Hallo,

Ich wende mich an euch wegen meiner Schwester,
Sie leidet schon lange unter Bulimie/Anorexie... Sie hat vor 2 jahren in einer Klinik für Essgestörte eine 3 monatige Therapie gemacht. Nach dem Aufenthalt war sie wie ausgewechselt, sie hatte wieder Lebensfreude und mein Verhältniss zur ihr war so gut wie seit langem nicht mehr.
Leider sehe ich sie außerhalb der Ferienzeiten extremm selten da wir beide an verschieden Orten studieren (ich in Ö. sie in D)
Nun ihr Zustand hat sich im letzten 3/4 Jahr kontinuierlich verschlechtert, und ist mitlerweile ganzschön schlecht. Der Unterschied im Vgl. zu vor der Klinik ist dass sie inzwischen relativ offen darüber spricht, was denk ich sehr positiv ist. So schreiben wir regelmäßig sms oder skype und sie sagt immer wieder dass sie so einen "ess-druck" hat und ihr es z.T. echt scheiße geht und sie auch immer wieder Anfälle hat!
sie hat dort sehr wenige bezugspersonen. Noch dazu, und das merkt sie glaub ich kaum, beginnt sie sich schon wieder immer mehr abzuschotten.
Inzwischen is es schon wieder so schlimm dass sie nicht mehr weiß wies weiter gehen soll, ihre Psychologin, wo sie einmal im monat hingeht, kann ihr angeblich auch nicht wirklich weiter helfen, und drum überlegt sie sich selbt sogar wieder in die Klinik zu gehen.
Sie fragt mich auch was sie den meiner meinung nach machen soll, aber ich bin natürlich echt ratlos und weiß auch nimmer weiter!!!
Habt ihr vielleicht Ratschläge wie ich damit umgehen soll und wie ich ihr da helfen/beistehen kann! ist die klinik vielleicht ein guter schritt?
Kann ich ihr helfen indem ich sie "zwinge" mal mit "unter leute" zu gehen? ich glaube des wär ganz wichtig weil sie wenn sie allein sie viel mehr gedanken machen kann die eh nur wieder ums essen kreisen! immer wenn ich sie da mal mitnehmen will blockt sie ab, weil sie meistens für die uni lernen muss (sie is grad in einer stressigen phase ihres studiums und hat wirklich viel zu tun, was sie aber wiederm sehr belastet und der gesamt situation, glaub ich, nicht gerade förderlich ist)

vielen dank euch schonmal im voraus, lg

Hallo

ich bin in einer ähnlichen situation wie du, wobei meine schwester noch nicht wirklich erkennt, dass sie wirklich hilfe braucht. ich finde es echt gut, dass ihr wenigstens darüber reden könnt und dass sie überhaupt bereit ist, sich helfen zu lassen und selber erkennt, dass sie es ohne nicht schafft. ich glaube, dass es wirklich besser ist, wenn sie wieder in eine klinik geht oder wenigstens in eine wöchtenliche ambulante therapie.
bei einer esstörung ist es leider oft möglich (ich hatte selber eine und war 2 mal in einer klinik), dass man einen rückfall bekommt und es ist ,zumindestens bei mir so gewesen, genauso schwer wie beim ersten mal da raus zu kommen.
wenn deine schwester von sich aus schon diesen vorschlag macht, würde ich das ernst nehmen, da sie anscheinend echt das gefühl hat, alleine nicht mehr klar zu kommen.

liebe grüße

Danke,
Ja es ist ja bekannt dass es oft rückfälle gibt, aber irgendwie hofft mann ja immer dass das "die anderen" trifft Ja also das mit der klinik: wie oben gesagt muss sie grade ziemlich viel lernen, und macht sich da sehr viel druck, will aber unbedingt diese phase vorbei haben und erst danach in die klinik!!!
Was meinst du dazu? doch lieber gleich gehen, oder soll sie kämpfen und sich die 6 monate durchwurschteln? Sie hofft ja (wie ich auch) dass es in dieser zeit vielleicht doch wieder besser wird und ohne klinik geht..
lg

das ist wirklich eine schwierige situation, ich weiß nicht wirklich, ob ich dir das beantworten kann, ich kann nur aus meiner erfahrung sprechen. damals hab ichs auch hinausgezögert bis zum geht nicht mehr und war mir wirklich sicher ich krieg das schon irgendwie hin, aber dann bin ich mitten in der klausurenphase total zusammengebrochen.
6 monate ist wirklich ein lange zeit und wenn sie gute freunde hat, dort wo sie lebt, und wie du gesagt hast, versuchen sie "abzulenken" vom thema essen, dann vielleicht. die situation ist wirklich kompliziert, ich kann dir leider nicht wirklich helfen im bezug ob sie jetzt gehen soll oder abwarten soll. denn einerseits kann ich das wirklich gut verstehen, wenn sie jetzt geht, hat sie wieder einen totalen rückstand usw, aber die gefahr ist, wenn sies n halbes jahr abwartet, wirds vllt noch schlimmer und bricht dann total zusammen.

lg

Hallo scampi,

ich bin nicht Angehörige/er, sondern selbst betroffen.
Was ich nach dem Lesen hier sagen kann/möchte:

Ich glaube Essgestörte stehen immer unter Stress/Druck. Ob das nun eine tatsächlich schwierige Prüfungsphase ist, oder nicht. Von meiner Warte aus zumindest kann ich sagen: ich glaube wir können generell nicht entspannen.
Die Klinik war evtl. genau deshalb auch so gut: da konnte sie entspannen. (ging mir selber auch so)

Ich wette deine Schwester ist sehr emotional und sehr ehrgeizig.
Ich weiss nicht, wie man helfen kann. Im Prinzip glaub durch gemeinsames Entspannen.

Naja.
Laona