Wie haben eure eltern reagiert

#1
Ich finde die Reaktion meiner Mama normal aber ich weiß nicht..sie redet mir immer mehr ein schlechtes gewissen ein
sie hat es nicht von mir erfahren sie hat in meinen sachen geschnüffelt (tagebuch). Sie meint es sei nicht gut und ich hätte es nicht nötig und das sie mich so nicht kennt..und halt alles sowas..uns therapie und blah blah blah
ich weiß das sie auch mit meiner klassenlehrerin drüber geredet hat und das macht mich noch mehr fertig da beide mir nicht helfen können...wie haben eure eltern reagiert? haben sie euch unterstüzt zumindest es versucht?

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#2
meinen eltern ist es aufgefallen, weil ich am abend immer so viel gegessen habe und nicht zugenommen habe sondern abgenommen.
Mein Vater hörte mich mal kotzen und meine Mutter richte das es nach erbrochenem stank.

Meine Mutter rufte meinem arzt an und machte ein grosses drama draus!! Man hat mich zum essen gezwungen und ich wurde überwacht!!!!!

Ich muss jetzt zu einem Psychologen gehen, dabei hilft alles nichts!

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#3
meine mutter ist glaub ich einfach total hilflos also ich spiel ihr auch vor das alles ok ist..naja meinem vater ist das relativ egal dem bin ich relativ egal...ich versteh ja das die sich sorgen machen aber zwang ist doch keine lösung..
und wie machst du es jetzt damit deine eltern das nicht merken oder tust du es nicht mehr?

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#4
Meine eltern denken jetzt das es mir wieder gut geht.
Da ich jetzt mein FA futter selbst einkaufe, denken sie das es aufgehört hat mit den fressanfällen.
Nur am abend bin ich zuhause und dann esse ich eine normale portion und meine eltern denken es bleibt dabei, dabei haben sie keine ahnung das ich FA futter im schrank gebunkert habe.
Ich kotze jeden abend und meine eltern haben keine ahnung, ich finde es schon ein wenig leichtgläubig von ihnen.

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#6
meine eltern haben es drei jahre nicht gemerkt,...meine schwester hatte auch b aber die hat so laut gek und ist immer nach dem essen auf toilette verschwunden und das immer abends. ich hab mir mühe gegeben immer leise zu k**...sie habens lange nicht gemerkt,...und ich war dann auch noch in einem internat,....die leute haben es erst gewusst als ich wirklich nur noch den ganzen tag gek*** hatte. Meine mutter war geschockt und angeekelt,..sie hat dann wc's zu hause desinfiziert oder den vorratsschrank abgeschlossen...und mir immer ein schlechtes gewissen eingeredet....bis ich dann mit neunzehn meine erste therapie machte,...danach hab ich so getan als wäre es weg und sie habens mir geglaubt,....wieder drei jahre lang bis ich zugab es immer noch zu haben und wieder therapie machen zu wollen,da waren sie mega geschockt,...leider hab ich mich immer so geschämt und konnte die bulimie so gut verstecken dafür hatte ich keine freunde mehr...niemanden. B* war mein tagesprogramm geworden.

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#8
Hi bigmonster,

ich weiß das klingt jetzt doof und ich verstehe das man sowas irgendwie loswerden muss (dafür gibt es ab und zu mal den thread peinliche geheimnisse)
aber es wäre schön wenn du keine tipps zum vertuschen geben würde.
ich glaube jeder hier bekommt mit der zeit selbst heraus wie das geht etc... aber vielleicht muss man das ja nicht noch extra schreiben.

Wie wäre es mit dem gedanken warum eure Eltern so reagieren? Was können wir tun damit es uns besser geht und wir unseren eltern zeigen können das wir ohne die sucht auskommen etc???

lg und einen schönen abend euch noch
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#9
manchmal könnte man denken ihr einige sind hier stolz drauf zu kotzen... und den eltern vorzumachen es sei alles prima...

meine güte ihr seit hier um gesund zu werden !
nicht dazu um stolz zu prahlen wie gut ihr de scheiß verheimlichen könnt/konntet und wie blöd die therapie ist....
klar bringt therapie nichts wenn man nicht will.... mit unter sind die therapeuten auch nicht passend zu einem... aber dann kann man das auch ansprechen, was einem an dem therapeut nicht passt (beim therapeut ansprechen) dann kann der schauen was er anders machen kann... wie ihr besser umgang mit einander findet... und zur not ist es sinnvoller sich einen anderen zu suchen.... ich sag nicht das ihr den therapie platz nicht verdient hättet... aber man kann den wenigestens sinnvoll nutzen... wenn man schon einen hat.
ich bin gut so wie ich bin. egal was andere sagen oder denken. ich bin richtig!

1 1/2 jahre clean! (5.10.14)

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#10
Erstmal ein hallo an Kim!
meine mutter ist glaub ich einfach total hilflos
Ich denke, dass du das sehr gut erkannt hast. Deine Mutter bzw. deine Eltern machen sich vermutlich große Sorgen um dich.
Vielleicht kannst du (und das gilt auch für die anderen Mitleserinnen in deiner Situation) ihnen die Chance geben dir zu helfen? Vertrau dich ihnen an, lass dich von ihnen zum Arzt begleiten und such mit ihnen gemeinsam einen Weg raus aus deiner ES!

Einer der wichtigsten Schritte in diese Richtung wäre sicher eine Therapie, in der du die Hintergründe deiner ES aufarbeiten kannst!

Ich persönlich bin mir ziemlich sicher, dass hinter jeder ES letztlich auch noch etwas anderes steht als lediglich der Wunsch dünn zu sein. Bei der Fixierung auf Essen und Gewicht handelt es sich meist um die Projektion innerer Konflikt auf die äußere Oberfläche.

Wie Minka schon geschrieben hat, macht eine Therapie allerdings nur dann Sinn, wenn man auch bereit ist tatsächlich an sich zu arbeiten.


An bigmonster und lionbabe und einige andere neue Forumsmitglieder: Ich weiß, dass es schwierig ist, vor allem wenn man noch so jung ist wie einige von euch, sich selbst ausreichend zu reflektieren um hinter seine oberflächlichen Muster zu blicken. Natürlich seid ihr hier absolut willkommen, wenn ihr Unterstützung haben möchtet im Kampf gegen eure ES, aber ich finde es tatsächlich auch nicht ok was hier in letzter Zeit teilweise geschrieben wird.
Ich gebe Fireball und Minka recht darin, dass es zum Beispiel nicht angebracht ist sich hier darüber auszutauschen wie man sein Kotzen am besten verheimlichen kann.

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#11
Lange Zeit bevor ich wirklich Bulimikerin war, wurde bereits in der Familie das Gerücht in die Welt gesetzt, dass ich nach dem Essen erbreche. Irgendwann dachte ich mir, dass sie mein Schicksal schon vorher wussten, wie auch sonst immer behaupten mich am besten zu kennen.

Es waren immer neue Reaktionen, meine Mutter hat immer aufs Neueste so getan, als hätte sie das nie gewusst, und später dann so tut, als hätte sie es ja schon längst geahnt. Das ist sehr zwiespältig und auch sonst wie immer ein verantwortungsloses Umsorgen der Tochter.

Mein Vater generell hat eine abscheulich verhasste Reaktion und meine Mutter äppelt manchmal nach, oder ihr ist es egal, oder sie spielt die Überbesorgte, oder sie ist einfach nur noch sauer, dass ich so bin wie ich bin.

Wenn ich nur für mich sprechen könnte, dann würde ich jedem Menschen abraten, sich jemanden bzgl. der Bulimie anzuvertrauen. Enttäuschungen, Verletzungen, Vorwürfe und Verständnislosigkeit sind vorprogrammiert und all das machts nur schlimmer und fördert null Chancen auf Genesung.

Habe ihnen gesagt, dass ich es nicht mehr tue, dass das nur ein kurzes Kapitel war, seitdem ich das für mich alleine ausmache, geht es mir allemal besser, schließlich brauche ich in diesem Bereich niemanden, der mir ein schlechtes Gewissen einredet, denn das mache ich ja zu genüge bei mir.

Am Anfang habe ich es bereut, weil eine ganz andere Dynamik entstand. Dann war ich sehr verletzt, später enttäuscht, dann sehr wütend und jetzt ist es mir egal, ich öffne mich nur Experten und sonst bei niemandem. Meine Erfahrungen zeigten, es ist besser sich da selber heraus zu ziehen, helfen kann dir keiner.
Zuletzt geändert von inner-child am So Jun 23, 2013 13:57, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#12
inner-child hat geschrieben: Mein Vater generell hat eine abscheulich verhasste Reaktion und meine Mutter äppelt manchmal nach, oder ihr ist es egal, oder sie spielt die Überbesorgte, oder sie ist einfach nur noch sauer, dass ich so bin wie ich bin.

Wenn ich nur für mich sprechen könnte, dann würde ich jedem Menschen abraten, sich jemanden bzgl. der Bulimie anzuvertrauen. Enttäuschungen, Verletzungen, Vorwürfe und Verständnislosigkeit sind vorprogrammiert und all das machts nur schlimmer und fördert null Chancen auf Genesung.

Habe ihnen gesagt, dass ich es nicht mehr tue, dass das nur ein kurzes Kapitel war, seitdem ich das für mich alleine ausmache, geht es mir allemal besser, schließlich brauche ich in diesem Bereich niemanden, der mir ein schlechtes Gewissen einredet, denn das mache ich ja zu genüge bei mir.
Ja ich denke auch, dass wenn das Verhältnis zu den Eltern schon vorher nicht wirklich prickelnd ist man kaum erwarten kann dass diese Verständnisvoll reagieren und die eigenen Kinder unterstützen gegen die Krankheit anzukämpfen...
In meinem Fall würde es eh nur die These: "Ich bin ein schwieriges und gestörtes Kind" das sozusagen an allen familiären problemen schuld hat - verstärken..
Von daher erspar ich mir es meinen Eltern zu beichten...

Was nicht heissen soll dass es bei anderen die ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben oder jemanen dem sie wirklich vertrauen können sich nicht anvertrauen sollten
In so einem Fall kann schon die chance bestehen dass sie einem ernsthaft helfen wollen aus der sucht rauszukommen, natürlich werden sie aber auch geschockt sein und anfangs auch verständnislos wirken wobei sie dennoch helfen wollen...

Also wie gesagt es kommt also immer auf die Umstände drauf an und auf das Verhältnis dass man zu den Personen hat denen man sich anvertrauen könnte, dabei sollte man einfach auf sein Gefühl hören und vorher abschätzen ob diese Personen einen nur weiter runterziehen oder einem wirklich helfen könnten
"Life is what happens to you while your busy making other plans" - John Lennon

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#13
minka_ly hat geschrieben:manchmal könnte man denken ihr einige sind hier stolz drauf zu kotzen... und den eltern vorzumachen es sei alles prima...
Frage ich mich auch oft hier...

aber , wenn ich mich so zurückerinnere... als ich in dem Alter war ( 16, 17 etwa) hatte ich eine ähnliche Einstellung. Das soll jetzt nicht falsch klingen, aber irgendwo war ich "stolz" drauf eine Essstörung zu haben, obwohl es mir damit dreckig ging. So eine Art wie Schönheit des Leidens. Heute kann ich nur den Kopf schütteln...
Ich weiß nicht recht, aber mir kommt es manchmal vor, als sei die B. ein cooler Lifestyle unter vielen Mädchen geworden.

Meinen Eltern habe ich nie von der B. erzählt, es gab auch nie eine Konversation darüber. Sie wissen davon aber seit Stunde 1 und haben immer gesagt "mach doch bitte die Toilette sauber", "hör doch einfach auf zu kotzen" etc.etc. Meine Mama sagt nur immer wiederholend wie traurig sie ist, traurig traurig und ich solle doch daran denken, wie unglücklich sie das macht, das nächste mal wenn ich erbreche. Therapie war nie ein Thema, da das ganze Thema nie diskutiert wurde. Ich versuche daher seit Jahren alleine damit zurechtzukommen. Zwar bin ich nun seit vielen Monaten clean, dafür ohne jegliche Stütze. Hinzu kommt, dass ich irgendwie nach wie vor der Welt vorspielen muss, dass es mir gut geht.

Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich von Niemandem erwarte, das alles zu verstehen (also meinen Eltern keinen Vorwurf deshalb mache), schließlich füge ich mir das Leid selbst zu.

Re: Wie haben eure eltern reagiert

#14
ich weiß das klingt jetzt doof und ich verstehe das man sowas irgendwie loswerden muss (dafür gibt es ab und zu mal den thread peinliche geheimnisse)
aber es wäre schön wenn du keine tipps zum vertuschen geben würde.
Ich sehe das genau so wie fireball ;)

Und Eltern: Die können doch irgendwie nicht richtig reagieren. Wenn sie eingreifen und euch ansprechen, dann tut ihr so, als wäre wieder alles ok. Und wenn sie euch "tun lassen", dann ist das auch falsch, dann seid ihr ihnen in euren Augen egal.

Wenn ihr von euren Eltern Unterstützung erwartet, dann denkt darüber nach, wie sie es tun könnten!

Sollen sie nun die Vorratsschränke vor euch zuschließen, damit ihr keine Fressanfälle haben könnt? Sollen sie euch darauf ansprechen, wenn sie merken, dass ihr wieder gekotzt habt oder sollen sie euch in Ruhe lassen, weil es euch vllt. peinlich sein könnte und Rückfälle eben normal sind?

Also rummeckern à la "meine Eltern sind blöd und helfen mir nicht" geht nicht, wenn man mit ihnen nicht Klartext gesprochen hat. Sonst machen sie ja in ihrer Verzweiflung alles falsch. Und es ist bestimmt Horror für sie, dass ihre Kinder mit Absicht kotzen gehen und offensichtlich sehr unglücklich sind. Und wenn ihr schon nicht reden wollt, dann schreibt ihnen einen Zettel, auf dem steht, wie sie euch helfen können. Oder eure Freundinnen sollen mit ihnen reden. Es gibt doch 1000000 Möglichkeiten.

GLG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.