Therapie meiner Schwester - Therapiegespräch zusammen mit mi

#1
Hallo ihr,
meine Schwester (Borderline, Sucht, Restbulimie/Non-Purging überwiegt) macht seit zig Jahren Therapie, nun hat sie eine neue Therapeutin, die endlich mal anders vorgeht. Freut mich sehr für meine Schwester.Vielleicht geht es ja nun etwas vorwärts, ich wünsche es ihr sehr.

Aber was ich feststellen musste (bei unserem spärlichen Kontakt) ist einfach, dass meine Schwester mich wohl ziemlich als 'die kriegt alles hin und ich bin so krank und die ist (mit)schuld' hinstellt. Das regt mich tierisch auf, denn meine Schwester weiß gar nicht, was hinter gewissen dingen steckt, bzw. wenn ich es mal erwähne geht sie total darüber hinweg.
ich sage ihr ja sogar auch dinge wie: hey du arbeitest zwar nicht aber dafür kannst du arztbesuche prima erledigen! ich nicht..und erkläre wieso nicht und so. ist ihr total egal....

Zusätzlich habe ich gemerkt, dass meine Schwester so ein paar Angelegenheiten von früher, die auch mich betreffen, recht schräg im Kopf hat. Meine Schwester ist generell der Mensch, der immer sagt: alle anderen sind an meinem Unglück Schuld, ich kann nix dafür dass bla......(ich hasse solche Leute grmpf, aber bei meiner Schwester sag ich mir halt, ok sie ist krank und es bringt eh nix, mit ihr da herumzustreiten oder so, dafür haben wir auch zu wenig Kontakt bzw. ich habe keine Kraft, mit einer stark Borderlinekranken usw. mich auseinanderzusetzen).

Jedenfalls, ich habe ihr gesagt, ok vielleicht sollte ich mal zu einem Therapiegespräch kommen und sie bringt in Anwesenheit einer neutralen Person mal diese Dinge vor und ich sag was dazu. Sie war sehr damit einverstanden, erhofft sich auch gewisse dinge (die natürlich sie betreffen, egal ob es für mich schwierig ist oder nicht - ok ist ja auch ihre therapie, aber trotzdem...)....aber nun nervt es mich schon wieder total an und ich sehe schwarz für diesen Termin bzw. merke ich habe momentan wirklich keinen Nerv auf so etwas, da ich zum einen selbst gerade mit verschiedenem Kämpfe (weiß sie aber ist ihr egal) und in einer Prüfungssituation stecke). Ich wäre hin, wenn es nicht schon wieder so blöd gelaufen wäre.
Sie wollte bei ihrer Thera nachfragen, ob die Zeiten, die ich genannt hatte, möglich sind. Ich habe bi szu einem bestimmten Tag gewartet, dass sie mir Beschei dgibt, ob es klappt oder nicht. Denn ich will nicht davon total überrumpelt werden bzw. wollte die Zeit, die ich dann in der Stadt bei meiner Schwester verbringe (bin sowieso gerade dann da) entweder so planen dass der Termin reinpasst oder halt anders planen, wenn es nicht klappt.
Ich habe sogar per sms 2x nachgefragt. Null antwort. Bis am Freitagabend plötzlich ne sms kam, ich hätte ja nicht angerufen (wegen einer anderen Sache). jaaa ich habs vergessen da ich eine Hausarbeit abliefern musste und im Stress war. Ich arbeite ja auch usw., und außerdem hatte ich ja auch noch auf eine sms von ihr gewartet oder Anruf.....ich habe damit aufgehört ihr wi efrüher dauernd so sehr hinterher zu laufen! Ich mache es nicht mehr mit wie früher.
Naja, irgendwann kam dann, ja der termin ist am Mo dann und dann. Ich habe dann gesagt, oh du hast ja gar nicht auf meine frage bescheid gegeben, bin verplant. muss gucken ob ich umplanen kann, da ich ja nun jemand treffe. sie war sauer und zog wieder das übliche manipulierende und schuldgefühlhervorrufendes ab (aber da ich es ja seit ein paar jahren durchschaut hatte, reagiere ich nicht mehr darauf sondern grenze mich ab, aber es ist halt blöd).
tja, nun stehe ich vor der entscheidung, ihr heute noch sagen zu müssen ob ich nun komme oder nicht.
ich will nicht, durch die sache, wie es nun lief, habe ich echt zu viel gekriegt und denke, ich stehe es nicht durch. dazu kommt ja noch dass ich leicht stark dissoziiere, und das will ich nicht auch noch riskieren. würde ich ins gespräch reingehen, wo wie ich es mir vor einigen wochen dachte, ok. aber da ich meine schwester nun mal wieder life erlebt habe, ahne ich worauf es hinausläuft. sie brüllt auch gerne mal, und verdreht worte..ok da wäre ja immerhin die thera da, aber tortzdem. ich habe keine kraft.

ist mir total peinlich...oder soll ich es riskieren? aber ich spüre, es ist nicht drin, ich brauche meine kraft für so viel anderes jetzt und nach dem, was sie wieder abzog...

oder neulich. Ich bin keine, die Menschen um etwas bittet. Ich muss mich echt überwinden, wenn ich mal eine Bitte äußere.. Nun kam es, dass meine Schwester mir einen Gegenstand lieh (in den letzten wochen haben wir etwas mehr kontakt, naja, so einigermßane). nach viel überlegen habe ich zugesagt. sie wohnt nicht in der Stadt, in der ich in der letzten Zeit öfters bin, aber 3 s-Bahn-STationen auseinander. naja, irgenwdann wollte sie das ding wieder zurück, klar. haken ist immer, ich bin recht pleite, und mir hat das geld nicht für zwei fahrkarten gelangt , daher hab ich gefragt, ob sie nicht zufällig in ort x müsste, wir können uns dann ja treffen, ich geb ihr das teil. sie war einverstanden. ist danahc noch bummeln gegangen, alles schien ok.
nun kam heraus, ja ihre thera hat ihr die aufgabe gegeben, dass ICH mal was für meine schwester tun soll, das würde ja wohl nicht gehen dass meine schwester was leiht und es dann auch noch quasi abholen muss. tja, es ist nur so...meine schwester hat ,wenn man es 'aufrechnet' noch niemals etwas für mich getan, dafür aber ich, sogar noch als jugendliche (wir wuchsen nach ein paar jahren zusammen getrennt auf). ich habe mich möglichst viel trotz allem um sie gekümmert, hab oft versucht was mit dem jugendamt zu regeln, ihr zu helfen, bla (obwohl sie niemals die probleme hatte die ich hatte, es ging ihr eigentlich nur darum, möglichst frei zu sein). ok das war früher.
heute ist es so, seit ich hier bin, besuche ich öfter eine verwandte, die ich über 20 jahren nicht sah. nicht leicht für mich, wegen trigger hoch 10, aber es hilft schon auch. sie will nun aber immer mit. somit kläre ich mti der person immer ab, ob wir kkommen können, wann, usw....meine schwester ,obwohl sie stets sehr guten kontakt zu dieser person hatte, regelt nix, weigert sich anzurufen oder so, alleine besucht sie die person auch nicht, wegen zugfahrprobleme.
ich hätte alles recht der welt, erstmal alleine diese person zu besuchen, immerhin fehlen so viele jahre. meine schwester sah sie stets (durch unseren vater).
tja und DA kommt die thera her und gibt sowas von sich....als ich meine schwester auf die sache aufmerksam gemacht habe, hat sie immerhin was gemurmelt wie: ja ja weiß ich ja. Aber ich denke mal, ihrer Thera wird sie das niemals so gesagt haben.

das ist eh so ein ding. ich habe schlimmes bei unserem vater erlebt, sie nicht.es gab schon auch nich tso schöne dinge, teilweise war die wohnung in richtung verwahrlosung und so ....aber sie hat nicht erleben müssen was bei mir alles so war, es war auch schon, als ich noch bei denen gewohnt hatte, so. sie hat fröhlich kontakt zu ihm. sie weiß in etwa was mit mir war. sie weiß, mir fällt es sehr schwer, dass sie mit ihm kontakt hat und weiß was mit mir war. ich als schwester hätte nicht zu so einer person kontakt der meiner schwester sowas antat. aber ich sehe darüber hinweg, dass sie es tut,meistens. aber hart ist es! eigtl. wollte ich ja, dass dies evtl. bei der thera zur sprache kommt, damit meine schwester mal bissle versteht...aber andererseits, es ist ja die therapie meiner schwester, und es ist nicht mein platz, von daher..

naja. sagt mal bitte was, kann ich ihr absagen bzw. wie sollte ich es machen? einfach (haha einfach) zugeben,es tut mir leid, aber ich denke es ist mir doch zu viel? klar blöd, 1 tag vorher, aber ehe schlimmeres passiert...ich merks ja schon, es ist dauernd in meinem kopf...usw..auch dass si esich mal wieder so typisch gezeigt hat wo ich dachte, diese zeiten seien vorbei. ach mensch.

und ich wüsste gerne, wie ich mit dem ganzen umgehen soll, bisschen schwierig. Also dass die Therapeutin, ohne zu wissen, was mit mir so ist (obwohl ja evtl. klar sein müsste, wenn eine so verkorkst ist, dass die anderen vielleicht auch irgendwas hat???) ihr solche aufgaben gibt oder ich halt so blöd irgendwie dastehe und meine schwester als die arme arme...(klar ist sie ja irgendwo auch, und ich weiß auch - nicht jeder kann so krass kämpfen...oder will. ihr ist es voll egal, wenn das arbeitsamt sie als krank begutachtet - ich aber halte es nicht aus und habe mich deshalb damals mit händen und füssen gegen ein gutachten gewehrt und hab alles daran gesetzt irgendwie von staatlicher unterstützung wegzukommen um niemals das gutachten machen zu müssen, egal was mit mir dabei passiert..sie lebt ihre depressionen aus (och ich fühl mich heute so.....deshalb geht nich und hier und da.....einerseits ja gut, aber andererseits....und dann kommt noch die schuldzuweisung von ihr - sicherlich nicht unbegründet, aber sie muss halt leider auch ran!.)
Tine

Re: Therapie meiner Schwester - Therapiegespräch zusammen mi

#2
Sorry aber deine Schwester regt mich grad bissi auf!
Ich bin auch Borderlinerin. Und ich hab auch Depressionen. Und ich geh auch in Therapie.
Und ich WEISS wie schwierig diese Diagnose ist und damit zu leben!
Aber man SELBER ist die einzige Person, die etwas an dem ändern kann!
Natürlich ist Therapie wichtig. Um eine Unterstützung zu haben. Aber man muss auch aktiv was tun. Von einmal reden die Woche passiert noch nicht viel.
Und Schuldzuweisung...meiner Meinung nach muss man irgendwann damit abschließen...vielleicht sag ich das auch, weil ich nie DEN schuldigen für meine Erkrankung gefunden habe.
Klar - meine Eltern haben einige Fehler gemacht. Aber sie haben mich mein Leben lang geliebt und unterstützt.
Mein Opa hat Scheiße gebaut. Aber er hatte auch gute Seiten. Er hat seine Enkelkinder wirklich geliebt.
Meine 1. Therapeutin hat einen irrsinnigen Vertrauensbruch begangen. Aber ich konnte auch was daraus lernen.
Keiner von ihnen ist schuld daran, dass ich krank bin. Es ist einfach viel zusammen gekommen.
Und wichtig ist, dass ich daran arbeite JETZT was zu verändern. Die Vergangenheit und das was in ihr passiert ist kann i nimmer ändern.
Was ich damit sagen will: Deine Schwester soll schauen wie es jetzt weiter gehen kann. Was sie jetzt aus ihrem Leben machen kann. Denn daran, dass sie nichts ändert, ist definitiv niemand schuld.
Und auch die Krankheit als Ausrede zu nehmen....ich hätte die ganze Woche liegen bleiben können und sagen können "Hey sorry aber die Depressionen sind wieder da - ich klink mich mal aus aus dem Leben."
Hab ich aber nicht. Ich bin jeden Tag aufgestanden und zu meinen Terminen gegangen. Und auch wenn das Depressive noch immer da ist - es ist nicht mehr so intensiv wie am Anfang der Woche. Meiner Meinung nach ist es nicht förderlich für die Gesundheit, wenn man den Impulsen der Krankheit IMMER nachgeht. Klar gibt es einzelne Tage, wo man einfach mal nichts tun muss. Einfach mal abschalten von allem. Um zur Ruhe zu kommen. Aber es sollte nicht der grundsätzliche Weg sein.
Und weil sie meint, du kannst arbeiten gehen und sie nicht: Dir fällt es auch nicht leicht! Nimm dir das von ihr nicht zu sehr zu Herzen!
Klar, es heißt immer, für Borderliner ist es schwierig eine Arbeit zu finden. Aber es ist möglich. Und es gibt auch geschützte Arbeitsplätze. Wo extra Rücksicht auf die Bedürfnisse der Angestellten genommen wird.
So sorry aber das musste ich kurz loswerden...
Weil ich jeden Tag kämpfe und alles dafür gebe, dass ich mein Leben auf die Reihe kriege. Dass ich mein Studium und meine Praktika trotz der Krankheit schaffe. Und wenn ich dann von Leuten lese, die die Krankheit einfach als Ausrede nehmen, dann denk ich ma immer "Warum bemühst du dich dann so?!"
(Natürlich gibt es auch Leute, die WIRKLICH aufgrund ihrer Erkrankung nicht arbeiten können. Wo es einfach zu heftig wäre. Aber so wie du es beschrieben hast, will deine Schwester es in Wahrheit gar nicht und verwendet deswegen die Krankheit als Ausrede. Wenn ich das richtig verstanden habe?!)

Ich würd drüber nachdenken, ob du zu dem Gespräch gehst oder nicht. ICH würde hingehen, weil ich ihrer Therapeutin zeigen wollen würde, dass nicht alles so ist, wie sie es beschreibt.
Aber so wie du es beschrieben hast, ist das Gespräch eine große Belastung für dich und könnte dich ordentlich runter ziehen. Dann ist es echt besser, du gehst nicht hin.
Ich würde es deiner Schwester versuchen zu erklären. Dass du einfach keine Kraft für das Gespräch hast. Und momentan auch nicht so nen Sinn darin siehst. Dass es vielleicht in ein paar WOchen wieder anders ausschaut und du bereit bist, mitzukommen (falls du das überhaupt möchtest). Aber dass es momentan einfach nicht geht!

Wahrscheinlich ist mein Beitrag nicht sehr hilfreich für dich aber es war mir ein Bedürfnis dir zu antworten!
Lg
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Therapie meiner Schwester - Therapiegespräch zusammen mi

#3
Hallo,
ich habe mich über deine Antwort gefreut, danke!
Ich habe ihr vorhin auch Bescheid gesagt. Und sogar so, wie es ist. Habe ihr gesagt, ok, geschrieben..(weil ich wusste, dass ein Anruf zu stressig wird, dazu hatte ich selbst keine Kraft heute, blöööööd, der Fall kommt nicht so oft vor). Also habe geschrieben dass ich leider absagen muss, weil es mir doch zu viel ist, dass dies auch unser MIssverständnis beim Termin ausmachen gezeigt hat, dass aufgeschoben aber nicht aufgehoben ist, ich außerdem ab Juli auch wieder mehr Zeit habe und wir da nochmal gucken können.

Gerne hätte ich zwar u.a. genau das getan, der Thera gezeigt, was Sache ist, aber es ging ja auch um anderes, und ich wusste einfach, das schaffe ich aktuell doch nicht. Ich musste ablehnen, ach blöd. Und Schwäche gestehen ist auch nicht so mein Ding irgendwie. Und ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich mich geschützt habe, wo es doch eigentlich um meine Schwester ging. Bevor ich aber z.Bsp. in der Praxis stundenlang "weg" bin, oder wieder mehr Probleme habe....vielleicht ist es wieder besser, wenn ich weniger Stress habe.
Ich hoffe nur, dass sie nicht denkt: boah die sagt einfach ab! sondern dass sie ein klein wenig Verständnis hat, dass ich eben wirklich manchmal nicht alles schaffe, wie ich will. So wie ich sie kenne, wird sie eher ersteres denken, aber vielleicht kommt ja die Thera ins denken und sagt ihr etwas dazu.
Tine

Re: Therapie meiner Schwester - Therapiegespräch zusammen mi

#7
Hallo ihr,
sie hat den Termin auch abgesagt.....Ich drücke mich nicht so leicht, das war es also nicht. Ich bin dazu bereit, dazu stehe ich, aber immer bin ich eben auch nicht stark genug dafür, schon gar nicht, wenn sie wieder so tickt, wie derzeit.
Durfte ich leider gestern wieder mal live erleben.
Ich habe mir eine Tageskarte gekauft, und bin hier und da gewesen. Da noch etwas Zeit über war, habe ich unsere Oma angerufen, und gefragt, ob sie Lust hat, dass ich noch kurz vorbeikomme, da sie letztes Mal gesagt hat, sie wünscht sich so, dass auch mal unter der Woche jemand kommt, da sie dann so alleine sei. Hatte sie, und sie fand gut, dass ich alleine kam.Sie hat mir dann viel von früher erzählt, und das fand ich richtig toll. Leider fing sie auch damit an, ich soll mich doch mit meinem Vater aussöhnen...da war es mir irgenwdann zu viel und ich meinte, naja, eigentlich müsste er sich ja mal entschuldigen, per Brief oder so. denn ER war es ja, der....Und immerhin hat sie sogar zugegeben, dass sie auch gemerkt hat, dass er manchmal ganz anders ist, sie ihn gar nicht mehr wiedererkennt, aber am nächsten Tag sei wieder alles ok.
Da ich bald Geburi habe, hat sie mir sogar ein bisschen Geld mitgegeben. Da sie gerecht ist, bekam meine Schwester auch etwas, das gleiche. Ich sollte es ihr dann geben.
Gut, da es schon spät am Abend war, habe ich gerechnet, und gemerkt, es wird nichts, dass ich kurz bei meiner Schwester aussteige und mit der nächstenBahn weiter fahre, da ich dann in meinem Ort über 30 MIn stehen müsste und auf den Bus warten. Ich war auch schon ganz schön kaputt (und ich habe Angst im Dunkeln, vor allem so spät).
Also habe ich überlegt, was mache ich, und kam darauf, dass ich anbieten kann, dass ich es ihr entweder schicke (ich fuhr ja heute früh wieder heim, weit weg von ihr) oder dass ich es ihr nächste Woche, wenn ich wieder dort in der Gegend bin, gebe. Ich rief sie also an, verkünde ihr die gute Botschaft, und frage was ihr denn recht wäre. Da motzt sie mich sowas von an, ich soll jetzt das Geld geben, wieso ruf ich überhaupt an, wenn ich es gar nicht geben will - es war krass! Habe versucht zu erklären, dass es leider nicht geht bzw. es bei mir nicht geht, aber sie hat die zwei Optionen. Habe dann irgendwann gesagt, hex, es ist nicht alles schwarz und weiß...(sie hat dauernd gesagt, ja du gibts mir das Geld nicht)....irgendwann hat, wer natürlich??? ich...wieder nachgegeben, und wir haben uns geeinigt, sie ziemlich krass drauf, dass sie in meine Bahn steigt, ich geb das Geld und an der nächsten Station steigt sie wieder aus. und ich weiß genau, SIE wäre auch nicht sofort gesprungen, wenn ich darum gebeten hätte und es ihr nicht so günstig gelegen gekommen wäre.
Es kam kein: toll, dass unsere Oma so nett ist und mir auch was gibt! (ich habe schließlich in all den Jahren nie etwas bekommen, sie schon....das ist schon ein Unterschied). kein: danke, dass du es mitgenommen hast! nur ihr typisches Verhalten, von dem ich dachte, dass sie es tatsächlich abgelegt hätte inzwischen.

Ich habe beschlossen, ich werde doch wieder auf Abstand zu ihr bleiben. Ist besser so. Es ist auch einfach so, sie lebt in einer komplett anderen Welt. Sie hat jahrelang gek*fft, tut es noch heute, tr*nkt, hängt mit pennern(nein eigentlich nicht mal die wirklichen Obdachlosen, sondern mit den arbeitslosen die dann den Tag über auf der Bank hocken und sich vollaufen lassen) herum, hat Bekanntschaft mit der Polizei geschlossen, und ich trinke nicht, habe nie eine Zigarette geraucht, würde niemals irgendwie eine Bekanntschaft mit jemand wie gewissen Leuten machen. Ich akzeptiere es, klar, aber trotzdem...

Schade.

Tine

Re: Therapie meiner Schwester - Therapiegespräch zusammen mi

#8
Hallo Tine,

das ist ein bisschen komisch mit euch beiden.
Das Therapiegespräch ist jetzt ja sowieso gegessen aber trotzdem:
Wenn es dir nicht gut tut, dann lass es.
Zumal es ja tatsächlich die Therapie deiner Schwester ist, du nicht davon ausgehen kannst, dort von irgendetwas zu profitieren (falls doch toll aber zu erwarten ist das meiner Meinung nach eher nicht weil es um SIE geht und nicht um dich.)
D.h. wenn du dort hingehst, dann um ihr einen Gefallen zu tun.
Und wenn du gerade ohnehin mit dir selbst genug zu tun hast, dann ist es in keinster Weise dein Job dich um andere zu kümmern sondern um DICH.
Ich schreibe das weil du geschrieben hast, aufgeschoben wäre nicht aufgehoben.
Wenn du wieder in die Situation kommst, dann würde ich da wirklich drüber nachdenken, ob ich jemandem, der mich wie einen Fußabtreter behandelt wirklich einen gefallen tun möchte oder ob dir deiner Schwester so viel wert ist, dass du eben trotz der schwierigen Situation für sie da sein willst.
Das ist (finde ich) keine so einfach Frage aber wenn du da rechtzeitig drüber nachdenkst und weißt was du willst. dann kommst du unter Umständen auch gar nicht in die Situation, kurzfristig absagen zu müssen (was immer etwas doof ist).

Zu der Situation mit dem Geld:
Das ist natürlich äußerst dumm gelaufen.
Aber du musst das nicht mit dir machen lassen.
Wenn deine Oma dir Geld gibt: toll!
Aber du brauchst nicht den Boten zu spielen und deiner offenbar etwas schwierigen Schwester etwas überbringen.
Das kann deine Oma entweder selbst tun wenn sie sie sieht, überweisen (geht auch per online Banking, ich weiß nicht, wie mobil sie ist), es von jemandem übergeben oder überweisen lassen der gewillt ist, das zu tun...
Es gibt da eine Menge Möglichkeiten, was ich sagen will: wenn es dich in eine schwierige Situation bringt (was ja wie ich das verstanden habe auch abzusehen war), dann lass es doch ganz einfach.
Und letztendlich schimmelt Geld auch nicht und da GeldGESCHENKE keine fixen und zum Überleben zwingend notwendigen Einkünfte sind ist es m.M. nach kein Ding, wenn so etwas ein paar Tage wartet.
Es ist nett von deiner Oma, deiner Schwester etwas zu schenken, es ist nett von dir, es zu überbringen (heute, morgen, übermorgen) und es ist in meinen Augen vollkommen unnötig, dich deswegen von deiner Schwester terrorisieren zu lassen.

Ich denke, dass du dir einfach zu viele fremde Schuhe anziehst.
Wenn deine Schwester nicht arbeiten will/kann und du doch, dann ist das nicht deine Sache (und auf keinen Fall etwas, wofür du dir Vorwürfe machen lassen müsstest), wenn sie Kontakt zu deinem Vater hat, dann ist das ihre Sache und nicht deine (ohne zu wissen, was da mit dir und ihm gelaufen ist, ich kann mir vorstellen, dass so etwas weh tut - trotzdem: sie ist ein freier Mensch und kann tun und lassen was sie will), wenn sie immer die Meinung vertritt, andere wären Schuld, dann blockiert sie damit letztendlich sich selbst in ihrer Entwicklung, nicht dich.
ich meine, Vorwürfe, Beschimpfungen, was immer sie dir an den Kopf knallt können dich nur treffen, wenn du selbst irgendwo tief in deiner Seele ein Stück weit glaubst, dass sie recht hat.
Wenn dem nicht so wäre würdest du es als das erkennen, was es ist nämlich ein leider ziemlich krankes Verhalten von ihr.
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."

Re: Therapie meiner Schwester - Therapiegespräch zusammen mi

#9
Hallo Hirngespinst,
danke, dass du auch noch etwas dazu geschrieben hast.
Also, normalerweise weiß ich eigentlich, dass sie naja, ziemlich krank ist, und kann inzwischen damit ganz gut umgehen. Nur leider bin ich in die Falle getappt und dachte, dass wir uns jetzt doch noch annähern können - aber ich glaube, es war ihr typisches Borderline-hin- und her, denn nun höre ich ja wieder gar nichts mehr von ihr. Es ist immer so. Mal ganz dicht und dann kurze Zeit später wieder stille (auch wenn ich mal nachfrage). Schade. Ich dachte jedenfalls, es würde sich ändern, und habe daher investiert.....aber es war wie immer umsonst.
Eigentlich wollte ich ihr helfen, denn mir schien es so, als ob bei ihrer Therapeutin von mir ein Bild entsteht, was gar nicht so ist, wie es ist (dass ich keine Probleme hätte und meine Schwester ist allein die "Arme" und solche Dinge - das hatte ich gemerkt, an den Aufträgen die diese Thera meiner Schwester mir gegenüber gab und an diesen Standardtherapeutensätzen die meine Schwester dann von sich gegeben hatte usw....), ich wollte zum einen das gerade rücken, zum anderen weiß ich aber auch, dass sich bei meiner Schwester Dinge im Kopf festgesetzt haben, über die für sie wahrscheinlcih gut wäre zu reden (will sie auch) bzw. dass wir gemeinsam reden und Dinge klären, aber nur unter therapeutischer Aufsicht.
Leider habe ich mich da aber doch überschätzt.

Unsere Oma ist knapp 91 ;-) Normalerweise wäre es über unseren Vater gelaufen. Aber meine Oma hätte gerne, dass wir beide uns vertragen, und da sie auch nicht genau wusste, wann unser Vater meine Schwester wieder sieht, habe ich mich eben bereit erklärt, es zu tun. Ich dachte ja nicht, dass es so schwierig werden würde!
Naja, für meine Schwester mit ALGII und obendrein k*ff*n ist jedes plötzliche Geld etwas, was sie sofort haben muss. Kann ich ein Stück weit verstehen, aber ihr gezeigtes Verhalten dann doch nicht. Ich war ganz schön geschockt. Aber du kannst dir sicher sein - nochmal mache ich das nicht!

In Zukunft bin ich wieder vorsichtiger, und ich weiß jetzt, dass es wahrscheinlich nicht klappen wird, jemals wie Schwestern zu sein. Ich habe schon akzeptieren müssen, dass ich niemals eine Mutter habe, so wie man eine Mutter hat, dann werde ich das auch noch akzeptieren können. Ich werde meine Schwester nicht hängen lassen, aber wie in der Zeit vor diesen Sachen vorsichtiger sein und auch an meine Gesundheit zu denken - ohne die von meiner Schwester zu vergessen.
Tine