Ich muss jetzt schon wieder was loswerden, was mit seit eine Weile im Kopf herumspukt.
Und zwar geht es um meinen Freund. Er ist einer der einzigen 2 Personen in meinem Freundes und Familienkreis (die andere ist meine beste Freundin) die wissen, dass ich an Bulimie leide. Meine beste Freundin litt selbst vor einigen Jahren an sämtlichen Essstörungen, sie weiss also wie sie mit mir umgehen muss, ausserdem sehen wir uns ja nicht ständig, wie mein Freund und ich.
Wir wohnen seit 1,5 Jahren zusammen, von der Bulimie weiss er seit fast 2 Jahren.
Er war auch von Anfang an total verständnisvoll. In letzter Zeit merke ich allerdings immer mehr wie wahnsinnig ihn das belastet. Das es schwer für ihn werden würde, das war mir von Anfang an klar... aber in letzter Zeit tut es mir regelrecht weh zu sehen wie er leidet. Er sagt mir immer wieder, dass er mich liebt und dass ich wunderschön bin und er mich auch lieben würde wenn ich viel mehr wiegen würde und ich glaube ihm das ja auch. Ich kann mir trotzdem nicht helfen immer wieder zu jammern, dass ich ja zu fett bin, wenn er dabei ist. Ich weiss, dass es Schwachsinn ist, ich bin nicht fett, ich schwanke sogar immer wieder über die Grenze ins Untergewicht. Aber es rutscht mir einfach immer wieder raus, ich weiss auch nicht wieso.

Er kriegt das halt alles volle Breitseite mit. Dass ich Essen nicht geniessen kann, dass ich mir oft was anderes koche als ihm, weil ich Angst hab, dass in dem was er isst zu viele Kalorien sind, dass ich morgens auf die Waage stehe und dann mein ganzer Tag versaut ist, wenn ich auch nur ein halbes Gramm mehr wiege als am Tag davor.

In letzter Zeit fällt mir immer öfter auf, wie wahnsinnig dankbar ich ihm bin, dass er trotz dem allem noch zu mir steht und versucht mich zu unterstützen. Viele andere wären sicher schon über alle Berge. Und ich habe tagtäglich Angst, dass es ihm irgendwann zu viel wird. Dass er sich eine sucht, die normal in der Birne ist.

Schlimm ist auch, dass meine Mutter aus verschiedenen Gründen nicht viel von ihm hält. Zu gern würde ich ihr genau dieses Argument sagen, das für ihn spricht über alle kleinen Macken die er haben mag. Er versucht so verständnisvoll zu sein wie möglich und er liebt und akzeptiert mich so wie ich bin.... leider kann ich ihr das ja nicht sagen, da sie von der Krankheit nichts weiss.
Ich würde ihm einfach gerne irgendwie sagen oder zeigen, dass ich ihm so dankbar bin dafür, dass er es "mit mir aushält". Ich hab das schön öfter versucht. Einfach mit "Danke dass du für mich da bist." und so... aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass das nicht das ausdrückt was ich denke und es bei ihm auch nicht so ankommt.

Wie geht ihr damit um, falls eure Freunde davon wissen?
Und auch an die Angehörigen hier: was würdet ihr von eurer Freundin "erwarten" dafür, dass ihr sie unterstützt? Welche Geste würde euch freuen?
Es klingt einerseits so leicht, andererseits ist es aber wahnsinnig schwer...
Es soll ja nichts allzu Materielles sein. Wie "Hier haste ne Tafel Schokolade weil du mich verstehst.". Einfach etwas was von Herzen kommt und ihm zeigt wie wahnsinnig dankbar ich bin.
Ich hoffe ihr habt Ideen oder Erfahrungen. Ich fühl mich gerade etwas nutzlos in der Hinsicht.
Liebe Grüsse,
incuria