Total verzweifelt...
Verfasst: Do Apr 14, 2011 21:49
Hallo Ihr Lieben,
ich habe jetzt hier nicht wirklich was durchgelesen, weil es für mich einfacher ist, wenn ich es einfach nieder schreibe.
Meine beste Freundin leidet an Bulimie, so wie ich gerade ergoogelt habe unter dieser Atypischen Bulimie. Allerdings hab ich bisher noch nichts passendes gefunden. Ich kenne sie jetzt seit ein wenig mehr als einem Jahr. Sie hat seit min. 20 Jahren diese Krankheit. Mal mehr, mal weniger. Sie hat schon alles mögliche an Diäten hinter sich und dann immer und immer wieder der berühmte Jojo Effekt.
Letztes Jahr hat sie eine spezielle Diät gemacht, bei der ihr Blut untersucht wurde und danach die Mahlzeiten ausgesucht wurden, also was gut für ihren Körper verträglich ist. Inkl. Sport etc. Sie muß alle 5 Stunden nach diesem Plan essen, das hat sie auch wirklich gut durchgezogen und schön abgenommen. Sie war vorher etwas molliger, aber nicht, dass ich sagen würde, sie wäre fett. Das trifft eher auf mich zu. *ggg* Nur ich hab da nicht das große Problem mit. =)
Nun ja und vor 2 Monaten ca. gings wieder los,dass sie nicht mehr ganz so diszipliniert gegessen hat und wir auch öfter mal wieder zum "Mäcces" gegangen sind, besonders an Karneval. Das sie dann schon mal mehrere Cookies gegessen hat etc. Ich habe immer versucht ihr gut zuzureden und gesagt, nach Karneval fangen wir beide wieder an normal und gesünder zu essen. Und das wir die Zeit jetzt genießen sollten. Ich für meinen Teil schaffe es aktuell nicht, meine Ernährung wieder umzustellen, was aber in Ordnung ist. Bei ihr ist es zusätzlich so, dass sie ißt, aber nicht erbricht. Und sie macht danach auch keine sog. Fastentage. (Sowas in der Art habe ich nun schon ergoogelt.) Sie macht ausreichend Sport, nicht übermäßig viel, also alles im grünen Bereich. Allerdings ist es so, dass sie nun wieder zugenommen hat und ihr Kopf einfach nicht mitspielt. ;( Sie kann sich dann nur schwer bremsen und ißt halt und kann nicht wieder auf ihre normale bzw. Ernährung nach Plan umstellen.
Sie ißt ein Genußmensch, ißt also wirklich sehr gerne und gut. Jetzt ist es so, dass sie seit ein paar Wochen wieder und wieder ihren Kopf nicht frei bekommt. Letzte Woche war sie dann wieder soweit, dass sie am Telefon geweint hat, weil sie von allem und jedem genervt war und von ihrem Essverhalten. Ich habe noch nie jemanden in meinem Freundeskreis gehabt, der dieses Problem hat. Ich weiß auch nicht, wie ich ihr helfen kann. Ich versuche ihr immer wieder einzutrichtern, dass Essen nichts schlimmes ist und das es auch nicht wirklich schlimm ist, wenn sie mal wieder ein *kg zunimmt. Nur bekommt sie, wie gesagt, die Kurve nicht.
Es bringt auch leider nichts, wenn ich ihr sage:"Komm lass uns zusammen wieder anfangen, vernünftig zu essen" oder ähnliches. Sie fühlt sich dann sofort unter Druck gesetzt. Ich lasse sie auch Essen, wenn ihr danach ist. Das ist, ihrer Meinung nach auch das richtige, weil sie sonst mehr essen würde und sich so bremst und nur ißt, dass sie halt satt ist. Und dann auch hinterher nicht mehr irgendwelche Freßanfälle bekommt. Würde ich sie daraufhin weisen, dann würde sie sich lediglich von mir zurück ziehen. ;(
Sie hat schon alles mögliche an Diäten durch, sie hat schon Therapien gemacht, aber irgendwie führte nichts zum Erfolg. Heute war dann auch wieder so ein komischer Tag. Wir waren gestern zusammen auf einem Konzert, sind dann zwischendurch raus und zu "Mäcces" gegangen. Heute morgen war sie dann wieder laufen und ist den ganzen Tag nieder geschlagen. Das scheint mir heute, wie eine Depression gewesen zu sein. Sie klang heut morgen am Telefon schon so fertig und gleichgültig und hat mir dann auch erzählt, dass sie wieder genervt ist, von ihrem Essverhalten. Normalerweise kann ich sie immer ganz gut ablenken, mit kleinen Überraschungen, z.b. das ich ihr irgendwie ne Karte an die Haustür hänge o.ä., aber eben war ich sehr erschrocken. Ich war da, sie war noch mit Hausputz etc. beschäftigt, war aber völlig gleichgültig und abweisend. Ganz untypisch für sie. Ich hab sie dann auch in Ruhe gelassen und bin wieder gefahren. Bisher hat sie sich noch nicht gemeldet.
Aber nun fange ich an, mir richtig derbe Sorgen zu machen. Und ich weiß auch nicht, wie ich sie am besten unterstützen kann. Was ich tun kann, dass sie sich besser fühlt. Sie hat auch das Problem, dass sie sich selber nicht mag und sich dann auch nicht vorstellen kann, dass andere Menschen, sie lieben. Ihr Freund, ich, ihre Familie etc. Sie vergleicht sich dann auch ständig mit so Magertanten, die bei "Let´s dance" oder so rumhüppeln.
Was habt Ihr für Ratschläge vielleicht für mich? Ich weiß, Ferndiagnosen sind immer ein wenig schwer. Aber vllt. hat hier ja der ein oder andere einen Rat oder Tipp, was ich tun kann. Für mich ist das wie gesagt, völliges Neuland und ich bin schon ein wenig überfordert mit der Situation. Wie gesagt, Therapien hat sie hinter sich (ich weiß jetzt nichts genaues, nur das alles nicht wirklich was gebracht hat). Ich glaube, eine Therapie vorschlagen wäre auch ziemlich sinnfrei, weil sie sich nicht drauf einlassen würde und sich von mir entfernt. Und dann kann ich noch weniger für sie da sein, als jetzt schon. ;(
Gut finde ich, dass sie wenigstens mit mir drüber redet. Heute hat sie sich allerdings wie eine Schutzmauer gebaut, also ganz untypisch für sie. Ich will sie nicht bemuttern (obwohl ich dummerweise ein absolutes Helfersyndrom habe, wenn ich jemanden mag), ich will ihr aber auch nicht das Gefühl geben, dass mich das nicht interessiert oder mich nervt.
Naja, jetzt bin ich erstmal erleichtert, dass ich hier diesen, wie ich glaube, wirren Text runter geschrieben habe. Und vielleicht hat der ein oder andere sich das durchgelesen und kann mir helfen.
Viele liebe Grüße und danke für die Aufmerksamkeit!
Nessa
ich habe jetzt hier nicht wirklich was durchgelesen, weil es für mich einfacher ist, wenn ich es einfach nieder schreibe.
Meine beste Freundin leidet an Bulimie, so wie ich gerade ergoogelt habe unter dieser Atypischen Bulimie. Allerdings hab ich bisher noch nichts passendes gefunden. Ich kenne sie jetzt seit ein wenig mehr als einem Jahr. Sie hat seit min. 20 Jahren diese Krankheit. Mal mehr, mal weniger. Sie hat schon alles mögliche an Diäten hinter sich und dann immer und immer wieder der berühmte Jojo Effekt.
Letztes Jahr hat sie eine spezielle Diät gemacht, bei der ihr Blut untersucht wurde und danach die Mahlzeiten ausgesucht wurden, also was gut für ihren Körper verträglich ist. Inkl. Sport etc. Sie muß alle 5 Stunden nach diesem Plan essen, das hat sie auch wirklich gut durchgezogen und schön abgenommen. Sie war vorher etwas molliger, aber nicht, dass ich sagen würde, sie wäre fett. Das trifft eher auf mich zu. *ggg* Nur ich hab da nicht das große Problem mit. =)
Nun ja und vor 2 Monaten ca. gings wieder los,dass sie nicht mehr ganz so diszipliniert gegessen hat und wir auch öfter mal wieder zum "Mäcces" gegangen sind, besonders an Karneval. Das sie dann schon mal mehrere Cookies gegessen hat etc. Ich habe immer versucht ihr gut zuzureden und gesagt, nach Karneval fangen wir beide wieder an normal und gesünder zu essen. Und das wir die Zeit jetzt genießen sollten. Ich für meinen Teil schaffe es aktuell nicht, meine Ernährung wieder umzustellen, was aber in Ordnung ist. Bei ihr ist es zusätzlich so, dass sie ißt, aber nicht erbricht. Und sie macht danach auch keine sog. Fastentage. (Sowas in der Art habe ich nun schon ergoogelt.) Sie macht ausreichend Sport, nicht übermäßig viel, also alles im grünen Bereich. Allerdings ist es so, dass sie nun wieder zugenommen hat und ihr Kopf einfach nicht mitspielt. ;( Sie kann sich dann nur schwer bremsen und ißt halt und kann nicht wieder auf ihre normale bzw. Ernährung nach Plan umstellen.
Sie ißt ein Genußmensch, ißt also wirklich sehr gerne und gut. Jetzt ist es so, dass sie seit ein paar Wochen wieder und wieder ihren Kopf nicht frei bekommt. Letzte Woche war sie dann wieder soweit, dass sie am Telefon geweint hat, weil sie von allem und jedem genervt war und von ihrem Essverhalten. Ich habe noch nie jemanden in meinem Freundeskreis gehabt, der dieses Problem hat. Ich weiß auch nicht, wie ich ihr helfen kann. Ich versuche ihr immer wieder einzutrichtern, dass Essen nichts schlimmes ist und das es auch nicht wirklich schlimm ist, wenn sie mal wieder ein *kg zunimmt. Nur bekommt sie, wie gesagt, die Kurve nicht.
Es bringt auch leider nichts, wenn ich ihr sage:"Komm lass uns zusammen wieder anfangen, vernünftig zu essen" oder ähnliches. Sie fühlt sich dann sofort unter Druck gesetzt. Ich lasse sie auch Essen, wenn ihr danach ist. Das ist, ihrer Meinung nach auch das richtige, weil sie sonst mehr essen würde und sich so bremst und nur ißt, dass sie halt satt ist. Und dann auch hinterher nicht mehr irgendwelche Freßanfälle bekommt. Würde ich sie daraufhin weisen, dann würde sie sich lediglich von mir zurück ziehen. ;(
Sie hat schon alles mögliche an Diäten durch, sie hat schon Therapien gemacht, aber irgendwie führte nichts zum Erfolg. Heute war dann auch wieder so ein komischer Tag. Wir waren gestern zusammen auf einem Konzert, sind dann zwischendurch raus und zu "Mäcces" gegangen. Heute morgen war sie dann wieder laufen und ist den ganzen Tag nieder geschlagen. Das scheint mir heute, wie eine Depression gewesen zu sein. Sie klang heut morgen am Telefon schon so fertig und gleichgültig und hat mir dann auch erzählt, dass sie wieder genervt ist, von ihrem Essverhalten. Normalerweise kann ich sie immer ganz gut ablenken, mit kleinen Überraschungen, z.b. das ich ihr irgendwie ne Karte an die Haustür hänge o.ä., aber eben war ich sehr erschrocken. Ich war da, sie war noch mit Hausputz etc. beschäftigt, war aber völlig gleichgültig und abweisend. Ganz untypisch für sie. Ich hab sie dann auch in Ruhe gelassen und bin wieder gefahren. Bisher hat sie sich noch nicht gemeldet.
Aber nun fange ich an, mir richtig derbe Sorgen zu machen. Und ich weiß auch nicht, wie ich sie am besten unterstützen kann. Was ich tun kann, dass sie sich besser fühlt. Sie hat auch das Problem, dass sie sich selber nicht mag und sich dann auch nicht vorstellen kann, dass andere Menschen, sie lieben. Ihr Freund, ich, ihre Familie etc. Sie vergleicht sich dann auch ständig mit so Magertanten, die bei "Let´s dance" oder so rumhüppeln.
Was habt Ihr für Ratschläge vielleicht für mich? Ich weiß, Ferndiagnosen sind immer ein wenig schwer. Aber vllt. hat hier ja der ein oder andere einen Rat oder Tipp, was ich tun kann. Für mich ist das wie gesagt, völliges Neuland und ich bin schon ein wenig überfordert mit der Situation. Wie gesagt, Therapien hat sie hinter sich (ich weiß jetzt nichts genaues, nur das alles nicht wirklich was gebracht hat). Ich glaube, eine Therapie vorschlagen wäre auch ziemlich sinnfrei, weil sie sich nicht drauf einlassen würde und sich von mir entfernt. Und dann kann ich noch weniger für sie da sein, als jetzt schon. ;(
Gut finde ich, dass sie wenigstens mit mir drüber redet. Heute hat sie sich allerdings wie eine Schutzmauer gebaut, also ganz untypisch für sie. Ich will sie nicht bemuttern (obwohl ich dummerweise ein absolutes Helfersyndrom habe, wenn ich jemanden mag), ich will ihr aber auch nicht das Gefühl geben, dass mich das nicht interessiert oder mich nervt.
Naja, jetzt bin ich erstmal erleichtert, dass ich hier diesen, wie ich glaube, wirren Text runter geschrieben habe. Und vielleicht hat der ein oder andere sich das durchgelesen und kann mir helfen.
Viele liebe Grüße und danke für die Aufmerksamkeit!
Nessa