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von nuova
hallo lealea,
leider kann ich dir nur aus der sicht einer "betroffenen" antworten.
ich hatte auch bereits vor 13 jahren magersucht und seit gut 1,5 jahren bulimie.
meine familie hat unglaublich viel mit mir durchgemacht, besonders meine mutter, da sie die schuld immer bei sich sucht.
als meine bulimie angefangen hat habe ich auch erst nichts meinen eltern erzählt, bis ich öfter am wochenende wieder zu hause war und
ich teilweise den ganzen vorratschschrank leergefressen habe. am anfang hat sich meine mutter noch über meinen "Appetit" gefreut, dann ist sie aber richtig wütend geworden als sie quasi nichts mehr zu kochen hatte.
oh gott mir war das so peinlich, und ich wusste nicht wie ichs erklären soll. sie hat mich gefragt was ich mit dem ganzen zeug mache und als ich ihr erzählt habe dass ich alles gegessen habe hat sie mich gefragt warum und ich habe gesagt, ich könnte nicht aufhören.
ich hab in der zeit sehr viel geweint und hab erst dann das kotzen angefangen womit es natürlich erst richtig schlimm geworden ist.
meine mutter hat ein jahr lang gedacht, dass ich nur ein gewichtsproblem habe, weil ich sehr viel dadurch zugenommen hatte.
als ich aber wieder auf meinem alten gewicht war, ist es nicht besser geworden und ich hatte noch schlimmere rückfälle mit sehr viel brechen.
dadurch hat miene mutter gemeint, es sei alles in ordnung.
als sie mich mal gefragt hat vor ein paar wochen, wies denn so geht mit der es, weil ich anscheinend wieder richtig gesund aussehe.
hab ich wieder geweint und gesagt, dass ich teilweise wieder ganz schlimme rückfälle habe. sie verstehts natürlich nicht, weil ich ja auch wieder auf dem alten gewicht bin und zum psychologen gehe, einen essplan habe etc...
auch meine schwester weiss gut bescheid über meine rückfälle und bietet mir auch an mit ihr darüber zu reden.
genauso mein freund.
meine erfahrung damit ist es, dass die familie unbedingt wissen möchte, ob man rückfälle hat. auch wenn es teilweise 13 jahre gut war. so wie bei dir und mir auch!
ich denke es ist wichtig für sie zu wissen, dass sie keine schuld daran haben.
auch die schlechte launen und agressionen, den selbsthass... ist NICHT auf die familie zurückzuführen, sondern kommt von der ES.
ich kann ja nur aus meiner erfahrung berichten.
wichtig für dich ist, es nicht geheim zu halten, weil die bulimie noch viel "unscheinbarer" ist als magersucht.
(ist bei mir so) als ich magersucht hatte war ich sehr dünn und man hat auch gesehen, dass was nicht stimmt.
(jetzt schwankt mein äusseres zwischen schlank, norma, bissl speckig und durchs übergeben oft aufgeschwommen)
so entsteht der eindruck alles sei in ordnung, obwohl man gar keine kontrolle mehr hat!
ich habe mit meinem freund darüber geredet und er meinte, er kann das alles nicht glauben was ich so esse und wie oft ich mich übergebe...
aber er siehts schliesslich was in der küche fehlt und riecht manchmal auch nach erbrochenen.
was ich dir sagen möchte ist:
es hilft dir und deiner familie, wenn du es ihnen sagst. ich denke sie möchten auch, dass du gesund bist/wirst!
mir hilft es z.b. zu wissen, dass sie (zumindest meine eltern) mich nicht danach beurteilen.
(meine andere schwester dagegen, hat ziemlich heftige sachen darüber gesagt, die mir sehr weh getan haben. seit dem habe ich leider auch keinen kontakt mehr zu ihr)
deine familie sollte wissen,dass sie nicht dafür verantwortlich sind damit du gesund wirst aber dass sie dich unterstützen können.
ich wünsche dir ganz viel glück und kraft!
ich weiss wie es ist nach so langer zeit wieder eine essstörung zu haben.
wir schaffen das!
liebe grüsse,
nuova
hätte hätte fahrradkette