Hallo, brauche dringend Rat!
Die beste Freundin meiner Tochter (13 Jahre ) ist oft bei uns, zur Zeit auch für ein paar Tage. Normalerweise war sie ein sehr lebhaftes, fröhliches und lustiges Mädchen. Meine Tochter hat mir schon erzählt, dass ihre Freundin ein nicht mehr normales Essverhalten hätte seit ein paar Wochen. Nun habe ich sie in der letzten Zeit immer nur kurz selbst gesehen aber mir ist aufgefallen, dass sie sehr ruhig geworden ist. Ihre Augen strahlen nicht mehr, sie hat sich total zurück gezogen. Jetzt ist sie seit 4 Tagen bei uns zu Gast. Sie isst nichts und möchte nur Wasser trinken. Da ich von meiner Tochter schon wusste, dass es mit der Ernährung schlimmer wurde und meine Tochter mich auch um Hilfe gebeten hat, habe ich sie heute daraufhin angesprochen. (Hatte nun auch selbst ein Bild machen können). Es kam heraus, dass sie seit 4 Wochen sogar schon Buch schreibt über was und wie viel sie genau ist, sie stellt sich mehrmals am Tag auf die Waage und laut ihrer eigenen aussage hatte sie auch schon sogenante freßattaken und saß danach vor der Toilette. Sie hat total abgenommen. Mache mir wirklich sehr große Sorgen um sie. Ihrer Mutter sei wohl aufgefallen, dass sie nicht viel isst aber es wurde ihr nur gedroht mit Handyentzug wenn sie nicht isst. In der Familie seien wohl auch schon zwei Fälle von Magersucht/Buimie vorhanden.
Ich habe ihr angeboten zu helfen und ihr versucht klar zumachen, dass ihr essverhalten nicht gut ist und sie dringend Fachliche Hilfe benötigt. Zu ihrer Mama möchte sie nicht bzw. noch nicht aber meine Hilfe würde sie annehmen und evtl auch zu einer Beratungsstelle mit mir gehen. Leider ist sie ab morgen nicht mehr bei uns aber ich würde gerne am Ball bleiben und der kleinen Helfen. Dazu meine bitte um Hilfe.
Wie gehe ich richtig vor?
Kann ich überhaupt mit ihr zusammen zu einer Beratungshilfe gehen?
Ich weiß, das beste wäre mit ihren Eltern zu reden aber das Verhältnis ist zwischen Mutter und Tochter nicht wirklich gut bzw. Vertrauensvoll und ich habe Angst, dass ich es damit im Moment noch schlimmer mache.
Was würdet ihr tun?
Um jeden Tipp bin ich sehr dankbar

Hallo ,
Also erstmal finde ich es Super, dass Du so aufmerksamen bist und helfen möchtest

Wie genau das mit einer Beratungsstelle aussieht weiß ich nicht , da ich noch nicht da war . Aber ich denke, da man da auch alleine hingegen kann , Kannst du die bestimmt begleiten und es würde ihr helfen, sich zu überwinden und Hilfe anzunehmen , wenn sie nicht alleine ist .

Also ich habe mich auch einer erwacsenen Bezugsperson anvertraut und erst später meiner Mama . Das hatte nichts mit mangelnden Vertrauen oder schlechten Verhältnissen zu tun , sondern damit, dass ich der Person aus dem weg gehen könnte . Meine Mama ist immer da und somit kann sie mich und mein essverhalten den ganzen Tag kontrollieren / beobachten . Dies hat mir zu Beginn so Angst gemacht , dass ich es ihr nicht erzählen wollte. Außenstehende können das halt einfach nicht , was das ganze vereinfachen kann. Außerdem wenn das Problem zu Hause liegt oder der Umgang mit ihren essverhalten nur mit Handyentzug kommentiert wird, werden sie ihr da keine große Hilfe sein ( können ) . Aber als Info : das sind alles meine Erfahrungen und Spekulationen , es muss nicht bei jedem zutreffen ) . Nur ch hätte es überhaupt nicht gut gefunden und wäre sehr Enttäuscht, wenn die Person dann zu meinen Eltern gegangen wäre . Das würde ich mir für Notfälle als Alternative lassen .

Vielleicht kannst du ihr anbieten , dass du immer ein offenes ohr hast und ihr halt hilfst, dabei kannst du ihr je nachdem wie es ihr geht , die folgen vor Augen halten und die Gründe versuchen herauszufinden. Wahrscheinlich hilft es ihr sehr , wenn du Interesse zeigst und Unterstützung anbietest ohne zu drängen , aber trotzdem da sein, damit sie nicht alleine damit ist.
Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen , auch wenn das alles natürlich rein subjektiv und auf mich bezogen ist.
Und nochmal finde deine Einsatz echt großartig. Ich bewundere ja Frauen , die sich so für andere Kinder einsetzen. Ist bestimmt nicht so einfach , aber es hilft den betroffenen so sehr .

Lg
Anyone

Also ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Beratungsstelle da etwas dagegen haben sollte, dass du mit gehst.

Ich muss anyone auch zustimmen, das hört sich für mich auch sehr danach an,dass die Probleme inenrhalb der Familie sind, und da wäre es wirklich eher kontraproduktiv sich an die Eltern zu wenden. Zumal ja wirklich die enrnsthaftigkeit zu vermissen ist, dass wenn es schon mehrere Fälle von ES ind er Familie gibt/gegeben hat, dann nur mit Handyentzug gedroht wird. Als würde sie einfach bloß ihre Hausaufgaben nicht machen. Aber das Mädel hungert und betäubt sich und hat ernsthafte Probleme. Vor allem wenn sie auch noch von sich aus das zugibt, dann ist das ein Hilfeschrei, dass sie sich wirklich Hilfe wünscht.

Das auch noch mal als eEinschätzung von mir, einer langjährig Betroffenen, der es auch gut getan hat, die Probleme außerhalb der Familie zu lösen...

Hallo,

ich danke euch sehr für eure Einschätzung. Es tut mit einfach in der Seele weh wie die kleine sich verändert hat und auch dabei ist sich zu zerstören. Meine Tochter nimmt das auch sehr mit und wir stehen total zu ihr.
Das mit den Eltern wäre für mich auch nur ein letzter Schritt.
Bin auch sehr froh das sie sich uns anvertraut und dieses Vertrauen möchte ich auch auf keinen Fall zerstören.
Werde mich nun umhören wegen einer Beratungsstelle in unserer Nähe.
Hoffe das es der kleinen schon ein bisschen Hilft zu wissen das wir für sie da sind und bei uns eine Anlaufstelle hat.
In ihrer Familie scheint einiges nicht so zu stimmen wie man immer wieder raus hört und ich vermute auch, dass da der Punkt liegt.
Ich werde auf jeden fall meine Augen nicht verschließen.
Jetzt ist sie acht Tage mit ihren Eltern in Urlaub aber sie möchte auch in dieser Zeit per Handy mit uns in Kontakt bleiben und danach wieder zu besuch kommen. ICh hoffe das ich bis dahin schon eine geeignete Stelle ausfindig machen konnte.
Darf ich mich bei Fragen weiterhin an euch wenden? Habe zwar auch schon sehr viel gelesen aber es hilft einfach auch mal darüber zu schreiben.
Danke nochmal.

Klar , du kannst hier alle fragen stellen . Wir helfen dir total gerne

Beratungsstellen findest du im Internet , vielleicht kannst du auch deinen Arzt fragen, ob er welche kennt ( damit kenn ich mich nicht so aus, aber die arbeiten doch eigentlich zusammen , oder ?!)

Wenn sie das mit ihren Eltern nicht möchte , solltest du das , wie du selbst schon geschrieben hast , akzeptieren . Es ist echt schwer jemanden seine ES anzuvertrauen, aber gleichzeitig so wichtig und es wäre schade , wenn sie sich dir gegenüber anfängt zu verschließen und ihre Eltern auch nicht helfen.

Aber mal eine Frage , ist sie echt 13 ? Habe ich das richtig gelesen ? Ich bin gerade total geschockt , dass es so früh anfängt

Lg

Hallo Point,

ich finde, Du machst das alles richtig. Du hast Dir von Deiner Tochter berichten lassen (und wenn sie über das Essverhalten ihrer besten Freundin mit Dir redet, habt ihr anscheinend ein gutes Verhältnis). Du hast Dir selbst ein Bild gemacht. Du hast das Mädel direkt angesprochen - keine hintenrum-Aktionen wie zu-ihrer-Mutter-gehen-ohne-ihr-Einverständnis. Du hast ihr nicht Druck gemacht (wie ihre Mutter - mit dem Handyentzug Druck macht). Und Du gehst mit ihr zur Beratungsstelle. Ist doch alles super. Vielleicht beraten die da auch Angehörige wie Dich? Dann kannst Du da noch mal nachfrageb, wie Du am besten helfen kannst. Aber im Moment machst Du doch alles richtig. Anscheinend vertraut Dir das essgestörte Mädel auch. Sonst hätte sie Dir nicht von dem Ess-Tagebuch, den Fresattacken und dem Klo erzählt, sondern alles geleugnet oder dicht gemacht und gar nichts gesagt.

Nur weiter so!

LG

Sophie

Hallo,

ja, sie wird jetzt im September erst 13 Jahre

Danke für euren Beistand, ihr macht mir Mut und gebt mir Sicherheit auf dem richtigen Weg zu sein.

Ich hoffe nun auch für die kleine, dass die Woche Urlaub mit ihren Eltern ins positive verläuft und nicht das es noch mehr Stress für die kleine gibt. Ich kann nur hoffen, dass sie sich wirklich meldet übers Handy bei meiner Tochter oder mir wenn sie Hilfe braucht oder auch einfach mal reden / schreiben möchte.
Wir haben sie zumindest versucht in dieser Richtung zu stärken bevor sie heute morgen ging.

Hallo Point,

halt uns auf dem Laufenden. Wenn ihre Eltern ihr das Handy nicht gerade als Strafe wegnehmen, wird sie sich schon melden....

LG

Sophie

Hallo,

die kleine hat sich heute morgen gemeldet und über ihren ersten Tag und Abend berichtet. Gestern Abend scheint es erneut zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Mutter gekommen sein. Sie hat uns geschrieben, dass sie am Abend wohl essen waren und da sie sich nur ein Wasser bestellt hatte und wohl sehr ruhig und in sich gekehrt war ihre Mutter zu einer Freundin sagte: " Jetzt schau sie dir wieder an, meint wohl sie sei etwas besseres und spricht nicht mit uns und möchte wohl auch wieder nicht mit uns essen, ich könnt ihr gerade eine reinhauen!"
Oh man, wie kann eine Mutter so sein, wie kann sie nur nicht merken das es ihrer Tochter nicht gut geht?
Sie haben sie dann wohl bearbeitet das sie ihr essen isst und die Folge war, so wie sie geschrieben hat, dass sie danach auf die Toilette ging. Natürlich so, das es ihre Eltern nicht mitbekommen hatten.
Zumindest scheint sie Wort zu halten und schreibt was los ist, was mit zeigt, dass sie uns wirklich vertraut. Sie hat sich auch bedankt das wir für sie da sind und ihr helfen wollen. Hoffe wir schaffen das.
Habe heute mit einer Bekannten telefoniert, die in einer AHG Klinik arbeitet die eben auch Essstörungen behandeln, leider erst ab 16 Jahre. Sie möchte sich morgen mal gleich mit einem Therapeuten unterhalten und mir auch Infomaterialien und evtl. Anlaufstellen zukommen lassen.
Leider hat sie sich auf meine Nachrichten heute nicht mehr gemeldet, ich hoffe mal, dass es nur daran liegt, dass sie kein WLAN zur Verfügung hatte und nicht, dass es erneut Streit gab und sie wirklich ihr Handy abgenommen bekommen hat.
LG

ich finde es großartig, dass es solche aufmerksamen, mitfühlenden Menschen wie dich gibt.

Das hört sich alles ander als liebevoll und in Ordnung an bei der Famiie von dem Madchen.

Vielleicht hilft die diese Seite ja weiter, Bereatungsstellen zu finden: http://www.hungrig-online.de/cms/index. ... erzeichnis

Es gibt 100% Angebote für so junge erkrankte. In einer Klinik, wo ich war, wurde auch eine 9 jährige (!....so traurig, so jung schon!) behandelt....

Guten Morgen,

ich denke du machst alles richtig. Weiter so... Finde ich großartig.

Dass sie sich bei dir/ euch meldet, würde ich als großen Vertrauensbeweis sehen.
Ich habe damals von einer Onlineberatung, Beratungsstellen in meiner Nähe bekommen. Bin jedoch nie hingegangen, kann dir die Infos aber per PN schicken.
Meinst du ihre Mutter ist einfach so ignorant ( sorry, aber mir fällt nichts netteres ein) oder überfordert mit dem Verhalten ihrer Tochter?
Ist deine Tochter auch mal bei ihnen zu Besuch?
So wie das alles klingt, kann ich verstehen, dass sie sich ihrer Mutter nicht anvertrauen möchte. Scheint ja nicht gerade viel Hilfe zu erwarten sein.

LG und nur Mut, du machst alles richtig

Hallo Apfelbaum,

ich vermute mal nicht, dass die Mutter bösartig ist. Ich vermute eher, sie ist zu sehr mit ihren eigenen verletzten Gefühlen beschäftigt, so dass für sie im Vordergrund steht, dass die Tochter nicht mit ihr redet und nichts isst. Vielleicht kannst Du der Mutter auch mal Hilfe anbieten. Klingt irgendwie, als hätte die auch Unterstützung nötig. Anscheinend bezieht sie ja alles auf sich und wird aggressiv. Kann ich irgendwie sogar verstehen. Mich macht diese in sich gekehrte, zerbrechliche Art von Magersüchtigen, diese Mauer, vor der sie einen laufen lassen, auch manchmal wahnsinnig. Was hast Du denn für eine Beziehung zu der Mutter? Kennt ihr euch? Irgendeine Chance, dass Du als Vermittler fungieren könntest?

LG

Sophie

anyone -- Meine Tochter ist auch als zu Besuch dort, wir Mütter sagen zu den Mädchen schon sie gehören schon zu den Familien dazu. Also nicht nur Luci (ist nicht ihr richtiger Name, finde es aber schöner ein Name zu nennen als nur die kleine ) bei uns sondern auch meine Tochter ist dort ein gern gesehener Gast. Die Mama von Luci ist Beruflich sehr eingespannt und ich denke durch die Probleme die es in der Familie gibt ( mit Schwiegermutter ect.) sehr gefordert, eine kleine Schwester hat Luci auch und auch da gibt es immer wieder Zoff ( Geschwisterliebe halt).

Sophie11 -- Ich kenne Lucis Mama schon aber eher nur flüchtig, wie man sich so kennt wenn man die Mädels hinbringt oder auch abholt. Man unterhält sich kurz über die Mädels, die Schule ect. Sie hat mir selbst auch schon Andeutungen erzählt das es in der Familie große Schwierigkeiten gibt ( im Zusammenhang der Betreuung von Luci da sie Beruflich mal übers Wochenende weg musste).
Wenn Luci soweit ist, dass sie sich ihren Eltern anvertrauen möchte, werde ich sie auch gerne begleiten, bzw. das habe ich ihr auch schon angeboten. Vorausgesetzt Luci wäre einverstanden würde es mir auch nichts ausmachen zuerst alleine mit ihrer Mama zu reden und sie erst dann dazu zu holen.

Durch die Bekannte die in der AHG Klinik arbeitet weiß ich, dass die meisten Stellen an die man sich wenden kann erst ab 16 Jahre sind, auch im Internet ergab dies meine Recherche. Jüngere müssen wohl immer mit ihren Erziehungsberechtigen Hilfe suchen. bzw. über ihre Ärzte und Krankenkasse. Was für uns hier nun leider zu einem Problem werden könnte, da Luci ja erst im September 13 Jahre wird und ich sie nicht zwingen möchte oder zu sehr unter Druck setzen möchte sich ihren Eltern anzuvertrauen.
Bin zwar im inneren schon so eingestellt, dass ich denke die Eltern müssen es wissen und es ist ihre Pflicht und Aufgabe Luci zu helfen und zu unterstützen, da ich aber selbst nie solche Eltern hatte, die dieser Aufgabe nachgekommen waren sondern nur ihre eigenen Probleme und Bedürfnisse kannten und was wir Kinder erlebten, Fühlten ect. egal war, weiß ich leider, dass nicht alle Eltern dies umsetzten können.