Re: Glauben

#61
hey smileboy!
also, einmal zu dem vers und eins nebenbei: die bibel kann man nicht zu wörtlich nehmen =):
Ich komm mit dem Inhalt der Bibel nicht klar, weil es auf der einen Seite heißt, dass die Schuld eines jeden verziehen wird, auf einer anderen Seite steht aber, dass Gut und Böse geteilt wird (z.B. Vom Weltgericht (Mt 25, 35?))
in matthäus 25 wird über das gericht am ende der welt geschrieben. dort steht, dass jesus alle heidenvölker (also nicht das ursprünglich auserwählte volk: die juden) versammeln wird um die schafe von den böcken zu scheiden. in der bibel werden als schafe immer gottes anhänger beschrieben, jesus ist der hirte. all diejenige, die jesus in ihrem leben aufgenommen haben, haben das vorrecht, seine kinder zu sein und eine "freikarte" für den himmel. aus dem glauben an jesus resultieren die guten taten - also weil ich jesus kind bin möchte ich ihm dienen und im glauben wachsen indem ich seine gebote halte. das hat aber nichts mit der frage zu tun, ob wir in den himmel kommen oder nicht. das ist ja schon abgeklärt - durch jesus kreuztod.
all diejenigen, die dieses geschenk nicht in anspruch genommen haben, also die böcke, werden nach ihren taten gerichtet. und da niemand jesus gerecht werden kann (der mensch ist aus seinem innersten sündig) und von sich aus gut genug für den himmel ist, werden diese leute in der hölle enden... ganz krass ausgedrückt :roll:

@cogito:
Trotzdem denke ich, dass ich ohne Gott usw. es nicht durchgehalten hätte bis heute(was mir im Prinzip auch wieder recht wäre )
wenn das so ist, dann solltest du gerade dann etwas mit dem glauben anfangen können oder? :wink:

Re: Glauben

#62
Hallo marisa,

genau das war es was ich meinte
werden diese leute in der hölle enden... ganz krass ausgedrückt :roll:
In diesem Vers wird beispielsweise Gut und Böse getrennt. Die Bösen werden verdammt...
Aber andererseits vergibt Jesus Sündern die Schuld, heilt sie sogar indem er ihnen vergibt...

Ich finde, dass man nicht den einen vergeben kann und den anderen nicht... da ist nichts von Gleichbereichtigung zu sehen... und da ja keiner von uns ein "Unschuldsengel" ist, müssten wir alle verdammt werden... auch wenn Gott seinen Sohn für unsere Schuld geopfert hat, damit ist es doch nicht getan...

Und dann stört es mich auch immer wieder, dass es heißt "Lasst die Kinder zu mir kommen". Und dann alle sagen, dass die Kinder so schön unschuldig seien... von wegen, da muss man nur mal auf den Spielplatz schauen, die schlagen sich ja gegenseitig schon die Köpfe mit ihren schönen Schaufeln ein... das einzige indem (fast) alle Kinder "unschuldig" sind ist ihre Offenheit, denn die meisten beurteilen nicht nach Aussehen, sprich Kleidung, Schönheit usw., aber das ändert sich leider sehr schnell...



... aber jetzt will ich mal an meiner Hausarbeit weiter schreiben, das Thema passt ja schon fast "Reich Gottes"...
Zuletzt geändert von smilieboy am Mo Mär 02, 2009 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben,
eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.

Salvador Dali

Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten.
chinesischesSprichwort

Re: Glauben

#63
Ich finde, dass man nicht den einen vergeben kann und den anderen nicht...
so ist es ja auch nicht... es ist ja der mensch, der sich quer stellt und nicht gott. die wahl liegt bei uns! bitte ich gott aus ganzem herzen um vergebung wird er meine gebete erhören und ich bin gerettet. wenn ich es nicht mache, dann kann mir der herr auch nicht verzeihen! es ist nicht so, dass gott wirkürlich die sünden vergibt. er vergibt ganz klar demjenigen, der ihn aus ganzem herzen sucht und in sein leben annimmt. der herr ist ein gentelman: er bietet seine hilfe an, drängst sie aber niemanden auf :wink:
und mit dem opfer jesu ist es zumindest erstmal getan. denn klar, wenn ich dieses opfer annehmen, dann fordert der herr auch: gehorsam zum beispiel. das ich nicht mehr meine eigenen wege gehe... das leben als christ ist sicher nicht leicht, da gibt es viele stürmische zeiten! aber wir können gewiss sein, das nur solche lasten kommen, die wir auch tragen können! das leben mit gott beginnt also erst mit dem opfer jesu...

zu den kindern: also, in der bibel steht ganz klar, dass auch die kinder vom grund auf sündig sind. in dem menschen an sich ist nichts gutes zu finden - auch nicht an den kindern. aber wir sollen glauben wie ein kind. und vertrauen wie ein kind, darum geht es. ich glaube, dass sagt jesus auch in bezug auf die pharisäer und sadduzäer: das sind ja eher heuchler die ein christ sein nach außen spielen und innen schlechte gedanken haben. sie versuchen alles kritisch zu hinterfragen und jesus eine falle nach der anderen zu stellen. ich glaube, dass kinder da auch etwas direkter und ehrlicher sind...

also gut, ich will dich nicht von der hausarbeit abhalten - aber für weitere diskussionen stehe ich bereit! findedas total interessant :wink:

Re: Glauben

#64
@ marisa und smilieboy: ihr scheint euch ja bibeltechnisch ganz gut auszukennen. Woher das interesse?


woher kommt eigentlich diese Kluft -da Kirche, mit der kaum wer was anfangen kann- und hier-privater Glaube, der aber als solcher kaum angreifbar ist. Soviele negative Erfahrungen mit "Kirche" oder einfach sich nicht angesprochen fühlen, oder ganz was anderes?

Re: Glauben

#65
hey mortl,

hm - keine ahnung woher das interesse kommt. eines tages habe ich angefangen mich mit dem thema zu beschäftigen und ich habe den christlichen glauben einfach für mich erkannt bzw. für mich angenommen (und das obwohl ich immer gegen gott etc war!). vielleicht hat mich gott auch einfach gerufen :wink: wobei ich ganz ehrlich noch viel zu wenig weiß, da gibts noch einiges was ich lernen muss...

was kirche und glaube angeht - heikles thema! ich glaube, dass gott ziemlich traurig ist, wenn er auf einige kirchen sieht. mal von der katholischen kirche unabhängig (denn katholisch und evangelisch sind für mich eh welten!) denke ich, dass es in den staatlichen kirchen viel zu sehr um geld und macht geht. das zentrale thema, der glaube, ist viel zu sehr in den hintergrund gerückt! menschen werden pastoren die mehr kritiker als glaubende sind, die taufe ist mehr ein ritual als ein bekenntniss und eine wirkliche gemeinschaft unter den gläubigen gibt es auch nicht!
ich persönlich denke trotzdem, dass die kirche als gemeinde ganz wichtig ist! steht so auch in der bibel, dass der mensch für die gemeinde gemacht ist. ich könnte mir nicht vorstellen, meinen "eigenen" glauben zu leben. ich brauche die unterstützug und korrektur von anderen, ganz einfach weil es zwar mein glaube ist, aber gegründet auf dem wort gottes. verstehst du, was ich meine? das wort glaube wird heute so oft genutzt. und so selten verbirgt sich der konkrete glaube an jesus dahinter... darum zerbricht glaube ich auch so viel - denn eigentlich wird ja von EINEM glauben und EIN leib und EINER gemeinde in EINEM herrn gesprochen...

Re: Glauben

#66
Also, wie schon gesagt, ich denke, dass jeder seinen eigenen Glauben hat und der strikte Faden den die Kirche vorgibt passt dann halt nicht für jeden. Meine Mutter z.B. ist christlich und gläubig, glaubt aber an die Wiedergeburt. Das passt nur auf den ersten Blick nicht zusammen, aber zu dem, was der Pfarrer so predigt passt's halt nicht. Außerdem glaub ich, dass man das Gebäude nicht braucht, um zu glauben (wär ja auch ziemlich traurig! ;) ) Mir bringt eine Messe auch weniger, als ein stiller Raum, in dem ich mich alleine an Gott wenden Kann um "Bitte" oder "Danke" zu sagen. Dieser stille Raum, kann eine Kapelle, eine Kirche oder auch jeder andere Raum sein.

Ich persönlich hab auch z.T. ein bisschen ein Problem mit manchen Dingen in der Bibel: Für mich ist z.B. Gott einer, der immer verzeiht, egal, was man "angestellt" hat und kein "gerechter", der auch Strafen verteilt. Und ich find's auch z.B. nicht besser jeden Sonntag in die Kirche zu wackeln und dabei gar nicht so genau darüber nachzudenken, was man selber eigentlich von Gott denkt, als zuhause zu bleiben und sich seine eigenen Gedanken zu machen, egal wohin diese Gedanken dann führen.

Mortl, darf ich fragen, ob du katholisch oder evangelisch bist? Ich persönlich bin eigentlich katholisch fühl mich aber eher evangelisch, von dem her, was ich so glaube und für gut befinde. Aber - anders als Marisa - find ich nicht, dass da ein gr0ßer Unterschied dawischen ist.

gglg, Hörnchen :o)

Re: Glauben

#67
Bin katholisch...
obwohl ich nicht sicher bin, ob die evangelische Kirche eher für Frauen/ für den Aufbau eines weibliches Selbstbewußtsein geeignet wär.. Ich hab da zu wenig Einblick, aber in der katholischen Kirche ist das oft ein harter Kampf!

Re: Glauben

#68
Die Evangelische ist da ganz bestimmt besser geeignet, da gibt's ja Priesterinnen und eine weibliche Superintendentin und Sex dürfens auch haben.... :wink:

Mortl wie stehst du eigentlich dem Zölibat gegenüber *sehr neugierig bin*?

Lg,
LF

Re: Glauben

#69
Da kann i dir leider nur mit der allgemeinüblichen Antwort dienen: wenn es wer "aushält" gerne, aber es kan kein Kriterium dafür sein, ob jemand für einen Beruf (in diesem Fall eben Priester) geeignet ist.
Aber es gibt auch eine positive Seite. So kann sich z.B. ein Priester in einem Krisengebiet voll und ganz auf die Menschen konzentrieren, und kann einfach auch ein größeres Risiko eingehen, weil er nicht ständig auch an die eventuellen Folgen für die Familie denken muss und sich nicht sorgen muss, ob er vielleicht sie auch in Gefahr bringt.

Und was hälst du davon?

LG

Re: Glauben

#70
nichts.
Ausserdem glaube ich, dass sich sowieso die wenigsten Priester daran halten.

Naja, das was du als positive Seite des Zölibats beschrieben hast, bezieht sich aber auf das Familie gründen und das steht ja nicht in Zusammenhang mit Sex. Weil Sex haben bedeutet ja nicht sofort Schwangerschaft - es gibt ja Verhütung. Oder käme Verhütung für dich nicht infrage?

Lg,
LF

Re: Glauben

#71
Dass Sex und Familie gründen jetz in keinem Zusammenhang stehen seh ich nicht so....
Was meine private Einstellung zu diesem Thema betrifft, kann ich dir gerne per PN schreiben, aber mich würd ja eigentlich eure Erfahrung Glauben in Zusammenhang mit eurer Krankheit interessieren. Eure Einstellung zu Religon, eventuelle Erfahrungen mit religiösen Menschen...
Liebe Grüße

Re: Glauben

#72
jaja du hast Recht, deine ursprüngliche Frage war natürlich eine andere. Da ist meine Neugier mit mir durchgegangen. Nein, brauchst mir keine PN deswegen schreiben. :wink:

Back to topic:
bin Atheistin, aber Anhängerin des Buddhismus. Nämlich vor allem deshalb, weil ich nicht daran glaube, dass irgendwo (da oben) ein mich richtender Gott sitzt, vor dem ich mich verantworten muss.
Ich glaube, dass man sich immer nur vor sich selbst verantworten muss. Weil die höhere Macht (wie auch immer wir sie nennen) wertfrei uns gegenüber ist. Dieser Zugang hat einerseits was sehr befreiendes für mich, aber natürlich auch was sehr verantwortungsvolles, weil ich nie jemand anderem die Schuld für das was in meinem Leben passiert geben kann. Das ist manchmal wirklich anstrengend, weil die Versuchung doch immer wieder sehr groß ist.

Und ich glaube an die Wiedergeburt und an Aufarbeitung alter Muster im nächsten Leben. Und ich habe ein, zwei Seelenverwandten in meinem bisherigen Leben getroffen und hoffe, es werden noch viele, viele, viele mehr in meinem restlichen Leben sein.

Soviel zu meiner Sicht,
lg,
LF

Re: Glauben

#73
Ich habe es jetzt mal mit dem glauben wieder probiert und bin in die Kirche gegangen und habe in ein Bittbuch geschrieben und genau das Gegenteil ist passiert.

Soll ich dazu noch etwas schreiben?
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Glauben

#74
Schlumpfi, Glauben ist kein Wunschkonzert - man kann nicht schnell mal wieder glauben und damit einen bestimmten Schicksalsverlauf "erkaufen"... :wink:

@mortls Frage:
Ich geh ab und zu (zugegeben nicht sooo oft) mal wieder in die Kapelle (wenn grad nicht Messe ist) und rede mit ihm. Ich bitte ihn mir auf meinem Weg aus der ES beizustehen bzw. auf meine Lieben und auch auf alle anderen aufzupassen, sag ihm aber auch, dass mir klar ist, dass ich nicht seine Weisheit/seinen Überblick habe und nur er weiß, was richtig ist, mir also klar ist, dass er sich nicht an meinen Bitten orientieren kann, wenn er nicht findet, dass sie richtig sind. Und wenn ich einen ES-Erfolg habe, sag ich ihm Danke, dass er mich da untertützt hat.

Eine sehr schöne Geschichte, die ich auch bei mir im Vorraum hängen hab und zu der ich eine besondere Beziehung hab, finde ich hier sehr passend, vielleicht gefällt sie euch auch so:

Spuren im Sand

Ein Mensch träumte, er ginge am Strand mit Gott spazieren.
Die Sterne schienen und er konnte seine eigene Vergangenheit erkennen. Er sah doppelte Fußspuren im Sand und fragte, was diese bedeuteten.
Gott antwortete: "Seit es Dich gibt, hab ich Dich immer begleitet."
Doch dann sah er ein Stück lang nur eine Fußspur und erinnerte sich, dass dies die schwerste Zeit in seinem Leben war und fragte Gott: "Wo warst Du während dieser Zeit? Warum hast Du mich allein gelassen?"
Gott entgegnete: "Ich habe Dich nie verlassen. Da, wo Du nur eine Spur siehst, habe ich Dich getragen."


gglg, Hörnchen