Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#31
Das ist ungünstig wenn du die Eltern nicht kennst... das wäre die Chance gewesen...

also ich würde sie zum Arzt schleifen... irgendwie.. und fragen ob dir jemand hilft..
Aber das ist ja das schlimme das es allen anderen Aussenstehenden egal ist..
Ich wünsche ihr das sie bloß mal kurz in der Uni umfällt und man so die Chance hat den Notarzt zu bestellen.. aber das klappt halt meist nicht so..

ach mist wenn das alles nur so einfach wäre..

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#32
heij, nichts zu danken .. wenn mir so jemand immer wieder begegnet wuerd ich mir auch extreme sorgen machen.
erdbeere230 hat geschrieben:es gibt ja den psychosozialen notdienst. die sind zwar nur fuer akute notfaelle da, wie selbst- oder fremdgedfaehrdung, aber keine ahnung, vielleicht wissen die mehr... oder bei einer beratungsstelle fuer essstoerung nachfragen. ich bin ja auch eher dafuer, niemanden hilfe zu untermauern, wenn die person das nicht will. aber es geht ja nun wirklich fast um leben und tod. und das kann dann schnell gehen. ich verstehe nicht, warum sich da niemand ernsthaft drum kuemmert, der mit ihr verwandt ist oder einfach zu ihr mehr bezug hat,... ich war auch mal extrem duenn und weiss, dass der koerper oft genug in solchen situationen schlapp macht. und wenn sie nun wirklich aussieht wie isabell caro, kanns schon sein, dass sie einmal nicht mehr aufwacht, weil ihr herz aufhoert zu schlagen...
ja, genau, was ist mit einem psychosozialen notdienst ? kannst du sie dort nicht "melden" ? dass jemand kommt und sie mitnimmt, so unvorangemeldet ? sie ist doch mehr als extrem eigengefaehrdet !
kann auch nicht verstehen warum die eltern nicht schon laengst eingegriffen haben :?
sun will set

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#33
Hm, der psychosoziale Dienst (wir sind aus Wien) den gibt es zwar, der ist aber eher nur dazu da, wenn man selbst Hilfe will. Wenn ich da anrufe und sage "Ich habe eine Kollegin mit dem und dem Namen, die sich zu Tode hungert und von der ich aber noch nicht einmal die Adresse kenne" dann werden die sagen, ja, das ist tragisch, aber da können wir auch nix tun. Und einfach unangemeldet kommen, das tun die auch nicht, also zumindest nicht, wenn ich "von außen" anrufe und nicht die Mutter bin, die dann im selben Haus ist.

Ich habe morgen wieder Therapie, ich werde mal meinen T fragen, vielleicht hat der eine Idee (wobei der vermutlich mal wieder sagen wird, ich soll nicht von mir ablenken und ich sei die wichtige Person in der Therapie. :roll: Aber hier geht's ja doch um sehr viel... :? )
red rose hat geschrieben:Ich wünsche ihr das sie bloß mal kurz in der Uni umfällt und man so die Chance hat den Notarzt zu bestellen.. aber das klappt halt meist nicht so..
Das habe ich mir auch schon gedacht, dann wäre das mit dem zwangseinweisen auch einfacher... Wir studieren ja faktisch im Krankenhaus, es wäre ein Segen, wenn das passieren würde. Viel mehr Angst habe ich davor, dass passiert, was Erdbeere befürchtet. :cry:
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Do Apr 28, 2011 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#35
Ja, erdbeere, sie studiert Med. "Freunde", hm, ich denke so richtige Freunde hat sie - zumindest auf der Uni - nicht. Sie hat Bekannte, das schon, Leute mit denen sie immer mal wieder quatscht. Aber das sind - so wie ich - eher Bekannte. Davon haben auch schon einige mit ihr geredet, sie erfindet dann Ausreden, wird beleidigend und schnippisch, erzählt von "Stoffwechselstörung" "Bin halt wählerisch beim Essen" und ähnlichem... :(
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-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#36
Liebe Kibi,
das klingt wirklich nicht gut, aber ich denke du musst dich damit abfinden, dass du nichts machen kannst. :(
Eine Zwangseinweisung wird sicherlich nur von Angehörigen oder einem Arzt möglich sein. Müsste sie dazu nicht entmündigt werden?
kleines Ich-bin-ich hat geschrieben:ie erfindet dann Ausreden, wird beleidigend und schnippisch, erzählt von "Stoffwechselstörung" "Bin halt wählerisch beim Essen" und ähnlichem.
Gerade wenn sie so abweisend reagiert ist es noch schwieriger ihr zu helfen. Sie möchte in Ruhe gelassen werden und wird immer neue Ausreden finden, für einen akuten Schwächeanfall.
Das Schlimme ist ja, dass so ein ausgemergelter Körper erstaunlich lange versucht, diesen Zustand aufrecht zu erhalten, aber irgendwann dekompensiert er...

Du kannst nur versuchen, ihr immer wieder zu signalisieren, dass du für sie da bist, wenn sie reden möchte. Wenn sie es nicht annimmt, bleibt dir leider nur das hilflose Zuschauen, wie ein Mensch sich zerstört.
Auch wenn sie irgendwann zusammenbricht und zwangsernährt wird, heißt das noch lange nicht, dass sie dann geheilt ist. Oft nehmen die MS in der Klinik ein *kg zu, um aus dem Krankenhaus zu kommen und weiter zu hungern. :(

Ich kann dir nur raten, versuche etwas Abstand zu gewinnen, vielleicht kannst du ja darüber mit deinem Thera. reden? Es ist schwer mit anzusehen und ich wünsche dir die nötige Kraft dazu.
Kibi konzentriere dich auf deinen Kampf. Du hast schon so viel erreicht und ich drücke dir beide Daumen, dass du es so weiterschaffst.

ganz lieben Knuddler nach Wien (auch wenn da noch keine Berge sind)

PS: Du weißt gar nicht, was ich schon als Berg bezeichne :mrgreen:
Zuletzt geändert von Christinel am Do Apr 28, 2011 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#37
Hm, habe meinen Thera heute dazu bewegen können, mit mir sachlich über Vorgangsmöglichkeiten zu reden, Fazit: Mir sind die Hände gebunden. :( Er meinte, dass man von der rechtlichen Seite nix machen kann, solange sie nicht sagt, dass sie sich selbst umbringen will und da sie auch nicht einsichtig ist, kann ich sie auch sonst nicht zu Therapie bewegen. Das wozu er mir geraten hat, ist das Mädel "einfach" ohne auf die MS einzugehen anzuhören und "bloß so" mit ihr zu reden, da er meinte, bei allem anderen muss sie einfach abblocken, das sei Teil der Krankheit. :? Hab sie heute schon gefragt, ob sie mit mir Pause machen möchte - will sie natürlich nicht. :?

Ach Mann, diese Krankheit ist echt sch***! :(

@ Christinel: Danke für deine Worte, habe sie gestern noch gelesen und sie haben mir auch geholfen mich ein bisschen zu distanzieren. Allerdings frage ich mich, ob ich es mir leisten kann, mich zu distanzieren, wenn es um ein Menschenleben geht. Ich will mir dann nicht vorwerfen müssen, nicht genug getan zu haben.

Danke euch allen, Kibi

P.s.: Ach ja - und auf meinen Kampf konzentriere ich mich eh weiterhin. ;) Tag 14! *freu*
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Fr Apr 29, 2011 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#39
Liebe kibi,
kleines Ich-bin-ich hat geschrieben: Allerdings frage ich mich, ob ich es mir leisten kann, mich zu distanzieren, wenn es um ein Menschenleben geht. Ich will mir dann nicht vorwerfen müssen, nicht genug getan zu haben.
Ja es ist eine schei*** Krankheit und jeder Zehnte stirbt daran. Du kannst wirklich nichts für sie tun, wahrscheinlich geht es dir so nahe, weil du selber eine ES hast und dann noch dein Medizinstudium...
Das Mädel wird ihren Zustand lange nicht so dramatisch sehen, wie ihr es seht und er eigentlich auch ist. Man kann wirklich nur hoffen, dass sie an der Uni zusammenbricht und so erst mal in Behandlung kommt...

Aber Kibi du bist nicht für sie verantwortlich und sie wird weiterhin alles abblocken, gerade weil du sie schon auf die ES angesprochen hast. Ich hoffe, es geht doch noch gut aus und sie ist nicht die Zehnte :cry:

Pass gut auf dich auf
und ganz liebe Grüße :D
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#40
Hi Christinel!

Danke für die lieben Worte, ja es trifft mich besonders - nicht nur, weil ich auch eine ES habe, auch weil ich schon einmal versat habe, als ich bessere Chancen hatte. Ich habe meiner Schwester nicht aus der ES geholfen, weil ich mich so auf die Uni konzentriert habe, dass für meine geliebte Schwester keine Zeit mehr blieb. :cry: Den Fehler will ich einfach nicht noch einmal machen.

Aber ja, ich sehe eh ein, dass ich nix machen kann, es ist nur wahnsinnig schwer das zu akzeptieren. :(

Hi Red Rose!

Ja, ich find's auch total traurig und hoffe das beste für sie, danke für deine Antwort!

gglg und gn8, Kibi
Für uns sind die Anderen anders.
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-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#41
Mann oh mann, ich komme mit der thematik sowa von überhaupt nicht klar. :( gerade ist das mädel wieder bei mir stehen geblieben um hallo zu sagen und mein herz hat sich angefühlt als würde es zerspringen. Es tut so weh sie auch nur anzusehen und zu wissen was sie durchmacht. *heul* Momentan ist's hier überhaupt heftig, neben mir sitzt ein mädchem mit relativ eindeutigen k*-narben am handrücken und am sa habe ich am uni-wc k*-rückstände gesehen, dem selben wc, in dem ich schon mal wen k* hab hören. Das würd ich alles gut aushalten, aber das eine mädel, das belastet mich echt enorm... :cry:
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-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#42
Ich kann dich sehr gut verstehen. aber leider kann man niemanden helfen der nicht will und selbst wenn er schon mit einem Bein im Grab steht. Erinner dich doch mal an dich zurück,es gab sicherlich Zeiten wo dir alles egal war und du keine Hilfe wolltest. Denke an dich.. wie gehts dir denn überhaupt? Ich kenn dich nicht weiter deswegen frag ich.

Kopf hoch.

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#43
hi red rose!

Danke, dass du immer so lieb antwortest, das bedeutet mir sehr viel. Und es tut gut, hier darüber zu schreiben und zu wissen, dass ihr versteht, danke!

Sicherlich gab's bei mir auch zeiten, in denen ich keine hilfe wollte, aber das war für mich damals nicht lebensgefährlich (ich war immer ng, auch wenn ich das in beide richtungen bis zur grenze ausgereizt habe). Zudem weiß ich jetzt, wie viel besser es mir mit hilfe geht, sodass es nur um so mehr weh tut, sie leiden zu sehen. :( Ich würde ihr soooo gerne helfen...

Wie's mir momentan geht? Mir geht's essensmäßig das erste mal seit 7jahren richtig gut! :) die signatur stimmt, ich habe heute tag 17 ohne fa und ohne k*! *freu* zwar heißt das nicht, dass ich nicht mehr essgestört bin, aber es ist soooo viel besser! :)

danke für deine worte! :)
kibi

p.s.: bitte verzeiht kleinschreibung und tippfehler, ich schreib mal wieder vom handy...
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-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#44
Danke für deine Antwort, Berta! Ja, um diesen Umstand weiß ich, gerade deshalb wäre es ja wichtig, dass sie mal ein bisschen aufgefüttert wird. Sie ist nicht fähig sich Hilfe zu suchen, aber ich kann's auch nicht. :( Deprimierend... *seufz* Die Kraft kann ich jetzt gut gebrauchen, danke...
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-Hans Manz-
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