Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#1
Hallo,
ich habe mich hier schon ein wenig eingelesen. Und bzgl. meines Problems, das der Betroffene keine Nähe mehr zum Partner zu lässt, schreibe ich hier nun.
Eigentlich hatten wir vor am 18.06 zusammen in Urlaub zu fahren, aber 1 Tag vorher, sagte Sie dann dass Sie wieder dieses Gefühl hat. Das Sie innerlich auffrisst. Sie erbricht zwar nicht mehr, aber isst dafür umso weniger. Ich wusste von der Krankheit, Sie hat es mir am Anfang unserer Beziehung 12/08 gesagt. Sie war aber auch bis letztes Jahr in Behandlung 07/09 (Gestaltungstherapie). So weit lief auch alles gut. Dann hat Sie nach dem Abitur ihren Job angefangen bei der 07/09 Bundeswehr. Ich arbeite auch dort. Und man kann diese Krankheit gegenüber den Ärzten nicht offen legen, weil dies sofort zu einer Fehlerziffer führt und man dadurch nur bedingt oder gar nicht mehr tauglich ist.
Das heißt das Sie quasi ihre Behandlung abgebrochen hat, die Therapeutin hielt das zwar für weniger gut, war aber einerseits auch der Meinung das Sie sehr große Fortschritte gemacht hat. In diesem Zeitraum 05/09 - 06/10 hat Sie eine Menge Stress gehabt. Abitur, Bundeswehr und dämliche Vorgesetzte. Ich habe Sie so gut unterstütz wie es geht. Dadurch konnte Sie sich z.B. unter 78 Lehrgangsteilnehmern als Lehrgangsbeste durchsetzen. Hinzu kommen diverse Sticheleien von Vorgesetzten gegenüber Frauen, die leider in diesem Berufszweig nicht unumgänglich sind. Auch dort habe ich ihr immer geholfen, dass Sie trotz ihres jungen Alters immer besser und kompetenter war als andere erfahrenere.
Jetzt im Nachhinein, weiß ich leider, dass ich womöglich genau damit diesen "weiblichen Narzissmus" unterstütz habe und nicht gesehen habe das Sie Rückfällig geworden ist. An den Wochenenden wo wir uns gesehen haben, hat Sie immer überdurchschnittlich viel gegessen. Angefangen von *** etc. ohne aber ihre Figur zu verlieren. Sie sagte jetzt das Sie unter der Woche nie viel gegessen hat. Morgens Brot, Mittags Suppe und Abend wieder Brot. Ich habe mir nie dabei was gedacht, weil Sie auch oft genug Abends unter der Woche essen war. Jetzt sagte Sie aber, dass Sie den Großteil immer weg gegeben hat.


Naja und nun kommt halt das volle Programm:
- Wir schreiben nur noch selten;
- Wenn dann schreibt Sie seit 2 Tagen wie mit einem Freund;
- Sie sagt Sie ist zwar offizielle noch vergeben, hat aber keine richtigen Gefühle mehr;
- Würde es verstehen wenn ich mit ihr nicht mehr Zusammen bleiben will etc.;
- Sie wisse selbst nicht was in Ihr vorgeht;
- Wir beide haben jetzt Urlaub, Sie ist jeden Tag in Ihrem Urlaub mit Leuten von früher unterwegs;
- Hat mich mehrmals jetzt in dieser kurzen Zeit belogen, bzgl. Übernachtungen bei anderen Männern;
- Sagt aber das Sie mir nicht fremdgeht;
- Sie sagt auch dass Sie nicht weiß ob das je wieder klappen wird mit uns;
- Auf die Frage wieso Sie noch Kontakt zur mir hält sagt Sie "Weil ich Sie so gut kenne und verstehe";
- Sie möchte aber mich nicht verlieren und wenigstens als Freund behalten;
- Ihre Therapeutin, hat so sagt Sie zur Zeit keine Zeit, also verschiebt sich der Termin mit Aufsicht auf eine Besserung noch weiter nach hinten;
- Wir telefonieren seit 2 Tagen gar nicht mehr;
- Manchmal habe ich das Gefühl noch ein wenig Eifersucht bei Ihr zu sehen, wenn Sie vehement nachfragt mit wem ich jetzt hier weggehe;
- Ihre Eltern wissen von diesem Rückfall dieses mal nichts, Ihre Tante hatte Sie damals zu der Gestaltungstherapeutin überwiesen;
- Sie führt in persönlichen Dingen ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihre Eltern, verheimlicht diesen viel etc.
- Ihr Hausrat, Kleidung etc. liegt noch alles in meiner Wohnung? Ist den Betroffenen ihr persönliches Hab und Gut so egal? Oder zeigt daß, dass Sie noch nicht Aufgegeben hat?

Zu Ihrem derzeitigen Essverhalten kann ich nichts sagen. Da wir Örtlich auch noch getrennt sind.

- Ich habe selbst schon mit einer Therapeutin telefoniert, aber das was man machen kann ist ja nicht viel. Warten, da sein. Aber wies soll das funktionieren wenn NULL von dem anderen kommt?
- Wieso sind solche Menschen nicht für einen Kompromiss bereit? Wenigstens die Übernachtungen bei Männern wegzulassen? Zumindest hat das mir die Therapeutin gesagt, dass man dem Menschen auch sagen soll was man will und wie es weitergehen soll.
- Es geht nicht in meinen Kopf rein, aber das wirkt für mich alles total egoistisch. Leider.

Was ich mir erhoffe ist, vielleicht positive Rückmeldungen wo dieser ganze Stress auch wieder in eine Beziehung zurückgeführt hat. In dem Forum ließt man ja eigentlich nur negativ Meldungen. Früher oder später waren alle Beziehungen trotz des Stress vorbei.

Danke, wenn ich was vergessen habe, was wichtig sein sollte. Fragen.
Zuletzt geändert von Anonymous am Fr Jul 02, 2010 11:44, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#2
Baue keine Phantasiewelt für sie und gestalte nicht ihre Umgebung. Gehe mit ihr normal um, wie Du es auch von einer gesunden Frau erwarten würdest. Sprich offen deine Gefühle und Erwartungen aus.

Alles was wir wollen ist ein Schritt in die Normalität und diese gibts Du ihr, indem Du dich normal verhälst und das mit aller Wut, Liebe, Hass, Trauer, Dankbarkeit, etc., die Du für und gegenüber einer gesunden Person auch hättest.
Zuletzt geändert von hunbee am Fr Jun 25, 2010 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#3
hunbee hat geschrieben:Baue keine Phantasiewelt für sie und gestalte nicht ihre Umgebung. Gehe mit ihr normal um, wie Du es auch von einer gesunden Frau erwarten würdest. Sprich offen deine Gefühle und Erwartungen aus.
Erst einmal vielen Dank für die Antwort, nur leider mache ich alle der von Dir angesprochenen Punkte.
- Ich baue für Sie keine "Phantasiewelt" auf. Ich verschönige auch keine Gesprächsthemen oder Probleme die wir haben;
- Und wirklich, ich gehe mit Ihr so normal um wie mit jeder anderen Frau auch, mit dem Unterschied, dass bei Ihr halt Gefühle sind, ich aber jeden Ihrer derzeitigen Schritte respektiere. Sie ist ja alt genug.
- Und meine Gefühle und Erwartungen habe ich ebenso offen und ehrlich dagelegt.
- Ich habe mir davor sogar sehr genau Gedanken gemacht, was ich in dieser Situation bei Ihr darf und was nicht. Telefoniere ja nicht alle Tage und zum Spaß mit irgendwelchen Therapeuten und durchforste Internetforen.

Das Problem scheint ist nur, es führt zu nichts. Man distanziert sich einfach mehr, der eine weil er keine körperliche Nähe zulassen kann, der andere weil er Sie dabei unterstützen will / muss. Was bleibt? Wahrscheinlich genauso viel oder wenig wie in jeder anderen Beziehung wo man sich einfach auseinanderlebt, in dem man kein engen Kontakt mehr pflegt, sich nicht einmal Nähe übers Telefon etc. geben kann.

Es kann natürlich auch sein, dass ich mich total Irre und grade in dieser Krankheitsform, nach 8 Wochen von Heute auf Morgen Sie die totale Nähe zu mir sucht und alles wieder in Ordnung ist...aber seien wir doch mal ehrlich? Wenn es so wäre...würde es hier in diesem Forum mit Sicherheit schon irgendwo stehen.

Und was man leider sehr sehr oft hier in dem Forum rauslesen konnte, war der einfache Grundsatz "Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner". So nen Typus bin ich aber nicht!

Positive Rückmeldung, von Co-Betroffenen / Lebenspartnern, habe ich noch nicht gefunden, wo drin stand: "So nach etliche Wochen / Monaten ist wieder alles halbwegs im Lot etc."

Am Ende stand doch immer nur, Beziehungsende. Also gibt es positive Verläufe? Oder eher nicht?

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#4
Hallo.

Ich glaube nicht, dass man während einer ES irgendwelche Gefühle hat, denen man ganz arg vertrauen könnte/würde. Ich glaube sogar ES und Liebe/Beziehung sind inkompatibel.
Wie soll man andere lieben, wenn man noch nichtmal seinen Körper annehmen kann?

Ich kann nur von mir sprechen, und wärend der ES war mein Gefühlshaushalt niemals in Ordnung gewesen.
Und ich glaube, dass ESler zum gesund werden Beziehungs-'Freiheit' (keine Beziehung) brauchen. Aber auch das: nur meine Perspektive.

Eine ES ist kein Beinbruch. Eine ES ist ein Konflikt mit Person/Persönlichkeit, Erfahrungen und Leben. Also mit dem, was man für gewöhnlich an/bei jemandem liebt. Das, worum es dabei geht. Und das ist bei deiner Freundin momentan 'labil' (schätze ich jetzt mal): Schlechte Vorraussetzung.

Laona

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#5
Laona1 hat geschrieben:Hallo.
Liebe/Beziehung sind inkompatibel.
Wie soll man andere lieben, wenn man noch nichtmal seinen Körper annehmen kann?
Traurig aber wahr und scheinbar ohne Aussicht auf Erfolg von meiner Seite aus eine Umkehrung herbeizuführen.

Was ich mich nur Frage, was geht den in dem Betroffenen vor? Das man einfach so den Schalter umlegen kann? Das klingt für einen nicht Betroffenden super Krass und irgendwie auch nicht einleuchtend. Zu Anfang dachte ich sogar, dass die Gründe (Bulemie) aufgeschoben waren, wusste ja nicht das dort soviel mit Zusammenhängt. Gibt es Momente wo man seinen Partner vermisst? Oder gar nicht? Und sucht man sich dann die Anerkennung und bei anderen Männern?

Und wie verhält man sich, wenn der Partner sagt er ist zwar offizielle noch vergeben, aber kann zur Zeit keine Beziehung führen? Ist das ehrlich oder nur ein Lippenbekenntnis um den Verletzten ein wenig zu schützen? Für einen nicht Betroffenden erscheinen diese Aussagen halt extrem widersprüchlich und man hängt eigentlich nur in der Luft.
Zuletzt geändert von Stefan_Co am Sa Jun 26, 2010 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#6
Stefan_Co hat geschrieben:Was ich mich nur Frage, was geht den in dem Betroffenen vor? Das man einfach so den Schalter umlegen kann? Das klingt für einen nicht Betroffenden super Krass und irgendwie auch nicht einleuchtend. Zu Anfang dachte ich sogar, dass die Gründe (Bulemie) aufgeschoben waren, wusste ja nicht das dort soviel mit Zusammenhängt. Gibt es Momente wo man seinen Partner vermisst? Oder gar nicht? Und sucht man sich dann die Anerkennung und bei anderen Männern?
Hi.
Naja, ich habe keine Beziehung, insofern kann ich das nicht sagen.
Durchaus hätte ich mir eine Beziehung gewünscht, aber sie scheiterten meist recht schnell.
Klar hätte ich mir nichts mehr auf der Welt gewünscht, als einen Mann/ eine Beziehung, die mir all die Sorgen und den Kummer nimmt. Aber so ist es nunmal nicht.
Ich glaube Bestätigung bei anderen sucht man sich nicht. (ESler sind selten oberflächlich.)

Man vermisst seinen (potentiellen) Partner bestimmt, aber v.a. vermisst man sich selber, sein (Lebens-)glück, seine Gesundheit, seine Freude usw. All sowas kann ein Partner kurzzeitig geben, aber letztlich muss das - sonst geht auch der Partner und die Beziehung sowieso, der ESler aber auch, daran kaputt - aus einem selbst heraus (so, wie auch bei Gesunden) kommen. Das ist m. E. das Problem, und das sucht man m. E.: die Freude und das Glück von innen, man selbst mich sich, der Welt (evtl. einem Partner) und dem Leben.
Ich glaube sogar, dass ESler ihre Partner evtl. von sich wegschieben ('ablehnen'), weil sie all das (aus sich selbst heraus, nur für sich selber usw.) haben, wieder finden usw. wollen. Da könnte ein Partner evtl. sogar im Weg stehen, weil ESler ja nicht so genau wissen, was sie wollen. Etwas ist verloren gegangen, aber man weiss noch nicht so genau, warum.

Meine Analyse. ...

Laona

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#8
Huhu!

Es gibt sie ja, die Beziehungen mit ES...wie die allerdings so laufen, kann ich Dir auch nicht sagen. Zu iner ES-Zeit war ich solo und das war auch gut so. Ich wollte kämpfen und ich hatte so viel mit mir selbst zu tun, dass jeder Partner da definitiv zu kurz gekommen wäre. Wahrscheinich hätte ich zwar jemanden gehabt aber wohl auch ein Stück weit "m*ssb**ch*". Gesund zu werden hängt von dem Betroffenen ab. Auch der Wille dazu. Und die Bereitschaft den Weg zu gehen. Kein leichter. Und wenn ich dann immer wieder irgendwem in den "Arsch" getreten hätte, nur weil ich eben sehr mit mir selbst beschäftigt bin...irgendwie hätte ich das nicht auf die Reihe gekriegt. Auch ch persönlich empfinde ES und eine Beziehung als nicht kompartibel.
Erst später, als ich weg davon war und mit mir persönlich um Längen weiter, konnte ich auh das geben (und nehmen) was eine Beziehung eben als solche ausmacht. Das alles liegt aber auch mit an der Person und den Umständen. Aber für mich war es definitiv besser, keine Beziehung zu haben, solange ich nicht die ES und die ganzen Sachen die da dran hingen nich hinter mir gelassen hatte.

Liebe Grüße Nadine

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#9
Hi,

danke für die ehrliche Antwort. Es scheint aber doch in der Regel eher nicht zu funktionieren, weil der Betroffene sich auf sich selbst konzentrieren muss?!

Davon mal ab, hat Sie gestern sich dazu entschieden keine Beziehungen mehr führen zu wollen. Sie möchte sich derzeit nur auf Ihren Job konzentrieren um wieder auf andere Gedanken kommen zu können. Aber Sie möchte natürlich, dass ich für Sie da bin, weil ich Sie so gut verstehe und Ihr einen Rückhalt gebe...dass soll mal einer verstehen.

Ist es eigentlich noch Bulemie? Ich sagte ja am Anfang, dass sie früher erbrochen hat, jetzt aber dies nicht mehr tut und nur noch weniger isst.

Ist das jetzt ein anderes Krankheitsbild (Magersucht)? Und wäre der Wechsel von Bulemie zu Magersucht ein, naja, wie soll ich es sagen...Teilerfolg?

Was mich um so mehr ärgert ist, dass Ihre Therapeutin erst am dem 28.07 verfügbar ist...und ich denke einen ersten Erfolg kann man dann vielleicht erst im September-Dezember sehen.

Bleibt wohl nur abzuwarten...wenn sich das hier doch noch ins positive ändern sollte, mach ich 3 Kreuze und bin wieder einer schweren Lebenserfahrung reicher.

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#10
Es scheint aber doch in der Regel eher nicht zu funktionieren, weil der Betroffene sich auf sich selbst konzentrieren muss?!
Also das hängt glaub ich sehr stark von der Person ab. Ich persönlich hätte eine vernünftig laufende Beziehung zu der Zeit jedenfalls nicht auf die Reihe gekriegt...
Davon mal ab, hat Sie gestern sich dazu entschieden keine Beziehungen mehr führen zu wollen. Sie möchte sich derzeit nur auf Ihren Job konzentrieren um wieder auf andere Gedanken kommen zu können.
Hmmm...also ich weiß ja nicht, was sie jobtechnisch macht...aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass sich das für mich immer wie eine Ausrede anhört und der Grund ein anderer ist.. ich mein..wen ich jemanden doch liebe, dann beende ich das alles doch nicht, damit ich mich auf einen Job konzentrieren kann... Ich kann s eine Aussage nicht wirklich nachvollziehen, da ich denke, dass Job und Beziehung durchaus kompartibel sind. Ich mach doch nicht Schluss wegen nem JOB. Aber jeder ist anders und letztlich musst Du wohl mit dieser Aussage leben und sie akzeptieren..

Aber Sie möchte natürlich, dass ich für Sie da bin, weil ich Sie so gut verstehe und Ihr einen Rückhalt gebe...dass soll mal einer verstehen.
Naja...is schon irgendwie verständlich. Vielleicht will sie nur "Freundschaft" eben ohe Beziehung. Ob Du das kannst, ist natürlich allein Deine Entscheidung. Und wenn Du das eben nicht kannst (was ich mehr als versten könnte) dann muss sie das eben auch akzeptieren. Ich will Dir ja nix einreden aber mein Gedanke dazu war spontan: Naja, da lässt sie sich ja schön das Hintertürchen offen um nichts WIRKLICH zu entscheiden. Beziehung nein, alles andere (unkomplizierte) soll aber bleiben. Naja wenn man jemanden mag, dann tut man sich eben auch schwer so ganz loszulassen. Ob das dem Pertner oder Expartner ggü. allerdings fair ist, sei mal dahingestellt.
So bist Du ja weiter zu ihrer Verfügung und ich weiß nicht ob das so schlau für Dich selbst ist, weil Du ja immer weiter die Hoffnung hast: Mensch, vielleicht wirds ja wieder was. Wenns dann nichts wird (immerhin steht dann das Thema Beziehung nicht mehr im Raum, sie hat es ja beendet) hab ich so die Befürchtung, dass das dann ganz gewaltig in die Hose geht. Letztenendes musst Du das ganz für Dich allein entscheiden. Mit allen Konsequenzen, auch für Dich.
Ist es eigentlich noch Bulemie? Ich sagte ja am Anfang, dass sie früher erbrochen hat, jetzt aber dies nicht mehr tut und nur noch weniger isst.

Ist das jetzt ein anderes Krankheitsbild (Magersucht)? Und wäre der Wechsel von Bulemie zu Magersucht ein, naja, wie soll ich es sagen...Teilerfolg?
Es gibt auch sehr viele Mischtypen u/o verschiedene Phasen.Dass eine Bulimie in eine Magersucht übergeht, bzw. umgekehrt it jedenfalls nicht selten. Zu dem Thema gibts hier auch so einige Beiträge. Letzendlich kann man es aber unter Essstörung zusammenfassen. Dass sie nicht meh erbricht ist ja schonmal super, allerdings würde ich es nicht als Erfolg werten, wenn sich das Krankheitsbild deswegen in Magersucht wandelt. Das ist nur eine Verschiebung. Letztlich ist es doch so, dass die Essstörung ja meist nur das "Symptom" ist. Die Probleme/ falsche Körperwahrnehmung/ Selbsthass ectpp. können ja auch ganz woanders liegen.
Was mich um so mehr ärgert ist, dass Ihre Therapeutin erst am dem 28.07 verfügbar ist...und ich denke einen ersten Erfolg kann man dann vielleicht erst im September-Dezember sehen.
Oh je, das hört sich fast so an, als würdest DU Dich mehr darüber "ärgern" als SIE...Naja und Erfolge sind so eine Sache. Die stehen und fallen mit der betroffenden Person und sind wohl kaum über einen Zeitraum zu berechnen. Es gibt auch Leute, die jahrelang "vergebens" Therapie machen oder sich dort nicht so öffnen können, oder oder oder. Der Theraerfolg ist doch sehr individuell vom Charakter desjenigen, der gesamten Geschichte, der Einsichten, des Umsetzens und und und abhängig..

Liebe Grüße Nadine

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#11
Wie gesagt, offizielle, also nach außen hin beendet Sie das auch nicht. Sondern nur für mich, weil Sie zur Zeit nicht das geben kann was zu einer Beziehung gehört. Und Sie auch nicht mehr die Gefühle hat. Sie sagt Sie denkt nur noch von Woche zu Woche. Überlegt wie Sie Ihre Probleme (Job, Lehrgänge, Essen etc.) in den Griff bekommt. Da sei zur Zeit kein Platz für mich.

Zur Zeit will Sie das auch nur. Das sagt Sie auch ganz offen und ehrlich und Sie weiß auch nicht ob es noch mal mit uns klappen wird. Sie würde es auch verstehen, wenn ich keinen Kontakt mehr zu Ihr unterhalten will / möchte. Natürlich klingt das erstmal nach einem "Hintertürchen", sich alle Optionen offen lassen. Aber ich denke grade bei diesem Personenkreis hat das was mit der Krankheit zu tun?! Und natürlich ist es nicht Fair...stellt sich nur die Frage, kann das jmd. der diese Krankheit hat und mit sich selbst so beschäftig ist bewerten und entscheiden? Ich weiß es nicht, ich habe ja die Hoffnung das diese Therapie was bringt. Zumindest hatte es wohl damals Ihr sehr gut getan. Und letztendlich, was wäre ich für nen Arsch von Mann, Sie jetzt fallen zu lassen?! Sie kann ja theoretisch nichts für besch****** Verhalten mir gegenüber. Zumindest denk ich das.

Ich habe hier mal eine Interessante Beschreibung von Bärbel Wardetzki gefunden. Vieles was diese Frau dort über die Krankheit beschreibt, trifft 1 zu 1 mit dem von Ihr gesagten zu. Der Leistungsdruck. Sucht nach Anerkennung und auch das Beziehungsdilemma.

Das Beziehungsdilemma

Mit der narzißtischen Selbstwertstörung hängt eine Beziehungsstörung zusammen, die sich vor allem durch Angst vor wirklicher Nähe und der Unfähigkeit zu echter Bindung auszeichnet. Je intimer die Beziehung wird, um so stärker werden auch die Probleme. Bulimikerinnen haben daher durchaus Freunde und Bekannte, kommen jedoch unter Druck, wenn ihnen ein Mensch sehr nah kommt. Vor allem, wenn es sich um einen Mann handelt. Trotz der großen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit ist die Bulimikerin nicht in der Lage, eine erfüllende Liebesbeziehung zu leben. Ihr Partner soll hauptsächlich ein potentieller Bewunderer sein und wird als solcher von ihr geliebt. Sie versucht ihrerseits, für ihn die tollste Frau zu sein, verliert sich jedoch allmählich ganz in der Beziehung zu ihm. Wo sie zu Beginn selbstbewußt erschien, ist sie nun kindlich-abhängig, scheinbar ganz auf ihn angewiesen, weiß nicht mehr, was sie will und paßt sich ihm vollständig an. Subjektiv gibt sie ihre Identität auf und "geht ganz im anderen auf". Alles Fühlen und Denken kreist nur noch um diesen Mann, wie zuvor ums Essen. Solange sie den Partner bewundern kann, geht es ihr gut. Sie fühlt sich durch ihn aufgewertet und erhält in ihm sozusagen ein "Ersatzselbst".

Die Idealisierung des Partners dauert so lange an, bis er sich entweder als nicht so ideal herausstellt oder er ihr eine wirkliche Beziehung anbietet, die über die Ebene von Bewunderung hinausgeht. In beiden Fällen wird der Partner nun abgewertet, so daß sie nichts Gutes mehr an ihm findet. Durch die innere Verunsicherung kommt es zu einem immensen Druck, der sich im Eß-Brechsymptom oder in Streits entlädt. Abwertung, Fressen, Erbrechen oder Streits sind Manöver, um Distanz zum Partner herzustellen. An diesem Punkt bricht die Beziehung häufig ab, oder es kommt zu einer vorübergehenden Trennung bzw. zum Einfrieren der Gefühle. Denn sobald reale Ansprüche und/oder Begrenzungen in die Beziehung hineinkommen und damit der Druck auf die Bulimikerin, sich erwachsen und situationsangemessen zu verhalten, ist sie überfordert. Frustration erlebt sie ebenso wie Liebe als innere Bedrohung. Erstere als Angst vor dem Verlassenwerden bzw. Zurückgewiesenwerden, zweitere als Angst, verschlungen, "aufgefressen" zu werden, nicht mehr sie selbst sein zu dürfen, etwas geben zu müssen. Ist sie jedoch allein, kann sie zwar sie selbst sein, fühlt sich aber schnell einsam, verlassen und deprimiert. Sie wird daher wieder die Nähe suchen, die aber bald in anklammernder Abhängigkeit vom Partner endet. Was ihr zu einer wirklichen Beziehung fehlt, ist die Eigenständigkeit, durch die sie befähigt wird, einerseits Liebe anzunehmen und zu geben, andererseits Grenzen zum Partner zu ziehen und drittens, den Partner als Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu sehen. Unter diesen Voraussetzungen würde sie in der Beziehung "satt" werden und auf ihr Symptom verzichten können."


Und grade jetzt Versucht Sie genau diese Eigenständigkeit (im Job, Privatleben, Wohnung etc.) zu gewinnen. Vielleicht macht Sie ja intuitiv alles richtig?

Der ganze Link:
http://www.gestalt.de/wardetzki_bulimie.html

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#12
Hallo Stefan.

Ich denke schon, dass sie intuitiv alles richtig macht.

Ich denke das Problem ist, dass sie dir nicht alles, nicht all ihre Gründe usw. sagen kann. a) weil ihr diese selbst nicht klar sind, b) weil sie zu kompliziert und komplex sind, c) weil es einfach nicht möglich ist. - so kenne ich das von mir, und habe zahlreiche male daran gelitten.

Die Beziehungsproblembeschreibung finde ich gut. So habe ich das auch erlebt, ganz genau so. Auch mit all diesen Ängsten usw.

Ich will ganz ehrlich sein:
Ich denke, du solltest dir überlegen, ob du ihr auch einfach "nur" Freundschaft anbieten kannst, um alle anderen Gefühle zu 'beenden'. Sprich: wäre das okay für dich, sie ein für alle mal als Partnerin zu vergessen?
Ich denke das müsstest du.
Entweder Freunschaft, oder - wenn das bei dir nicht geht - ein (vorläufiges) Ende von allem.
Weil: sie kommt in (unnötigen) Stress, wenn es sich bei dir um mehr als Freundschaft dreht, und du würdest permanent vor den Kopf gestoßen usw., wenn du über eure Liebe usw. nachdenkst.

Laona

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#13
Welcher halbwegs normal denkende Mensch will das?! ;)

Naja...so blöd das klingt, aber ich warte lieber und schaue was passiert.

Man"n" soll ja nie die Hoffnung aufgeben gell?! :) In anderen Beziehung hätte ich nicht die Lust gehabt, weiter zu arbeiten und zu verstehen. Aber ich glaube das es sich bei diesem Menschen doch lohnt. Und wie gesagt, was habe ich davon dass ich diesen Menschen jetzt ausschließe? Außer ihm, der sowieso genug Probleme hat, es noch schwieriger zu machen. So lang ich helfen und unterstützen kann, mach ich das. Bin wohl so erzogen.

Auch wenn Sie rein objektiv betrachtet nur nen Ars**tritt verdient hat.

Und bei 1%, besteht ja immer noch eine Chance. =) Zumindest brauch ich mir dann nie später vorwerfen, was wäre wenn gewesen. ;)

Und das bisschen Stress bringt mich noch nicht so leicht aus der Ruhe. Hoffe ich. ;)

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#14
Ehrenhafte Haltung. Ich habe da halt - aus der anderen Perspektive... - andere Erfahrungen gemacht.

Ich war als ich krank war so richtig arg verliebt gewesen, und ich dachte: Okay, es lohnt sich zu kämpfen und zu warten.
Im Ende war mein eigener Kampf mit der Krankheit so lange und so zermürbend, dass alles (auch die Liebe) daran scheiterte.

Im Nachhinein bedauere ich es ein wenig, damals so blind gewesen zu sein. Bzw.: ich hätte mir die Erfahrung sparen können, um mir einfach gleich zu sagen: ich bin krank, das (Beziehung) geht jetzt nicht, und es ist besser nun aus der Beziehung herauszugehen.

Aber ja: kein normaler Mensch kann/tut das. Wenn man liebt/verliebt ist, dann ist das so, und dann gibt es auch nichts anderes, und man denkt wohl immer, dass es sich lohnt.

Aber ganz ehrlich: Liebe kann auch - x tausend Menschen beweisen das - ganz anders sein. Ohne ein solches Quälen, ohne solche Schwierigkeiten usw.

Aber heute denke ich zugegebenermaßen auch: okay, ich hatte damals gekämpft (für die Liebe), der Typ eher nicht, und ich bin stolz darauf, für Liebe so sehr zu kämpfen. Hat wenigstens Charakter, wie ich finde.

Schau halt, wie du klarkommst. Und mein "Rat": wenn du kämpfst, dann richtig. Dann tu eben einmal alles und soweit und soviel du kannst (wie auch immer das nun konkret aussieht; ob es Warten ist oder irgendwas anderes). Und dann kannst du dir auch tatsächlich irgendwann sagen: okay, ich habe alles getan.

Alles Gute,
Laona

Re: Beziehungsende...was macht man als Lebenspartner?

#15
Kleines Update:

Am kommenden Sonntag sind 3 Wochen seit unserem letzten Treffen um.

Und ein paar Tage mehr sind es, seit dem Tag an wo Sie sich überlegt hat von Heute auf Morgen die Beziehung zu beenden wegen Ihrer Probleme.

Und es sieht nicht danach aus, dass wir uns demnächst wiedersehen?!

Zumindest schreibt Sie seit dem 29.06. wieder SMS mit Kosenamen etc...vielleicht ist das ja nen gutes Zeichen?! Man(n) weiß es nicht.

Therapeutin ist erst am 28.07 verfügbar. Mal sehen wie sich das entwickelt. Leicht ist es nicht.

Versuche den Verlauf hier weiter festzuhalten.