merkt, sobald er die heiligen Hallen betritt, könnte man ihn schon wieder durch Sonn und Mond schießen. Und ich denke das schlimmste daran ist, wenn man sieht, wie sehr die Kinder darunger leiden. Ich habe es gesehen. Und ich denke deine Mutter tut das auch.
Ob es dein Vater sieht, kann ich nicht beurteilen. Mein Ex hat es nicht gesehen, denn die Vernebelung durch das Bier hat sein Realitätsbewußtsein schon sehr stark beeinträchtigt.

Also bitte gib weder deiner Mutter noch deinem Vater die Schuld. Nur beiden. Und das im gleichen Mass.

Hast du denn noch nie daran gedacht, dein Elternhaus zu verlassen? Das wäre für dich wohl das aller Beste. Und sage jetzt bitte nicht, du kannst deine Mutter nicht alleine lassen. Du kannst.

Ups wohl auch ein bissl lang geworden. Schreib mir trotzdem wieder. Würde mich echt freuen

Bussl
Deine Hedi

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 20:06
von Leah19
Schönen guten Abend liebe Hedi!!! :D
Ich ziehe den Hut vor dir, dass du diesen Schritt wirklich gewagt hast und dich GEGEN eine festgefahrene Beziehung entschieden hast!!! Verrätst du mir, wie du dich selbst charakterisieren würdest?!
Immerhin bedeutet dieses „Loslassen“ ja auch, sich wieder auf etwas völlig Neues einzustellen?! Ein Schritt, der einem schnell Angst einjagen kann…
Wenn dieses Neue und Unbekannte allerdings eine Zeit ohne zahlreiche zeit- und kraftraubende Auseinandersetzungen in Aussicht stellt, dann ist es das wohl allemal wert, oder?!

Dass du dieses „Theater“ lange mitgemacht hast, bevor du einen endgültigen Schlussstrich gezogen hast, lese ich aus deinem Beitrag heraus, aber könntest du mir vllt. noch erzählen, ob du dann von heute auf morgen beschlossen hast, etwas zu ändern und ob dich jemand in diesem Entschluss bestärkt hat?! Ich traue meiner Mum nämlich absolut nicht zu, dass sie dieses gewohnte Leben (auch wenn sie oftmals so unzufrieden damit ist) wirklich „riskieren“ würde, zumindest wenn es darum geht, sich ohne die finanzielle Stütze meines Vaters ein eigenes Leben aufzubauen... Mag nat. auch gut möglich sein, dass ich sie da unterschätze/ falsch einschätze…

Die Mutter einer Freundin von mir, hat sich ebenfalls jetzt nach vielen Ehejahren von ihrem Mann getrennt und der erste Satz meiner Mum dazu war „Das ist aber ein mutiger Entschluss“.
Sie war voll Anerkennung/ Bewunderung für diesen Schritt und doch war da auch eine Menge Ehrfurcht in ihrer Stimme.
Ich denke, sie sieht ihre derzeitige Situation aber einfach nicht als „so schlimm“ an und will nicht wahr haben, dass auch in ihrer Ehe endlich etwas passieren muss… (Und wenn es dabei noch nicht einmal sofort um eine Trennung gehen sollte, dann doch wenigstens, dass beide nicht immer aneinander vorbei reden und jedes Mal schon voreingenommen in eine „Diskussion“ gehen.)

Vielleicht wäre eine neutrale Person ja wirklich mal ein Anfang, um dafür zu sorgen, dass der Umgangston zur Abwechslung wenigstens mal sachlich bleibt?! Wenn beide so weiter machen, schenke ich ihnen ein paar Sitzungen bei einem Paar-Therapeuten… *verzweifelt bin* Aber, ob das überhaupt NOCH etwas bringen würde…

Dass ich Hemmungen habe, auf sie zuzugehen, hab ich ja schon erwähnt… Aber kannst du mir vllt erklären, warum auch meine Mum keine Anstalten macht, mal das Gespräch mit mir zu suchen?! Wen, wenn nicht dich, sollte ich da fragen... Du kannst dich immerhin ziemlich gut, in diese ganze Situation hinein versetzen…

Durch einen saublöden Zufall habe ich ihr mal eine SMS geschickt, die eig. gar nicht an sie bestimmt war, in der es um einen Streit meiner Eltern ging und in der auch deutlich zum Ausdruck kam, wie sehr es mich jedes Mal ankotzt und beschäftigt. Es war sozusagen ein ÜBERDIMENSIONAL GROßER, wenn auch peinlicher Wink mit dem Zaunpfahl… :shock: :roll:
Und doch versuchte sie auch danach gar nicht, mit mir darüber zu reden… Ein paar beschwichtigende Worte wie: „Wenn man streitet, dann fällt das Wort Scheidung schon mal. Ist nat. nicht ernst gemeint.“ waren alles!!!
Meine Güte, ich bin erwachsen und kann mit so etwas umgehen!!!
Möchte sie mich beschützen, indem sie versucht (und dabei nicht sehr erfolgreich ist), so viel wie möglich von all dem von mir abzuschirmen?! Glaubt sie, für mich würde eine Welt zusammen brechen, wenn meine Eltern sich trennen würden?!

Ich möchte doch nur, dass es BEIDEN gut geht und dass sie GLÜCKLICH werden :( , ob nun mit - oder ohne einander.

Ausziehen?! Wäre dieses Jahr eig. schon passiert, aber ich wurde LEIDER *grrrr* nicht von den Unis angenommen und muss daher mind. noch bis zum nächsten Okt. warten!!!!
Ich denke auch, dass es mir gut tun wird, nicht immer unmittelbar dieses ewige Gezoffe mitzubekommen… Denke aber auch wirklich gerade daran, dass sie dann ja noch eine Bezugsperson weniger um sich hätte und dass sie das auf alle Fälle ziemlich traurig machen wird, aber sie weiß ja, dass sich das nun mal nicht ändern lässt und ich meinen eig. Weg gehen muss…
Bin ja dann aber auch nicht aus der Welt und außerdem merkt sie hoffentlich SPÄTESTENS dann, dass sie ein harmonisches Eheleben benötigt, um aus diesem Kraft zu schöpfen und eine Erfüllung zu spüren… Hmm…

Ich schicke dir eine ganz liebe Umarmung… :D

MANDY

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 20:22
von H2000I
Hallo Leah,

freut mich, wenn du mich hier als, an sagen wir einmal "komptente Person" siehst. Zu deiner Problematik fallen mir so viele Dinge ein, die ich dir gerne sagen würde. Ich hoffe, du bist damit einverstanden, wenn ich dir dafür eine pn schreibe.

Viele Bussi
Deine Hedi

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 20:26
von Leah19
Oooooooooooooohhhhhhhhhhhh... :shock:
Bitte bitte nicht...

Nee Quatsch, freu mich nat. riesig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
:D

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 21:42
von Speranza
Liebe Leah,

ich mische mich nun auch noch in dieses Getümmel, deine Erzählung erinnert mich sehr an meine Eltern, auch wenn die Ursachen wahrscheinlich wo ganz wo anders liegen.
Ich würde heute, in Deiner Situation und meinem Wissen, dass ich jetzt habe einfach mal zu meinen Eltern sagen, sie sollen ihre Probleme anderweitig lösen ohne den "Rest" der Familie zu involvieren. Denn Ihre Probleme sind nun wirklich nicht Deine.
Sie tragen eine Verantwortung Dir gegenüber, nämlich jene, dass sie Dich nicht in die Situtation bringen "zwischen 2 Stühlen zu sitzen" und das tust Du, meinem Empfinden nach.
Du hast ein "RECHT" auf beide Elternteile und solltest Dich nicht zwischen ihnen entscheiden müssen.

Vielleicht habe ich jetzt Deine Beiträge falsch interpretiert, wenn ja, bitte nicht böse sein.

Alles Liebe, spera

Verfasst: Mo Nov 07, 2005 23:30
von Leah19
Hey Spera,
immer herein spaziert… :wink: Bin für alle Kommentare dankbar!!!

Wirklich entscheiden (zumindest direkt) muss ich mich nun nicht zwischen ihnen, aber prinzipiell rutsche ich schon oftmals in diese Rolle, dass beide von mir erwarten, ihren „Gräuel“ auf den anderen zu bestätigen und ihre eigene „Unschuld“ dadurch anzuerkennen!!! Alles nat. getrennt voneinander! Wirklich objektiv, kann ich dabei nat. nicht bleiben.

Ihnen sagen, dass es mich so stört, ja?! Werde einen geeigneten Moment abwarten und dann mal meiner Mum zu Verstehen geben, dass es so nicht weiter gehen kann…
Und ganz wichtig: Nicht einmischen, nur darauf hinweisen!!! Das hab ich begriffen... :idea:

Gute Nacht... :wink:
Mandy