Wie helfe ich meiner Mitbewohnerin?

#1
Hallo an alle,

in der Hoffnung hier eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen richte ich mich nun an euch, denn ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich handeln soll.
Es geht um meine Mitbewohnerin, wir wohnen seit 6 Monaten zusammen und kennen uns auch erst seitdem. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Bulimie hat.
Sie hat mir schon viel von den Problemen mit ihren Eltern erzählt (diese waren nie richtig zusammen und haben ihr nur eine "heile Welt" vorgespielt, was sie mit ca 17 herausgefunden hat)
Dann hatte sie Magersucht und war laut ihrer Aussage in vielen verschiedenen Einrichtungen. Laut ihrer Aussage ist sie heute gesund (sie ist jetzt 20)
Um das ganze etwas kürzer zu fassen, hier die merkmale die mich sicher machen lassen, dass sie krank ist:

-sie frisst jeden Abend haufenweise Essen (eben war es edit ...und dabei wird es nicht bleiben)
-nach jeder "Mahlzeit" verschwindet si
e ca 5-8 Minuten im Bad, lässt das Wasser laufen, ich höre wie sie sich kurz bevor sie rauskommt die Nase putzt, hustet etc
-dazu kommt: sie hat extrem trockene Haut und eine Art Waschzwang
-sie gibt Unmengen an Geld für Klamotten aus (kauft sich jeden Tag irgendetwas)
-sie geht nahezu jeden Tag feiern und trinkt dabei auch viel Alkohol
-sie hat extrem viele Männerbekanntschaften, will keinen Freund kann aber auch nicht alleine sein und schläft mit fast jedem
-Sie heult bei jeder Kleinigkeit los und macht ein riesen Drama draus, schreit rum, schmeißt Dinge durch die Gegend etc.
-Wenn sie mal längere Zeit zu Hause ist putzt sie ständig die Wohnung oder isst.
-sie lügt. Sie belügt nicht nur mich sondern vor allem sich selber
-sie stielt, vor allem mein Essen aber auch meine Kosmetik und sogar meine Pille!


ich könnte stundenlang so weiter machen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass sie nicht "normal tickt"
Mein Problem ist eigentlich folgendes:
Ich kenne sie noch nicht lange und bin nicht so gut mit ihr befreundet, dass ich sie darauf ansprechen möchte oder ihr helfen werde.
Bitte versteht das nicht falsch ich weiß, dass sie Hilfe braucht aber die kann ich ihr einfach nicht geben.
Ich bin einfach in erster Linie genervt vor allem von den Punkten "Stehlen" und "Lügen" aber auch von den Partys und Männerbekanntschaften am meisten jedoch davon, dass sie sich selber was vorlügt!!!

Bis auf all diese Punkte mag ich sie aber sehr gerne und wir kommen sonst gut miteinander aus. ich will also auch nicht einfach wieder ausziehen.
Darum meine Frage: Meint ihr ich sollte mich an ihre Mutter wenden und ihr von meinen Beobachtungen erzählen?
Soll ich mich einmischen?
Darf ich mich einmischen?
Muss ich mich einmischen?
Bringt das überhaupt was?

Problematisch ist zudem noch, dass ich die Mutter auch nicht für "völlig gesund" halte. Meine MBW hat mir mal erzählt, dass ihre Mutter in Folge der Magersucht auch eine psychische Erkrankung bekam. Sie hat das kranke Verhalten ihrer Tochter unterstützt und ihr gesagt sie sei fett etc. nur damit meine MBW weiterhin hilflos und unselbstständig bleibt und die Mutter sich um sie kümmern kann?
Ich hab es nicht richtig verstanden und habe auch kein Verständnis dafür.

Wie auch immer ich bin trotzdem der Meinung es muss endlich was getan werden.
Wie seht ihr das?
Was soll ich tun?

PS: sorry für den langen Text.



edit von equilibre (bitte keine detaillierten lebensmittelaufzaehlungen, siehe forenregeln
http://bulimie.at/viewtopic.php?f=5&t=9563)
Zuletzt geändert von equilibre am Di Nov 27, 2012 0:32, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Wie helfe ich meiner Mitbewohnerin?

#2
hallo ...

hat sich inzwischen was verändert? ist ja jetzt schon ein bissl länger her ,dass du das geschrieben hast.
also, ich schreib einfach mal was ich so denke :)
1) was ich (nicht) tun würde:
- ich würde mich auf keinen fall als erstes an ihre mutter wenden! wenn die mutter auch nicht ganz tickt, dann hilft das dir erstens nichts und 2ten wirst du die MBW dann völlig gegen dich haben. und es wird ihr nichts helfen ausser, dass sie vllt eher noch denkt "jetzt weiss sie es ja, da kann es mir ja sowieso egal sein" (also rein hypothetisch)
- hast du sie auf die klauerei angesprochen? also, ich mein, wenn sie dir die pille klaut, wird sie ihre vllt vorher ausgekotzt haben (auch wieder vermutet), aber das legalisiert sie ja nicht im geringsten dazu, sich i-welche sachen von dir zu nehmen...ich glaub ich würde versuchen sie in ner ruhigen minute zu erwischen und ihr dann erklären, dass du dich verletzt und betogen fühlst, weil du ja verständlicherweise nicht möchtest dass sie von deinen privaten sachen was nimmt.
- die sache mit den männer und kaufexzessen würd ich glaub ich nicht direkt ansprechen, sondern immer nur wieder indirekt was sagen, dass sie merkt, dass es dir zumindest auffällt. vllt sagt sie dann ja von sich aus was dazu.

ich werde i-wie auch aus deinem text nicht ganz schlau. ich weiss nicht genau: willst du ihr helfen? und dann das mit dem einmischen? du lebst mit ihr zusammen, wenn es für DICH nicht erträglich ist, dann ist es dein recht dich einzumischen. nur wenn du ihr gleichzeitig helfen willst, sie aber noch nicht an dem punkt angelangt ist hilfe zu akzeptieren, dann wird das schwierig. oha^^

ich hoffe ihr haut euch nicht die köpfe ein, :twisted:
halt die ohre n steif :o
liebe grüße

Re: Wie helfe ich meiner Mitbewohnerin?

#3
Also, ich würde schnellstmöglichst ausziehen. Ständige Aggressionen und das Stehlen würde mir da schon reichen. Die ist offensichtlich schwer psychisch krank. Was zwar tragisch ist. Aber kein Grund, warum Du dir das antun solltest.....
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)