Hallo,
habe nur die ersten vier Beiträge gelesen (also kann sein, dass ich jetzt etwas völlig anderes als erwartet schreibe. Und wenn es nicht hier her passt, tut es mir leid).
Ich habe hier schon ein paar Threads eröffnet und ehrlich gesagt bin ich froh darüber. Klar, ich sagte immer, dass ich sehr verschlossen bin und niemals über Probleme reden möchte.
Aber es tut gut, sich hier auszutauschen, sagen was los ist, und auf Antworten zu warten
Ich habe hier schon öfter geschrieben, dass ich Stress mit meinen Freunden habe, seit diese wissen dass ich krank bin. Das blöde daran ist, dass ich überhaupt nichts erzählen musste... sie haben es irgendwann gemerkt. Und irgenwann war es halt dann offensichtlich.
Ich habe aber auch Dinge gemacht, die ich wirklich bereue.
Meine Cousine (und ihre Familie) wusste schon längt über diese "Krankheit" bescheid, ich musste kein Wort erwähnen. Zu Beginn, als ich es herausgefunden habe, dass sie es wissen, war es mir natürlich sehr sehr unangenehm und ich habe mich zurückgezogen. Später aber dachte ich (aber nur üfr eine kurze Zeit) dass es vllt ganz gut so ist, denn so habe ich jemandem, mit dem ich dann wirklich mal reden könnte.
Aber sie wollten mir nicht zuhören, sie wollten mich gleich zum Psychologen schicken.
Natürlich, ihr kennt das selbst, so weit war ich einfach noch nicht.
Jetzt stand ich wieder am Anfang, sie wussten zwar bescheid, aber keiner hörte mir zu. Ich konnte keinem sagen, wie ich mich eigentlich fühle, was in mir vorgeht... WIESO ich das mache usw.
Denn ich wollte ja keine prof. Hilfe annhemen. Das kennt ihr ja bestimmt.... Man selbst sieht diese "Krankheit" als nicht so schlimm an und denkt, das ist nur eine kleine Krise und man kommt von selbst wieder da raus.
Eines Abends war ich wieder bei Bekannten (Birgit und Christian) und es war ein netter Abend. Wir hatten zwei Flaschen Sekt getrunken und aufeinmanl sagte Birgit "Tja, du hast wirklich stark abgebaut und ich bin mir sicher, dass du das Essen von Vorhin gerade ausgeko***** hast."
Ich war geschockt, natürlich, denn ich dachte sie wüsste es nicht.
Ich hab Anfangs natürlich alles geleugnet, wie man das halt so macht.
Aber irgendwann, eines Tages, hatte ich die Schnauze voll. Und ich hab es erwähnt. Es tat so gut, aber ich hatte nicht an die "Konsequenzen" gedacht.... Wie schon erwähnt, wir selbst (zumindest ich) sehen diese Krankheit als ganz belanglos an. Zumindest bei mir ist und war es immer so. Aber die anderen sehen es natürlich als fürchterlich und lebensgefährlich an.
Nun weiß es Birgit und ihr Mann, und meine Cousine. Es wissen auch noch mehr, denn viele hatten schon seit Jahren die Vermutung und nun hat es sich herumgesprochen.
Jeder will mir helfen, wäre für mich da, wenn ich mir ernsthaft helfen lasse.
Sie würden mich überall mit hinbegleiten, mir wirklich immer zur Seite stehen. Das weiß ich.
Aber ich will keine Hilfe brauchen, versteht ihr was ich meine?
Ich will nicht das kranke Mädchen sein dass Hilfe braucht.
Aber nur wenn ich "öffentlich" zugebe (also vor meinen Freunden) dass ich krank bin und ihre Hilfe annehme, habe ich eine Chance wieder ein normales Verhältnis zu ihnen zu haben.
Denn momentag streiten wir nur... und zwar sehr heftig. Es ist so viel kaputt gegangen....
Aber ich habe Angst, wie ihr hier geschrieben habt, dass diese Krankheit und die Behandlung (also das Eingeständnis, krank zu sein) soooo viel kaputt macht und nichts mehr so ist wie davor.
Es ist ein verdammter teufelskreis... und nichts brauchen wir mehr als unsere Freunde.
Klar, eine Therapie ist unumgänglich (sagen ja viele).... Aber mir geht es noch viel viel viel schlecht er als meine Freunde entschieden haben sie müssen mich fallen lassen um mir zu zeigen, dass ich krank bin und etwas ändern muss.
etwas zu ändern, davor habe ich Angst.
Ich schreibe das HIEr, da ihr Angehörige seit, Freunde von Betroffenen oder sogar Verwandte, Eltern.
Ihr wollt uns helfen, aber bitte seht doch, dass es nichts bringt uns zu etwas zu zwiingen.
es ist sehr liebevoll, wenn man so darüber nachdenkt. Ich denke mir auch oft "Wow, sie schauen nicht einfach nur weg, sondern ich bin ihnen wichtig und sie wollen mir helfen".
Aber diese Gedanken kommen erst immer, wenn ich schon so weit gesunken bin dass ich einfach SO denken muss, da ich sonst nicht mehr könnte.....
Ihr könnt uns zu nichts zwingen....
Ich denke, wenn der Wille da ist, etwas zu ändern, ein besseres Leben zu führen, dann ist DAS der erste Schritt zur Besserung. Und natürlich die Erkenntnis, dass hier etwas nicht stimmt, wie wir leben usw.
Aber wo kein Wille, da kein Weg....
Wie gesagt, bei mir ist es einfach so, dass meine Freundschaften in Ordnung wären (wieder in Ordnung kommen würden) wenn ich einfach zugeben dass ich das arme Kranke Mädchen bin.
und das fällt mir eben so unglaublich schwer....
Aber verstehen die anderen eben nicht. Genau DAS verstehen sie nicht.
Und das ist das schlimme.
Ich will weder Aufmerksamkeit, noch will ich Mitleid.
Ich will meine Freundschaften zurück.
Und ich will NICHT krank sein. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten und ich such mir die einfachere heraus: einfach zu LEUGNEN!!
Nicht weil ich faul bin oder so..... Aber ich habe Angst davor, zu sagen, dass ich krank bin.
Ich belüge mich eigentlich selbst.
Aber auf was ich eigentlich hinaus will:
Freunde sind das wichtigste im Leben, vor allem in schwierigen Lebenssituationen.
Ihr dürft uns nicht allein lassen....
Wenn wir noch nicht so weit sind, sind wir es eben nicht. Uns dazu zu zwingen hat keinen Sinn. Bei mir macht es sogar noch alles viel schlimmer.
Therapeuten sind vllt wichtig... aber viel wichtiger ist die Liebe und Vertrautheit von Freunden!
Und das Gefühl, verstanden zu werden...