sozialen Abstieg verhindern, wer kennt sich mit Ämtern aus??

#1
Hallo liebe Leute,

ich habe eine gute Freundin, die durch ihre Essstörung Termine und Maßnahmen vom Arbeitsamt nicht einhalten kann ( kennt ja sicher jeder, die Tage an denen man nicht in der Lage ist das Haus zu verlassen).
Jedenfalls hat sie dadurch eine Sanktion nach der anderen bekommen und nun hat sie noch 20 Euro für den Monat und es geht ihr durch die ganzen Geldsorgen noch schlechter.
Wie kann ich ihr helfen?
Ich habe selbst viel mit den Ämtern durch, da ich auch psychische Probleme habe, aber ich konnte durch meinen Klinikaufenthalt beweisen dass ich halt gewisse Dinge nicht so schaffe wie andere.
Ich will mit ihr zum Arzt, aber sie hat Angst gleich in eine Klinik zu müssen.
Wohin wendet man sich am besten? Hausarzt? Sozialberatung? Medizinischer Dienst vom Arbeitsamt?
Lassen sich die Sanktionen rückgängig machen, wenn sie etwas nachweisen kann, oder zumindest stoppen, dass sie nicht mehr 3 Monate auf ihr Geld wartet? Hab Angst, dass sie da nicht mehr rauskommt...

Ich wäre euch für Hilfe sehr dankbar!
Kontakt auch direkt über meine mail Adresse Lilian19@gmx oder jappy: Anneliese_Brown

liebe Grüße an alle, die sich die Mühe machen das hier zu lesen! Lilian

Re: sozialen Abstieg verhindern, wer kennt sich mit Ämtern aus??

#2
hey lilian21berlin,

ich weiß auch nicht ob ich dir von ferne wirklich helfen kann... aber ich kann es ja mal versuchen. du hast geschrieben, dass deine freundin maßnahmen vom arbeitsamt nicht einhalten kann. hm, meinst du jetzt die agentur für arbeit (arbeitslosengeld I) oder die arge / optierende kommune (arbeitslosengeld II)? das ist ein bedeutender unterschied!

unabhängig davon: grundsätzlich gilt, dass sie gegen jede sanktion wiederspruch einlegen kann. sie soll einfach ein schreiben aufsetzt in dem sie ihre situation schildert und das ans amt schicken.... wobei sie da beachten muss: sollte sie arbeitslosengeld I beziehen besteht nur solange anspruch, solange sie auch verfügbar für den arbeitsmarkt ist. diese verfügbarkeit könnte mit dem wiederspruch aberkannt werden (wenn sie nicht an maßnahme teilnehmen kann, wie soll sie dann arbeiten können?) ist alles ein bisschen kompliziert - schreib doch mal genauer welche leistungen sie bezieht, dann antworte ich gerne nochmal genauer :wink:

Re: sozialen Abstieg verhindern, wer kennt sich mit Ämtern aus??

#3
Hallo nochmal,

hätte nicht gedacht, dass so schnell Antworten kommen, vielen Dank!
Sie bezieht ALG 2, also Hartz4.
Werd sie mal fragen, ich glaube sie hat einen Widerspruch am laufen. Also direkt beim Amt nochmal die Situation schildern und das am besten schriftlich wäre jetzt mein Plan. Dafür bräuchte sie sicher irgendeinen Beleg, dass sie sich Hilfe sucht. Wo geht man da zuerst hin? Hausarzt oder direkt an eine Beratungsstelle für Essstörungen? Sowas müsste es ja in Berlin geben...

liebe Grüße an Euch, Lilian

Re: sozialen Abstieg verhindern, wer kennt sich mit Ämtern aus??

#4
hey lilian

also mit hartz IV kenne ich mich nciht ganz so gut aus, aber zuallererst würde ich deiner freundin raten mit ihrer vermittlerin zu sprechen. denn ob eine sperrzeit eintritt oder nicht liegt zuallererst in ihrem ermessen und in ihrer hand! wenn jemand den pflichten nicht nachkommt, werden grds sofot die leistungen eingestellt (ist sozusagen eine vorsichtsmaßnahme, damit die behörde ggf kein geld zurückfordern muss). ob das so bleibt wird erst nachträglich entschieden. hat deine freundin das schon gemacht? meist geht das auch schneller als ein wiederspruch (der erst geprüft werden muss usw).
wie es dann genau weitergeht hängt im prinzip vom ermessen der vermittlerin ab. ich kann mir vorstellen, dass ein ärztliches gutachten von ihr veranlasst wird, also braucht deine freundin auch keine nachweise direkt mitbringen. der ärztliche dienst wird sich mit den behandelnden ärzten deiner freundin in verbindung setzten... und dann kommt es natürlich auf das ergebnis des ärztlichen gutachtens an... also, als erstes das offene gespräch, der rest wird sich sicherlich ergeben :wink:

Re: sozialen Abstieg verhindern, wer kennt sich mit Ämtern aus??

#5
hallo lilian,

ich kenne mich leider auch nicht aus,aber ich würde auf jeden Fall mit deiner Freundin eine Beratungsstelle für Essstörungen aufsuchen,denn die haben vielleicht sogar schon Erfahrungen mit den Problemen bezüglich Geldern usw.
wenn deine Freundin bereit wäre mit dir dorthin zu gehen,würd ich euch das wirklich empfehlen, schaden kann es jedenfalls nicht und vielleicht wissen die sogar wirklich was deine Freundin jetzt tun kann
Das könnte sie ja parallel zu dem Gespräch mit einer Vermitllerin bzw. den Ämtern machen.
Wünsch dir und deiner Freundin viel Erfolg!!!!
lg
Zuletzt geändert von Emilia am So Mär 08, 2009 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung