Hallo ihr Lieben,

ich bin total verwirrt...und irgendwo auch verzweifelt. Ich will mal versuchen euch meine Situation einigermaßen sinnvoll zu erklären.

Also, ich liebe meinen Freund. Ich liebe ihn wirklich, aber ich habe manchmal das Gefühl, als wäre mir das egal. Da würde ich am liebsten Schluss machen...Nicht, weil ich ihn nicht mehr liebe, sondern weil...ja, warum eigentlich? Ich bin manchmal so "kalt", irgendwie "emotionslos"...-.- Ich weiß, dass ich ihn liebe, ich spüre es!! Ich habe Bauchkribbeln, ich freue mich so unglaublich darauf ihn wieder zu sehen (endlich nur noch 4 Wochen!!!:) ) und ich kann es jeden Tag kaum erwarten, bis wir endlich skypen können. Zugegeben, manchmal streiten wir uns, aber wir vertragen uns auch immer wieder! Und er ist so lieb, so geduldig mit mir...
Es gibt Phasen, da habe ich körperliche Schmerzen, weil ich ihn so sehr vermisse...da habe ich Bauchkrämpfe, und mein Herz fühlt sich an, als würde es gleich zerreisen... Und dann gibt es Phasen, da überlege ich mir "warum solltest du nicht Schluss machen?", "was hält dich denn bei ihm?"..-.-
Er weiß von meinem früherem SVV und überstützt mich viel! Auch wenn ich ihm die B noch nicht gebeichtet habe (ich habe ja immer noch Hoffnung, dass ich da alleine wieder rauskomme...), weiß ich, dass er mir auch damit helfen würde, wenn er wüsste wie...
Es ist ein ewiges hin und her. Heute weine ich vor Sehnsucht, morgen frag ich mich, warum ich noch nicht schluss gemacht habe, und übermorgen ist die Situation ok so wie sie eben ist und ich freu mich auf unser Wiedersehen. Und dann fängt das wieder von vorne an. Ich bin einfach total durcheinander.
Es überwiegen zwar die Tage, an denen ich ihn so unglaublich vermisse, aber allein die Tatsache, dass ich die anderen Gedanken habe, finde ich unglaublich schrecklich.
Ich finde das ziemlich unfair von mir, so gemein zu denken und ihn mit so einer Distanz heraus betrachten zu können. Ich mein, ich liebe ihn ja... Ich möchte ihm nicht weh tun, ich bin glücklich,wenn er glücklich ist! Ich kann es kaum erwarten endlich in seine Arme fallen zu können - zumindest fühle ich heute so.

Ich habe unheimliche Angst, dass das nicht aufhört. Ich will ihn nicht verlassen, aber ich frage mich, ob es fair ist was ich da mache. Und weiß auch nicht, woher das kommt, oder warum ich das habe. Er ist eigentlich der absolut perfekte Mann für mich!! Trotzdem...was kann ich gegen diese "Kälte" tun?? -.-
Ich habe so Angst, dass er das irgendwann merkt. Damit würde ich ihm so unheimlich weh tun...dass will ich nicht...-.-
Ich habe auch Angst davor, irgendwann in einer solchen "kalten" Phase, etwas zu sagen, was ich nicht so meine...etwas, dass ich unheimlich bereuen würde... Was soll ich nur tun??????-.-

Bin ich unter diesen Umständen denn überhaupt gut genug für ihn? Verdient er nicht eine, die ihn uneingeschränkt liebt? Eine, die nicht so eine Baustelle ist, wie ich es bin?

Ich würde mich über Ratschläge sehr freue!!
Hat das mit der B zutun? Habt ihr das auch?? Bin ich einfach nur total gemein und nicht fähig richtig, und beständig zu lieben??
Wenn ihr diese "Gefühlskälte" bzw. das Wechseln von Gefühlen von einem Extrem ins andere kennt,schreibt mir bitte!! Ich bin echt irgendwie verzweifelt....

Danke!!!
LG
Jamie

hey... ich kenne vergleichbare gefühle. generell ist es so, dass ich mich meistens überwinden muss, um nähe zuzulassen, obwohl sie mir erfahrungsgemäß gut tut, in schlimmen phasen eigentlich das einzige ist, was mich mich wie ein mensch fühlen lässt.

auch die dauer und intensität, in der ich wirkliche nähe dann aushalte, ist leider stark begrenzt. ich habe das gefühl, dass es daran liegt, dass ich mich (manchmal auch nur unterbewusst) nicht gut genug fühle. auch für (gar nicht als solche gemeinte) kränkungen bin ich ziemlich anfällig. oft holt mich die trauer darüber erst wochen später ein, da ich sie zunächst verdrängt habe, und veranlasst mich dann erst recht dazu, mich zurückzuziehen. für mein gegenüber ist das dann natürlich unverständlich.

klar finde ich es auch schrecklich, wenn ich mich so verhalte bzw so empfinde. aber es ist einfach schwer, seine bedürfnisse so zu artikulieren, dass der andere einem wirklich verständnis entgegenbringen kann (und vieles geht auch leider über das empathievermögen eines nicht-bulimikers hinaus). ich schätze, darin liegt das problem... man zieht sich zurück, um nicht noch mehr schaden anzurichten :/

Was du im großen und ganzen schreibst kenn ich gut!!!
Ich glaub für mich dass ich immer das Gefühl habe es besser haben zu können!!! Ich hab immer das Gefühl etwas zu verpassen und dass alle anderen es schöner und leichter haben.
Ich habe immer die Panik dass etwas nicht perfekt ist in meinem Leben, und bevor sich das auch in meiner Beziehung bewahrheiten kann, denke ich lieber ans aufhören, ans Aufgeben.
Denn das könnte ja auch ein Problem werden dass ich nicht kontrollieren kann.....
Ich denke dass wir Bulimiker einfach verlernt, (oder sogar gar nie gelernt?) haben unsere Gefühle zu unterteilen.
Dass heißt es gibt nicht nur GUT ODER SCHLECHT sonder viele viele Facetten dazwischen.
Das sag ich mir zumindest immer wenn heute alles zum Kotzen ist und morgen alles wiederrum auch nicht auszuhalten ist vor lauter Sonnenschein!!!

Hey ihr Lieben,

es beruhigt mich zu wissen, dass ich nicht komplett alleine bin. Trotzdem macht es mir Angst... Ich liebe ihn und ich möchte ihm genau das Gleiche geben [können], was er mir auch gibt - bedingungslose Liebe.
Ich weiß, dass er sehr viel mit mir mitmacht, denn ich bin ein Mensch mit einer nicht zu einfachen Vergangenheit. Und er motzt nicht, wenn ich meine Phasen habe, er unterstützt mich, er lässt mir sogar meine Ruhe, wenn ich sage, dass ich sie brauche. Und das wichtigste...er drängt mich zu nichts.
Es geht mir nicht darum, dass ich Angst habe, etwas zu verpassen, sondern viel mehr darum, dass ich Angst davor habe, ihm mit dieser "Kälte" irgendwann weh zu tun. Zumal ich sie nicht verstehe. Ich kann keinen Auslöser erkennen, wo ich sagen würde "das ist heute passiert und deswegen bist du grade irgendwie 'emotionslos' "...-.- Und solange ich den Auslöser nicht kenne...kann ich auch nichts ändern-.-

@ aisle: Ja...das kenne ich auch. Dass er Dinge sagt, die er gar nicht böse meint, ich aber total verletztend finde... Nur meistens sage ich ihm das direkt und er entschuldigt sich. Und dann ist das auch ok - ich weiß ja, dass ich manchmal unheimlich überreagiere-.-

@ Pusteblume: Naja,ich habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen... Nur manchmal ist mir "alles" irgendwie auf eine Art "Egal"...-.- Dass ich ihn liebe und wie unglaublich glücklich ich mich schätzen kann, dass er bei mir ist, weiß ich - aber genau da liegt das Problem. An manchen Tagen weiß ich es eben nur, und fühle es nicht oder kaum...:-/ Und an anderen sprudel ich quasi über vor lauter Liebe!! Das ist alles so verwirrend. Ich bin ja froh, dass diese "emotionslosen" Tage nur selten vorkommen, aber trotzdem stört es mich-.- Ich will das so nicht... Ich finde das ihm gegenüber einfach ungerecht...

LG
Jamie

An manchen Tagen weiß ich es eben nur, und fühle es nicht oder kaum...:-/ Und an anderen sprudel ich quasi über vor lauter Liebe!! Das ist alles so verwirrend. Ich bin ja froh, dass diese "emotionslosen" Tage nur selten vorkommen, aber trotzdem stört es mich-.- Ich will das so nicht... Ich finde das ihm gegenüber einfach ungerecht..

abgesehen davon, dass ich glaube, dass man in der liebe gar nicht von normalen oder unnormalen empfindungen sprechen kann, klingt das eigentlich gar nicht so ungewöhnlich. man kann doch als mensch seine emotionen nicht immer auf einem konstanten level halten. schon gar nicht die schönen, die nutzen sich doch sonst auch irgendwie ab... wichtig ist wahrscheinlich nur, dass man dem andern gegenüber immer ehrlich ist. und vielleicht sind leute ohne zweifel an ihrer liebe oder "perfekten" beziehung das einfach nicht.

also "gefühllos" bist du auf keinen fall. du kannst dich halt nicht immer auf ihn einstellen. die gründe dafür sind vielleicht ganz banal, aber so im unterbewusstsein vergraben, dass du etwas zeit brauchst, sie rauszufinden.

Hallo,

Ich finde das normal, denn immerhin wart ihr ja durch Deinen Auslandsaufenthalt räumlich getrennt.
Das ist für eine Beziehung echt eine mega Belastungsprobe

Lass es auf Dich zukommen. In 4 Wochen sehr ihr euch ja wieder, dann kannst Du schauen, ob Du ihn wirklich noch liebst oder nur noch sehr magst, ob er Dich noch liebt oder mag, ob ihr noch immer so eine Beziehung führen könnt, wie vor dem Auslandsaufenthalt.

Also, es wäre schön, wenn alles wieder wie früher wäre Vllt. könnt ihr das akzeptieren, wie ihr euch in der Zwischenzeit verändert habt. Sei nicht traurig, wenn es doch nicht so rosig läuft. Ihr wart sooo lange voneinander getrennt

GLG