Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#61
:lol: Hi liebe Anny! Das ist ja mal eine interessante Dreier-Konstellation :wink:

Ich versuche, meine Eindrückte zu sortieren. Was mir spontan auffällt: (ohne Wertung) - ist:
:arrow: Euer Altersunterschied.
:arrow: Die Schilderungen eures Zusammenlebens driften diametral auseinander. Ebenso gegensätzlich scheinen mir eure jeweiligen Wahrnehmungen darüber, wie du versuchst, die Beziehung zu leben trotz und mit deiner Sucht. Eure jeweiligen Beschreibungen passen hinten und vorn nicht zusammen, das macht es schwierig bis unmöglich, aus der Ferne "Wertungen" vorzunehmen. Mir kommt es vor, als sprecht ihr von völlig unterschiedlichen Beziehungen.
Was ich sagen kann (und teilweise schon gesagt habe):
"DU musst auf eine bestimmte Weise funktionieren, damit es MIR gut geht und die Beziehung nach MEINEN Vorstellungen läuft"....
sorry, Ray, so läuft es nicht.
"ICH will DIR helfen, weil ICH weiß, was für DICH gut ist" -
auch so läuft es nicht, Ray, so schmerzhaft das auch für Angehörige ist.

Anny - DICH stellte ich mir nach Rays Schilderungen als von seiner Sucht getriebenes, in sich eingekapseltes und in sich selbst verstricktes Wesen vor, das seine ES rücksichtslos auf dem Rücken ihres Lebenspartners auslebt, wissend, dass er sie nie trotz Drohungen und Ultimaten verlassen würde. Auf diesem von Ray vermittelten Hintergrund hat sich wohl auch loxomena ihre Meinung gebildet, die ich bis auf wenige Ausnahmen nicht teile.

Jetzt kommt hier eine Anny angeschrieben, die ganz anders wirkt, die durchaus reflektiert scheint, was sie da macht, die sich um die Beziehung Gedanken macht und versucht, die negativen Auswirkungen des Suchtverhaltens so weit es möglich ist aus dem Beziehungsalltag herauszuhalten. Was stimmt nun?

Eine Beziehung trotz ES leben: Natürlich kann das funktionieren. Bei mir und meinem Freund funktioniert das seit 12 Jahren, wir wollen im November heiraten. :wink: Es funktioniert, WENN BEIDE Partner ohne wenn und aber diese Beziehung WOLLEN, wenn sie ihre Liebe leben und miteinander ihren Weg gehen wollen, OBGLEICH dieser durch die Sucht steiniger scheint als vermeintlich "normale" Beziehungen. (Achtung: das kann ein Trugschluss sein!)

Um überhaupt erst mal einen Anfang zu bekommen, nehmt euch doch mal zu Folgendem Zeit: Jeder schreibt GETRENNT FÜR SICH seine Wünsche, Erwartungen, Ziele und Vorstellungen über die Beziehung auf - möglichst detailliert und ganz, ganz selbstehrlich nur auf sich selbst bezogen. Dann tauscht ihr die Blätter aus. Und nehmt euch erst mal Zeit, den anderen zu verstehen. Im nächsten Schritt könnt ihr euch dann gegenübersetzen und in "Du"-Form wechselseitig einen Dialog führen: Du, Anny, liest z.B. den ersten Punkt auf Rays Blatt vor "DU, Ray, möchtest, dass ich meine FAs einstelle. Ich wünsche mir/möchte...." Ray hört nur zu und gibt KEINEN KOMMENTAR AB!! Dann wird gewechselt. (Meine Frage an dich, Anny: Möchtest du die Sucht abgeben? Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Wenn du ja sagst (um des vordergründig lieben Frieden willens mit Ray), aber innerlich NEIN meinst, wird eine ehrliche Beziehung nicht funktionieren können.

Es ist wichtig, dass ihr euch bei eurem gegenseitigen Vorlesen nicht unterbrecht und niemand die Wünsche des anderen wertet. Nur so könnt ihr überhaupt ein Packende finden, ob eure Wünsche und Vorstellungen überhaupt zusammenpassen.
Falls ja, gilt es glasklare Absprachen zu treffen, um die Beziehung und den Partner möglichst suchtschadenfrei zu halten. Dazu mein Sermon weiter oben. :wink:
- Wünsche euch viel Erfolg, sofern ihr ihn wollt!
LG oldie
Gut genug.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#62
danke, das ist ein guter tipp!!!

wir reden zwar sehr oft und viel darüber, aber schriftlich und eben OHNE Diskussion mitteilen ist absolut ein Versuch wert.

und ja unsere beziehung ist sehr schwer zu beschreiben. wir fahren achterbahn wie man es mehr nicht tun könnte. wir lieben uns so sehr und im nächsten moment ist von beiden seiten nur mehr blankes Entsetzen und "Haß".... und dabei wollen wir beide nicht auf unsere wunderbaren Momente nicht verzichten.... in denen wir den perfekten Partner vor uns haben.

Ray ist ein sehr anhänglicher und irrsinnig aktiver Mensch was ja sehr positiv ist ... allerdings kann und will er aber auch garnichts alleine unternehmen, was wiederrum seeehr anstrengend ist!

und ja ray ist 17 jahre älter und hat 3 kinder. das muss ich natürlich widerspruchslos so hinnehmen.... was auch kein problem ist...zum glück!
auf der anderen seite erwartet er von mir fehlerlos zu sein....
manchmal ist das einfach unfair... ich habe ihn mit 3 kinder´n kennengelernt und er mich mit meiner sucht.... schon klar - ist kein vergleich... aber beides ist nun mal nicht einfach.


so nun bin ich froh dass ich auch mal meine seite kommentieren durfte.... wenn ich ab und an Rays Beiträge lese macht mich das sehr traurig und verzweifelt dass er mich/uns so sieht und beschreibt. Aber gut... wann schreibt er hier... immer wenn es eben sch**** läuft.
die guten momente und Tage genießt man ja zum Glück im "real life" ;o)

Alles Liebe euch und danke noch mal oldie für deinen Tip!
Out of the Dark - Into the Light (FALCO)

Thank you Angel,
for all you do and
are for me......

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#63
heute krieg ich gar nicht genug davon hier zu schreiben wies aussieht...

liebe old owl,

ich finde es irrsinnig toll, dass du dich mit deinem Freund...bald Ehemann :o so gut arrangieren kannst.... das wirkt für mich in zwischen leider schon "unmöglich".

wie macht ihr das?
wie schafft er es darüber hinwegzusehen?
Was tut er wenn dir ein FA passiert? geht er weg? oder welche Reaktion kommt von seiner Seite?
kommen keine Vorwürfe, etc?
wie schaffst du es das eure liebe konstant da ist und auch in schlechten Momenten bleibt? oder habt ihr auch diese extremen auf und abs?

ich wäre dir sehr dankbar wenn du mir so eine situation einfach mal ungefähr schildern könntest....

Ray und ich wissen dass er in den Situationen überreagiert und ich furchtbar abweisend bin und ihn quasi für diese Zeit loswerden will....
vielleicht gibt es ja doch bessere Übereinkünfte als die Schreierei, die Heulerei und schließlich die Drohnung alles hinzuwerfen :oops:


Ach ja.... und habt ihr euch vor oder nach Beginn deiner ES kennengelernt?
soooo viele Fragen... du Arme :)
Out of the Dark - Into the Light (FALCO)

Thank you Angel,
for all you do and
are for me......

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#64
Liebe Anny, sorry, hatte die Antwortbenachrichtigungsfkt. nicht aktiviert - versuche jetzt trotz später Stunde mal auf deine Fragen zu antworten!
1. Kannst´s ausrechnen: Meinen Schatzi kenn ich seit 12 Jahren, meine ES hab ich seit 31.
2. Mit einem Mann vom Typ wie Ray würde ich durchdrehen. Schon nach einer Woche, schätz ich.
3. Mein Freund lässt mich mit meinem Essverhalten vollständig in Ruhe. Ich habe ihm zu Beginn, wo wir uns kennenlernten (als die B. schlummerte), mal gesagt, dass ich ein Langzeit-Psychoproblem habe, dass es mal Magersucht war und mal Extremreaktionen auf Verlassenheit (reale wie eingebildete), und Thema ist es mal zwischendurch stärker geworden, als ich aus beruflichen Psychostressgründen wieder mal in eine anokrektische B. rutschte ( :arrow: klapperdürre wurde, und da "sah" man´s halt, dass was nicht stimmte). Was ich ihm dazu gesagt habe, steht weiter oben in meiner Antwort auf Ray. Ich MÖCHTE nicht mit ihm darüber reden, ich MÖCHTE nicht, dass er sich ständig meinen Kopf zerbricht, ich brauche daheim niemanden, der mich therapiert, niemanden, der mich be"papa"t und zum Verrecken niemanden, der mir vorschreibt, was und wie ich es zu essen habe.
Er weiß von meinen Therapien und auch von den Gründen für die Sucht, er respektiert meine Grenzen und weiß aber auch, dass ich in jeder Hinsicht versuche, auf IHN Rücksicht zu nehmen und die Auswirkungen meiner ES auf unser Beziehungsleben so weit wie möglich zu minimieren. Er weiß von meinen extremen Autonomiestreben (B. ist für mich generell ein Ausdruck stärkster Eigenständigkeitsbestrebung), deshalb würde es ihm schon von daher niemals einfallen, mir Vorschriften zu machen. Er weiß, dass er mich nur mit dieser Langzeithypothek haben kann, wie auch immer sich diese in den nächsten Jahren noch entwickelt.
- Sofern er wirklich mal auf die Idee kommt, das Thema anzuschneiden, sage ich ihm freundlich, aber sehr deutlich, dass ihn das nichts angeht und er sich herauszuhalten hat.Es ist ihm, glaube ich, insgesamt auch ganz recht so. Welcher Mann bricht schon freiwillig Problemwälzerei vom Zaun. :wink:
Ganz deutlich, Anny: Es geht hier nicht darum, wie Ray dich gerne hätte, sondern es geht darau, wie du sein willst. Was für eine Art Anny du sein willst und bist. Die muss er dann lieben und akzeptieren - so wie sie ist. Ohne wenn und aber.
Liebe Grüße von der Night Owl
Gut genug.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#65
dann sag mir mal bitte, wie man mit so einer Sache ein vernünftiges Leben führen kann - als Partner meine ich: wenn man seinen Urlaub komplett allein verbringt, weil der Partner seine Zeit mit dem Ausleben seiner Sucht verbringt, ist das nicht so lustig - da könnte man gleich allein fahren; wenn es nicht möglich ist Freunde zu besuchen, weil man dann Gefahr läuft, dass alles essbare vernichtet wird, ist das ebensowenig lustig - man kann daher Freunde nur alleine besuchen --- wo hat, lebt , spürt man dann die Vorteile der Partnerschaft

Das zieht sich durch das ganze Leben durch - und ich bin auch nicht willig, gemeinsam essen zu gehen und zuzuschauen, dass das was ich bezahlt habe dann gekotzt wird - tut mir leid, da bin ich zu intolerant

Ich muss aber zugeben, dass ich schon weiss, dass sie sich bemüht, die Sache in den Griff zu bekommen, sonst wäre ich schon längst weg.

Ich hoffe, dass dein Abgrenzen deinem Partner gegenüber ein wenig freundlicher rüberkommt, als es hier für mich klingt, denn sonst täte er mir echt leid - wenn das nämlich in unserer Beziehung so wäre, dass man dem anderen gegenüber überhaupt nichts von seinen Vorstellungen diesbezüglich und auch im Bezug auf alle anderen Dinge des Lebens sagen könnte, tät ich ich auf eine solche Beziehung scheißen - die wäre es nicht wert, darum zu kämpfen

LG
Mr. Intolerant

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#66
dass ich schon weiss, dass sie sich bemüht, die Sache in den Griff zu bekommen, sonst wäre ich schon längst weg.
Wie überaus gnädig von dir.
Ich hoffe, dass dein Abgrenzen deinem Partner gegenüber ein wenig freundlicher rüberkommt, als es hier für mich klingt, denn sonst täte er mir echt leid -
(als es hier für mich klingt, ja ja, jeder hört das heraus, was ihm passt, gell? :wink: wieso steht hier plötzlich MEINE BEZIEHUNG zur Debatte...? Tja, *kopfkratz*, "kopfkratz*....

Insgesamt :arrow: antworte ich dir mit ehrlichem und schallendem Gelächter, mein guter Ray - :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: da müsste ich euch zwei eigentlich dringend mal bekannt machen, du würdest fassungslos sein, welch einem
fröhlichen, GLÜCKLICHEN! "Leidens"genossen du dich gegenübersähest... der es NICHT nur seit 12 Jahren mit einer so völlig gestörten und rücksichtlosen Person aushält, sondern sie tollkühn auch noch HEIRATEN will - - und dabei ist mein lieber Freund WEDER ein Masochist noch seinerseits eine Pychokrücke, also irgendwas muss bei ihm dann wohl komplett schräg ticken... :-X))

KANN ES MÖGLICHERWEISE - EVENTUELL - VIELLEICHT sein, dass du den Gedanken einfach nicht erträgst, Ray - dass andere Männer eine Beziehung mit "einer von uns" durchaus hinkriegen und dabei sogar noch GLÜCKLICH sind, während du es - sorry - dein Beziehungsleben wie auch immer einfach nicht auf die Kette kriegst?!

Deine ganze Antwort wirkt auf mich wie eine einzige verbitterte Selbstrechtfertigung. Sorry, MEIN freund wird dir kein Alibi liefern. Der ist glücklich. Das sagt er nicht so daher. Keine Sorge.
Mach dir mal um MEINE Beziehung keinen Kopf. Hast mit deiner genug zu tun. :wink:

Und wenn das nämlich in unserer Beziehung so wäre, dass man dem anderen gegenüber überhaupt nichts von seinen Vorstellungen diesbezüglich und auch im Bezug auf alle anderen Dinge des Lebens sagen könnte


?? Das interpretierst du frei hinaus in mein Posting hinein. In der Psychologie nennt man das Übertragung. "DIESBEZÜGLICH" - sag doch ruhig ES-Störung dazu, wir sind noch hier unter uns :twisted: - darf er sich in der Tat nicht einmischen. DAS IST MEIN DING. Ebenso respektiere ich aber natürlich (!) SEINE Grenzen. Uns bleibt ein dicker Packen von wunderbaren Gemeinsamkeiten, so Ray, und auch, wenn´s dich auch wirklich NICHTS angeht: Auf meine Frage, zu wieveil Prozent er mit und in unserer Beziehung glücklich ist, antwortete mir mein Liebster vorige Woche ohne zu überlegen: "Zu 98 Prozent!" Nicht zu 100, weil ich (Augenzwinkern seinerseits) "ab und zu mal so wie ein Zieselmännchen hochgehe". (Klammer auf, das war schon VOR meiner ES so und man nennt das zum Charakter gehörig. Klammer zu.)

Und wenn das nämlich in unserer Beziehung so wäre, dass man dem anderen gegenüber überhaupt nichts von seinen Vorstellungen diesbezüglich und auch im Bezug auf alle anderen Dinge des Lebens sagen könnte

Siehe oben: klassische Übertragung. :wink:

würde ich auf diese Beziehung scheißen

Um dein sprachliches Niveau aufzunehmen: Sch... auf Egozentriker wie dich, Ray.

Viel Spaß weiterhin beim Suhlen in der Opferrolle. Ich verschwinde mal, macht das unter euch aus.
@Anny: Wenn´s was gibt, :arrow: pn. Liebe Grüße dir.
Zuletzt geändert von Old Owl am Sa Sep 10, 2011 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
Gut genug.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#67
Als Post Scriptum bzgl. Grenzen respektieren:
Bester Mr. Intolarant (wohl unabsichtlich mit der vermeintlichen Ironie ins Schwarze getroffen, gell?) - wieso fühltest du dich eigentlich bemüßigt, mir auf den Post an DEINE PARNTERIN zu antworten? Beantwortest du zu Hause auch Post an sie, die offen herumliegt?
*kopfschüttel wiederholt*
So, und jetzt verschwinde ich aus dieser Dreierkiste. Macht das unter euch aus. :-X))
Gut genug.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#68
Erstmal Hallo Anny!

Mensch, Du bist hier ja ein echtes "Gründungsmitglied" :lol:

Ich finde es einerseits spannend, sich schriftlich zu unterhalten, denn a) fallen einem so Sachen oft leichter anzusprechen und b) kann man das "Gesagte" sacken lassen ohne gleich reagieren zu müssen.

Aber in diesem Fall habe ich tatsächlich ein ganz blödes Gefühl, wenn ich Euch so lese. Ich weiß nicht, ob es sonderlich schlau ist, sich hier "öffentlich" zu unterhalten. Schon gar nicht über die Beziehung zueinander. Das ist ziemlich befremdlich. Es gab auch schonmal sowas ähnliches hier und das ist ganz gewaltig nach hinten losgegangen.

Was ich sagen will ist, dass es vielleicht besser ist, Eure Sichtweisen allein für Euch und im persönlichem Gegenüber unter einen Hut zu bekommen. Das unter den Hut zu bekommen wenigstens zu versuchen. Wie gesagt: Hin und wieder ist ein klärendes Wort schriftlich sicher gut und manchmal sogar besser, aber ich glaube kaum, dass es dafür diesen Rahmen braucht. Schreibt Euch doch zum Beispiel einen Brief oder ähnliches, wenn ihr meint etwas sagen zu müssen, was unter 4 Augen persönlich nicht geht oder eben grad nicht geht. Dann bleibt es jedenfalls zwischen Euch beiden.

Ich finde ja, dass es die breite Masse hier mal nix angeht, wie es bei Euch aussieht und wie Eure Beziehung läuft und was ihr für (zugegeben völlig verschiedene) Auffassungen von Sachen habt. So werdet ihr ganz sicher auch keine Lösung finden, denn die findet sich ganz sicher nicht dadurch, dem anderen dabei zuzulesen, wie er an manchen Tagen mal was hier reinschreibt oder sich verbal auskotzt. Versteht ihr was ich meine? Es hat immer einen komischen Beigeschmack als User/Leser, wenn hier 2 Leute voneinander/ übereinander schreiben, die dann darüber auch noch unabhängig diskutieren. Sich von anderen Rat zu holen als Einzelperson ist nämlich was ganz anderes.

Ich meine es echt nicht böse, letztlich ist es Eure Sache, wie ihr das handhabt und machen wollt, aber ich finde es wirklich ziemlich befremdlich was hier die letzten paar Beiträge abläuft und das kann ganz sicher auch keine Dauerlösung werden sich HIER im INTERNET mit dem eigenen Partner über derart brisante Themen die Beziehung betreffend auszutauschen... Vielleicht denkt ihr nochmal drüber nach, was das für einen Sinn macht und was das verbessern sollte.

Viele Grüße Nadine

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#70
Hallo ihr Beiden,

danke old owl für deine Antwort... ich finde es sehr hilfreich was du geschrieben hast und ich werde sicher mit ray noch persönlich darüber reden wie wir es schaffen dass er vor meiner ES ein bisschen besser abgrenzen kann und sich da einfach mehr raushält.

Nads, stimmt absolut was du sagst....
mir hats eben auch nur mal gereicht dass Ray sich hier in "meinem" Forum über mich auskotzt und mich eben (in schlechten momenten...) als gemeines Miststück darzustellen. Old owl hat auf meine Reaktion geantwortet und ich fand und finde es einfach bewundernswert dass man trotz ES eine tolle Beziehung führen kann.... und so kam die Diskussion zu stande....

Wir reden aber eh auch im echten Leben miteinander.... sehr viel sogar.... und wie gesagt, die Meinung von Old Owl hat uns beide interessiert weil wir beide unsere Beziehung erhalten wollen.
Auch wenn mans nicht glaubt, aber Ray ist der liebste Mensch und beste Partner (für mich) auf Erden - außer ich bin am Ausleben meiner ES.
und ich glaub er hat mich auch ganz lieb wenn ich nicht grad am essen bin ^^.

Also sorry, old owl, dass wir dich da wo reingezogen haben...
so befriedigend deine Antwort für mich war, für Ray war es ein Schlag in die Magengegend wie man sehen konnte.
aber wir werden hoffentlich einen Mittelweg finden...

Alles Liebe,
Anny
Out of the Dark - Into the Light (FALCO)

Thank you Angel,
for all you do and
are for me......

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#71
So, nach einer kleinen Nachdenkpause bin ich wieder da.
Ich persönlich fand es interessant bis befremdlich, dass hier die Emotionen so sehr hochgehen und ich persönlich auch angegriffen wurde, wo ich doch nichts anderes hier in diesem Forum getan hatte, als mir meine Sorgen von der Seele zu schreiben (und ich denke das Forum ist dafür gedacht).
Natürlich sind meine Darstellungen subjektiv und einseitig. Ich habe auch nie behauptet, dass ich imstande bin, mich aus der Rolle des betroffenen Angehörigen zu lösen, und eine Schilderung abzugeben, die vielleicht ein Therapeut schreiben könnte, der ja wiederum keine persönliche Betroffenheit hat.
Klar ist, dass die Sache in Annys Schilderung ganz anders klingt, sowohl im Ablauf der Essattacken, als auch in der Frequenz derselben - auch das ist letztlich subjektiv - die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.
Im Gegensatz zu Annys letztem Schreiben, finde ich nicht, dass wir die alte Eule hier hereingezogen haben, sondern ich meine, dass sie sich aus welchem Grund auch immer nicht mit der nötigen Distanz beteiligt hat, sondern zu Ausagen hinreißen hat lassen, die einfach nicht akzeptabel sind :
Old Owl hat geschrieben:Um dein sprachliches Niveau aufzunehmen: Sch... auf Egozentriker wie dich, Ray.
Damit nahm sie vermutlich Bezug auf meine Meldung davor:
ray hat geschrieben:Ich hoffe, dass dein Abgrenzen deinem Partner gegenüber ein wenig freundlicher rüberkommt, als es hier für mich klingt, denn sonst täte er mir echt leid - wenn das nämlich in unserer Beziehung so wäre, dass man dem anderen gegenüber überhaupt nichts von seinen Vorstellungen diesbezüglich und auch im Bezug auf alle anderen Dinge des Lebens sagen könnte, tät ich ich auf eine solche Beziehung scheißen
Ich möchte hier jedoch nochmals betonen, dass ich hier nur geschrieben hatte, dass ich mir in meiner Beziehung ein offeneres Gesprächsklima erwarte, und habe niemanden persönlich angegriffen. Umso erstaunter war ich über die Antwort der alten Eule die schrieb: Sch... auf Egozentriker wie dich...- ich denke, dass man das nicht mehr ausführlich kommentieren muss, ich lese hier viel Verunsicherung heraus, vielleicht eben die Übertragung, die sie mir unterstellt, alles mögliche kann man hier interpretieren, schließlich sage ich nur, dass ich derartige Angriffe für unnötig und letztklassig halte.
Old Owl hat geschrieben:Als Post Scriptum bzgl. Grenzen respektieren:
Bester Mr. Intolarant (wohl unabsichtlich mit der vermeintlichen Ironie ins Schwarze getroffen, gell?) - wieso fühltest du dich eigentlich bemüßigt, mir auf den Post an DEINE PARNTERIN zu antworten? Beantwortest du zu Hause auch Post an sie, die offen herumliegt?
*kopfschüttel wiederholt*
Sorry, auch darauf muss ich antworten, liebe alte Eule, die jeden Anflug von Weisheit im Zuge ihres verbalen Auskotzens vergessen hat: ist dir schon aufgefallen, dass es sich hier um ein öffentliches Forum handelt, wo jeder alles lesen kann und auch jeder antwortet - wenn du meiner Partnerin etwas persönlich zukommen lassen möchtest, das niemand kommentieren soll, dann solltest du andere Wege wählen und aufhören, mir zu unterstellen, ich würde mich um ihre Post kümmern.

Abschließend will ich sagen, dass ich hier eine der wenigen Möglichkeiten finde, mir den Stress von der Seele zu schreiben, den ich durch die ES habe, werde dies auch weiterhin tun - natürlich kann das ein wenig wehleidig klingen, aber es ist für mich halt ein riesiger Druck, der daraus entsteht - wenn wir beide einander nicht lieben täten, dann gingen wir diesen steinigen Weg nicht mit einander - letztlich erhoffe ich natürlich auch hier Inputs zu finden - sei es therapeutische Ansätze, die Anny umsetzen kann, oder Empfehlungen für mich, wie ich damit besser umgehen kann -allerdings fehlt mir jede Idee, wie ich mich davon distanzieren soll - denn ich kann ja nicht immer nur gehen und ihr Freiraum bieten, wenn sie es jetzt so braucht, und dann sofort wieder da sein, wenn sie das wieder braucht - da bin ich ja dann komplett in der Co-Abhängigkeit - eine Marionette an den Schnüre der Bulimie :-(

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#73
Hallo,

so hab mir den Thread jetz auch so ziemlich durchgelesen und muss trotzdem sagen, dass ich ray total versteh, dass es irre schwer ist, mit einer "b.kranken" frau zusammenzusein, ich selbst, bin auch betroffen, bin seit kurzem in therapie und kämpfe und kämpfe tag für tag,.... wobei ich sagen muss, dass ich wenn ich mich überg.gehe, mich so gut wie geht leise verhalte oder eben in den keller geh,.... weil ich mich schäme und fas hab ich vor meinem freund gar nicht, aber es ist echt nicht einfach, mir tun mein freund, familie u freunde leid die es wissen..... weil sie sich sorgen, aber ich so gut es möglich trotzdem geheim halte.... wobei ich jetz schön langsam sagen muss dass mir die therapie gut tut, klar geht das nicht von heute auf morgen, aber ich bin auch wenn ich zurzeit nicht sooo gut drauf bin, aber mal pos eingestellt dass ich es wenn geht heuer noch in den griff bekommen möchte, ... sind leider auch schon fast zehn jahre,.... will dich jetzt lieber ray nicht entmutigen, aber hab meinen jetzigen freund erst über 2 jahre und dass ich nun in therapie geh, den ersten schritt gewagt habe, waren durch freunde von mir, was ich auch gut fand, denn allelin hätt ich diesen schritt nicht gewagt,.... aber ich versteh dich, so wie du auch schreibst, gehst gut essen, kostet was u dann verschwindet man am wc :( was absolut nicht ok ist,.... ich probiers auch immer wieder, ... leider,.... mein freund kocht und isst gerne (gut) u dann hat er so eine freundin,.... nicht so einfach,..... aber ich versteh auch nicht ganz, wenn anny jetzt eh schon stationär war, dass sich da gar nichts ändert??? ich bin am anfang meiner therapie u merke schon , auch wenn kleine aber doch fortschritte, teilweise auch dass ich angst vorm k.habe,.... deswegen denke ich, wenn man sich bemüht, für sich selber aber auch trotzdem für den partner u freunde, dass man es doch schaffen kann....
ist sie nun in therapie oder nicht??????
also du machst das jetz doch schon sehr lange mit, mein freund weiß es ja erst seit ein paar monaten, aber nach sooo langer zeit u wenn sie e sauch vor dir so ausführt, ist das sicher nicht schön................. anstrengend, mühsam weil man hilflos ist,...
sprecht ihr auch darüber????
lg
ENJOY YOUR LIFE!

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#74
Danke für deine Antwort. Die stationäre Therapie ist bei ihr jetzt knapp 2 Jahre vorbei, dann hatte sie 2 ambulante Versuche, allerdings mit einem großen Abstand nach dem Klinikaufenthalt. Ich will nicht sagen, dass sich gar nichts gebessert hat, immerhin sind ihre Stimmungsschwankungen nicht mehr derart ausgeprägt, dass sie sich selbst verletzt (außer leider doch 2 mal im letzten halben Jahr) oder Dinge zerstört. Ich denke schon, dass sie die Sache auch gerne beenden täte, bis auf die Momente, wo sie sich darüber lustig macht, dass andere Frauen zu dick sind, und meint gegen das Zunehmen eine bessere Lösung zu haben. Ich will nur hoffen, dass sie das nicht ernst nimmt und nur die eigene Scham zu überspielen versucht. Sie nimmt Fluoxetin und plant einen weiteren 1 monatigen Aufenthalt auf der Psychosomatik (welche aber keine Spezialabteilung für Essstörungen ist), verweigert aber weitere Gesprächstherapien, da sie meint, dass die immer nur auf die Kindheit fokusiert sind und den Eltern die Schuld umhängen wollen -allerdings denke ich, dass dort auch der Schlüssel für die ganze Sache liegt (Vater war Alkoholiker mit einem gewissen Hang zur Gewalt -also damals schon einen riesige Belastung für die Familie, hat sein ganzes Leben lang seinem Körper mit Alk und Zigaretten alles abverlangt und ist jetzt mit 65 ein Pflegefall nach 2 Schlaganfällen. Alle wundern sich, dass er schon in diesem Alter so schlecht beisammen ist und v.a. meine Lebensgefährtin ist dadurch unendlich belastet). Die Therapeuten hatten wiederholt verlangt, dass sie sich vom Elternhaus abnabeln muss, doch das kann und will sie nicht. Ich denke , dass sie zu viel an den belastenden Situationen der Vergangenheit verhaftet ist und den Blick in die Zukunft richten sollte - es kann wunderbar werden, aber sicher nicht, wenn sie sich nicht davon lösen kann, denn meine Motivation, Kraft und Geduld neigen sich auch schon dem Ende zu. Was mich am meisten belastet ist die komplette Unberechenbarkeit und das Unvermögen etwas mit ihr zu vereinbaren. Spätestens wenn Essen am Tisch steht, weiß ich üblicherweise nicht wie sie sich weiter verhält, was es u.a. unmöglich macht Einladungen auszusprechen oder anzunehmen :(
Zuletzt geändert von ray am So Feb 26, 2012 12:48, insgesamt 2-mal geändert.

Re: diese Krankheit zerstört den Betroffenen und sein Umfeld

#75
McGregger hat geschrieben:Mein lieber Leidensgenosse!

Ich bin seit 4 Monaten geschieden, Gott sei dank! Diese Krankheit ist die Hölle, es ist ein Glück, wenn der Partner von selbst geht, wie in meinem Fall; ich hatte das Selbstbewusstsein und die Kraft, mich da nicht in die Sch...ziehen zu lassen, manche hier nennnen da Co-Abhängigkeit.

Mit diesem Typ von Mensch wirst nie fertig, das ist ja der Jammer und die Tragödie.
Es heißt, sie sind perfektionistisch, dann sind sie wieder aggresiv, kein Mensch weiß warum, dann sind sie übersensibel..nach meiner Definition sollen die die Krankheit selbst kultivieren und ausleben, wenn es geht intern. Es ist nicht jeder Furz wichtig, den einer gerade diskutieren will. Das ist eine dekadente Zivilisationskrankheit, jeder Therapeut soll es offen sagen, eine Luxuskrankheit; nur er sagt es nicht, das richtet sich gegen seinen Broterwerb.

Kopf hoch Kumpel, lass Dich da ja nicht mitziehen, ok?!?!
ist ja schön, dass du froh bist sie los zu sein, aber wir reden hier von kranken menschen, meist menschen, die es von vorn herein schwieriger hatten als andere. ich lebe diesen weg selber, jedesmal bin ich derjenige der zu leiden hat, aber ich verzeihe ihr, ich stehe hinter ihr und ich lass mich wie einen hund treten, weil sie es selber nicht mitbekommt. ist diese wutattacke oder was auch immer vorbei, steht der mensch vor mir, der grund genug ist, das mit sich machen zu lassen! natürlich treibt es an die grenzen, aber erstlinig, geht es auch den betroffenen scheisse