Ich bin hier ganz neu, hoffe aber sehr auf Hilfe und Ratschläge. Und zwar geht es um meine Cousine. Sie wohnt gerade bei mir, da sie ein Praktikum in meiner Nähe macht. Nun ist es so: mir fällt ihr komisches Essverhalten auf. Sie ist sehr große Mengen, aber immer heimlich. Das heisst, wenn man sie "erwischt", dass sie ein Brot ißt dann behauptet sie es wäre nicht ihres sondern von jm. andrem. Sie geht auf's Klo, man hört nichts (dass sie sich übergibt), aber sie bleibt bis zu ner Stunde dort. Was macht sie da? Das ist total komisch. Gestern hat sie meine Schwester mitgenommen und gesagt, sie musste im Auto das Fenster aufmachen weil meine Cousine total nach Erbrochenem gerochen hat. Langsam mache ich mir wirklich große Sorgen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich hab schon versucht mit meiner Tnate zu sprechen, da ihr Verhalten meiner Familie auffällt aber der Familie meiner Tante nicht wirklich (obwohl sie mir gegenüber schon mal zugegeben hat, dass es sein könnte dass meine Cousine nicht ganz normales Essverhalten an den Tag legt).
Liege ich mit meinem Verdacht richtig? Was kann ich tun? Soll ich mit ihr sprechen oder es lieber lassen? Gibt es Anzeichen, wie ich herausfinden kann ob sie bulimisch ist oder nicht?

Wie ihr seht, ich wäre euch wahnsinnig dankbar wenn ihr mir helfen könntet. Ich mache mir wirklich Sorgen.

Hallo lieber Peppi

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum..

Ich würde sie direkt darauf ansprechen und ihr Hilfe anbieten..Wenn sie nicht darüber reden möchte oder alles abstreitet dann kannst du leider nicht sehr viel machen außer warten bis sie selber auf dich zukommt oder mit jemandem andren darüber spricht..

Ich weiß wie schwer das ist aber leider kann man nicht mehr machen wie anspechen..

Sag ihr das du ihr zuhörst ..das du für sie da bist...das du ihr helfen würdest..wenn sie aber keine Hilfe möchte dann musst du sie lassen..erst wenn sie selber einsieht das sie Hilfe möchte dann kann man weitere schritte gehen ..

Danke für deine Antwort. Ich werde sie in jedem Fall darauf ansprechen.
Weißt du, was sie da studenlang auf der Toilette macht? Man hört ja kein Geräusch. Wenn sie sich übergeben würde, müsste ich das dann nicht hören?

Hey,
lieb von dir, dass du besorgt bist und dich informierst .
Ich denke auch, dass ansprechen das Beste ist. Du kannst es ja vorsichtig machen und sie nicht zwischen Tür und Angel überrumpeln ...
Wie ist denn ansonsten euer Verhältnis ?

Und nein, man MUSS nichts hören.
Nach Jahren der Bulimie brauchte ich keine 5 Minuten mehr im Bad und Geräusche sowieso net....

Drück dir die Daumen

Hallo,
hmmm wir haben nicht so viel Kontakt. Aber meine Tante meint, meine Cousine würde immer nur in den höchsten Tönen von mir sprechen. Ich bin die Älteste von 5 Geschwistern (und 8 Jahre älter als meine Cousine). Bin immer Ansprechpartner für die Probleme meiner Freundinnen & Geschwister und bekannt für meine guten Ratschläge (damit will ich mich jetzt nicht selbst loben, sondern nur verdeutlichen, dass ich viell die Richtige bin um mit ihr zu sprechen). Ich bin nur etwas erschüttert momentan, weil sie so einen lebenslustigen Eindruck macht. Aber ich höre von der Familie meiner Tante ganz andre Sachen. Sie muss regelrecht ambivalente Verhaltensweisen an den Tag legen. Dann flippt sie total aus und wird unberechenbar. Sie wirkt schon etwas abgeklärt, aber nicht so wie andre mir das dann schildern. Das kann ich dann kaum glauben. Ich finde aber, dass man mit ihr reden muss. Ich will ihr einfach nur "meine Hand reichen" - ob sie sie annimmt ist natürlich ganz allein ihre Entscheidung.

Hallo Peppi,
ich find es klasse, das du soviel verständniss und interesse zeigst, deiner cousine helfen zu wollen. Davon kann ich nur träumen. Ich schäme mich meiner familie gegenüber total, weswegen ich auch voll anst hab, mich zu outen. andererseits habe ich noch andere suchterkrankungen, von denen meine familie aber weiss, ich sie aber mit noch einer sucht nicht noch mehr belasten will.
Bleib am ball und wie die mädels schon sagten, sprich sie an, aber nicht so nebenbei. vieleicht in einem moment, wo ihr gerade etwas vertraut beisammen und alleun seid.

Ich drück dir die daumen

Hallo Blackswan,

das tut mir wahnsinnig leid, dass du mit deiner Familie nicht drüber sprechen kannst. Das ist bestimmt sehr hart für dich. Was bedeutet, du hast noch andere Suchterkrankungen? Ist es so schlimm, dass du deiner Familie keine Erkrankung mehr mitteilen möchtest oder hast du Angst dass du sie überforderst? Mein Vater hatte vor paar Jahren auch mal extreme Depressionen und wollte nciht mehr leben. Ich war damals erst 23 Jahre alt, hab aber meine ganze Familie unterstützt und sozusagen seinen Part eingenommen bis er wieder dazu in der Lage war. Ich meine moralisch und nicht finanziell. Ich denke, oftmals unterschätzt man, zu was eine Familie in der Lage sein kann. Heute geht es ihm und unserer Familie wieder gut. Aber es war eine sehr harte Zeit, die mich sehr schnell erwachsen werden hat lassen.
Was meinst du denn wie deine Familie reagieren würde?

Das heisst, ich bin politox- mehrfach abhängig. alkohol, drogen, ES. Meine mutter verlor ich mit 10, mit 12 kam der alkohol, mit 14 die drogen, mit 15 fing die ES an. Der RM-konsum schwankte die jahre hin und her. Als ich mit den drogen aufhörte, trank ich mehr u mehr, suchtverlagerung, jetz bin ich seit ein paar jahren abhängig.und die Bulimie war seit damals immer da; mal mehr mal weniger. zur zeit trinke ich fast gar nicht, auch keine drogen, aber die ES ist schlimmer als früher. vom alkohol weiss meine familie, von dem rest nicht. mit meiner alkoholsucht gehen sie auch recht verständnissvoll um, versuchen viel um mich abzulenken, gegen langeweile und suchtdruck. aber ich trau mich einfach nicht zu meiner bulimie zu stehen....kann das auch nicht so richtig erklären, noch nicht mal selbst so genau verstehen, warum ich zu der einen sucht stehen kann und zu der anderen nicht....und ähnlich wie du über deine cousine geschrieben hast, nach aussen hin wirkt man selbstsicher und zufrieden ( was ich eigentlich auch oft bin- oder oft denke zu sein)......

...Sorry, hab grad den faden verloren

Lieber Peppi

Wie schon erwähnt finde ich es super wie du immer alte unterstützt ..aber bitte vergiss eins nicht..denk auch an dich selber!! Du hast auch ein eigenes Leben und bist nicht dafür zuständig immer nur anderen zu helfen ..auch du hast ein Leben !!

Danke Jeany,
ja ich weiß, das ist ein Problem. Ich neige dazu mich immer aufzuopfern. Aber ich kann einfach nicht daneben stehen und zuschauen. Ich fürchte nur, sie wird es abstreiten. Aber ich wappne mich. Ich werd ihr sagen, dass ich weiß dass etwas nicht stimmt und wenn sie Hilfe braucht, sie jederzeit zu mir kommen kann. Zwingen bringt sowieso nix. Sie muss merken, dass sie nicht allein ist.

Was mich nur beschäftigt ist, warum ist sie immer solange auf dem Klo? Was macht man da? Ich dachte immer man übergibt sich und das ist dann schnell erledigt und dann kommt man sofort wieder raus, damit es ja keiner bemerkt. Das ist doch dann der Widerspruch in sich?! Ich versteh das nicht.

@Blackswan: das tut mir wirklich leid. Das klingt extrem hart. Bist du denn in Therapie oder versuchst du allein damit klar zu kommen?

Ich danke euch wirklich sehr für die Antworten!

Ich denke schon das sie erbricht und sich hinterher auch ausruht und sich frisch macht damit man ihr es nicht ansieht oder riecht und das sie alle Spuren verwischt...

Wie gesagt mehr als sie drauf ansprechen und ihr sagen das u dir Sorgen machst kannst du nicht und du musst abwarten wie sie reagiert...
Sag bescheid wenn ihr geredet habt würde mich sehr interessieren wie es ausgeht...