[b]Selbstüberschätzung eines Mannes[/b]?

#1
Vor einiger Zeit habe ich eine frau kennengelernt. Eine wirklich tole Frau. Zwar glaube ich nicht an die Liebe auf den ersten Blick, allerdings wusste ich sofort, wer sie für mich ist und auch sie steht mir äußerst positv gegenüber. Je näher man sich dann kam, stellte sich die Frage, ob da sich was in Zukunft entwickeln kann, wird, könnte...
Als das Gespräch drauf kam, erfuhr ich, dass sie an Bulimie erkrankt ist und das schon seit langer zeit, sich in Therapie befindet und lernt, mit der Krankheit klarzukommen. Allerdings und jetzt kommts, ist diese Krankheit ein wichtiger Punkt (neben 'üblichen' anderen wie "ex-beziehung..."), dass sie im Moment keine Beziehung eingehen kann und möchte, weil sie mit sich selbst klarkommen muss und auch mir das nicht zumuten kann. Obwohl sie mich auch toll findet, wie ich sie... Sie scheint sich auch nicht hässlich zu finden und wirkt auch nicht unnahbar, ganz im gegenteil..

Jetzt ist die Frage, ist das Selbstüberschätzung, wenn ich mir denke, dass ich ihr da zur Seite stehen könnte. Mute ich mir zuviel zu, wenn ich mich trotzdem darauf einlassen möchte? Ich möchte nichts von ihr verlangen, ich möchte keine zusätzliche Sorge sein, aber ich hab in diesem Forum noch kaum gelesen, dass ein Freund bzw. Partner da helfen könnte.

Ist es also besser, solange es noch geht, die Finger davon zu lassen, zumal sie das ja auch will oder zu wollen scheint. Wenn sie der Meinung ist, dass ihr das nicht gut tut, will ich mich nicht aufdrängen, aber ich will auch nicht einfach aufgeben.
Hinzu kommt, dass ich anfang nächsten Jahres ins Ausland gehen werde und dann lange Zeit weg bin. Sollte (SOLLTE!) sich bisher doch etwas entwickelt haben, würde ihr das wieder schlecht tun (gerade im Krankheitsverlauf), wenn ich dann weggehe? Dass das erstmal nich toll ist, wenn man nach so kurzer zeit dann weg ist, is klar, aber ich denke unter der gegebenen Faszination würde man davon erstmal absehen. Es geht tatsächlich darum, ob ich ihr damit nicht zusätzlich schade.

Also, ich würde mich freuen, wenn ihr mir einen Rat geben könntet, aber bitte einen schonungslosen. Danke. :?: :!:

meinung

#2
hallo,

interessantes posting, das du da schreibst. ich möchte dir meine gedanken dazu mitteilen. ich schreib dir 2 geschichten:

ich hatte eine freundin, die heiratete einen alkoholiker, weil er ihr versicherte, dass er nichts in der welt mehr wollte, als mit dem trinken aufzuhören und er war in therapie. sie wolle nichts mehr als ihn zu unterstützen und sie dachte, ihre liebe würde alles überwinden. nach 1,5 jahren waren sie geschieden und sie war am ende ihrer kraft. sie kam mit seinen unberechenbaren verhaltensmustern nicht klar und fortschritte in der therapie waren kaum zu sehen.

ich war bulimikerin und hatte einen freund, den ich über alles liebte und er war bereit, mir zu helfen. ich habe ihn mit der krankheit praktisch in den wahnsinn getrieben. obwohl er superverständnisvoll war und endlos geduldig. es ging eine zeitlang, aber ich bekam so eine wut auf ihn, weil er scheinbar so perfekt war und ich nicht einmal im stande, normal zu essen. nach 9 monaten hat er aufgegeben, was ich im nachhinein verstehe und es war auch gut für ihn. letztlich auch für mich. ich hatte ihn wirklich geliebt und verstand, dass ich jetzt wirklich etwas ändern muss. die geschichte ist noch viel detaillierter, es haben sich oft die ur szenen abgespielt. ich weiß noch, dass ich oft wenn ich beschissen drauf war, ihn pausenlos im büro angerufen habe (ich hatte damals keinen job) und wenn er nicht in der sekunde am rohr war, habe ich seine kollegen angerufen und ihn beschimpft und ihn aus meetings rausholen lassen, nur um ihm zu sagen, dass ich einen fa haben usw. usw.

du kannst eine beziehung mit ihr eingehen, aber ohne den anspruch, dass sie gesund wird oder auch nur daran arbeitet. und ohne den anspruch an dich, dass sie durch dich geheilt wird.

sie ist eine suchtkranke und verhält sich auch genauso wie ein alkoholiker, kiffer oder sonst süchtiger. überleg dir, ob du mit einer alkoholikerin zusammen sein möchtest.

sei mit ihr zusammen, weil du mit ihr zusammen sein willst, nicht weil du sie retten möchtest.

das sind meine erlebnisse zu dem thema. das muss nicht für alle gelten natürlich.

bussi elendril

freund

#3
hallo!
bin selbst betroffene!
ich würde sie an deiner stelle nicht zu einer beziehung bedrängen!
akzeptier ihre entscheidung!!
sollte dir wirklich was an ihr liegen,kannst du ihr mit deiner freundschaft zur seite stehen!
wer,weiss was die zukunft bringt!
lern sie erst mal kennen und ihre sucht

lg donata

#4
Hallo!

Also da teilen sich ja die Meinungen!
Oder auch nicht weil die beiden Antworten ja eindeutig sind!

Aber ich kann dir eine ganz andere Geschichte erzählen, und das werde ich jetzt auch tun.

Ich habe meine Freundin vor 9 Jahren kennen und lieben gelernt sie ist und war schon Krank als ich sie kennen lernen durfte.

Mir hat sie mal bei einem date gesagt, naja nicht ganz freiwillig (denn ich gehe mit offenen Augen durchs leben) das sie die Krankheit hat, da dachte ich mal kurz na toll
aber wenn ihr jemand helfen kann dann bin es ich.
Welch großer irrtum (Selbstüberschätzung)

Aber nach einigen gesprächen fand ich heraus das ich ihr nur durch meine worte schon etwas helfen kann, heilen nat. nicht.

Geht nur!!!!!!!! über eine Thera, da bin ich mir sicher.

Wenn dann die krankheit wieder kommt mußt du dir klar sein das du es nicht schaffen wirst, aber du kannst ihr trotzdem helfen es nicht überhand nehmen zu lassen.
Wir sind immer noch glücklich wie am ersten Tag, auch wenn nicht immer die sonne lacht.

Viel glück und sehr viel geduld! :D :!:

#5
wollte nur kurz anmerken dass ich bei dem vergleich mit dem alkoholiker vorsichtig wäre

absonsten würde ich an deiner stelle erst mal einfach versuchen für sie da zu sein. auf keinen fall zu einer festen beziehung drängen (wozu auch?)
gibt ihr das gefühl dass du sie magst und irgendwann wird sich dann schon rausstellen ob eine beziehung bei euch zukunft hat oder nicht. Das generell zu verneinen, nur weil sie essgestört ist, halte ich für schwachsinnig.
Alles Gute!