Mir ist aufgefallen, dass viel nach der Optik gegangen wird um den "Schweregrad" der Krankheit zu erkennen. Nur "dummerweise" ist das bei der B kein Indikator. Weswegen andere es dann noch weniger als schlimm ansehen. Aber ich glaube, dass es auch an der Darstellung im TV liegen kann.

Ich mag diese Eigenschaft nicht, aber es ist menschlich und ertappe mich selbst heute teilweise und früher häufiger dabei. Sehr viele Menschen nehmen sich selbst als Maßstab wieviel zumutbar ist oder nicht. Das war bei mir in der Schule schon beim gängigen "Frauenproblem". Da wurd nicht akzeptiert, dass es durchaus Menschen gibt denen es dann schlicht und ergreifend schlecht geht und sie nicht in der Lage sind, irgendwas zu tun. Anstatt sich darüber zu freuen, dass man selbst nicht so "arm dran" ist, nein man stempelt die anderen als Simulanten oder Weichei ab.

LG

Ich war heute in der schule und ich habe meinen freunde gesagt das ich auf grund meiner Essstörung
zu einem psychologen gehen muss.

Meine freunde sagten, dass sie es nicht glauben, ich sehe überhaupt nicht danach aus und ich würde ja auch normal essen.

Dabei esse ich immer nur ** in der schule aber ja ist ja angeblich normal in deren augen.
Die haben keine ahnung, wenn die wüssten, dass ich jeden abend über dem klo hänge.

Aber kann mir auch scheiss egal sein was die denken.

Als ich noch abgemagert war, da waren noch alle besorgt, aber
jetzt wo ich fett bin, denken alle mir geht es gut.

edit: keine essensangaben bitte

wow, was für eine leistung von ihnen. -.-
eine ES nach gewicht zu beurteilen macht ja auch sehr viel sinn.
am besten drüber lachen glaub ich schön langsam.. sich aufregen bringt's ja doch nicht :/

Ich habe schon öfters gehört die sind doch selbst schuld sollen sie doch einfach aufhören.
Oder bei Magersucht die sind gestört und wollen nur aufmerksamkeit.

Naja ich regier da schon zimlich neutral ich glaube das es auffällt wenn mann zu verlezt auf sowas reagiert.

Also dinge die ich schon gehört habe:

"Alles Simulanten ... keiner geht kotzen, und das geht doch garnicht, habs selber schon probiert"

Nur weil bei ihr (eine damalige Freundin von mir) der würgereiz, scheinbar nicht da ist, kann es durchaus sein, dass andere sowas machen können und es auch tun!

"Schau mal die Fette da drüben!! Die sollte lieber mal anfangen kotzen zu gehen! hahahaha"

Ignorante und ekelerregende Idioten, die sich über das leid der anderen lustig machen und selbst nichtmal wissen, wie es ist!!

Das habe ich das letzte mal noch gehört (hat weniger mit der ES zu tun, aber es ist ein ziemlicher trigger).
"Die Fette Svenja (Ich) hahahaha, deren Oberschenkel sind so groß wie mein Kopf! Die sollte am besten zu so einer TV sendung gehen. Zu Biggest looser oder so hahaha"

Sowas triggert die Leute doch nur, und verursacht solche sachen! Ich frage mich wie manche Menschen mit sich leben können, mit solchen Kommentaren?!
Dadurch bin ich natürlich nur noch tiefer rein gerutscht, um zu "beweisen" das ich da garnicht hingehöre, und auch "gut aussehen" kann. (Dieser Gedanke ist natürlich Dumm, und ich sollte ihn sofort verwerfen .. aber schwerer gesagt als getan kennt man ja ... )

"Mhm .. ist die B eigentlich ansteckend? Stellt euch mal vor ihr habt ne Freundin die Kotzen geht! Das wird ja glaube ich als Krankheit angesehen. Und Krankheiten sind doch ansteckend oder?"

Das kam natürlich, in meiner gegenwart, von der Dümmsten Person die ich je in meinem Leben kennengelernt habe ... -.-
Dahinter ran geschmissen kam dann noch:

"Die Bulimie führt doch auch zur MS oder? Weil all die mega Fetten kinder, die können doch garnicht B haben! Hahahaha Und wenn man das Essen wieder auskotzt, wird man irgendwann magersüchtig ... Heißt das, alle magersüchtigen, die ein Problem mit dem Essen haben, haben B?"

Solche Fragen zum Beispiel wurden an mich gestellt. Und immer dieses wörtchen "Fett" verpasste mir einen schlag ins Genick. Ich kann das ja nicht leiden, ich sage zwar zu mir selber, dass ich Fett bin, aber zu anderen würde ich es niemals sagen! Ich weis was das anrichten kann, und es schmerzt mich auch immer, wenn ich leuten unbewusst schaden zufüge.

Es gibt so viele Verdammt Ignorante Menschen auf diesem Planeten, das sollte man gar nicht meinen ...

das verletztenste, das ich zu diesem Thema von meiner eigentlich besten Freundin gehört hab, war 'Solang du nicht aus dem Mund nach Magensäure stinkst, ist es doch nicht so schlimm.'


HALLO

@mäuschen: wow, hart! finde sowas einfach nur unter jedem niveau.

ein kommentar, der mir vor kurzem unterkam: genieß doch das essen und hör auf, wenn du satt bist.
äh ja schon klar, danke fürn tipp (Y)

ahcsleoh hat geschrieben:@mäuschen: wow, hart! finde sowas einfach nur unter jedem niveau.

ein kommentar, der mir vor kurzem unterkam: genieß doch das essen und hör auf, wenn du satt bist.
äh ja schon klar, danke fürn tipp (Y)

Ja, ne, is klar. Das hätt sich jetzt keiner von uns gedacht....^^

Ich habe leider auch schon öfters mit außenstehenden Menschen aber auch der Familie meine schlechten Erfahrungen gemacht. Mein allererster Freund hatte das mit meiner B. damals schon mitbekommen. Ich war damals 14 und er 17 Jahre. Als wir dann getrennt waren, hat er es in seinem/ehem. unserem Freundeskreis herumerzählt und immer wenn ich diese Personen beim Fortgehen gesehen habe, haben sie eine Andeutung mit dem Finger in den Mund gemacht und dabei gelacht.

Das andere war, als ich mich damals sogenannten "Freunden" damit anvertraut hatte, dass diese meinten sie würden mir das nicht glauben. Ich sehe gar nicht so aus und wolle nur Aufmerksamkeit dadurch haben. Das war für mich dann der Punkt, wo ich wirklich zu niemanden mehr Vertrauen haben konnte. Natürlich war eine dieser Freundinnen auch noch in der gleichen Klasse wie ich und hatte das dann dort natürlich auch noch überall erzählt.

Mit meiner Familie bzw. eher meinen Brüdern habe ich da auch schon so meine Erfahrungen gemacht. Als ich mir damals ein Brötchen gemacht hatte, meinte er nur so "Genau fress' das wieder rein und k* es dann schön wieder aus" und ist richtig böse geworden. Das war natürlich auch schon öfters der Fall und mittlerweile versuche ich mich wirklich bei Familienfesten zurückzuhalten oder gar nichts zu essen. Solche Worte sind wirklich sehr verletzend und Menschen, welche nicht selbst an einer ES leiden, können so etwas auch nicht verstehen. Klar kann man es ihnen nicht verübeln aber man kann zumindest erwarten, dass sie es nicht durch den Dreck ziehen.

LG
Mieze

Was manche so sagen ist schon heftig ...
Mein vater sagte mal, dass ich so dünn geworden sei, nicht das ich noch kotzen gehe. Das seien doch alles kranke Menschen...

Knuffeline hat geschrieben:Was manche so sagen ist schon heftig ...
Mein vater sagte mal, dass ich so dünn geworden sei, nicht das ich noch kotzen gehe. Das seien doch alles kranke Menschen...

Womit er Recht hat, oder?

Bei der Bulimie ist die Psyche erkrankt. Meiner Meinung nach...

wollte nur mal sagen, dass ich alle eure kommentare nur sowas von unterschreiben kann
sowas ist sehr verletzend.
ich verstehe auch, wieso außenstehende nicht verstehen, dass man mit scheinbar normalsten dingen der welt probleme hat.
andere denken nicht mal darüber nach, sondern essen einfach, wenn sie hungrig sind und damit hat sich die sache für sie.
ein wunderbar gesättigtes gefühl nach dem essen? vergesst es
genau vor solchen reaktionen habe ich angst und deshalb kommt eine _beichte_ für mich nicht in frage.
bei meinem freund glaube ich zwar nicht, dass er so negativ reagiert (so fürsorglich und lieb wie er ist), aber ich habe angst, dass er dann nur noch die krankheit in mir sieht
er hat auch selbst in der entfernten verwandtschaft schon psychische probleme kennengelernt und mir offen darüber erzählt.
lg

cooky hat geschrieben:

Knuffeline hat geschrieben:Was manche so sagen ist schon heftig ...
Mein vater sagte mal, dass ich so dünn geworden sei, nicht das ich noch kotzen gehe. Das seien doch alles kranke Menschen...

Womit er Recht hat, oder?

Bei der Bulimie ist die Psyche erkrankt. Meiner Meinung nach...

Ja klar, aber es ist dennoch sehr verletzend, dabei bin ich nie aus dem üg raus gekommen. Und auch nicht aus dem höhreren Bereich.

Du das verstehe ich gut, es ist verletzend und tut weh mit der Wahrheit zu konfronitert werden und auch hier macht der Ton die Musik.
Oft wird dieses "krank" ja sehr abwertend gesagt.

Wahrscheinlich haben mich solche Aussagen eher nicht so schlimm getroffen, da ich mir selber immer bewusst war, dass das was ich mache krank, ekelhaft und absolut unnormal ist. Aber mir persönlich hat das Bewusstmachen geholfen, um nicht im Selbstmitleid zu versinken (ich hatte solche Tendenzen), sondern für meine Gesundheit zu kämpfen.

Lass dich von solchen Aussagen nicht runterziehen... Immer schön weiter Richtung Gesundheit hinarbeiten

alles Liebe

Hey,
ich möchte euch jetzt auch mal erzählen was ich schon so zu hören bekam.

Vor einigen Wochen bin ich zu meiner Leherin bestellt worden, weil sie mit mir meine Belegarbeit sprechen wollte. Ich habe über die Borderline-PKS geschrieben und bin natürlich auch auf svV eingegangen. Irgendwann hat sie mich gefragt, ob ich das auch mache, weil ich diese Passage wohl sehr "authentisch" geschrieben, aber auch etwas kritisch betrachtet habe. Da ich nicht gerne lüge, hab ich einfach genickt. Außerdem habe ich viel zu Therapien geschrieben und auch Fragebögen, Skilllisten usw. angefügt. Zum Schluss konnte sie ihre Neugier nicht mehr bändigen und hat mich gefragt, ob ich selbst in Therapie bin und warum. Als ich ihr sagte, dass ich u.a. eine Essstörung habe, schaute sie mich fragend an und sagte mit entschlossener Stimme: "Aber du bist doch gar nicht so dünn".

Klar, dass einige Leute bei ES sofort Bilder von diesen zerbrechlich wirkenden, total abgemagerten Mädchen im Kopf haben, aber gerade von ihr habe ich das echt nicht erwartet. Sie unterrichtet nämlich den Leistungskurs "Gesundheit und Soziales", wo auch ES wie Anorexie und Bulimie jedes Jahr im Lehrplan stehen.

Ja, diese Unterhaltung war eher suboptimal. Ich habe mir aber noch erlaubt sie zu "korrigieren".