unmotiviert und desinteressiert

#1
hallo :)
ich bin momentan echt in einer komischen stimmung, das hat zwar nicht primär etwas mit meiner essstörung zu tun, aber naja. ich muss mal meine gedanken niederschreiben.
ich fühle mich nirgends zuhause, weiß nicht, wo ich hingehöre und was ich mit mir anfangen soll. bin ich in der arbeit, will ich nach hause. bin ich auf der uni, will ich nach hause. bin ich dann zuhause, will ich am liebsten wieder ausreißen. nur weg. wohin ich will, weiß ich aber nicht. irgendwie hab ich niemanden, mit dem ich reden kann. ja, mein ex-freund - aber die probleme, die ihn betreffen kann ich ja erst recht nicht mit ihm besprechen. meine freundinnen haben alle feste partner, da reicht die zeit nicht mehr, sich dauernd zu treffen (wie es zu schulzeiten noch war). ich fühle mich total alleine. nur bei meinem ex fühl ich mich wohl, allerdings macht er mich auch fertig. also seine blöden sprüche, meine eifersucht. ich weiß auch nicht. ich will ihn gar nicht wirklich zurück haben, aber ich komme auch nicht von ihm los. eigentlich will ich auch niemandem mein herz ausschütten, weil ich nicht weiß, wem ich überhaupt vertrauen schenken kann und will.
außerdem hab ich angst, dass ich wieder in eine depression stürze. das schlimmste daran war für mich, so gleichgültig und gefühllos zu sein. wenn das wieder kommt - na hilfe! manchmal denke ich so drüber nach, zum beispiel beim autofahren, wenn ich jetzt einfach einen unfall hätte und sterben würde (es ist nich so, dass ich suizidgedanken hege!) und ich hätte "nichts dagegen". oft ists auch so, dass ich gar nicht meine zukunft planen will, da ich mir denke, dass ich sowieso vorher sterbe. irgendwie sehr krank.
außerdem werde ich immer dicker, in den geschäften, in denen ich früher eingekauft habe, passt mir nichts mehr. meine alten sachen sind zu eng. abnehmen schaff ich nicht. aus frust esse ich noch mehr - naja eh schon wissen.
irgendwie will ich mich daheim einsperren oder auch weit weg von dem ganzen mist sein. ich bin ratlos.

danke für müll-loswerden.

#2
also ich kann dir sagen, dass das gar nicht so krank ist.
mir ging es eine zeit auch so, dass ich dachte "warum soll ich studieren? was richtiges machen? ich bin mit sicherheit vorher tot"
ich habe keine angst davor gehabt und nicht gedacht, dass ich irgendeine zukunft habe bis sich alles drastisch geändert hat:
die mutter meiner besten freundin, die mir sehr nahe gestanden hatte, starb, mein freundeskreis "verstieß" mich und einfach alles war anders. und jetzt ist es besser.
zu der zeit wo alles gut war, wo Sabine noch am leben war und ich noch diese Freunde hatte, hatte ich unglaubliche Probleme mit meiner eigenen Mutter, bin ständig von zu Hause abgehaun, meine Noten wurden dadurch miserabel und und und....
Und nachdem ich mich zwangsweise von so vielem trennen musste, was meine damalige Routine und Sicherheit ausgemacht hat, habe ich erst angefangen zu leben:
mir ziele gesetzt, neuen mut und hoffnung gefasst und vor allem - angst vor dem tod bekommen.

Du bist nicht krank oder was weiß ich; das ist halt eine Phase und keine Phase hält ewig, so viel ist sicher.
Solange du dich jetzt am Leben erhälst, wrd es dir früher oder später auch wieder besser gehen!!!
Man hat die Schicksale, die man hervorruft und die zu einem passen. (Hermann Hesse)