Meine Schwester hat Bulimie

#1
Meine Schwester hat Bulimie. Es ist sehr schlimm für mich meiner Schwester nicht helfen zu können. Sie wohnt 400 km weit weg von mir. Ich habe es schon länger geahnt, trotzdem hat es eine Weile gedauert, eh es auch sie eingesehen hat, etwas zu unternehmen. Das Problem ist jedoch das sie eine Tochter von 9 Jahren hat, und desshalb keine stationären Aufenthalt möchte. Eine ambulante Therapie wird von ihrer Kasse nicht bezahlt. Ich weiß echt nicht weiter und habe Angst das sie den Schritt zum Arzt gegangen zu sein bereuen wird. Es kann doch nicht sein, das Bulimie keine anerkannte Krankheit ist und den Betroffenen nicht geholfen wird, wenn sie die stationäre Behandlung ausschließen. Wer kann mir hlefen, mir einen Rat geben wo man sich hinwenden kann?!

Re: Meine Schwester hat Bulimie

#2
hey Billy!
ich finds voll lieb von dir dass du dich so um deine schwester sorgst!
würde sie denn auch keine normale Psychotherapie verschrieben bekommen vom hausarzt?? ich habe mir damals selber eine Therapeutin gesucht (privat, ohne kasse) und bin seitdem 2 jahre bei ihr... ohne stationären Aufenthalt. ich würde da einfach nochmal mit dem Hausarzt reden, vl kann sich deine schwester ja einen Therapeuten mit kassenvertrag suchen? ich kenn mich da aber leider auch nicht besser aus.. :/
alles gute für euch!
lenny

Re: Meine Schwester hat Bulimie

#3
ich finds auch klasse, dass du deiner schwester helfen willst.
ich würde dir raten, dich in solchen kkfällen vielleicht an eine organisation zu wenden, die sich damit auskennen. vielleicht so what?
die können dir garantiert sagen, welche ansprüche deine schwester hat.
eine normale thera sollte mE jedenfalls möglich sein.
ob sie sich eine private thera leisten kann und will, weiß ich nicht. ob die kk zumindest eine thera zahlt, können dir die organisationen sicher sagen.
bei mir wars so, dass ich von meiner hausärztin überwiesen wurde, und so die kk die kosten übernommen hat.
lg

Re: Meine Schwester hat Bulimie

#5
Hallo :)

Ich wohne in Deutschland und war vor 6 Jahren bei der Caritas bei der Suchtberatung. Ich hatte dort jahrelang, je nach Bedarf, Gespräche, die meiner Meinung nach einer Therapie gleichwertig sind. War auch dort in der Selbsthilfegruppe. Vllt. wäre sowas auch eine Lösung für euch.

Und ganz wichtig: Man sollte schon wirklich ernsthaft mit der Bulimie aufhören wollen, ansonsten bringt so eine Therapie eher nichts bzgl. des Essverhaltens. Dass man sich besser fühlt oder den Alltag besser meistert oder selbstbewusster wird - das kann man auch mit Eigeninitiative, Freunden, Familie usw. schaffen. Vllt. gehe ich zu sehr von mir aus; man hätte sich bei mir einiges an Geld/Therapie/Nerven sparen können, denn ich war viel zu ambivalent eingestellt, ob ich an meinem Essverhalten etwas ändern will.

glg und alles Gute!
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Meine Schwester hat Bulimie

#6
Ich würde auch raten, dass deine Schwester am besten zu einer Organisation geht die sie professionell beraten können.

Gerade weil sie eine kleine Tochter hat, hoffe ich sehr für sie dass sie es wieder in den Griff bekommt, denn meine Freundin bekam schwere Bulimie, weil ihre Mutter schon immer so ein gestörtes Verhalten zu Gewicht und Essen hatte. Das hat sie unterbewusst mitbekommen, denn ihre Mutter versuchte das zu verstecken. In der Kindheit dachte sie immer so will ich nie werden aber als Erwachsene hat es sie eingeholt.

Ich wünsche euch allen viel Kraft und dass deine Schwester einen guten Therapieplatz findet.