Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#1
Hallo Mädels (und Burschen) - ich brauche mal eure Hilfe!!!! Biiiitte durchlesen (ich weiß es ist lang) und kommentieren! DANKE!!!

Ich lerne immer im Lernsaal meiner Uni und da lernt auch ein Mädel von einem Jahrgang unter mir, die in dem Freundeskreis von mir ist. Sie ist ganz nett, wir haben jedoch keine tiefer gehende Beziehung. Also ab und an mal tratschen, mehr nicht... Jetzt ist es aber so, dass dieses Mädel dünn ist. SEHR dünn, also so dünn dass es wahrscheinlich problemlos möglich wäre Sie zwangsernähren zu lassen... Ich habe sie am Anfang (vor ~2 Jahren) mal darauf angesprochen, dass ich mir Sorgen mache und siemeinte, dass sie weiß, dass sie sehr dünn sei, dass sie aber eh genug esse, dass sie halt nur heikel sei und nicht wisse, warum sie so dünn sei und dass sie es noch nicht abklären hat lassen. Auf meine Frage nach BMI und Regel meinte sie, der BMI sei "niedrig" und die Regel bekomme sie. Gut, ich habe also beschlossen, dass sie vermutlich eine Resorptionsstörung hat und keine Essstörung und habe das nicht mehr weiter in meinem Zuständigkeitsbereich gesehen.

Letzten Sommer habe ich sie dann in der U-Bahn getroffen und sie sagte auf meine Frage, wie es ihr denn so ginge "Ich habe mich endlich wirklich im Spiegel gesehen". Für mich war das klar ein Eingeständnis zur magersucht, ich bot ihr an, dass ich gerne zuhören würde und ihr helfen könne, doch sie meinte, sie könne noch nicht reden. Da sie kurz danach ausgestiegen ist schrieb ich ihr dann nochmal, ich könne sie besser verstehen als sie denkt und sei auf jeden Fall für sie da. Zurück kam eine Sms, dass Sie erst mit 3 Leuten geredte hat und Zeit braucht. Das Wort "Essstörung" oder "Magersucht" hat sie dabei nicht in den Mund genommen, für mich erschien es aber klar warum es hier ging. Ich habe mir gedacht, dass ich jetzt nochmal Klartext reden sollte und habe ihr geschrieben, dass ich glaube, dass das, worüber wir reden Magersucht ist und dass ich selbst eine Essstörung habe. Ich wollte sie damit nicht unter Druck setzen oder so, ich wollte nur, dass sie weiß, dass ich sie wirklich verstehe. Nun ja, nur leider habe ich sie scheinbar gar nicht verstanden, denn darauf kam erst mal gar keine antwort und als ich ihr nochmal geschrieben habe, ob sie böse sei, meinte sie, dass sie das eine Frechheit findet, dass ich das schreibe nur um sie zum Reden zu bringen und dass ich ja nur schreibe, was ich mir wohl von Anfang an über sie gedacht hätte... Dabei dachte ich das ja die letzten Jahre echt nicht und habe sie ja auch nicht angelogen!!!! Das habe ich ihr dann auch geschrieben, dass ich WIRKLICH eine ES hätte und dass ich sie nicht unter Druck setzen wollte, sie schrieb mir dann nochmal zurück,wieder ohne dezidiert zu sagen, dass sie Magersucht hat und dann war Funkstille.... Ich habe damals beschlossen, dass sie wohl Zeit braucht und schon früher oder später kommen würde, nur jetzt lernen wir wieder beide nebeneinander und nichts scheint sich geändert zu haben, außer, dass ich echt STÄNDIG in Sorge um sie bin! Jedesmal, wenn ich diese dünnen Stängel aus ihren Hosen und Pullis herausragen sehe, würde ich sie am liebsten schütteln und zum nächsten Therapeuten zerren!!!!! Nur weiß ich, dass sie alles absolut abwehren würde, heute habe ich ihr gesagt, dass ich mir Sorgen mache, weil sie sich mit ihrem überdimensionalen Lernen kaputt macht (macht sie wirklich!) und dass sie wohl früher oder später ins Burnout rutschen wird, wenn sie so weiter macht und sie hat komplett zugemacht.

Anzeichen, dafür, dass sie Magersucht hat:
-> sie ist STARK UG (darf ja hier keine Zahlen nennen, aber ich bin mir sicher, dass sie in einer Klinik einen Gewischtsvertrag bekommen würde...
-> sie ist so groß wie ein 13-jähriges Kind, dabei ist Sie Mitte 20 (Hinweis dafür, dass sie mit ihrer Krankheit wohl schon sehr lange kämpft)
-> Sie geht nie mit zum Essen (ich habe zwar noch nie erlebt, dass die anderen Mädels sie gefragt haben, aber ich gehe auch erst seit diesem Jahrmit denen essen und ich bin mir 100% sicher, dass sie am Anfang gefragt haben, ob sie mitwill)
-> Sie hat jetzt einen Zahn gezogen bekommen, weil der vor langem mal abgebrochen ist und jetzt komplett kaputt ist (K* sie auch?)
-> Laut einer gemeinsamen Freundin isst sie "immer nur Brot und Joghurt", wenn sie mal mit besagter Freundin Mittagessen geht.
-> Sie ist wirklich sehr perfektionistisch

WAS SOLL ICH TUN??????? Ich kann das nicht einfach auf sich beruhen lassen! Ich fühl mich dafür verantwortlich, dass sie behandelt wird, sollte es wirklich Magersucht sein! Ich weiß doch, wie sch*** sich das anfühlt! Ich kann nicht einfach zuschauen!

Andererseits ist es prinzipiell auch möglich, dass sie wirklich "nur" ein somatisches Problem hat...

Danke an alle die sich bis hier durchgekämpft haben - wär super wenn ihr eure Ideen dazu postet!

DANKE!!!
Hörnchen
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Sa Mär 13, 2010 17:36, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#2
ach hoernchen!! ich kann so gut verstehen, dass du dir sorgen machst, aber wenn sie keine hilfe annehmen will, dann kannst du sie ihr auch nicht aufdraengen. leider. du hast ja nun wirklich auch schon zig versuche gestartet. und schwierig ist das ganze ja auch, wenn ihr gar nicht richtig befreundet seit.
koenntest du es hinkriegen mehr zeit mit ihr zu verbringen und euch besser anzufreunden? dann koenntet sie evt leichter vertrauen aufbauen und ihr haettet noch etwas anderes das euch verbindet abgesehen von der ES. ich meine damit, dass du sie vielleicht damit ganz in ruhe lassen musst. sie wuerde ja wohl auf dich zukommen (wenn sie nun schon weiss, dass du eine es hast), wenn sie bereit waere und genug vertrauen haette! sie kriegt bestimmt von allen seiten immer mitleidige blicke und sprueche a la du bist zu duenn! vielleicht braucht sie einfach ne freundin?
hast du also mit anderen freundinnen ueber sie gesprochen? was meinen die denn ? machen die sich gar keine sorgen? es scheint ja so offensichtlich zu sein, dass es alle wissen muessen!
ihre zahnprobleme wird sie vielleicht einfach nur durch die unterernaehrung haben. wobei ich sicher bin, dass jede magersuechtige auch schon mal erbrochen hat!

in meiner uni ist auch ein maedchen, das sehr duenn ist. jedesmal wenn ich sie sehe muss ich daran denken, dass sie probleme hat... aber ich kenne sie nicht weiter und wir smalltalken noch nicht mal.

du bist so eine gute seele! :-)
liebe gruesse
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#3
Hi Mary Jane!

Danke für deine Antwort!!!!

Aber ich kann sie doch nicht einfach so dahinvegetieren lassen!!!!!! Nicht wenn ich diese Hölle selbst kenne!!!!! Und zum "enger Freunde werden": Ja, das hatte ich vor, ist aber schwierig, weil sie so verschlossen ist und das einzige worüber sie spricht die Uni ist - und wieviel sie noch zu lernen hat... (Perfektionismus halt, kenn ich ja von mir selbst früher... :? ) Außerdem habe ich sooo große Sorge ums sie, dass ich mich z.T. nicht auf's Lernen konzentrieren kann und mich nur schwer zruückhalten kann nicht zu ihr zu gehen und sie anzusprechen... :roll: :cry:

Mit den anderen habe ich nicht über sie gesprochen, das wäre mir unfair erschienen (deshalb kann ich mit meinen Freundinnen auch nicht darüber sprechen, was mich quält, weil ich das Gefühl habe, Dinge zu wissen, die wohl nicht alle wissen sollten...) meine beiden Freundinnen haben miteinander geredet. Nur 2 kurze Sätze: "Isst XY eigentlich irgendwas?" "Nur Brot und Joghurt. Zumindest immer dann, wenn ich mit ihr essen war." -> Ich bin nur daniben gessesn und dann haben wir über was anderes gerdet...

Danke nochmal,
ein verzweifeltes Hörnchen :(

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#4
Hallo liebes Hörnchen,

wollte eben schon schreiben, aber der Internetzugang ist verschwunden. Also jetzt noch mal. (Ich les jetzt nicht die ganzen Antworten):

Guck mal, wenn sie Dir unterstellt, Du lügst ihr ne ES vor, damit sie "redet", was sagt uns das? Es sagt uns, dass da keine Vertrauensbasis zwischen euch esteht. Zumindest nicht von ihr zu Dir. Es sagt uns zweitens, dass sie ziemlich Angst hat (die Erkenntnis alleine, dass sie magersüchtig ist, scheint ja schon ewig und drei Tage gedauert zu haben). Und anscheinend wurmt es sie jetzt, dass alle anderen das viel früher erkannt haben als sie. Glaub mir, das ist so kompliziert, da kannst Du nicht helfen. Vor allem, da sie gar nicht will. Ich würde ihr die kalte Schulter zeigen - schon alleine,w eil sei Dich verletzt hat. Irgendwann kommt sie vielleicht angedackelt und erkennt, dass Du es ehrlich gemeint hast und ein Schatz bist. Und wenn nicht, dann ist es so. Sie hat vielleicht auch noch andere Leute, die sie näher kennen und die ihr helfen.

Und noch was: Jeder ist für sich selst verantwortlich, wie Jani so schön festgestllt hat letztens.

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Sa Mär 13, 2010 20:38, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#5
Hi!
aire hat geschrieben:Es sagt uns, dass da keine Vertrauensbasis zwischen euch esteht.
Nein, die gibt es wohl nicht (geung), wir sind ja - wie gesagt - mehr Bekannte als Freundinnen. :? Aber andererseits kann das auch einfach Teil der Krankheit sein. Ich kann mich gut an meine Anfangszeit erinnern, wo ich - durch meine Körperwahrnehmungsstörung - fest davon überzeugt war, dass mich alle zu einem dicken Ungeheuer machen wollen,obwohl ich ja eh mollig bin und dass ihnen alles recht ist um mich von meinem "normal" essen abzubringen und mich wieder zum "abnormal viel essen" von früher bringen wollen (natürlich war meine Ansicht von normal damals zu wenig...) - wahrscheinlich hätte ich solche Ideen selbst bei meiner besten Freundin damals auch entwickeln können... :?
aire hat geschrieben:Ich würde ihr die kalte Schulter zeigen - schon alleine,w eil sei Dich verletzt hat.
Nein, das hat sie doch nicht absichtlich gemacht! Ich denke das war - wie gesagt - Teil der Krankheit...
aire hat geschrieben:Und noch was: Jeder ist für sich selst verantwortlich, wie Jani so schön festgestllt hat letztens.
Stimmt schon,aber, naja, hmmmm,.... Weißt du, ich fürchte, dass auch sie Körperschemastörungen hat und es einfach nicht sehen kann Und wenn sie es selbst nicht erkennen kann, dann braucht sie einfach jemand von außen, oder?

Ach wenn ich ihr doch nur helfen könnte... :cry:

Danke auf jeden Fall, dass du dir die Zeit genommen hast und mir auch noch geantwortet hast!!!! Du bist echt spitze!
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Küsschen, Hörnchen :)

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#6
hey

hmm schwierige situation! ich kann dir nur sagen was ich in deiner situation tun würde, bzw was ich in der sit als ich eher ug war gebraucht hätte (ob das umbedingt der absolut richtige weg is weiß ich natürlich leider nicht)

jem der einfach da ist, du hast sie darauf angesprochen, das war gut, aber der rest ist (leider) ihre sache, frag sie mal ob sie ins kino mag oder so, ohne dann vom essen zu reden, einfach nur so
wenn sie hilfe haben mag weiß sie sicher wo sie die findet, und wenn nicht ist das auch ihre entscheidung, bzw würde ohnehin nichts bringen

aber ich verstehe dass das für dich sehr unbefriedigend ist
lg lea

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#7
Hi Hörnchen
ich habe eine ähnliche Situation mit meiner Klassenkamerdin (nur dass sie zum Glück nicht so abweisend ist) und ich habe mit ihr nen unregelmäßige briefkontakt aufgebaut. Per Brief lässt sich so manches besser erklären, als mit SMS oder face to face. Ich habe auch in meinem Blog darüber geschrieben (glaub soagr, dass ich den ersten Brief reingetippert habe)
Vielleicht wäre es ja uch ne Möglichkeit für dich. Du musst aber auch versuchen, dich da net so arg reinziehen zu lassen (oder dich triggern zu lassen)... Mehr als versuchen kannst du es leider nicht. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es Zeit braucht...Ich wünsch dir viel Glück!!
Drück dich ;)
Lg désemparé
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#9
Hallo ihr 3! :) Dankeschöööön für eure Antworten!!!
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Ich denke ich werde versuchen es nicht an mich heranzulassen und "einfach" abzuwarten, bis sie kommt. Mal schauen, wie lange ich das schaffe... :?

Freundschaft aufbauen wird/würde bei ihr aus 2 Gründen schwierig:

-> Sie kennt momentan wirklich nur ihr Lernzeug, sie macht kaum Pause und Kino am Abend wäre wohl absolutes No-go für sie... :?
-> Selbst wenn ich sie nur anschaue, will jede Zelle meines Körpers sie zur Seite nehmen und mit ihr über ihr(e) Problem(e) reden. Wenn ich mich mehr mit ihr beschäftige, wird natürlich auch dieses Verlangen ihr zu helfen stärker... :roll: Muss mich dann richtig zusammenreißen und bin abgelenkt beim Lernen.

Auch ein langer Brief könnte da nicht viel ändern, die Sms waren schon sehr, sehr ausführlich, ein Brief kann da glaub ich nicht mehr viel mehr rausholen.

Ich denke da gibt's für mich nur ganz oder gar nicht. :( Würd lieber "ganz", aber da wird sie nicht mitmachen. Also werd ich jetzt mal probieren es auf sich beruhen zu lassen... :?

gglg, drück euch und DANKE!!!!
Hörnchen

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#10
Hörnchen hat geschrieben:meine beiden Freundinnen haben miteinander geredet. Nur 2 kurze Sätze: "Isst XY eigentlich irgendwas?" "Nur Brot und Joghurt. Zumindest immer dann, wenn ich mit ihr essen war." -> Ich bin nur daniben gessesn und dann haben wir über was anderes gerdet...
wie kommt es eigentlich, dass viele menschen so gleichgueltig sind? ist es ihnen egal, wenn jemand probleme hat? ist shcon klar, dass wir alle ueberempflindlich sind was das angeht, aber ... trotzdem ... :?
-> Sie kennt momentan wirklich nur ihr Lernzeug, sie macht kaum Pause und Kino am Abend wäre wohl absolutes No-go für sie...
vielleicht will sie auch einfach alleine sein und niemanden sehen. lernen ist ja auch immer ne gute ausrede! ich bin auch immer "soo beschaeftigt" wenn ich niemanden sehen will!

naja, eigentlich wollte ich mal fragen, ob du dich etwas beruhigen konntest? ist ja sicher bloed, wenn du sie jeden tag siehst...
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Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#11
Hallo Mary Jane!

Nun, nein, wenn sie niemand sehen wollen würde, dann würde sie ja zuhause bleiben und nicht in den Lernsaal fahren. Sie will wirklich lernen und hat Panik vor der Prüfung, ich kann das ja alles nachvollziehen, ich sehe mein früheres ich (nur definitv dünner) in ihr. Und ich weiß, dass dieses Ich nicht angenehm ist... :roll: :(

Naja, seit ich fix beschlossen habe, sie nicht anzusprechen (man, das kommt mir so egoistisch vor! :roll: :| ) geht's besser. Ich habe zwar noch immer Bedenken, wenn ich sie sehe, aber ich kann lernen und normal mit ihr reden ohne ständig halbe Andeutungen zu machen...

danke für die Nachfrage,
Hörnchen

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#12
Hallo meine Lieben!

Ich möchte mich mit diesem Thema noch mal an euch wenden, weil das Thema nach fast exakt einem Jahr jetzt wieder aktuell geworden ist... :(

Ich habe ja damals bereits geschrieben, dass ich eine Uni-Kollegin habe, um die ich mir recht viele Gedanken und Sorgen mache, auch wenn ich nur wenig mit ihr zu tun habe. Sie ist extreme anorektisch, würd mich nicht wundern, wenn ihr BMI im einstelligen Berich ist, hat Lanugobehaarung, die Größe einer 10-Jährigen und ihre Hände sind voller Wunden - entweder durch die Mangelernährung, SVV oder durch's K*, es tut weh sie anzuschauen. Ich habe sie damals angeredet (siehe älterer Beitrag), aber da hat sie absolut blockiert. Ich war damals wohl auch nicht gerade sensibel...

Ich habe damals irgendwie damit abschließen können - oder zumindest dachte ich das. Heute habe ich sie wieder gesehen, bei einem Kongress (wir sehen uns am Gang und auf der Uni immer wieder, aber da wechseln wir kaum mehr als ein paar Worte) Ich habe sie beim Buffet getroffen und ich wir haben kurz über den Kongress gequatscht. Ich habe dann gemeint, dass das Essen gut ist und sie hat sich ein Stück genommen - abgebissen - und gesagt, dass es ihr nicht schmeckt. Während ich kurz mit jmd. anderen geredet habe, hat sie's weggeschmissen. Ich hab's natürlich gemerkt, habe aber nix gesagt - sie hat sich noch ein anderes Stück genommen und wieder "schmeckte es nicht" und wanderte in den Mistkübel. Mir hat's echt alles zusammengezogen. Das Mädel hat sicher schon seit 20 Jahren oder so ihre ES und streitet alles ab, nimmt keine Hilfe in Anspruch, kapselt sich ab. Mein Herz krümmt sich, ich habe das Gefühl, verpflichtet zu sein ihr zu helfen. Ich weiß, wie sch*** es ihr geht. Ich weiß - zumindest im Ansatz - was sie fühlt. Ich habe sie ja damals angesprochen, aber das ging voll daneben. Ich erreiche sie einfach nicht. Heute habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich beschloss diskret noch mal nachzufragen. "XY, du weißt, dass du mit mir reden kannst, oder?" "Ich weiß, worauf du hinaus willst, nein, nein, damit habe ich momentan echt überhaupt keine Probleme. Das ich das gerade weggeschmissen habe, hat damit auch überhaupt nix zu tun." "Aber du weißt, dass ich dich damals nicht angelogen habe, als ich gesagt habe, dass ich auch eine ES habe, oder?" "Ja" Damit war das Thema dann gegessen. Hier kommt das jetzt vielleicht nicht so rüber, aber ich bin mir mehr als 100% sicher, dass die Frau entweder eine ganz schwere körperliche Erkrankung hat (Krebserkrankung, AIDS, massive Resorptionsstörung oder ähnliches, ist aber unwahrscheinlich, ihr Zustand ist seit 4Jahren unverändert.) oder massiv in der Anorexie drinnen ist. Und das ist jetzt nicht mal böse gemeint. Das sehe ich tatsächlich als die einzigen zwei Möglichkeiten an, die mir einfallen.

Es tut mir soooo weh. So weh, dass ich ihr nicht helfen kann, dass ich weiß, wie sehr sie leidet, dass ich ihr aber nicht helfen kann. Und ich habe Angst, dass sie verhungert und ich mir dann Vorwürfe machen muss.

Ich weiß, sie ist nur eine flüchtige Kollegin und deshalb sollte ich mich nicht in ihr Leben mischen. Ich weiß, dass ich es hassen würde, wenn das jmd bei mir macht. Aber ich habe jetzt schon wieder Gedankendauerspirale seit dem Gespräch. Ich würde ihr SO gerne helfen... :(

Wäre euch über eure Gedanken dankbar,
gglg, Kibi
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Sa Mär 12, 2011 17:47, insgesamt 2-mal geändert.
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#13
Provoziere sie doch mal ein bisschen, manchmal muss man halt mal die Samthandschuhe wegpacken und Tacheles reden.
Solange sie sich nicht helfen lassen will, wirst Du absolut nichts ausrichten können, so traurig es auch für dich sein mag. :|

Ich muss dazu sagen, deine Beschreibung erinnert mich sehr an eine frühere Freundin, wirklich alles 1 zu 1.
Habe keinen Kontakt mehr zu ihr, mich aber des Öfteren gefragt, was wohl aus ihr geworden ist. :?
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#14
Also das letzte mal ansprechen war schon SEHR direkt. (siehe erster Post) und sie hat nur noch stärker abgewehrt. :(

Somit hab ich's in beiden Varianten probiert... Direkt und diskret. Leider ist es so, dass ich wirklich überhaupt nicht an sie heran komme. :(

Wahrscheinlich will ich auch gar keine Ratschläge - ich weiß leider eh, dass ich nix machen kann. Vermutlich wollte ich das nur loswerden, weil's mich ziemlich belastet...

Danke für's zuhören und schreiben...

Kibi
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Sa Mär 12, 2011 18:07, insgesamt 2-mal geändert.
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Betroffene in Angehörigenrolle... :(

#15
entschuldige bitte Kibi, das hat nichts mit deinem Thema zu tun

OT

@hermelin, joliana...
kleines Ich-bin-ich hat geschrieben:Sie ist extreme anorektisch, würd mich nicht wundern, wenn ihr BMI im einstelligen Berich ist, hat Lanugobehaarung, die Größe einer 10-Jährigen und ihre Hände sind voller Wunden - entweder durch die Mangelernährung, SVV oder durch's K*, es tut weh sie anzuschauen.
Und das triggert jetzt nicht, kommt ebend nur darauf an, wer es schreibt,oder?
Also ehrlich eure Haarspalterei finde ich unter aller Kanone :evil:

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„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer