Mit den Nerven komplett am Ende

#1
Hallo liebes Forum...

Ich (22) weiß garnicht so recht wie ich mich erklären soll. Ich bin mit meinen Nerven komplett am Ende. Ich fühle mich momentan wie in einem Loch. Deswegen fange ich einfach mal zu erzählen. Meine nun (Ex)freundin (18) hat hat seit sie 12 ist so sagt sie selbst Bulimie. Sie erzählte mir relativ früh nachdem wir zusammen gekommen sind unten Tränen davon. Es war für sie ein ganz großer Schritt sich mir mitzuteilen da zu dem Zeitpunkt nur eine weitere person und zwar ihr Exfreund davon wusste. Ihm hat sie dies erst Monate nachdem sie zusammengekommen erzählt. Im ersten Moment wusste ich garnicht was ich sagen sollte. Ich fand es schön das Sie mir das anvertraut und ich gleichzeitig war perplex. Bulimie was ist das konkret? Die typische Modelkrankheit? Informationen die man halt iwie von den Medien mal aufgeschnappt hat und damit in Verbindung gebracht hat. Obwohl ich in dem Zusammenhang nicht viel wusste war mir trotzdem klar ich möchte mit dieser Person zusammensein ob nun mit oder ohne. Zumal ich sah das sie von vorherein mit offenen Karten spielen wollte und mir das anvertraute. Denn ihre Eltern und alle anderen wussten nichts davon. Wir unterhielten uns in den darauffolgenden Monaten sehr viel ich wollte natürlich wissen was ist das genau in wie fern schränkt das ihr Leben ein. Umso mehr ich erfuhr umso mehr wurde mir klar das Bulimie etwas ganz schlimmes ist und sie sehr krank ist. Wenn der morgige Gang auf die Digitalwaage den kompletten Tag beeinflusst. Es ging vom teilweise mehrfachen erbrechen am Tag, extremen Stimmungsschwankungen wie schlechter Laune die unerklärlich auftauchten, Medikamenten und Drogenmissbrauch,Blutauswurf beim erbrechen und Selbstverletzung. Ich muss dazu sagen das ich nie selbst mitbekommen habe wie sie bsw. erbricht das hat sie sehr geschickt gemacht. Dieser Selbsthass sich selbst zu entstellen war für mich mit am schlimmsten. Eines Tages zu bemerken als wir kuschelten und meine Hand über ihren Bauch fuhr und dieser komplett mit teilweise tiefen Ritzern übersäht war. Einer der schlimmsten Momente für mich zu sehen das jemand aus Selbstzweifel sowas macht. Zumal sie nie wirklich erklären konnte warum das geschieht. Fehler suchte ich auch bei mir. Hätte man das verhindern können? War ich zu wenig da?. Ich habe sie immer wieder diskret und einfühlsam darauf angesprochen wie es denn aussieht mal einen Arzt aufzusuchen. Ich würde auch mitkommen wenn ihr das helfen würde. Sie versprach mir das bestimmt 10 mal es auch zu machen doch sie wolle es lieber nochmal alleine probieren. Es ginge immer momentan wieder echt gut und sie habe schon seit ein paar Tagen keinen Rückfall mehr. Das war immer die Aussage. Ich dachte mir bis dahin immer ja gut gib ihr die Chance vielleicht klappt das schon zwingen kannst du sie dazu eh nicht. Doch wie ich jetzt weiß ist das immer nur rausgeschoben gewesen. Denn sich abzulenken in dem man Medikamente nimmt um den Appetit zu zügleln bsw,seltsame Diäten, exessiv Sport betreibt oder sich selbst entstellt ist nicht die Heilung. Das schlimme ist das sie selber sagt das sie krank ist und was dafür tun muss. Dunkles Blut zu erbrechen sollte doch schon das größte Warnzeichen sein das etwas nicht stimmt. Keinen Würgereiz mehr zu haben sodass sogar die Hand vom tiefen Eindringen von den Zähnen Narben hat. Doch es kam dann immernur "hey schatz das war jetz nur einmal übertreib es nicht". Sie sah nie die Sorge die ich um sie hatte. Ich war immer für sie da. Habe versucht der Brandungsfels zu sein. Ich habe sogar mein Studium hinten angestellt um tagsüber bei ihr zu sein damit wir reden können oder sie nicht rückfällig würd. (Sie arbeitet im Schichtbetrieb). Sie idealiesierte mich an manchen Tagen wo sie mich als das beste was ihr passieren konnte lobte. Andersrum warf sie mir so oft vor nicht da zu sein, die Krankheit nicht zu verstehen. Mir wurde da schnell klar egal wie ich es anstelle ich werde iwie immer zur Verantwortung gezogen. Ich wusste immer das sie mich liebt das aber an manchen Tagen nicht zeigen konnte da ihre Krankheit das evtl. nicht zuließ. Damit konnte ich leben. Mir wurde aber auch klar das die Krankheit generell nicht besser werden würde mit ihren Versuchen. Es ist so schwer für den jenigen der davon weiß und helfen will aber nicht helfen kann und sich niemanden mitteilen darf. Iwann musste ich aber mit jemanden sprechen. Nachdem ich teilweise nachts weinend im Bett lag und einfach nur noch Angst um die Beziehung hatte, Angst um Sie das sie wieder iwas einwirft oder ihre Organe versagen. Sie ihrem Körper als auch Geiste zuviel abverlange. Es drehen einem da die verrücktesten Sachen durch den Kopf. Ich erzählte es meiner Mutter. Es tat einfach gut das alles mal loszuwerden. Meine Mutter war natürlich entsetzt darüber und gab mir nur Recht das meine Sie ganz stark krank ist und sich viele Dinge auch nach Borderline anhörten. Immer am Limit fahren. Sich in Extreme werfen. Sie bot sich sogar an mit ihr zu sprechen. Was ich aber ablehnte. Ich erzählte dann ihr davon das ich mit meiner mom darüber sprach weil ich sie nicht anlügen wollte und das war zu krass für sie. Von Verrat und Misstrauensbruch war die Rede. Sie konnte natürlich nicht nachvollziehen das es für mich auch eine Belastung ist und ich auch mit jemanden sprechen muss. Wir waren nachdem Vorfall noch 2 Monate zusammen quasi bis vor einer Woche. Da möcht ich jetz auch ansetzen. Es ging alles iwie so schnell. Ich kam tagsüber bei ihr an und ich bemerkte sofort iwas ist komisch. Sie war sehr auf Abstand und emotionslos. Sie küsste mich zwar aber alles war iwie gestellt. Sie hat in den Tagen wieder extremst mit Sport angefangen und wollte sich mit Freunden treffen. Das alles war sehr komisch da sie in den vergangenen Monaten mit niemanden unterwegs war. (das ist traurig da wir meistens mit freunden von mir unterwegs waren) Ich fand das prinzipiell sehr gut da ich immer gesagt habe mach was mit Freunden verabrede dich mal wieder und sie dahingehend unterstützt habe. Nur war das so extrem. "Ich treffe mich jetz mit dem und dem und möchte dich aber nicht sehen". Ich sprach sie dann darauf an das ihr Verhalten doch komisch sei und stocherte solange rum bis sie mit der Wahrheit rausrückte. Sie war zudem Zeitpunkt schon seit Tagen wieder ohne Rückfall und wollte das ausbauen indem sie sich mit Sport ablenkt und andere Leuten trifft. Ich hab mit ihr darauf hin Schluss gemacht und ihr gesagt das ihr die Entscheidung abnehmen möchte da sie selbst es nicht aussprechen konnte die Beziehung zu beenden. Sie sagte an dem Tag selbst noch sie liebt mich genauso wie ich sie. Sie sagte aber danach auch sie will spontan Dinge machen die man in einer Beziehung nicht machen kann. Sie möchte Blösinn machen und und und. Es liege an der Krankheit und nicht an mir. Ich wäre ein besonderer Mensch und unsere Beziehung wäre auch besonders gewesen. Hätte ich nicht ewig rumgestochert hätte sie mir erst keine Ahnung wann davon erzählt. Ich wusste aber auch das sie zuvor 4 Wochen krankgeschrieben war erst Grippe und dann danach gleich Bronchitis im Verbund mit viel rauchen. Parallel extremer Sport und wieder iwelche extremen Diäten. Dazu wieder erbrechen mit Blut. Ich hatte extreme Angst das jetzt wo ich nicht mehr meine Hand über sie habe sie Dummheiten anstellt. Ich sprach mit meiner mom darüber und sie meinte kurzum dadurch das wir davon Wissen und im schlimmsten Fall wirklich etwas passieren könnte man den Verantwortungsbereich einfach den Eltern übertragen müsse. Ich wusste das ich mit dieser Entscheidung sie nie wieder zurückbekommen würde und ich mein damaliges Versprechen nochmals breche. Nur stand für mich unsere Bezeihung nicht mehr im Vordergrund sondern nur noch die Sorge um Sie. Selbst meine Mutter empfand das alles als so schlimm das sie weinen musste. Ich wusse Sie selbst würde niemals einen Arzt oder wen anders konsultieren. So rief meine Mutter ihre an um neutral darüber zu sprechen und sich evtl. zu treffen um gemeinsam darüber zu sprechen. Natürlich ging nicht ihre Mutter ran sondern Sie sah es. Das was eigtl. vermieden werden sollte. Meine (Ex)freundin und ich haben dann gemeinsam telefoniert und mehr oder weniger ausgehandelt zusammen einen Arzt zu besuchen. Für sie war der Versuch ihre Eltern zu informieren natürlich das allerletzte. Sie verstand natürlich in keinster Weise die Sorge um Sie und das man ihr damit nichts böses wolle. Ich sei für sie gestorben, sie Hasse mich, ich hätte die Krankheit nie verstanden, sie hätte mir nie davon erzählen dürfen, ich sei ein W***er und es lag doch an mir das meine Blicke sie nur noch genervt hätten bzw. wenn ich etwas länger zum antworten auf bestimmte Fragen brauchte es sie nur noch angekotzt hätten waren die Kernaussagen. Das Telefonat war so durchwachsen von weinen über Stille über schreien. Sie hatte so natürlich keine Wahl. Der Arzt wurde ihr so aufgezwungen vllt. muss man manch einen zu seinem Glück zwingen. Ich hoffe das sie das wenn wir da sind als Hilfeschritt sieht. Wenn es denn jetz die Tage ganz gut ging ohne Rückfälle sie den Arztbesuch positiv mitnehmen soll. Sie löst damit endlich ihr Versprechen ein. Ich weiß iwo kann man niemanden dazu zwingen iwas machen. Aus Liebe ist Hass geworden. Ich bin traurig aber auch froh darüber in der Hoffnung das sich vllt. iwas ändert. Sie wirkte auch iwo erleichert zum Arzt mit mir zu gehen. Auch schrieb sie mir nach dem Telefonat das man nochmal alleine sprechen muss über Dinge die nur uns was angehen. Es ist einfach alles so verwirrend im diesem Moment. Ich würde mir es niemals verzeihen wenn ihr etwas passieren würde und keiner wenigstens den Versuch unternommen hat etwas zu unternehmen. Ich wollte mich hier einfach mal anonym mitteilen und hören was andere dazu denken. Einfach mal alles von der Seele zu schreiben... :cry: :cry: :cry:
Zuletzt geändert von johndoe am Do Mär 07, 2013 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#2
Hallo Franz!

HERZLICH WILLKOMMEN HIER!

Ich lege Dir mal vorweg das Angehörigenforum ans Herz. Dort wirst Du sicher Beiträge finden, in denen Du Dich verstanden siehst!

Wie Du schon sagtest: Man kann niemandem helfen, der die Hilfe nicht will oder annimmt. Das ist im Beziehungsgeflecht natürlich ein großes Problem. Dadurch entsteht auch eine Coabhängigkeit. Leider. Ich bitte Dich, über all die Sorge bzgl. ihr, DICH nicht aus den Augen zu verlieren. Du hast gekämpft, Du warst ehrlich und ja, vielleicht hast Du sie in ihren Augen auch verraten. ICH sehe das allerdings anders. Du musstest die Last ein Stück weit abgeben. Es kann nämlich auch nicht sein, dass man sich anvertraut, sagt man macht dies und jenes, macht dann gar nix und hat einen netten Kummerkasten, den man zum Schweigen verdonnert hat, dem man alle Launen zukommen lassen kann und der das dann alles auch noch trägt und erträgt, ohne dass er da auch nur einen "Kratzer" erleidet. So läuft es nun mal nicht. Und schon gar nicht in einer Beziehung.
Ich halte es persönlich für besser, dass ihr nun getrennt seid. Das was da lief ist KEINE Basis für eine gut funktionierende Beziehung. Und das wäre (auch wenn du nicht gebohrt hättest) definitiv so in die Hose gegangen.
Sie ist krank, ja. Aber man kann auch nicht alles rechtfertigen. Wenn man sagt, man ist krank ect pp und man möchte eine Beziehung , dann muss man auch mal selbst in den Quark kommen. Man kann nicht sagen: Ich bin krank, ich mach was ich will und es ist mir egal, was dabei aus Dir wird. Soviel Reflektion sollte man noch übrig haben, dass man dem Partner da dann doch etwas sehr viel zumutet, wenn man meint: Ich bin halt krank und dann leb mal schön damit. So hört es sich für mich an. Mag sein, dass sie noch nicht so weit ist. Mag alles sein. Aber dann ist sie erst Recht noch MEILENWEIT davon entfernt eine funktionierende Beziehung zu führen. Sie sollte sich um sich kümmern und Du solltest Dich um Dich kümmern. Klingt hart, ich weiß... aber letztlich ist es genau das, was übrig bleibt!

Ich hoffe Du fühlst Dich hier wohl und hast einen guten Austausch!!

LG Nadine

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#3
Hallo,


mal abgesehen davon dass es schön von dir ist, sich um sie zu sorgen, ist dein Lösungsweg glaub ich genau der gewesen, der für jede Betroffene am Schlimmsten ist..
Wer krank ist, muss sich selbst helfen und kann sich auch ne selbst helfen..

Du und deine Mutter habt sie nun quasi erpresst.. Entweder du gehst zum Arzt ODER wir erzählen es deinen Eltern .. Selbst wenn sie zum Arzt geht.. Denkst du es ändert etwas an ihrer Denkweise?
Ich hätte es auch schlimm gefunden, wenn mein Freund mit seiner Mutter darüber reden würde.. Man kann es dir nicht böse nehmen, aber für mich ist diese Geschichte für mich wieder ein Beweis dafür, dass es gut ist, meinem Freund nichts davon zu sagen.. Schon allein deshalb, weil mir einfach niemand helfen kann außer ich selbst..

Sieh diesen Beitrag nicht böse.. Ich schreibe nur aus der Sicht einer betroffenen.. Indem man ihr die Entscheidung quasi aufzwingt, entmündigt man sie.. Hinzu kommt die Angst, dass sie von dir irgendwie abhängig ist, weil du die Bulimie gegen sie in der Hand hast und es ihren Eltern sagen könntest.. Egal ob du das machst oder nicht.. Aber ich hätte das Gefühl, mit dir immer gut sein zu müssen..
Manche Hähne denken, dass wegen ihnen die Sonne aufgeht

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#4
Hey ihr!

Danke für die die schnellen und ehrlichen Meinungen! Ich habe mit meiner Exfreundin gestern nochmal unter 4 Augen gesprochen und mir eure Beiträge zu Herzen genommen. Sie war durch diesen Druck den ich ihr auferlegt habe natürlich komplett fertig. Ich empfand den Weg den ich so eingeschlagen habe als falsch und habe ihr deswegen versprochen die Sache doch so beruhen zu lassen. Ihre Eltern nicht zu informieren und sie ebenfalls nicht zum Arzt zu schicken. Ihr frei zu stellen was sie macht. Sie hat geweint und war so erleichtert das von mir so zu hören. Wir haben uns ewig unterhalten und ich denke Sie hat nun auch verstanden das Wir unter diesen Umständen keine Beziehung führen konnten und Sie auch so in Zukunft keine funktionierende haben wird. Sie hat versteht auch meine Sichtweise und auch warum ich so handeln wollte. Sie meinte zu mir am Ende das Sie mich als Menschen auch nicht verlieren will. Mir unter Umständen auch schreiben möchte. Ich meinte natürlich wenn sie das aus freien Stücken macht gerne. Ich weiß nicht ob ich das alles als happy end auffassen soll aber ihr und mir geht es mit der jetzigen Situation besser. Ihr geht es sicherlich jetzt noch besser weil sie nicht so wie ich diese Gefühlskiste noch mitschleppt aber okay damit kann ich leben. Ich werde jetzt meine Energie und Zeit in mein Studium stecken und wieder versuchen nach vorne zu gucken! :)

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#5
Sry wegen dem Doppelpost!

Aber mir ist iwie gerade im selben Zug der Gedanke gekommen das ich mit dem was ich zuvor geschrieben habe mich komplett selber anlüge. NEIN! Mir geht es mit der jetzigen Situation garnicht gut! Ich weiß das es so wie es jetzt nur funktionieren kann. Jeder geht seiner Wege. Nur verstehe ich der immer alles rational sieht garnichts. Es fühlt sich so an als wenn man den Kampf gegen was nicht greifbares verliert. Mein Kopf ist komplett leer. Der "normale" Trennungsschmerz ebend. Nur ist es ja iwie nicht normal. Zu wissen man muss die die man liebt ziehen lassen. Das man jetzt wieder für sich selbst lebt und alleine schläft. Ich dachte immer die Situation mit der Krankheit wäre niemals das K.O. Kriterium für unsere Beziehung. Ist alles ein riesen Mist das sag ich euch. Aber wie hat mein dad gesagt "that´s life!". LEIDER.... :( :( :(

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#6
Das klingt alles sehr logisch und vernünftig und ist sicher auch der einzige Weg, ABER: es ist völlig klar und normal, dass das trotz aller Logik weh tut! Es sind Gefühle im Spiel und da ist Schmerz nicht weit! Vielleicht hilft es dir ein bisschen, deine Gedanken u Gefühle hier aufzuschreiben wenn dir danach ist?! Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Kann grad nicht so lang schreiben, da ich vom Handy tippe.

Lieben Gruß an dich!

Nadine

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#7
Ja so ist das mit den Gefühlen. Ich weiß nicht mal ob Sie wirklich mit uns abgeschlossen hat. Liebt sie halt nicht mehr? Es sind die kleinen Dinge die mich stutzig machen. Warum schreibt sie mir mit wem sie schreibt und rechtfertig sich dafür? Will sie mich da nur schützen? Oder warum räumt sie ihr FB-Profil nicht und lässt unsere gemeinsamen Bilder stehen. Wenn Sie für sich ja abgesschlossen hat. Ich weiß das sind lächerliche Dinge an denen ich mich da aufhänge. Ich würde gerne in ihren Kopf um mir einen Einblick zu verschaffen. Obwohl ich mich das genauso wenig weiter bringen würde. Keine Ahnung ich weiß nicht was im Moment Phase ist. Die Gedanken schwanken da echt zwischen "will sie mir da über die Trennung hinweg helfen?" oder ist die Trennung wie bei ihrem Ex da wo Sie auch nie so wirklich wusste....bääääh ich mag dieses Hin und Her in meinem Kopf garnicht :? :? :? :? Wer weiß das einfachste ist bestimmt einfach dabei belassen und gut. Ich erkenn mich im momentan selbst garnicht so komplett zerstreut....
Zuletzt geändert von johndoe am Fr Mär 08, 2013 14:23, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#8
Hallo Franz,

dass Du mit den Nerven komplett am Ende bist, wundert mich nicht. Mich wundert eher, wie Du es so lange mit ihr ausgehalten hast. Ich meine, Du liebst sie - und musst zuschauen, wie sie sich selbst kaputt macht. Sowas ist schon schwer anzuschauen bei Leuten, die einem nicht speziell am Herzen hängen. Und sie ist offensichtlich eine Gefahr für sich selbst - die Kombination von Hungern, exzessivem Sport, erbrechen und Drogenmissbrauch wird auf die Dauer nicht mit dem Leben vereinbar sein, so viel steht mal fest. Und was macht sie? Dich belügen, sie würde sich Hilfe suchen, Dich hinhalten, sich in ihre kleine Scheinwelt flüchten. Du hast alles für sie getan, sogar Dein Studium vernachlässigt. Und was macht sie? Nur an ihre Gefühle denken. Wie sehr sie Dich belastet ist doch wurscht. Wenn ich Du wäre, würde ich die nächste Psychiatrie kontaktieren und fragen, ob man sie nicht zwangseinsweisen kann. Meiner Meinung nach sind die Vorraussetzunge dafür gegeben. Sie hat ja vollkommen den Bezug zur Realität verloren. Ihre einzige Sorge gilt dem Problem, wie sie ihr hochgradig selbstschädigendes Verhalten unbemerkt aufrecht erhalten kann. Deswegen hat sie solange am Telefon geweint, degroht und geschwiegen, bis Du klein beigegeben hast. Und dann war ihre kranke Welt wieder gerettet.

Natürlich musstest Du Dich irgendwann mal bei jemandem erleichtern und austauschen über die Probleme Deiner Freundin, das ist normal. Jeder muss mal seinen Ballast abladen können. Nicht nur sie. Betroffene denken immer, sie sind die einzigen, die leiden. Alle anderen haben ja keine Probleme und keine Belastungsgrenzen.

Und wenn Napoleona zustimmt, Du hättest ihr Vertrauen m*ssb**ch*, dann liegt das daran, dass sie selbst in der Bulimie gefangen ist und absolut nicht damit aufhören will, weil es ihr Leben ja nicht beeinträchtigt (ja, nee, is klar.) Sie denkt, die beste Lösung ist, mit niemandem drüber reden und im stillen Kämmerlein weiter kotzen. Das solltest Du bedenken, wenn sie Dir ein schlechtes Gewissen einreden will von wegen Vertrauensbruch.

Klar wird Deine Freundin Dich hassen, wenn Du andere Leute einschaltest. Aber dann besteht wenigstens die Chance, dass ihr mal geholfen wird. Und im Nachhinein kommt sie mal drauf, dass es das Beste war, was ihr passieren konnte. Falls ihr überhaupt noch zu helfen ist. Allerdings würde ich nicht primär bei der Mutter Deiner Freundin Hilfe suchen. Wenn sie so krass gestört ist, dann ist da schon was in der frühen Kindheit kaputt gegangen. Und das wiederum hat entweder die Mutter verursacht, oder nicht verhindert. Also würde ich mich an jemand anderen wenden.... Denn, wie gesagt: Deine Freundin hat ja schon lange keine realistische Einschätzung, wie es um sie steht.

Da nicht zu intervenieren, ist für mich unterlassene Hilfeleistung.

Liebe Grüße

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Fr Mär 08, 2013 15:22, insgesamt 3-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#9
Danke für die Antwort sophie.

Ja warum solange ausgehalten. Wenn man liebt blendet man viele Sachen einfach aus. Jetzt im nachhinein sehe ich erst das ganze Ausmaß. Wie du schon geschrieben hast alles eine Scheinwelt. Wie ich jetz auch noch mitbekommen habe hat sie sich auch iwo angemeldet und mal ihre Geschichte geschildert. In einem naja ich möchte meinen keinem Hilfe Forum sondern mehr einem wo die Betroffenen sich gegenseitig pushen. Sie schrieb da vor 2 Wochen. Von Wunschgewicht das *kg nochmal unter dem liegen sollte was sie mir mal angab zu wiegen. (und das empfand ich schon als unterste Grenze). Das ihre FA´s im moment wieder kritisch seien und sich alles 24/7 um die Krankheit dreht. (obwohl sie zu mir meinte alles ist im Lot) Sie weiß das Sie krank ist aber die Krankheit bräuche da Sie sich sonst selbst nicht mehr erkennt und sich erst heilen kann wenn Sie dünner wird. Sie Depressionen habe und durch ihren leiblichen Vater potenziell Suchtgefährdet ist. (Ich wäre fast vom Stuhl gekippt) Sie wird sich keine Hilfe nein auch wenn Sie mir das verprochen hat. Warum die Beziehung nun letztlich zu Ende war kann ich nicht sagen. Vielleicht hat sie mich auch einfach mehr geliebt ganz einfach. Vielleicht sah Sie mich auch einfach als Gefahr der der zuviel wusste. Sie zu sehr dränge. Wer weiß vielleicht geht es ihr jetzt auch super weil Sie machen kann was Sie möchte. Ich hab für mich den Entschluss gefasst mit einem Therapeuten über meine Probleme zu sprechen. Ich glaube ich habe ein paar Dinge aufzuarbeiten. Ich denke auch Sie bsw. bei FB zu löschen. Ich muss da iwie erstmal auf Abstand kommen. An mich denken.

...und das mit ihren Eltern ist auch so eine Sache. Ich habe mich super mit denen verstanden. Ganz tolle Menschen. Sie immer nur manchmal. Manchmal hatte ich das Gefühl mich mit denen mehr zu unterhalten als Sie selbst. Sie hat sie meistens genervt mit denen zu sprechen. Wenn ich meinte "hey deine Eltern sind gekommen ich sag mal schnell Hallo!" kam sowas wie " dann geh halt wieder zu meiner Mutti ist ja deine beste Freundin!" Über Probleme wurde nie gesprochen das hat Sie entweder mit mir oder keinem. Ist ein komisches Verhältnis was die haben. Manchmal halt voll locker aber dann wieder komplett anders. Sich der Mutter anzuvertrauen und über Probleme zu sprechen wäre ein Unding für Sie. Als Sie bei mir mal geweint hat und meine mom Sie in den Arm genommen hat war ihr das soooo unangenehm. Weinen ist ein Zeichen für Schwäche. Ich sehe weinen als was sehr ehrliches und menschliches an. Vor ihren Eltern zu weinen undenkbar. Ich glaube ihre Eltern wissen iwas. Wenn die nicht auf den Kopf gefallen sind und das sind Sie nicht. Vielleicht trauen Sie sich nicht das anzusprechen aus Angst oder es interessiert Sie halt nicht. Das letzte was Sie zu mir gesagt hat war das seid dem wir nicht mehr zusammen sind sie wieder ein tolles Verhältnis mit ihrer Mutti hat. Wenn es so ist dann gut. Ich habe ihr verprochen ihnen nichts zu sagen und das werde ich auch nicht!
Zuletzt geändert von johndoe am Sa Mär 09, 2013 15:07, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Mit den Nerven komplett am Ende

#10
franz hat geschrieben: Ich hab für mich den Entschluss gefasst mit einem Therapeuten über meine Probleme zu sprechen. Ich glaube ich habe ein paar Dinge aufzuarbeiten. Ich denke auch Sie bsw. bei FB zu löschen. Ich muss da iwie erstmal auf Abstand kommen. An mich denken.
Hallo Franz,

ich denke, das ist eine gute Idee. Du musst ja erst mal irgendwie klar kommen, dass sie nicht mehr bei Dir ist. Dadurch verschiebst sich vermutlich Dein ganzer Lebensmittelpunkt. Und der Trennungsschmerz ist ja auch sehr stark. Egal, wie sehr Du Dir klar machst, dass es so kommen musste. Weil sie keine ehrliche Beziehung führen konnte. Weil es Dich kaputt gemacht hätte langfristig.

Ich denke, Du solltest auch erkennen, dass Dich nicht die Schuld trifft für ihren Gesundheitszustand. Sie war schon krank, bevor ihr euch kennen gelernt habt. Und sie wird es jetzt immer noch sein. Und dass Du lernst, wieder eigenen Bedürfnissen nachzugehen und nicht den ganzen Tag daran zu denken, was Du für sie tun kannst.

Lg

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)