Ich bin mal wieder absolut tot im Kopf. Totgekotzt. Wie kann man nur so erbärmlich sein?
Keine Ziele. Keine Pläne. Keine Vorbilder.
Vorhin einen halben Herzinfarkt bekommen, als ich zufällig wieder auf SIE stieß, eine alte übergeordnete Kollegin, DIE Kollegin, die mich immer unendlich fertig gemacht, runtergeputzt, verraten und über mich gelästert hat, die mir jeden Tag im alten Job zur Hölle gemacht und mich mit Peitschenhieben in meine Gestörtheiten getrieben hat. Sie hat zu lästern begonnen, sobald ich den Raum verließ, immer spitze Kommentare über mich fallen lassen, sobald ein Vorsitzender anwesend war, sie hat mich ständig absolut sinnlose und unlösbare Sklavenaufgaben machen lassen, mich dann angeschrien, wenn es nicht klappte (obwohl ich wusste warum) und mir die Schuld in die Schuhe geschoben, wenn ich wegen ihrer blöden Aufgaben wichtige Dinge für andere Kollegen vernachlässigen musste. Sie hat genervt aufgestöhnt, wenn ich den Raum betreten habe. Sie sagte Sachen wie: "Heute ist es wirklich mal wichtig, da wünschte ich mir einen anderen Studenten, der auch ein bisschen was kann." Sie zischte mir in der Kaffeeküche ins Gesicht, dass sie mich für "geistig minderbemittelt" hielt. Ihr war es egal, dass ich ständig Überstunden gemacht und mir den Arsch für diese blöde Sendung aufgerissen hab - sie hat mich einfach gehasst.
Schließlich kam sie auf den Trichter, dass mit meinem Essverhalten was nicht stimmte. Sie beobachtete mich bei jedem Bissen, den ich gegessen habe. Danach verfolgte sie mich mehrfach aufs Klo und wartete vor der Tür und fragte, was ich mache, oder sie lauschte einfach. Ich machte in den Momenten natürlich nix, aber sie wusste, dass sie auf dem richtigen Dampfer war. Erst als mich irgendwann der oberste Chef in sein Büro rief, checkte ich, dass sie mich bei ihm angeschwärzt hatte, weil sie mein Verhalten für "unverantwortlich und sendegefährdend" hielt. Der war sogar total nett und sagte mir, Frau D. mache sich ja nur Sorgen (ich kann mir ihr süßliches, schleimiges Fake-Lächeln bei dem Gespräch vorstellen, dass sie Vorgesetzten gegenüber immer aufgesetzt hat), aber ich wäre trotzdem am liebsten im Erdboden versunken. Früher oder später bekam ich Wind davon, dass die werte Frau D. ALLEN Kollegen, die in der Hackordnung über mir standen, von meiner Essstörung und all meinen anderen (vermeintlichen) Unzulänglichkeiten und Verfehlungen erzählt hatte, weswegen mich alle mit einem merkwürdigen Abstand behandelten.
Die Kuh hat mir bis zum allerletzten Tag dort das Leben zur Hölle gemacht. Ich hatte Albträume von ihr. Ich bin jeden Tag mit Bauchschmerzen zum Sender gefahren, weil ich nicht wusste, welche Gemeinheiten sie sich wieder ausgedacht hatte oder wem sie gerade etwas Fieses über mich erzählt hatte. Nur einige ganz wenige Kollegen, die sie auch nicht leiden konnten, vertrauten mehr auf ihr eigenes Urteil - die fanden mich gut, banden mich in ihre Recherchen ein, gaben mir wichtige Aufgaben. Das tat gut. Eine Journalistin war sogar total lustig und lud mich immer mal zu einer gemeinsamen heimlichen Zigarette am Fenster eines leeren Büros ein. Das war cool - aber ansonsten fühlte ich mich in dem Job nur noch wie die größte Loserin unter der Sonne.
Diese Kollegin jetzt wieder bei Facebook zu sehen - ja, nur einen einzigen Kommentar von ihr bei einer Freundin zu lesen - hat mich gerade in einen mehrstündigen FA mit diversen Kotzeinlagen getrieben. Gott. Es gibt wirklich keinen Menschen auf der Welt, von dem ich behaupten würde, dass ich ihn hasse oder verachte - nicht mal meinen Arsch-Ex oder so - aber mein Gefühl dieser Person gegenüber kommt schon verdammt nah da ran. Irgendwie hab ich das Gefühl, das war's noch nicht, morgen tret ich vor meiner Tür in Reißnägel, die sie da ausgelegt hat, oder so was.