Re: Fragen eines Freundes bzw Angehörigen

#16
Muß hier mal wieder etwas schreiben.
in letzter Zeit habe ich das Gefühl ich funktioniere nur noch, das soll heißen, ich mache das was ich machen soll und versuche es ihr so Recht wie möglich zu machen um jeden Streit aus dem Weg zu gehen.
1. nach jedem Streit ist es bei ihr zu 99% zu einen FA gekommen und 2. bin ich es leid zu streiten.
Soll nicht bedeuten, das häufig gestritten wird, aber das wie empfinde ich als unter der Gürtellinie.
Ich bin da eher eine kontrollierte Person höre mir das an und versuche ruhig zu bleiben, klappt auch meistens nur das bringt sie dann meistens richtig in Rage und dann geht es unter die G-linie. Für Sie ist es nach 5Minuten vergessen, bei mir nagt das länger und das habe ich ihr auch schon des öfteren gesagt.
Der Grund der Streitereien sind meistens Nichtigkeiten und wäre in Sekunden aus der Welt geräumt, aber es kommt immer so plötzlich und heftig von ihrer Seite das ich mich komplett überfahren fühle. ich möchte mich nicht in Schutz nehmen, die Schuld liegt wahrscheinlich auch zu einem gewissen Teil auf meiner Seite, sie wirft mir vor das ich zu wenig mit ihr rede, kann sein ich weiß es nicht, ich kann mich da schlecht einschätzen, ich weiß das ich ein ruhiger bin, aber wenn mir was auf den Keks geht dann habe ich es meistens gesagt.
Ansonsten versuche ich auch zu reden nur wenn ich nichts habe dann kann ich halt nicht, vieles ist für mich verständlich und darüber muß ich nicht reden.

Ihre Therapie hat sie abgebrochen und hat auch nicht vor wieder eine anzufangen.
Die abgesprochenen Maßnahmen wenig Lebensmittel im Haus, zusammen essen, mir mitteilen wenn sie das Gefühl hat es wird kritisch, unterläuft sie selber.
Komme nach Hause, Kühlschrank voll, ich soll Lebensmittel wegsperren, aber den Schlüssel dortlassen, dann brauch ich sie nicht wegsperren.
Termine, Angelegenheiten werden aufgeschoben bis es fast zu spät ist und dann bekommt sie Panik und worin endet es, na klar FA, erinnere ich sie daran gibt es Streit.

Momentan dreht sich alles nur noch um sie, alles muß sich nach ihr richten und sind von anderen Verabredungen getroffen werden diese missachtet.
Ich plane schon nichts mehr, da am Ende sowieso wieder alles über den Haufen geworfen wird.
Das ist auch ein Grund für Streit, das ich nichts mehr Plane oder mit ihr am Abend unternehme, das wir nur noch daheim rumhocken. Aber wie gesagt, haben wir etwas vor dann wird kurz vorher etwas geändert oder sie hat einen FA. Also habe ich das planen aufgehört.

Das soll jetzt nicht bedeuten, dass sie eine Bestie ist, ganz im Gegenteil aber die B. hat sie, unsere Beziehung gewaltig im Griff und ich weiß nicht wie ich etwas ändern kann oder es ihr begreiflich machen kann das mir ganz langsam die Kraft ausgeht.

Grüsse Ljus
Frage dich nicht was du erlebt hast, sei bereit für das was du noch erleben wirst!

Re: Fragen eines Freundes bzw Angehörigen

#17
Hallo Ljus,

ich habe mir gerade deinen ganzen Teil durchgelesen und habe mich gefühlt als ob ich die Betroffene Person wäre... Ich habe leider genau das selbe Problem.. Bei mir kam es als Begleiterkrankung zu der Bulimie dazu.. Ich bin seit 14 Jahren krank und versuche leider erst seit einem Jahr Hilfe zu bekommen. Ich durfte leider noch keine Theraphie machen wobei ich mir nichts sehnlicher wünsche, aber ich habe mit meinem (Ex-) Lebensgefährten (? man weiß es nicht wirklich) das gleiche gemacht. Ich glaube ich war oder bin sogar noch eine Stufe schlimmer. Ich habe ihn kontrolliert bis aufs Äußere und es gab ständig Streit. Ich habe ihm Vorwüfe gemacht und am nächsten Tag tat es mir eigentlich leid aber ich kann keine Gefühle zeigen und somit lief eigentlich immer alles darüber hinaus, dass wir über sms oder sonst was geschrieben haben und es somit noch schlimmer wurde..

Ich kann deine Freundin in gewisser Hinsicht vollkommen verstehen, da ich glaube, dass ich keinen deut besser bin.

Dich jedoch auch, weil ich weiß das mein Partner oder Ex-Partner oder wie auch immer mich auch so manches man gegen die Wand klatschen könnte. Ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll... Ich fühle mich auch oft im Recht wobei ich weiß das es eigentlich Mist ist was ich denke....
Zuletzt geändert von Dana am So Dez 30, 2012 23:05, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Fragen eines Freundes bzw Angehörigen

#18
Hallo Dana,
danke für deine Antwort, meiner Meinung nach haben beide Seiten recht, da jeder es anders empfindet bzw. andere Grenzen/Werte hat. Beide Seiten sollten Kompromisse machen und momentan habe ich das Gefühl nur ich muß sie machen, aber das ist nur mein empfinden, sie geht bestimmt auch welche ein nur Stufe ich die als nicht so groß in meinem Werteempfinden ein und für sie ist es genau umgekehrt. da hilft nur reden und das geht momentan nicht wirklich in Ruhe.
Aber, das was mir die ganze Kraft zieht, sind die sprunghaften Änderungen der Laune vor einem FA, früher habe ich gedacht ich bekomme es mit wenn es für sie kritisch wurde, jetzt aber weiss ich, dass es da schon zu spät war und ich nie etwas machen konnte.
Mittlerweile habe ich auch das frühstücken eingestellt wenn sie da ist, um ihr nicht das Gefühl des Futterneides zu geben, wie sie sagt. Ich denke, das war bzw ist falsch von mir. Ich habe mich zu sehr ihrer Krankheit angepasst/unterworfen.
kurz und trocken, wenn es so weitergeht werde ich wieder einen Therapeuten aufsuchen sonst werde ich damit zu Grunde gehen.
Das hilft weder mir noch ihr, oder der Beziehung falls es sie noch gibt.
Frage dich nicht was du erlebt hast, sei bereit für das was du noch erleben wirst!

Re: Fragen eines Freundes bzw Angehörigen

#19
jetzt wollte ich mal wieder melden.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, das ich mich ihrer Krankheit untergeben habe, keine Ahnung wie ich es besser benennen soll.
Das heißt ich bin irgendwie kalt (gefühlsarm) geworden, es macht mir nichts mehr aus wenn sie einen FA hat, denn ich kann daran nichts ändern und sie will es (noch) nicht. Wir hatten es mal mit Geldkontrolle probiert (ihre Idee), aber sie hat immer etwas zurückgehalten für den Notfall und dann alles wie immer.
In den letzten Monaten macht ihre Arbeit auch nur noch Probleme, sie möchte wechseln, sucht angeblich auch etwas neues in dem sie in der Zeitung nachsieht, aber so richtig scheint auch da der Druck nicht groß genug zu sein, stattdessen wird immer nur darüber gemotzt.
Ich habe auch das Gefühl das meine Gefühle nicht mehr gelten, denn in kürzester Zeit lenkt sie das Thema wieder auf sich und ich sitz da.
Irgendwie habe ich auch das Gefühl die Beziehung neigt sie dem Ende zu, aber keiner (ich) will es wahrhaben. Sie hat das Thema schon mal angesprochen, aber ich kann das momentan nicht richtig einordnen.
Habe momentan keine Ahnung wie es weitergehen soll, auf Arbeit funktioniere ich noch, aber so soll es nicht sein.

Ich möchte nicht einfach so leben, ich möchte mit allen Sinnen Leben erleben, aber so wie es momentan läuft komme ich da nicht raus und ihr hilft es auch nicht weiter.

Bin momentan ratlos.

Achso es bildet sich anscheinend ein Angehörigengruppen bei uns, demnächst ist der erste Termin, da werde ich hingehen.

Gruß Ljus
Frage dich nicht was du erlebt hast, sei bereit für das was du noch erleben wirst!