So ihr Lieben, euch erstmal vielen lieben Dank!
Ich muss zugeben, habe mich ein bisschen vor der Antwort gedrückt - es ist soviel leichter sich mit unwichtigen Dingen zu beschäftigen, als ins Eingemachte zu gehen...
Napoleona hat geschrieben:das mit dem STudium macht auch mich ehrlich gesagt ein wenig neidisch...
meins neigt sich dem Ende.. aber mehr schlecht als recht... will danach noch einmal was ganz anderes machen und hoffe, dass das klappt... aber mein Studium hat mir in der Endphase gar keinen Spaß mehr gemacht... eine wichtige Klausur steht noch am 7.10. an die über hop oder top entscheidet..
Ich bin auch gar nicht so wahnsinnig gut, dafür bin ich viel zu hibbelig und kann mich zu schlecht konzentrieren. Aber bei uns zählt eh nur, dass man das Studium schafft, dann kriege ich Arbeit und mache mich wohl in ein paar Jahren selbstständig.
Ich finde es übrigens sehr gut, dass du noch etwas Anderes machen willst!
Macht meine Schwester jetzt wahrscheinlich auch. Und viel Erfolg!
Napoleona hat geschrieben:ich persönlich kenne es so nicht... ich bekomme eigentlich schon immer Anerkennung und Lob von meinen Eltern.. mein Papa ist begeisterter Jogger.. läuft auch Marathon.. und wenn ich mal wieder anfange zu joggen, findet er das super.. auch wenn es dann nur die 5km - Strecke ist..
Ja, das freut mich!
Ich bin auch so - ich lobe und ermutige auch sehr gern.
Napoleona hat geschrieben:ich denke aber auch, dass es überwiegend der Neid ist, der die anderen so reden lässt... es ist wirklich schade, dass sich das bei dir auch in der eigenen Familie abspielt...
wie ist es denn bei dir?? ist deine Schwester dir gegenüber vielleicht unterlegen? es muss ja einen Grund haben, warum sie so spricht??
Ja, also auf dem Papier (was für mich nichts aussagt) bin ich natürlich viel besser als meine Schwester, aber sie studiert auch, will jetzt nach ihrem Studium (Bachelor) wahrscheinlich noch Kriminalistik machen, sie ist beliebt, intelligent, sieht gut aus. Ich frage mich, warum sie so sein muss. Ich meine, ja, mir fällt das meiste, was ich so tue einfach mal zu. Nicht alles, aber doch viel. Und das hat sie auch als Kind schon immer genervt. Die muss auch noch älter werden.
Old Owl hat geschrieben:as ist der Neid der Besitzlosen. In diesem Fall Besitz von Grips, Energie, Konsequenz und Durchsetzungskraft (ich ziehe den Hut vor deinem Doktorhut. Bewundere jede und jeden, der/die sich so endlos und intensiv in einem Thema vergraben kann und dabei auch diese soziale Isolation aushält, die damit zwangsläufig einhergeht). Du kannst total stolz auf dich sein. Sei es!!!!
Die Reaktion deiner Verwandtschaft finde ich befremdlich. Ich kenne es wie Napoleona auch eher im umgekehrten Extrem, dass also Eltern/Geschwister vor Stolz platzen über die Leistungen eines Familienmitglieds und eher noch ein bisschen schönfärben und rumprotzen ( meine ich jetzt liebevoll-positiv) - weil die Lorbeeren eines Teils der Sippe letztlich ja die gesamte Sippe schmücken, versteht ihr? Da ich vom Dorf komme, sind solche Strukturen in meiner Ursprungsfamilie naturgemäß besonders stark ausgeprägt. In negativer Sicht kann das Pendel entsprechend in einen Sippenzwang zur Hoch- und Bestleistung ausschlagen, mit entsprechender "Sippenhaft", wenn ein Mitglied sich der Leistung entzieht. Bewusst oder mangels Fähigkeiten. (Ich hoffe, man kann mir folgen. )
Danke!
Ja, das ist eben die andere Seite der Medaille - wenn man es dann auch zu spüren bekommt, dass man den Ansprüchen nicht genügt. Und ja, es ist auch schön gelobt zu werden! Bei mir ist es weder das Eine noch das Andere. Es wäre auch egal, wenn ich etwas weniger "Gutes" (ich bewerte das gar nicht so, aber zur Anschauung) machen würde, das wäre auch vollkommen okay. Bei mir kommt noch dazu, dass ich die erste Frau in unserer Familie bin, die überhaupt studiert, wenn ich ein Junge wäre, dann wäre das auch besser und anders. Bei mir denken die dann eher doch, dass ich hätte Buchhalterin werden sollen.
Old Owl hat geschrieben:Es war für diese Freundin unerträglich, dass ich diesen Umstieg a) praktisch aus dem ff schaffte (ungelernt von Null auf 100 vor die Schüler!) und dass ich b) zu allem Überfluss auch noch super-glücklich und (als UNGLERNTE!! "erfolgreich" war. Dass sie in der Grundschule und ich direkt an weiterführenden Schulen unterrichtete, schlug dem Fass den Boden aus. Statt ihre Gefühle offen auszusprechen, schwelten ihr Neid und ihre Minderwertigkeitsgefühle unterschwellig bis zum großen Knall - ich sagte (nein: schrie) es ihr auf den Kopf zu, und trotz wiederholter Bitten ist sie bis heute nicht in der Lage, mit mir über diese offene Konkurrenzsituation zu sprechen. Das einzige Eingeständnis war eine dürre Mail: "Ich habe keine Probleme mit deinem Berufsumstieg selbst, aber es ist ein Problem für mich, dass es dir so leicht fällt." Das war´s.
Dass es mir zu Anfang gar nicht immer "leicht" fiel, dass ich im Gegenteil schlaflose Nächte hatte und Ängste und Selbstzweifel "schaffst du das", hat sie völlig ausgeblendet. Sie hat es einfach nicht wissen wollen.
Ja, das ist auch schwierig. Wobei sie dir das doch auch einfach gönnen könnte, oder? Ich finde das ja großartig, dass du das so kannst, aber für sie zeigt es einfach nur, dass ihr das eben nicht so leicht fällt, sie nicht so talentiert da ist.
Na und?
Ich finde so etwas unreif, muss ich sagen. Wie meine beste Freundin da auch gern sagt, "Ja, das kann ich nicht so gut, dafür kann ich andere Sachen."
Hm, ja, ist eigentlich nur mein bester Freund, der sich manchmal unterlegen fühlt. Aber das kann ich auch verstehen... Und eigentlich sage ich ihm das dann auch zeitnah.
Liebe Grüße und vielen Dank, Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.