hey, schreib euch weil ich grade einfach nicht mehr weiter weiß!!!!!!!!!

ich kenn sie jetzt seit vllt 5 jahren, damals hatte sie schon längere zeit magersucht. hatte mich nie getraut sie drauf anzusprechen, obwohl es offensichtlich war. nach nem jahr dann hat sie mir von sich aus gesagt, dass sie bulimie hat. ich war ganz froh, dass sie es selbst gesagt hat... immerhin scheint sie es eingesehen zu haben. in den folgenden wochen, monaten, jahren hab ich immer mal wieder mit ihr drüber geredet, sie zu ner therapie ermutigt (hat sie abgebrochen), schließlich hat sie sich sogar in ner klinik angemeldet. blöderweise bin ich dann ein jahr ins ausland, hatte also keinen direkten draht mehr zu ihr. natürlich noch regelmäßig kontakt, aber das ist was anderes ob man tausende kilometer getrennt ist, oder direkt vor ihr sitzt. sah sogar so aus, als würde sie nen platz kriegen. ich bin wieder gekommen, nix ist passiert. zu mir meinte sie nur, sie hätte keine antwort bekommen, von anderen weiß ich, dass die krankenkasse das nicht übernehmen wollte (kann das sein? wieso übernehmen die sowas nicht??? wieso wird es einem so schwer gemacht, was dagegen zu tun??)

als ich wieder da war, bin ich leider sofort in ne andere stadt gezogen, hab sie immer mal wieder getroffen, aber hatte keine gelegenheit sie in aller ruhe drauf anzusprechen. deshalb hab ich ihr nun nen brief geschrieben, dachte dass das ganz gut sei, so fühlt sie sich nich so unter druck gesetzt und kann ihn vllt öfters lesen und drüber nachdenken.
ich hab meiner meinung nach nichts schlimmes geschrieben, nur dass ich mir immer mehr sorgen mach, dass sie sich das mit der klinik nochmal überlegen soll, dass ich sie zu nix zwingen kann und will, aber immer für sie da bin und sie unterstütze und dass ich einfach verdammt angst hab, sie an die krankheit zu verlieren.
und jetzt ist das eingetreten, wovor ich am meisten angst hatte: keine antwort. auch ans telefon geht sie nicht.

so und gerade staut sich so ne wut in mir auf... ich hab mittlerweile soviel über diese krankheit gelesen, ich weiß was für risiken das hat, weiß was man als angehöriger tun kann... nix eigentlich! verständnisvoll sein. rücksicht nehmen. sie nicht angreifen. keine vorwürfe machen. seit jahren reiß ich mich zusammen, red mit engelszunge auf sie ein - sie hat es nie abgestritten, hat es eingesehen hat mir recht gegeben, schien sogar erleichtert zu sein, darüber zu reden. hoffnung - enttäuschung - hoffnung - enttäuschung.
ne gute freundin hat sie deswegen schon verloren. mich nicht. ich hab immer zu ihr gehalten. und jetzt schreib ich ihr nen brief und sie antwortet nicht. ignoriert mich, geht mir aus dem weg. ist ihr die krankheit wichtiger als unsere freundschaft?
ich hab es so satt verständnisvoll zu sein, ich würde ihr so gerne mal meine wut zeigen, zeigen was ihre krankheit mit mir macht! dass nicht nur sie probleme hat! hilft das was? oder ist das kontraproduktiv? ich komm mir nur langsam so verlogen vor, ich kann nicht die ganze zeit so tun, als wär alles in ordnung. was tun? soll ich den kontakt abbrechen? das will ich wirklich nicht. erstens bedeutet sie mir total viel als freundin, neben ihrer krankheit hat sie ja total positive seiten und wir haben so viel erlebt, sie ist einer der wenigen menschen mit denen man echt "pferde stehlen" kann. und zweitens glaub ich, dass dann gar nichts mehr passieren wird.

aber mein verständnis, das geht grad ziemlich den bach runter... weiß grad noch nicht mal, wie ich sie denn jetzt erreichen soll. aber wenn sie wegen sowas den kontakt abbricht und sich zurückzieht... ich find das einfach so ungerecht, dass ich das jahrelang mit durchgemacht hab und dann abserviert werd, weil ich keine lust hab ewig gute miene zum bösen spiel zu machen!

was kann ich denn nun tun? ist jemand in der gleichen situation? was sagen ehemalige dazu, könnt ihr euch in sie hineinversetzen? was denkt ihr ist am schlausten nun zu tun?

viele grüße von einer sehr verzweifelten, schlaflosen mukobwa

P.S. sry für den langen text, aber das hat grad bisschen gut getan