#16
So, meld mich dann noch einmal zu Wort

Für mich hat ein Nazi mal eine Zeit geschwärmt, war ein Arbeitskollege
War ganz nett, nen echt lieber... nur wenn er über die "Nigger" oder das "Ausländerpack" gesprochen hat, bin ich gegangen

Gründe kenn ich nicht... aber zumindest wenn jemand voll daran glaubt, dass dieses Land den Deutschen gehört, dann wird man ihn auch nicht ändern können

Anders ist es eben bei Mitläufern, die nur irgendwo dazu gehören wollen und es cool finden
bei denen kann man oft noch die Sichtweise ändern

#18
Ich habe ja schon viele angebliche, für mich nicht nachvollziehbare Gründe gehört und gelesen, warum Juden verfolgt werden.
Aber warum denn ausgerechnet die Juden??Und warum werden Juden von so vielen Menschen auf der ganzen Welt gehasst??

Kennt ihr Lars Käppler? Das ist ein ganz radikaler Nazi bei uns in der Gegend mit einer eigenen Partei, der sogar dabei ist eine Art Nappola aufzubauen und ziemlich viele Aufmärsche organisiert.
Ich war mal auf der Webseite - grauslig!!

@Intelligent Girl: Schon krass, wie blind einen die Liebe machen kann. Aber keine Vorurteile gegenüber dir, mankann ja nie wissen, ob man selbst einmal so blind ist. Aber ich glaube, dass ich so jemanden nicht lieben könnte. War er auch der Meinung, dass Hitler genial war und hat er die Ansichten dieses Monsters geteilt??

Wie findet ihr das Holocaust Mahnmal in Berlin??
Also ich habe dazu eine geteilte Meinung: Ich war schon einmal dort, es ist beeindruckend, beängstigend und unausweichlich präsent, es ist nicht zu übersehen. Das Infozentrum hat mich jedoch am meisten berührt ( hier werden Dokumente von Betroffenen ausgestellt)!!
Ich bin aber der Meinung, dass es ein kleineres Mahnmal auch getan hätte und die Millionen in karitative Projekte hätte fließen können z.B. in Austauschprojekte oder in die Erhaltung der Konzentrationslager usw..

Liebe Grüße
Caroline

#20
Danke!! Vieles habe ich schon gewusst, aber es ist schon sehr heftig, dass ein Volk von so vielen gehasst wird/ gehasst wurde.

Ich habe ja geschrieben, dass man nie weiß, in wen man sich verliebt -alles ist möglich.
Aber auf die Dauer, ich weiß nicht????!!!! Naja, es kommt auch auf den Gegenüber an, wie er argumentiert, wie überzeugt und eingenommen er ist. Ich kann mir nicht vorstellen auf die Dauer, eine meiner Überzeugung extrem andersartige Vorstellung von einem Thema das mich sehr beschäftigt, in meinem Leben eine Rolle spielt, zu ertragen. Übrigends nicht nur beim Thema Rechtsradikalismus!!!!!
Aber wie gesagt, alles ist möglich!!

Liebe Grüße
Caroline

#22
also, ich als deutsche finde es erschreckend, wie weit es schon wieder gekommen ist! Ausländer werden zu tode geprügelt, Synagogen werden angezündet usw usw usw. wie konnte es wieder so weit kommen, und wie weit wird es noch gehen?!?!?! ich denke, die deutschen haben NICHTS aus dem III. Reich gelernt. klar, manche schon. aber warum gibt es so viele Neonazis, Antisemiten und ähnliche Ar**hl*cher? [sorry für den Ausdruck, aber mir fällt grad nix netteres dazu ein] WEIL NICHT ÜBER DIE GRAUSAMKEIT GEREDET WIRD! weil alles verschwiegen wird. weil die Geschichtslehrer schiss haben die Wahrheit zu sagen, weil die junge Generation sich n scheiss um die Ältere kümmert, die einem erzählen könnten, was damals wirklich los war!
ich kann nicht sagen, wie ich damals gehandelt hätte - wer kann das schon - aber ich hoffe, dass ich eine Sophie Scholl gewesen wäre. und dass ich eine sein werde, wenn es wieder so weit ist. denn das dicke Ende kommt noch, da bin ich mir sicher. leider.

#23



Also ich muss ehrlich sagen, dass ich eure Beiträge gar nicht gelesen habe, jetzt aber noch schnell meine Meinung dazu beitragen will!

Ich bin absolut links.
Ich möchte mir allerdings das radikal verbitten, denn radikal ist auf egal welcher Seite mies.
Ob nun linke Punks Gewalt anzetteln oder rechte Nazis macht da kaum ein Unterschied.

Man sollte freidlich bleiben und jedem Menschen den gebührenden Respekt gegenübertreten.

Ich hatte durch meine politische Gesinnung (die auch anhand von Kleidung, etc. sichtbar ist) schon des öfteren direkten NAZI-Kontakt. Ich habe auch schon mit so manchem die eine oder andere ernsthafte diskussion geführt. also wirklich miteinander gesprochen, Argumente, Thesen, etc... nicht bloß gepatzt) und ich bin noch jedesmal zum Entschluss gekommen, dass die menschen rechter Gesinnung nicht gerade behaupten können intelligent zu sein.

Naja. Soviel dazu.
Wüste.

#24



Achja --- was mir dazu spontan noch ienfällt:

es ist wirklich schwer, endlich endlich mit dieser Zeit des Nationalsozialismus abzuschließen, es wird zwar viel für die "Verarbeitung" unserer Geschichte getan, aber ich bin der Meinung, dass das das Gegenteilige bewirkt.
Es ist richtig, dass im Fernsehen bestimmte Sendungen und Dokumentationen nach wie vor gezeigt werden und dass ein gewisser Aufklärungsunterricht diesbezüglich in den Schulen durchgeführt wird.

Das Dumme daran: DIe deutschen übertreibens mal wieder.

In der Mittelstufe habe ich von Klasse 7 bis 10 kein andres Thema gehabt als Nationalsozialismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Drittes Reich, etc.

Was passiert wenn die Jugendlichen von dem Kram überlagert werden ist mehr als nur in Ausnahmen zu erkennen. Ich selbst habe weder Lust noch sonstwas mich noch genauer mit dem Thema zu beschäftigen, da ich viel weiuß und da es in der Schule totgeredet wurde.

Und dann mindestens zwei sendungen im tv die woche.

Die menschen nervt es. Sie wollen es nicht mehr hören und das führt dazu, dass wieder Hass aufkommt. Vielleicht ist da auch ein andrer dabei, der Hass, endlich in ruhe gelassen zu werden, nicht mehr als Nazis abgestempelt zu werden und endlich die geschichte geschichte sein zu lassen.

Versteht mich nicht falsch. Aber meiner Meinung nach, tut der ganze Aufruhr dem nicht gut.
Ich denke man muss einen Weg finden, um die Vergangenheit im Gedächtnis zu behalten, aber nicht mehr damit identifiziert zu werden.

Ich bekomme wut, wenn ich im ausland mit dem hitlergruß und hass begrüßt werde. Meine wut richtet sich nicht gegen die Ausländer.
Die Wut vieler allerdings trotzdem.

Ein oft gebrachtes Argument:
Man kann sich einem Ausländer gegenüber nicht mal mehr wehren, denn wenn man als "Hure", etc. beschimpft wird, und sich dementsprechend versucht zu wehren, ist oft das erste was kommt "DU Nazi." dabei hätte dies nichts mit fremdenfeindlichkeit zu tun, denn wenn einer deutscher mich beschimpft, dann schimpfe ich genauso zurück wie wenn es ein Ausländer tut!!!!!!!!

OKay.... ich hoffe, dass das was ich zu sagen hatte, nicht schon all zu oft gesagt wurde, wenn doch: Klaps auf den Hinterkopf bitte!

lg wüste.



#25


Ja, ich schon wieder.


Ich habe gerade in einem Beitrag hier gelesen: "Und zu vergeben gibt es s da nichts"


Mn sollte aber bedenken, dass die Generation, die es WIRKLICH betraf mittlerweile fast ausgestorben ist.


UND ICH WILL NICHT FÜR ETWAS VERANTWORTLICH GEMACHT WERDEN WAS ICH NICHT GETAN HABE!!!!

Ich war da nicht dabei!

Die Zeit der Schuldzuweisungen sollte vorbei sein,´ist sie leider aber nicht.


#26
@wüstenrot: Du hast Recht, mit dem, dass wir Deutsche meist zu Unrecht immernoch als Nazis und Monster bezeichnet werden( siehe z.B. die Schlagzeilen in England, nachdem ein deutscher Kardinal zum Papst gewählt wurde).Aber ich glaube auch, dass sich das Bild der Deutschen im Ausland zum Positiven gewandelt hat!! Wir haben auch sehr viel dafür getan wie z.B. Willy Brandt mit seinem Kniefall im Warschauer Ghetto und den finanziellen Unterstützungen für viele Länder.

Aber ich kann nur noch einmal auf meinen Beitrag so zu Beginn dieses Threads verweisen!!

@intelligent girl: Mich interessiert Geschichte im Allgemeinen sehr stark - schon immer. Ich interessiere mich u.a. dafür, um viele heutige Geschehnisse und Entwicklungen besser verstehen zu können. Denn ich glaube, dass es sehr wichtig ist zu wissen, woher man kommt, wo die Wurzeln liegen.
Das Interesse an der Geschichte, die Geschichte selbst verbindet die Menschen, in manchen Fällen kann es allerdings auch zu einer Trennung führen.
So können wir heutige Ereignisse und Vorkommnisse vielleicht besser verstehen und damit umgehen z.B. Warum haben viele Ausländer eigentlich Vorurteile gegen die Deutschen?? Würden wir die schrecklichen Geschehnisse nicht kennen, wir hätten dafür keine Erklärung!!
Ausserdem ist diese Zeit ein so entscheidender und krasser Bruch in unserer Geschichte, mit dessen Auswirkungen wir immer noch konfrontiert werden.
Ausserdem: Wie können Menschen sich gegenseitig so etwas antun??Ich kann es nicht verstehen!!

Liebe Grüße
Caroline

#27
So, meine Lieben, nachdem ich mir den Thread aufmerksam durchgelesen habe (man hat ja kaum Zeit neben dem Wortgebastel im "Schmoorrn"-Thread), gebe ich jetzt einmal ein bisschen Senf in Form von einigen Gedankenanstößen hier dazu:

Als Nachkriegs-Geborene haben wir's leicht! Wir brauchen "nur" das Wissen über die Vergangenheit in unser Tun einfließen lassen - gehen wir auf unsere jüdisch-stämmigen Mitmenschen, egal ob "assimiliert" oder richtig deutlich mosaischen Bekenntnisses zu und umarmen wir sie. Ehrlich, wer (außer mir) hat denn jüdische Freunde? Ich arbeite an einem Ort (internationales Musiktheater), wo Menschen von überall her kommen, deshalb hab ich Freunde aus vielen Gegenden der Welt. Aber auch wer's nicht so "bequem" hat - akzeptiert man "Anders-Sein"?

Es ist fürchterlich einfach, in Mauthausen oder Birkenau betroffen zu sein. Aber wer in einer Gegend wohnt, wo man als Frau ohne Kopftuch sich schon fremd vorkommt (Wien 16. und 17.Bezirk zum Beispiel), kann man da nicht Verständnis fühlen wenn man dort hört: schon wieder eine...?

Was, meine Lieben, macht die armen Juden auf der ganzen Welt so wenig beliebt? Welche Situation hat die teuflische Saat der Nazis vorgefunden, dass sie sich SO entwickeln konnte? Ist das nicht das verbreitete Gefühl in der Bevölkerung, es seien zu kumuliert Menschen, die man als "fremd" empfindet? Ich lebe in Wien und habe in den letzten dreißig Jahren die Wandlung des Begriffs "Gastarbeiter" zum Status "Immigrant" erlebt. Und sehne mich nach einer Lösung des Problems! Einer politischen natürlich, einer sinnvollen, einer, die Würde und Menschenliebe nicht verletzt, aber letztlich nach einer besseren Integration der Migranten.

Wenn wir wahrhaftig aus der Geschichte lernen wollen, ist es nämlich nötig, anstehende Probleme besser zu lösen als das vor 70 Jahren in unseren Breiten geschehen ist. Nicht über Vergangenes, das zu kennen und zu wissen unumgänglich ist, betroffen zu sein, sondern in der Gegenwart Philantropie, Respekt und Liebe zu leben.

Moderne, zeitgenössische Konzentrationslager: Abu Chraib, Guantanamo, zahllose Lager im ehemaligen Jugoslawien, jedes Tschetschenische Gefängnis, das von Russen betrieben wird, das ganze politische System in China, der Musa Dagh, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mit der Aufzählung...

KEINESWEGS will ich verniedlichen oder beschönigen, was Nationalsozialisten verbrochen haben. Den Gedanke an "Nation" als Wert lass ich jedem Menschen aber trotzdem, auch einem Deutschen, auch einem Österreicher, der sich als Deutscher fühlt! Bloß der Vollständigkeit halber betone ich, dass ich NICHT ein solcher bin, aber ich assoziiere nicht mit jedem Nationalen gleich "Nationalsozialist" oder "Antisemit"...

Als Verfechter von Meinungsvielfalt grüße ich rundum ganz herzlich,

cuoco

#28
gut gesprochen, cuoco!
du triffst den nagel auf den kopf!!!

Die vergangenheit wird viel zu hoch gesetzt, man muss im hier und heute leben!