Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#47
Hallo,

habe nur die ersten vier Beiträge gelesen (also kann sein, dass ich jetzt etwas völlig anderes als erwartet schreibe. Und wenn es nicht hier her passt, tut es mir leid).

Ich habe hier schon ein paar Threads eröffnet und ehrlich gesagt bin ich froh darüber. Klar, ich sagte immer, dass ich sehr verschlossen bin und niemals über Probleme reden möchte.
Aber es tut gut, sich hier auszutauschen, sagen was los ist, und auf Antworten zu warten :-)

Ich habe hier schon öfter geschrieben, dass ich Stress mit meinen Freunden habe, seit diese wissen dass ich krank bin. Das blöde daran ist, dass ich überhaupt nichts erzählen musste... sie haben es irgendwann gemerkt. Und irgenwann war es halt dann offensichtlich.
Ich habe aber auch Dinge gemacht, die ich wirklich bereue.
Meine Cousine (und ihre Familie) wusste schon längt über diese "Krankheit" bescheid, ich musste kein Wort erwähnen. Zu Beginn, als ich es herausgefunden habe, dass sie es wissen, war es mir natürlich sehr sehr unangenehm und ich habe mich zurückgezogen. Später aber dachte ich (aber nur üfr eine kurze Zeit) dass es vllt ganz gut so ist, denn so habe ich jemandem, mit dem ich dann wirklich mal reden könnte.
Aber sie wollten mir nicht zuhören, sie wollten mich gleich zum Psychologen schicken.
Natürlich, ihr kennt das selbst, so weit war ich einfach noch nicht.
Jetzt stand ich wieder am Anfang, sie wussten zwar bescheid, aber keiner hörte mir zu. Ich konnte keinem sagen, wie ich mich eigentlich fühle, was in mir vorgeht... WIESO ich das mache usw.
Denn ich wollte ja keine prof. Hilfe annhemen. Das kennt ihr ja bestimmt.... Man selbst sieht diese "Krankheit" als nicht so schlimm an und denkt, das ist nur eine kleine Krise und man kommt von selbst wieder da raus.
Eines Abends war ich wieder bei Bekannten (Birgit und Christian) und es war ein netter Abend. Wir hatten zwei Flaschen Sekt getrunken und aufeinmanl sagte Birgit "Tja, du hast wirklich stark abgebaut und ich bin mir sicher, dass du das Essen von Vorhin gerade ausgeko***** hast."
Ich war geschockt, natürlich, denn ich dachte sie wüsste es nicht.
Ich hab Anfangs natürlich alles geleugnet, wie man das halt so macht.
Aber irgendwann, eines Tages, hatte ich die Schnauze voll. Und ich hab es erwähnt. Es tat so gut, aber ich hatte nicht an die "Konsequenzen" gedacht.... Wie schon erwähnt, wir selbst (zumindest ich) sehen diese Krankheit als ganz belanglos an. Zumindest bei mir ist und war es immer so. Aber die anderen sehen es natürlich als fürchterlich und lebensgefährlich an.

Nun weiß es Birgit und ihr Mann, und meine Cousine. Es wissen auch noch mehr, denn viele hatten schon seit Jahren die Vermutung und nun hat es sich herumgesprochen.
Jeder will mir helfen, wäre für mich da, wenn ich mir ernsthaft helfen lasse.
Sie würden mich überall mit hinbegleiten, mir wirklich immer zur Seite stehen. Das weiß ich.
Aber ich will keine Hilfe brauchen, versteht ihr was ich meine?
Ich will nicht das kranke Mädchen sein dass Hilfe braucht.
Aber nur wenn ich "öffentlich" zugebe (also vor meinen Freunden) dass ich krank bin und ihre Hilfe annehme, habe ich eine Chance wieder ein normales Verhältnis zu ihnen zu haben.
Denn momentag streiten wir nur... und zwar sehr heftig. Es ist so viel kaputt gegangen....

Aber ich habe Angst, wie ihr hier geschrieben habt, dass diese Krankheit und die Behandlung (also das Eingeständnis, krank zu sein) soooo viel kaputt macht und nichts mehr so ist wie davor.

Es ist ein verdammter teufelskreis... und nichts brauchen wir mehr als unsere Freunde.
Klar, eine Therapie ist unumgänglich (sagen ja viele).... Aber mir geht es noch viel viel viel schlecht er als meine Freunde entschieden haben sie müssen mich fallen lassen um mir zu zeigen, dass ich krank bin und etwas ändern muss.
etwas zu ändern, davor habe ich Angst.

Ich schreibe das HIEr, da ihr Angehörige seit, Freunde von Betroffenen oder sogar Verwandte, Eltern.
Ihr wollt uns helfen, aber bitte seht doch, dass es nichts bringt uns zu etwas zu zwiingen.
es ist sehr liebevoll, wenn man so darüber nachdenkt. Ich denke mir auch oft "Wow, sie schauen nicht einfach nur weg, sondern ich bin ihnen wichtig und sie wollen mir helfen".
Aber diese Gedanken kommen erst immer, wenn ich schon so weit gesunken bin dass ich einfach SO denken muss, da ich sonst nicht mehr könnte.....

Ihr könnt uns zu nichts zwingen....
Ich denke, wenn der Wille da ist, etwas zu ändern, ein besseres Leben zu führen, dann ist DAS der erste Schritt zur Besserung. Und natürlich die Erkenntnis, dass hier etwas nicht stimmt, wie wir leben usw.
Aber wo kein Wille, da kein Weg....

Wie gesagt, bei mir ist es einfach so, dass meine Freundschaften in Ordnung wären (wieder in Ordnung kommen würden) wenn ich einfach zugeben dass ich das arme Kranke Mädchen bin.
und das fällt mir eben so unglaublich schwer....
Aber verstehen die anderen eben nicht. Genau DAS verstehen sie nicht.
Und das ist das schlimme.

Ich will weder Aufmerksamkeit, noch will ich Mitleid.
Ich will meine Freundschaften zurück.
Und ich will NICHT krank sein. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten und ich such mir die einfachere heraus: einfach zu LEUGNEN!!
Nicht weil ich faul bin oder so..... Aber ich habe Angst davor, zu sagen, dass ich krank bin.

Ich belüge mich eigentlich selbst.


Aber auf was ich eigentlich hinaus will:
Freunde sind das wichtigste im Leben, vor allem in schwierigen Lebenssituationen.
Ihr dürft uns nicht allein lassen....
Wenn wir noch nicht so weit sind, sind wir es eben nicht. Uns dazu zu zwingen hat keinen Sinn. Bei mir macht es sogar noch alles viel schlimmer.

Therapeuten sind vllt wichtig... aber viel wichtiger ist die Liebe und Vertrautheit von Freunden!
Und das Gefühl, verstanden zu werden...
im Leben gibts Höhen und Tiefen.
Wie du dein Leben letzten Endes meisterst, ist allein Deine Wahl!

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#48
ich habe den Thread gerade eben von Anfang bis zum Ende durchgelesen... ich bin ZUTIEFST Betroffen...

:cry: :cry: :cry: - was tu ich meinem Umfeld an?? :cry: :cry: :cry:

Bis jetzt dachte ich eigentlich, meine Krankheit betrifft NUR MICH (mein Partner weiß auch nach fast 20 Jahren Beziehung nichts davon ... oder doch?? ich bin jetzt verunsichert.. :oops: ). Und mein Umfeld, meine Freunde?? Oh Gott, was mache ich bloß mit den Menschen die ich liebe???

Co-Abhängigkeit? Warum bin ich davon ausgegangen, dass es das nur bei Alkohol und Drogen gibt??? :shock: Ich bin so naiv...

Noch ein Grund mehr für mich zu kämpfen.. Für alle Menschen, denen ich was wert bin.. :cry: :cry:

@Ray: einfach Danke!
JUST DO IT!

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#49
Aber pass bitte auf, dass du DICH aus den Augen verlierst...

Bei mir ist es so, dass DIE ANDEREN der Grund sind, weshalb ich jetzt etwas gegen diese krankheit unternehme.
Nicht meine Gesundheit, oder mein Leben, das mir wichtig genug erscheint etwas an der Situation zu ändern.
NEIN, ich will einfach nicht meine Freunde verlieren. Das ist im Moment der einzige Grund.

Aber soll ich euch noch etwas sagen, was sich vielleicht für manche von euch komisch anhören mag?
Ich denke, dass uns diese Krankheit auch stärker macht! Kein Außenstehender kann sich vorstellen, was wir wirklich durchmachen. Allein um diese krankheit geht es dabei wie schon erwähnt schon lange nicht mehr. Alles leidet darunter, einfach alles! Unser ganzes Umfeld, unser ganzes leben wird auf den Kopf gestellt.

Wir müssen lernen, das Positive in dieser ganzen Sch**** zu sehen!
Wir werden stärker dadurch, und wir werden es alle schaffen wieder glücklich und gesund zu werden! Wenn wir das nur WOLLEN! Der WILLE schafft so viel.... Aber wenn der WILLE fehlt, gibt es auch keine Chance auf Heilung.


Ich habe so viel gelernt, im Laufe der Zeit.
Ich habe gelernt, was es heißt zu leiden.
ich habe gelernt, wie ich in allem Leid auch etwas Gutes sehen kann.
und das wichtigste: Ich habe gelernt, Falsche Freunde von den Echten zu unterscheiden.
Ich stehe noch am Anfang.... Und es war schwer mir einzugestehen, dass die Menschen, mit denen ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht habe, keine wirklichen Freunde sind.
Das war hart, ist es immer noch.
Aber langsam geht es mir besser, da ich Abstand zu den Menschen halte, die mich runterziehen und mir nicht gut tun.
Und ich baue neue Freundschaften auf. Menschen, die mich genauso bedingungslos lieben wie ich sie liebe.

Ich würde wirklich für viele Menschen durchs Feuer gehen.... Aber für manche, würde ich nicht mal mehr an´s Telefon gehen ;-)


Ich bin jetzt bereit für meine Zukunft.
Natürlich, Zuhause sind die Probleme so groß wie bisher noch nie. Aber ich habe gelernt, dass eine gewisse Ignoranz gegenüber meiner Eltern und meiner kleinen Schwester, mich im Leben weiter bringt. Auch habe ich gelernt, dass ich am besten die meisten Dinge für mich behalte.
Nur ein Beispiel: Wieso sollte ich sagen, dass ich unbedingt ausziehen möchte? Das gibt nur riesen Zoff und wieder wird es Vorwürfe hageln (aber von der schlimmsten Sorte).
Also denke ich es mir halt.... und hole mir Hilfe von außen. Darüber zu disskutieren würde alles noch schlimmer machen.

Meine Therapie beginne ich ab morgen (Gruppen und Einzeltherapie).
Es wird bei mir wahrscheinlich noch eine Weile dauern bis ich mir selbst wirklich eingestehe, dass ich krank bin und DESHALB hilfe brauche.
Aber das sind immerhin die ersten Schritte in ein besseres Leben.

Schließe mit der Vergangenheit ab um frei für die Zukunft zu sein!
Dazu gehören auch Menschen, die dir nicht gut tun!

Ich wünsche euch allen von Herzen alles Gute vor die Zukunft!
Geht euren Weg, gesteht euch Fehler ein! Akzeptiert die Vergangenheit, trauert nicht Längst Vergangenem nach und setzt euch realistische Ziele für die Zukunft!
liebe, liebe Grüße
eure Mona
im Leben gibts Höhen und Tiefen.
Wie du dein Leben letzten Endes meisterst, ist allein Deine Wahl!

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#51
Wie ich schon in dem anderen Thread erwähnte, ist mir seit ca. 15Monaten klar, dass eine Freundin von mir Bulimie hat.
Sie weiß nicht, dass ich es weiß und ich weiß nicht, wie ich es ansprechen soll.

Mein Partner hielt den Gedanken für absurd. Weil sie ja so wundeschön und intelligent ist uns gerade einen Studienplatz an einer Edeluni bekommen hat. Die Liebschaften, die sie hat(te) glauben alle, dass große Los gezogen zu haben.
Der jetzige bekam als Reaktion einer seiner Freunde: "Behalte sie, koste es was es wolle!"
Ich fühle mich, als wenn ich sie eines Verbrechens bezichtigen würde. Dabei habe ich schon früh gelernt, je perfekter die Fassade, desto dicker die Leiche im Keller. ich fühle mich von meinem Partner total unverstanden.
Sie kotzt, ich schlucke runter.

Ich denke an das schöne Essen, was da ins Klo gespült wird und daran, dass sie sich ihre Zähne ruinieren wird.
Mir liegt viel an ihr, drum schütte ich hier auch mein Herz so aus, aber eine Lösung sehe ich nicht.
Ähnlich wie der Mediziner hier im Forum habe ich eine Ausbldung, die mir weiterhelfen sollte, aber wenn es zu nah dran ist, nützt mir das alles nichts. Das ist auch ein Teil, den mein Partner nicht versteht ("du bist doch hier die Expertin").
The secret to life
Is contained in this Haiku:
Oops, ran out of room.

(Dan from Memphis)

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#52
blob hat geschrieben:
Ich denke an das schöne Essen, was da ins Klo gespült wird und daran, dass sie sich ihre Zähne ruinieren wird.
Mir liegt viel an ihr....
Oh man... war grad ein bissel geschockt als ich das gelesen habe.
Das "schöne essen und die schlechten zähne" sind echt das kleinste übel und sehr oberflächlich betrachtet. Herzrythmusstörungen und Darm und Nirenversagen sind dann schon andres zu bewerten.. Depressieonen und Gefühlszustände bleiben in dem beitag auch unberücksichtigt.

Wie gut kennst du sie denn und welche Rolle spielt dein Partner, das konnte ich leider aus dem Betrag nicht rauslesen.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#53
@sancy

Ich weiß, dass die kaputten Zähne und das schöne Essen noch das geringste Problem sind...
Aber es waren die Gedanken, die mir kamen.

Besagte Freundin ist meine engste Freundin hier in England.
Wir kennen uns seit Jahren und schätzen uns beide sehr.
Vor 15 Monaten waren wir zusammen zelten und dort wurde mir klar, dass sie nach jedem Essen auf dem Klo verschwindet.
Und mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Alles paßte auf einmal zusammen. Das sie immer eine Zahnbürste dabei hat, dass sie keine säurehaltigen Säfte mag, etc.
Wie ich schon in dem anderen Beitrag schrieb läßt sie mich verhältnismäßig nah an sich heran. Sie hat mir vor 2 Wochen aus der Kindheit ihrer Mutter berichet und das hat mir die Fußnägel hochgeklappt (und das obwohl ich aus beruflichen Gründen Akteneinsichten in m*ssb**ch*, etc. hatte). Mir kann man einiges erzählen, ohne dass ich in Schockstarre verfalle.
Auch damals fragte ich erst eine Bekannte, die meinte recht burschikos ich solle sie direkt konfrontieren. Da hätte ich aber angst, sie als Freundin zu verlieren. Mir wäre lieber, sie hätte das Vertrauen es mir von sich aus zu sagen.

Mein Freund kennt sie nur über mich, mag sie gerne und sie ist nun mit einem seiner Kumpel zusammen. Er hatte sie einander vorgestellt. Jetzt habe ich mich getraut, ihm davon zu erzählen, aber keinerlei Unterstützung gefunden.
Ich selber weiß einiges über Bulimie, da ich damals sämtliche Bücher zu dem Thema verschlungen habe (vor ca. 20 Jahren)
The secret to life
Is contained in this Haiku:
Oops, ran out of room.

(Dan from Memphis)

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#54
hier ist er wieder mal: der Mediziner, wie ich vorhin lesen konnte.
Nach wie vor bin ich komplett ratlos, wie man als Partner mit der Sache umgehen kann. Ich habe, so denke ich, alles versucht, um sie auf den "richtigen" Weg zu führen - bloß was ist richtig - eigentlich ist Kotzen der einzig mögliche Weg nicht zu platzen, wenn man derartige Mengen an Lebensmitteln in sich hineinstopft.
Wie lassen sich alternative Möglichkeiten finden, sein Gefühlsleben zu regulieren, wenn man nur gelernt hat, dies durch Fressen und Kotzen zu tun - vor allem, wie sollen sich jemals neue wege auftun, wenn man jede Therapie sofort abbricht.
Was ist dran an den ewigen Liebesschwüren, wenn sie nichts unternimmt, um die Sache in den Griff zu bekommen, die für mich derart unerträglich ist
In den letzten Wochen gibt es keinen einzigen wirklich positiven Tag- wenn sie sich mal bemüht nicht zu fressen, ist sie nicht ansprechbar und geht schlafen - gesellschaftliches und partnerschaftliches Leben unmöglich.
Ich hatte soviel Hoffnung in diese Beziehung gelegt und dann immer an eine Besserung ihres Zustandes, an eine emotionale Stabilisierung geglaubt - nun warte ich seit 3 Jahren darauf, nichts hat genützt - worauf warte ich, woran klammere ich mich immer noch - kann aus diesem Horrortrip noch irgendetwas werden??

Gute Besserung an alle Betroffenen und viel Kraft an alle Angehörigen, die hier mitschreiben!!

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#55
Hallo,

Ich habe deinen Threat überflogen. Es ist unbesteitbar, dass es für dich eine Qual ist. Aber sag mal, wieso bist du denn nicht konsequent und ziehst für dich einen Schlussstrich. Du kommst nicht von ihr los. Oder? Aber was gibt es denn noch, was euch verbindet? Es scheint für dich nur schön, wenn sie nicht erbricht. Und sie muss ihren Weg für sich gehen, nicht für dich. Das funktioniert nicht. Du kannst keine Bedingungen stellen, dass du glücklich bist, wenn sie nur ein bestimmtes Verhalten unterlässt. Rette dich lieber selbst, als zu versuchen sie zu retten.
Von aussen liest sich das schon etwas, als weiss sie schon, dass sie dich halten kann, egal, ob sie kotzt oder nicht. Wahrscheilich erzählst du ihr seit Ewigkeiten, dass du das nicht mehr mitmachen, dich trennen willst, es aber nie tust, sondern auf die kurzzeitige Besserung und Liebesschwüre ihrerseits hereinfällst. Und wenn sie dich wieder sicher hat, lässt sie sich wieder gehen. Also, wozu um alles in der Welt soll sie sich verändern. Hast du für dich nicht mittlerweile gelernt, dass es stetig das gleiche Spiel ist?

Meinst du nicht, dass es Zeit ist, wenn du wieder dich um dich kümmerst und nicht an ihr herumdoctorst und sie auf Wege führen, die sie wohlmöglich nicht bereit ist zu gehen, sondern dir das nur erzählt, damit du bei ihr bleibst. Freilich wird sie furchtbare Angst haben, wenn sie alleine ist, ohne den lieben Depp, der sie in ihrer Sucht unterstützt. Wenigstens einer, der noch für sie da ist. Immer. Das ist zwar auch nicht mehr das gelbe vom Ei, aber besser als gar nichts. Und der liebe Depp stellt sein eigenes Leben zurück, ist lieber furchtbar unglücklich als bei sich zu schauen, wie sein Leben erträglicher zu machen. Er hält sich in Abhängigkeiten zu einer schönen Frau. Wenn es ihr gut geht, geht es ihm auch gut. Aber da es ihr die meiste Zeit schlecht geht, geht es ihm auch schlecht. Und wenn es dann mal eine Sekunde besser ist, verliert er den Überblick und denkt sofort an die Wunderheilung, auf die er wartet. Weil nur mit Wunderheilung seiner Partnerin kann es ihm gut gehen.
Vielleicht braucht ihr beiden eine Auszeit voneinander, damit jeder erst mal wieder zu sich selbst finden kann und weiss wo er im Leben überhaupt steht. Ihr scheint beide fest eingewoben und verstrickt zu sein, dass jeder seinen Standpunkt nicht mehr sehen kann. Für mich scheint es so, dass du so was wie Co-Abhängig bist und genauso wie sie selbst an der Krankheit zugrunde gehen wird, wenn du nicht aufwachst.
Und sag mir nicht, dass sie immernoch die Liebe deines Lebens ist. Wieso? Weil sie schön ist, weil sie begehrenswert ist? Weil eure Beziehung am Anfang so wunderschön war und du denkst, dass ihr da wieder hin kommt, wenn sie doch nur endlich aufhört sich die Seele aus dem Leib zu kotzen.



Liebe Grüße

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#56
So mein lieber ray, jetzt will ich auch mal eben meinen senf dazugeben 8) "Meinem" hab ich klipp und klar gesagt: Die ES ist MEINE Sache, die gibt´s in meinem Leben mehr als doppelt so lange wie dich, ich versuche mit ihr umzugehen, halt dich bitte da heraus. Ist natürlich leichter gesagt als getan!!!, wobei ich ja auch nicht weiß, wie ausgiebig deine Süße ihrer Sucht frönt (hab :mrgreen: faulpelzine) nicht den ganzen Thread noch mal gelesen, nur eben ausgiebig spottend über McGregor den Kopf geschüttelt und gedacht, jede Frau kann froh sein, wenn Sie so nen Typen los ist.) Jedenfalls tuts mir natürlich superleid, dass sich mein Schatz so Riesensorgen um mich macht, gleichzeitig bimse ich ihm jedoch immer wieder ein (und er setzt das immer besser für sich um): Leb dein eigenes Leben, kümmere dich um dich und sorg für dich - sein Problem ist nämlich eher, dass er ständig nur für andere sorgt und sich selbst darüber vergisst. Da haben sich natürlich klar die Richtigen gefunden, wir lieben uns jedoch total und sagen und zeigen uns das auch oft. Er weiß, dass er mich (derzeit/dauerhaft?) nur mit meiner Psycho-Macke haben kann, ich weiß umgekehrt, was ich an ihm habe und versuche möglichst rücksichtsvoll ihm gegenüber zu sein (dazu gehört auch, dass ich mich jedesmal sofort entschuldige, wenn ich ihm gegenüber rücksichtlos und unfair und gemein geworden bin (ich neige aber ohnehin zu jähen Temperamentsausbrüchen, das ist vererbt und essunabhängig :twisted: . Will sagen: Es kann klappen (mit der nötigen BEWUSSTHEIT auf beiden Seiten!!), wir sind jetzt 12 Jahre wirklich superglücklich zusammen.
- DIESE KRANKHEIT ZERSTÖRT NUR DAS UMFELD, WENN DAS UMFELD ES ZULÄSST!!!!
Gut genug.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#60
Hey Old Owl!

Danke für deine Antwort an ray.... hast du gut in worte gefasst!!!!!

Ich bin seine "Süße" und ich tu alles mir mögliche um "ray" so wenig wie möglich damit zu belasten... aber wenn jemand nichts besseres zu tun hat als den Mistkübel zu durchsuchen um es mir dann vorzuwerfen... was soll man da sagen.... wenn das nicht "Streitsuche" ist...

Aber gut... wir haben wunderschöne Momente.... das Problem ist, dass wenn wir 2-3 perfekte Tage hatten und dann passiert es mir 1 mal ist alles schrecklich und sowieso alles zum vergessen.

Ich verstehe nicht warum er mir nach ein klein wenig nachsehen kann wenn es mir einmal passiert obwohl ich mich davor 2-3 Tage zusammengerissen und bemüht habe und alles wunderbar war.
Warum muss diese mir so nötige Stunde alles verderben was davor so schön war???

Ich kann es mir vorstellen wie mühsam es ist mit einer süchtigen Person zusammenzuleben und das es einem jedes Mal schmerzt und wütend macht wenn diejenige Person ihre Sucht auslebt.... aber leider Gottes kann ich oftmals nicht anders.... dann sitze ich eh schon im Badezimmer und versuche dass einfach schnell zu beenden.... warum kann man diese Stunde nicht als "geschehen" ansehen und es eben dabei belassen? Ohne die nächsten 5 - 10 Stunden nur darauf loszuhacken und immer wieder mit meinem damals alkoholkranken Vater zu vergleichen... was im übrigen SEHR WEH tut!!!!

Und bezüglich Freiheiten geben: ich sage dir jedesmal das du tun sollst auf was du lust hast und keine Rücksicht zu nehmen brauchst... und zu 70% bin ich ja dann sowieso mit von der Partie.


ach es ist alles so verwirrend.... sorry....
Out of the Dark - Into the Light (FALCO)

Thank you Angel,
for all you do and
are for me......