Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, da ich seit einigen Tagen mit einem Problem konfrontiert bin, mit dem ich mich vorher noch nicht beschäftigen musste.

Seit etwa einem Monat habe ich eine feste Freundin. Vor ein paar tagen gestand sie mir, regelmäßig das Essen wieder auszubrechen und das schon seit einem halben Jahr. Exzessiv allerdings erst wieder seit einigen Wochen.

Ich frage hier nach Hilfe, da ich einfach nicht weiß, wie ich damit umzugehen hae, ihr jedoch gerne helfen würde.

Wir sind beide noch 18 Jahre jung und gehen zur Schule. Sie ist nicht depressiv, ganz im Gegenteil. Sie ist der lebensfreudigste und kommunikativste Mensch, den ich je kennengelernt habe.

Ihr Körpergewicht würde ich als durchschnittlich einstufen.

Ihre Eltern wissen nicht bescheid. Lediglich einige Freundinnen, die sich aber nicht sonderlich darum sorgen.


Freue mich auch produktive und ernstgemeinte Vorschläge,
DH

Hallo darkeshour

Ich bin selber 18 Jahre alt und habe seit 5 Jahren starke Magersucht.
Nun, erstmal möchte ich dir sagen dass meine Antworten immer ernstgemeint sein werden
Dann möchte ich dir sagen dass ich es sehr schön von dir finde dass du deine Freundin deswegen nicht im Stichl lässt, ihr also helfen möchtest. Ich kann mir vorstellen dass es sehr schwer ist für einen Menschen, dessen Freundin/Freund betroffene(r) einer Essstörung ist.
Ich habe noch einige Fragen an dich, welche du mir aber nicht beantworten musst!
-Sieht deine Freundin ein dass sie Bulimie hat?
-Wie steht sie zur Variante eine Therapie (wenn auch erstmal nur ambulant) zu machen?
-Kann sie mit dir offen darüber reden?
-Ist dir vom Erbrechen deiner Freundin nichts aufgefallen bisher?

Du sagst sie habe das seit ca. einem halben Jahr. Das ist noch eine gute Chance die Krankheit früh anzupacken...
Ich kenne das selber von mir (falls ich dir damit weiterhelfe und es dich interessiert). Ich hatte lange Zeit keine Einsicht das überhaupt etwas nicht stimmt/stimmen könnte mit mir... So wurde es immer schlimmer und mein Leben stand mehrere Male auf dem Spiel.
Auch ich habe einen Freund, der sehr viel durchgemacht hat. (Sage ich jetzt mal so, weil ich weiss das er oft auch nicht mehr konnte/wollte)
Als dann mal ein wenig Einsicht kam ...Wollte ich nicht, weil ich alles gut fand/finde wie es ist.

Es ist ein teufelskreis, ich weiss.

Wenn du Fragen hast kannst du mir gerne auch eine Pn schicken. Oder sie auch hier in deinem Thread stellen.
Wenn ich Zeit und Kraft dazu finde gehe ich gerne auf sie ein...

Larissa

Hallo Larissa,

ersteinmal ein Dankeschön für deine schnelle Antwort.

Nein, ich nehme stark an, sie sieht nich ein, dass sie Bulimie hat. Sie selbst bezeichnet es auch nicht so. Die Umstände werden von ihr eher ironisch geschildert, wie "das Essen kommt aber heute Abend nicht mit." Das Thema "Hilfe" habe ich mich noch nicht getraut anzusprechen.
Über das Thema kann sie relativ offen mit mir reden. Das sie mir schon nach so kurzer Zeit davon erzählt hat, ist ein Indiez dafür, wie ich finde.
Aber was meinst Du mit "Ist dir vom Erbrechen deiner Freundin nichts aufgefallen bisher?"


So long,
DH

Hallo Darkesthour,

gerngeschehen!!!

ich meinte damit ob du sie vielleicht mal beobachtet oder per Zufall gehört haben könntest?
-Esst ihr zusammen? Wohnt ihr zusammen?

Larissa

Nein, das habe ich nicht. Sie geht nach dem Essen immer auf Toilette.

Und wenn wir uns sehen, essen wir natürlich auch zusammen. Wir wohnen allerdings bei noch bei unseren Eltern, wie das üblich ist, wenn man noch zu Schule geht.

Was meinst Du denn, wie kann ich ihr am besten helfen. Und was sind leichte Gerichte, die wir zusammen essen könnten, die sie auch beibehält? Salte, Suppen?

Sie sagt auch, das Essen würde ihr Schmerzen bereiten.


Grüße

Lieber "Darkesthour",

Nun ja, einen haargenauen Tip kann ich dir nicht geben, welche Gerichte deine Freundin bei sich behalten würde/könnte (oder doch nicht...?)
Ich kenne mich da auch nur beschränkt aus, aber ich weiss das Bulimiker manchmal (!) auch Gemüse, Früchte oder was weiss ich nicht behalten können/wollen (aus Angst dick zu werden, zuzunehmen).
Natürlich weiss ich nicht WAS ihr bisher zusammen gekocht und gegessen habt, aber es gibt denk' ich schon Gerichte die "einfacher" sind wie andere. Du kannt sie vielleicht (!) auch fragen was sie lieber möchte... Es kann auch sein dass sie darauf nur "ist mir egal" antwortet, ich kann dir das nicht sagen.
Am Besten denke ich kannst du ihr helfen wenn du ihr zuhörst...sie nicht von dir abschiebst. Interesse an ihr und an ihren Problemen (die vielleicht nur erst du festgestellt hast) zeigst, sie mal in den Arm nimmst und ihr sagst dass du sie so magst wie sie ist.
Ich kann verstehen dass du dich noch nicht so traust sie direkt anzusprechen...Vielleicht ändert sich das mal.

Bitte sei dann aber nicht enttäuscht wenn sie dir sagt "du spinnst, du hast doch einen Knall" "Lass mich du hast keine Ahnung von mir". Auch ich sagte das x-Male meinen Eltern und meinem Freund, weil sie mich einfach nur nervten, mir solchen "Mist" wie eine Essstörung unterzuschieben. -Doch ich meinte das nicht so wie ich es sagte!

darkesthour hat geschrieben:Sie sagt auch, das Essen würde ihr Schmerzen bereiten.

Da kann ich dir leider nicht sagen von was das kommen könnte bei deiner Freundin.
Ich weiss aber dass sowas möglich wäre vom vielen erbrechen...

Grüsse, Larissa

Danke nocheinmal für deine Mühe, Larissa.

Ich werde schauen, ob ich nocheinmal einen passenden Moment finde, um das Thema anzusprechen.

Meinst Du denn, sie sollte sich nach ambulanter Hilfe umschauen?


Grüße

Eine Therapie, egal ob ambulant oder stationär, macht nur dann einen Sinn, wenn sie es selber will, diesen Weg zu gehen. Das scheint mir nicht so zu sein.

Eine Therapie ist auf eine Mitarbeit des Patienten angewiesen. Es nutzt definitiv nichts, sie dorthin zu schicken und zu hoffen, ein Arzt oder ein Therapeut wird alles wieder richten und gut machen.

Der Erfolg einer Therapie ist davon abhängig, ob man sich therapieren lassen will. Und dazu muss man sich eingestehen, dass man krank ist. Tut sie das ?

lG
Caruso

Hallo darkesthour,

ps: das mache ich gerne, wenn ich Zeit und Kraft habe. Also nichts zu danken

Ich kann auch nicht so recht aus deinem geschriebenen ablesen ob denn deine Freundin bereit wäre für eine Therapie.
Deshalb die selbe Frage wie die von Caruso: Ist sie das?

@Caruso: ich möchte dazu nur sagen, dass ich auch nicht bereit war. Jedoch trotzdem ging/gehen musste!

Ich finde es gut wenn du einen Moment findest sie dann anzusprechen, erhoffe dir aber nicht zu viel, denn ich kann dir auch nicht sagen wie sie reagieren wird. Als mein jetziger Freund mich ansprach und mich damals in der Klinik fragte "bist du wegen Ms hier?" ging ich wie eine Furie auf ihn los!!!

Seht ihr euch regelmässig?

wenn mich meine freundin oder sonst jemand auf mein essverhalten anspricht, reagiere ich wie deine freundin auch oft meist ironisch, versuche das lächerlich zu machen und zu überspielen. meine freundin hat das mitlerweile erkannt. sie hat sich vor mich gestellt und mir gesagt, wie ernst auch für sie dieses thema ist. sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll aber möchte mir helfen. sie meinte, wenn die irgendetwas für mich tun kann, ist sie da und ich soll es ihr sagen. solche gespräche bzw. eine solche konfrontation würde vlt auch bei deiner freundin helfen. es ist der scham, der verursacht, dass man es ins lächerliche zieht. aber ich zB habe erkannt, ich bin nicht alleine. ich kann offen mit meiner freundin reden und sie ist für mich da. allein dass du dich in diesem forum angemeldet hast um etwas darüber zu erfahren zeigt schon, wieviel sie dir bedeutet. zeig ihr das. redet offen. das vertrauen das ihr habt, könnt ihr auch auf dieses thema beziehen.

viel glück euch 2

salut, fine