hallo!

also, ich schreibe dies als angehörige und selbst betroffene. es geht um meine schwester. da ich selbst betroffene bin oder war, bin ich natürlich extremst sensibilisiert für das thema essstörung weiss aber nicht genau was tun. also meine schwester hatte immer ein wenig mehr auf den rippen, ähnlich wie ich (nur dass es bei mir so war dass ich erst später zunahm), war immer mehr so eine die daheim sitzt, sich zwar mit freundinnen trifft aber nie groß auf party unterwegs war, ähnlich wie ich, bis ich dann anfing voll auf party abzukippen und dann schnell merkte, ich bin nie so begehrt wie meine freundinnen, sprich ich "musste" abnehmen, ähnliches beobachte ich bei meiner schwester. party, alkohol und gewichtsabnahme. irgendwann hat sie wieder zugenommen und mittlerweile ist sie schon wieder auf "diät" wenn man das so nennen kann und hat rapide gewicht verloren. sie wiegt ihr essen ab um kcal zu zählen (ich hätte sie fragen sollen wie viel kcal sie zu sich nimmt, allerdings hätte sie wohl sowieso gelogen) und möchte unbedingt auf unter *kg kommen. warum gerade auf unter *kg? jedenfalls, bin ich mir ziemlich sicher dass sie an einer essstörung leidet oder am besten weg dahin ist. ich kenne das ganze ja gut genug um zu wissen was für eine hölle das ist und wie höllisch das alles noch werden kann wenn man es zulässt.... ich weiss aber nicht genau was ich machen soll. meine mutter verhaltet sich sowieso total falsch. ich habe seit ich denken kann gedacht ich wäre dick. sogar in der volksschule schon traute ich mich nicht vor anderen schokolade zu essen. und ich denke meine mutter ist nicht unschuldig daran. sie hat uns immer auf die schippe genommen; wie viel wir essen, wie pummlig wir sind, etc. meiner schwester wollte sie wo sie 13 oder so war, sogar geld geben wenn sie es schafft abzunehmen (immer nat mit dem vorwand es ginge ihr um die gesundheit) oft gabs zu hören "ihr solltet alle abnehmen". meine mutter redet fast zu 50% nur übers essen und jetzt wo wir abgenommen haben darüber dass sie abnehmen will und schildert wie und was man nicht essen sollte. sie schafft es aber nie weil sie keine ahnung von ernährung hat..... ich denke sie war früher auch essgestört. erzählte mir dass sie früher ne zeitlang nur ein stück kuchen am tag aß und erzählt auch immer was für ein dünnes kind sie war dass nie was essen wollte.... wo sie hörte meine schwester wiegt das brot ab war ihre reaktion: kauf knäckebrot, das hat wenig kcal und es steht oben wie viel kcal eine scheibe hat...
gleichzeitig hört man aber auch immer gleich wenn man "zu viel" abnimmt man sei magersüchtig/bulimie krank, einmal stand sie mit einer einkaufstüte voll essen vor meiner tür weil sie meinte ich sei magersüchtig (damals mittlerweile bulimisch aß ich noch am selben tag alles und... ihr wisst schon ) sie lobt meine schwester auch immer fürs abnehmen, aber beklagt auch ihre sorge sie werde noch zu dünn od krank aber anscheinend nimmt sies nicht so ernst(?) sagt aber auch immer dinge wie: pass auf dass du nicht wieder dick wirst oder gab kommentare ab wo meine schwester wieder zunahm.... meine schwester hat auch nciht wirklich irgendwelche ziele od erfolgserlebnise (ich weiss noch, bei mir war es ähnlich, mir langweilig darum hab ich mir die zeit so "vertrieben") meine familie weiss nichts von meiner krankheit. ich habe schon daran gedacht meiner mutter zu sagen was mit mir los war(?) und sie darauf hinweisen dass ich den verdacht bei meiner schwester hege. aber ich weiss nicht genau wie das helfen soll? ich weiss überhaupt nicht wie man da helfen soll... das gruselige ist ja auch dass meine schwester das ganze garnicht heimlich macht und ganz offen.... ich weiss garnicht wie ich damit umgehen soll. ich weiss auch dass mich damals nichts irgendwie zur vernunft gebracht hat. für mich selber, ich bin nur damit fertig geworden weil mir das ganze einfach zu viel war und ich total depressiv war und einfach nicht mehr konnte und wollte. soll ich mit meiner mutter darüber reden? oder mit meiner schwester? aber ich weiss nicht wie? soll ich ihr vl von meiner krankheit erzählen? wir haben auch nicht SO ein gutes verhältnis, wir sehen uns eigentlich immer nur bei meiner mutter (wo mir teilweise vorkommt sie ist oft SEHR LANGE auf der toilette...aber vl paranoia), treffen uns nie einfach so, aber vl sollt ichs mal machen und mit ihr sprechen? ich weiss nicht so genau....

Hallo floraflora,
ist eine verzwickte Situation. Eure Mutter macht das ganze ja nun nicht gerade einfach. Aber deshalb würde ich sie auch erst mal aus dem Spiel lassen.
Wie lange beobachtest du das Verhalten deiner Schwester denn schon? Manchmal, so gehts mir auch, interpretiert man etwas viel hinein in manche Dinge. Wenn du es also noch nicht so lange bemerkt hast, würd ich noch etwas warten. Wenns schon eine Zeit läuft, dann würde ich sie zur Seite nehmen. Es kann natürlich sein, dass sie erstmal abblockt, wenn du sagst, dass ihr nicht so ein gutes Verhältnis habt. Aber vielleicht kommt sie dann ins Grübeln? Weiß sie von dir und der ES? Sonst erzähle ihr von dir und was die ES mit dir gemacht hat und dass du dir deshalb Sorgen machst. Vielleicht ist ihr das alles gar nicht so bewusst, gerade weil sie es ja offen zeigt (kein Wunder, wenn die Mutter das Verhalten lobt). Vielleicht kommt sie dann mal ins Grübeln. Oder du versuchst erst einmal ein besseres Verhältnis aufzubauen und mal nen Kaffee trinken zu gehen oder nen Tee oder so, spazieren gehen, Spaß haben. So kannst du sie kennenlernen und rausfinden, ob deine Sorge berechtigt ist. Und wenn du sie dann drauf ansprichst, dann reagiert sie bestimmt anders. Das wären so meine Ideen....

LG Juliana

von meiner essstörung weiss niemand. obwohl es irgendwann schon auffällig war und ich weiss noch dass sie sich auch damals ziemlich "aufgeregt" hat und auch meine mutter darauf hinwies wenn ich extrem wenig aß..... Also, ich weiss garnicht wie lange ich das schon beobachten kann.... aber jedenfalls, eine diät plus zunahme hat sie ja schon vor sich, da war es aber nicht auffällig das verhalten wirklich, hat auch noch normal gegessen wenn wir bei der mutter auf besuch waren. Ausserdem hat sie auch noch dazu eine vorgeschichte mit svv deswegen mache ich mir noch mehr sorgen.... immerhin ist das eine von dem anderen ja garnicht so weit entfernt... aber vl hast du recht und ich sollte versuchen sie kennen zu lernen... sollte man warscheinlich sowieso als schwestern.

Ja, denke auch, dass es als Schwestern irgendwie schöner ist, wenn man sich gut versteht und füreinander dasein könnt. Ich mein, ihr sitzt doch irgendwie in einem Boot, da könntet ihr euch doch gut "verbünden" und euch gegenseitig helfen. Eine Schwester zu haben kann so guttun! Und wenn sie schon ne psychische Vorgeschichte hat, dann hast du recht finde ich, dann kann leicht noch was anderes dazukommen. Du weißt am besten wie schnell das bei deiner Familie möglich ist.

Hey,
hm klingt wie die Geschichte bei meiner Familie zumindestens wenn man die Mutter hernimmt... irgendwie traurig, dass es sogar in der Familie ständig darum geht gut auszusehen oder zumindestens schlank zu sein.

Also ich könnte mir vorstellen, dass es deiner Schwester gut tun würde, wenn sie mit dir (also auch einer Betroffenen) darüber reden könnte. Aber ich denke dann müsstest du von dir aus zuerst sagne, dass du auch an einer ES leidest, zumindestens würde ich es wahrscheinlich sonst niemanden anvertrauen besonders nicht meiner Schwester.
Aber du solltest trotzdem auch an dich denken, dass es dich nicht zu sehr belastet und vor allem, du bist nicht verantwortlich, wenn sie Hilfe braucht muss sie selbst draufkommen, dass ist oft hart aber es ist leider so.

Ich wünsch dir alles liebe.

ich habe paar mal versucht sie allein zu treffen, aber sie ist immer schwer "beschäftigt" meist mit party und freund und so.... und hebt sowieso selten ab oder antwortet auf sms aber bei meiner mutter daheim hab ich sie getroffen und sie schien besser gelaunt und aß auch wieder.... ich hoffe das war nur ne strenge diät... hab halt angst wenn sie wieder zunimmt was dann passiert.