bulimikerin in beziehung -jetzt ist es aus nach 3 jahren
Verfasst: Mi Mai 07, 2008 17:55
Liebes Forum,
ich habe ein riesiges Problem und ich hoffe ihr könnt mir einwenig helfen. Ich fühle mich gerade wie mit einer Kiste Nägel im Magen und wenn ich morgens unter der Dusche stehe heule ich erstmal 10 Minuten, weil alles so beschissen ist. Es geht um meine (jetzt) Ex-Freundin und sie ist bzw. war Bulimikerin, genauer gesagt eine Mischung aus Magersucht und Sportbulimie.
Nun ists vorbei und ich erhoffe mir ein paar Tipps von Euch, die mir vielleicht helfen, die letzten drei Jahre besser zu verstehen und den Schmerz der Trennung zu überwinden. Die Bulimie ist nicht das Hauptproblem, aber ggf. zeigt sie heute noch Verhaltensweisen, die damit in Verbindung zubringen sind und die in der Beziehung eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Wir beide hatten bzw. haben beide unsere Psycho-Baustellen: ich leide unter Bindungsangst und sie hatte eben die Bulimie, wegen der sie auch fast 2 Jahre in einer Therapie-WG gelebt hat. Ich versuche ganz kurz die Beziehung zu überreissen:
- kennengelernt hab ich sie, als sie 17 war (ich war da 22), sie hat da noch einige Monate in der WG verbracht
- sie ist mehr oder weniger im Streit mit den Therapeuten ausgezogen, warum es Ärger gab weiss ich nicht genau –> ihr wurde scheinbar nahe gelegt, dass sie noch nicht bereit für einen auszug sei und sie war irgendwann genervt von den allgemeinen Verpflichtungen in dieser Einrichtung wie gemeinsames Abendessen und Veranstaltungen und wollte lieber selbst alles in der Welt draussen außerhalb der Therapie in die Hand nehmen
- die Rollen waren immer extremes Klammern und Zuschütten mit Liebe bei ihr und Zurückhaltung bei mir, also ein Ungleichgewicht in der Zuwendung (nicht nur als Reaktion auf meine Bindungsangst, sondern ihre extreme Zuwendung ging von der 1. Sekunde von ihr aus – so wurde ich am ersten gemeinsamen Osterfest nach drei Wochen Beziehung mit einer Unmenge an Geschenken überhäuft, das nur als Beispiel)
- gegessen hat sie seit der Therapie in dem Zentrum strikt nach Plan, später flexibler, aber immer regelmäßig und (offenbar) ohne Rückfall (das hat sie auch regelmäßig betont, dass das so ist)
- nach der Therapie im Zentrum hat sie 1 Jahr lang nur schlecht über die Therapeuten dort geredet und sie einerseits als Zerstörer ihres Lebens und gleichzeitig als Lebensretter bezeichnet (offensichtlich 2 absolute Extreme!)
- nach der Therapie im Zentrum hat sie 1 jahr lang jede Therapie gemieden, schlecht darüber geredet, aber dennoch weiter fleissig psychopharmaka genommen (darunter hab ich extrem gelitten und mir schlimmste sorgen gemacht, weil sie auch depressiv wurde, wenn sie sie nicht nahm aber ja nicht weiter an den ursachen gearbeitet hat)
Nach gut 2 Jahren habe ich ihre extreme Unselbstständigkeit in der beziehung nicht mehr ertragen und habe es beendet. Es ging nicht mehr. Wie gesagt, Bindungsangst und zuwenig geben von mir ist das eine, aber ich wurde auch „so“ einfach regelrecht erdrückt. Sie war niemals in der Lage, eigene Bedürfnisse zu formulieren und auch einzufordern, etwas selbst für uns zu organisieren und das war natürlich extrem unbefriedigend. Alles was ich gesagt habe war witzig, gut, alles was ich getan habe, perfekt, gut, toll…Kein Widerspruch, keine Auseinandersetzung. Ich habe sie geliebt, aber es ging so nicht.
Nach 3 Monaten sind wir wieder zusammengekommen, aber es war dann Anfang diesen Jahres wieder zum Scheitern verurteilt, weil wir nichts geändert haben bzw. ich meine Bindungsangst zwar formulieren konnte und als meinen Beitrag benannt habe, sie hat ihr extremes Klammern aber nie als mögliches eigenes Problem erkannt hat und ich so in Diskussionen immer der Böse war und sie das Opfer, das viel gibt und nichts zurück bekommt. Und wenn ich Ihr Klammern auch nur annähernd angesprochen habe, dann hab ich einen solchen Gegenwind verspürt, dass ich mich gar nicht mehr getraut habe. Und aus Angst sie zu verlieren, habe ich vielleicht auch zu wenig konsequent meine Position verteidigt, was natürlich schlimm war. Das hätte ich vielleicht tun sollen, um sie dazu zu bringen, in sich zu schauen.
Nun macht sie endlich seit einem Jahr eine neue Therapie. Nach zureden bzw. der bitte von mir.
Diesmal am Jahresanfang hatte sie unsere beziehung beendet, weil für sie zu wenig von mir kam. Das war sehr schlimm für mich, aber ich habe mich auch so hilflos gefühlt, weil ich meinen Beitrag und meine Verantwortung klar formuliert habe und ich den eindruck hatte, dass sie einfach nicht checkt, dass immer 2 dazugehören und sie mein Verhalten mit verursacht hat. Das heisst, ich war wieder der „Schuldige“ und sie war wieder einmal davon befreit worden, auf sich selbst schauen zu müssen.
Zusammengefasst kann man ihr Verhalten/Leben wie folgt charakterisieren:
- fast komplett wechselnder Freundeskreis in regelmäßigem Abstand, Mitmenschen sind in Lebensphase XY supertoll, dann wieder ganz schlimm und unerträglich
- auffällig extrovertiert, Drang gut im Umfeld anzukommen
- Unfähigkeit, eigene Bedürfnisse zu formulieren und auch durchzusetzen
- Ständiges Reden über Verhalten und Probleme anderer, fast nie über eigene Probleme oder Wünsche
- Extremes Klammern in der Beziehung
- Kamikaze-Aktionen wie plötzlicher Schulabbruch trotz klassenbeste, weil „Klassenkameraden zu unreif sind oder dumm“ und sie jetzt selbstständig und alleine über die Fernschule Abi machen will (was sie mittlerweile macht, auch wenn sie den enormen Aufwand nun spürt und extremst eingespannt ist)
Wir haben uns nun nach einigen Wochen nach jahresbeginn wieder langsam zusammentelefoniert und plötzlich war ich bei ihr und hab sie gefragt, warum wir nicht mal zusammen zum psychologen gegangen sind, um über unsere beiden baustellen zu reden. sie fand die idee gut und plötzlich waren wir drei tage zusammen, aber dann hat sie es per Mail wieder beendet, weil sie mich zwar immer noch unglaublich lieben würde, aber es würde sich falsch oder nicht normal anfühlen, wenn wir zusammen sind. Sie hat mich gebeten, abstand zu halten und meinte es würde einfach nicht gehen und dennoch einen neuerlichen versuch nach „viel zeit“ in aussicht gestellt. Das gespräch zu dritt beim pyschologen kam also nicht zustande – darin lag aber meine größte hoffnung.
„Viel zeit“ waren vier gerade mal 4 wochen, da kamen wir wieder zusammen und wieder hat sie mir gesagt, wie sehr sie mich lieben würde und wieder hat es nicht geklappt. Diesmal war sie aber noch viel mehr dahinter, es wirklich noch mal zu versuchen und wir hatten schon reisepläne und sogar einen termin beim psychologen vereinbart. Sie war zwischendrin aber sehr verändert (oftmals etwas oberflächlich, vor allem vor anderen) und dann wieder wie früher, also es war sehr sehr schwer. Und plötzlich standen heute meine sachen vor der tür. und ein brief, genau wie 4 wochen davor mit einer extrem ambivalenten botschaft: gerede von der großen liebe, aber folgende argumente:
- sie hätte kein vertrauen mehr, sie könne sich nicht fallen lassen
- zu viele verletzungen
- wunsch nach selbstständigem leben, ich würde zu oft ihren strikten zeitplan (fernabi!) stören
- sie würde mich sehr sehr lieben (sogar nachdem ich ihr am gleichen tag ihre sachen gebracht habe, bekam ich eine liebes-sms, die schöner nicht hätte sein können )
Und wieder stehen in dem aktuellen brief hintertüren für einen neuanfang zu einem späteren zeitpunkt drin:. Und eben alles ambivalent: also „ja ich liebe dich du bist mein größter schatz“ und gleichzeitig „nein, es geht nicht, aber ganz vielleicht viel später“. Abwechselnd alle zwei zeilen…
Auffällig für mich, dass sie wieder vor dem besagten Gespräch beim Psychologen das Handtuch geworfen hat. Und ich verstehe das nicht, denn wenn ich jemanden wahrhaftig liebe (ich bilde mir ein, sie lügt nicht) und es gibt Probleme (offensichtlich wegen ihrer und meiner komplexen Struktur), dann suche ich doch ein Gespräch und flüchte nicht davor???
Ich dachte, dass stets die kommunikation ein problem war, nicht die stärke unserer liebe.
Ich würde nun gerne wissen, ob ihr irgendwas an ihrem Verhalten erkennt, was typisch ist für Essgestörte oder ehemalige Essgestörte. Ich check es nicht mehr. Ich weiss nicht, warum sie meine Kritik nicht annimmt, warum sie scheinbar vor sich selbst und Ihrer Mitverantwortung in der Beziehung flüchtet (siehe handtuch werfen vor Gespräch, neuerdings oberflächliche Verhaltensweisen).
Ich finde es so jammerschade, weil ich mir sehr sicher bin, dass wir uns sehr lieben, aber ich befürchte, dass bei ihr Dinge ablaufen (eben vielleicht auch in Zusammenhang mit ihrer Essgestörten-Biographie?), die mit mir nichts zu tun haben und auf die ich keinen Einfluss habe.
Und ich bin natürlich todtraurig. Wenn man zweimal angelockt wird und dann wieder fallengelassen, ist das mehr als heftig. Ich habe Fehler gemacht – ich habe ihr sicher manchmal sehr weh getan – aber man zieht sich eben auch zurück, wenn man erdrückt wird. Und ich hab sie immer geliebt – trotz dieser Belastung.
Danke fürs lesen!!!
ich habe ein riesiges Problem und ich hoffe ihr könnt mir einwenig helfen. Ich fühle mich gerade wie mit einer Kiste Nägel im Magen und wenn ich morgens unter der Dusche stehe heule ich erstmal 10 Minuten, weil alles so beschissen ist. Es geht um meine (jetzt) Ex-Freundin und sie ist bzw. war Bulimikerin, genauer gesagt eine Mischung aus Magersucht und Sportbulimie.
Nun ists vorbei und ich erhoffe mir ein paar Tipps von Euch, die mir vielleicht helfen, die letzten drei Jahre besser zu verstehen und den Schmerz der Trennung zu überwinden. Die Bulimie ist nicht das Hauptproblem, aber ggf. zeigt sie heute noch Verhaltensweisen, die damit in Verbindung zubringen sind und die in der Beziehung eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Wir beide hatten bzw. haben beide unsere Psycho-Baustellen: ich leide unter Bindungsangst und sie hatte eben die Bulimie, wegen der sie auch fast 2 Jahre in einer Therapie-WG gelebt hat. Ich versuche ganz kurz die Beziehung zu überreissen:
- kennengelernt hab ich sie, als sie 17 war (ich war da 22), sie hat da noch einige Monate in der WG verbracht
- sie ist mehr oder weniger im Streit mit den Therapeuten ausgezogen, warum es Ärger gab weiss ich nicht genau –> ihr wurde scheinbar nahe gelegt, dass sie noch nicht bereit für einen auszug sei und sie war irgendwann genervt von den allgemeinen Verpflichtungen in dieser Einrichtung wie gemeinsames Abendessen und Veranstaltungen und wollte lieber selbst alles in der Welt draussen außerhalb der Therapie in die Hand nehmen
- die Rollen waren immer extremes Klammern und Zuschütten mit Liebe bei ihr und Zurückhaltung bei mir, also ein Ungleichgewicht in der Zuwendung (nicht nur als Reaktion auf meine Bindungsangst, sondern ihre extreme Zuwendung ging von der 1. Sekunde von ihr aus – so wurde ich am ersten gemeinsamen Osterfest nach drei Wochen Beziehung mit einer Unmenge an Geschenken überhäuft, das nur als Beispiel)
- gegessen hat sie seit der Therapie in dem Zentrum strikt nach Plan, später flexibler, aber immer regelmäßig und (offenbar) ohne Rückfall (das hat sie auch regelmäßig betont, dass das so ist)
- nach der Therapie im Zentrum hat sie 1 Jahr lang nur schlecht über die Therapeuten dort geredet und sie einerseits als Zerstörer ihres Lebens und gleichzeitig als Lebensretter bezeichnet (offensichtlich 2 absolute Extreme!)
- nach der Therapie im Zentrum hat sie 1 jahr lang jede Therapie gemieden, schlecht darüber geredet, aber dennoch weiter fleissig psychopharmaka genommen (darunter hab ich extrem gelitten und mir schlimmste sorgen gemacht, weil sie auch depressiv wurde, wenn sie sie nicht nahm aber ja nicht weiter an den ursachen gearbeitet hat)
Nach gut 2 Jahren habe ich ihre extreme Unselbstständigkeit in der beziehung nicht mehr ertragen und habe es beendet. Es ging nicht mehr. Wie gesagt, Bindungsangst und zuwenig geben von mir ist das eine, aber ich wurde auch „so“ einfach regelrecht erdrückt. Sie war niemals in der Lage, eigene Bedürfnisse zu formulieren und auch einzufordern, etwas selbst für uns zu organisieren und das war natürlich extrem unbefriedigend. Alles was ich gesagt habe war witzig, gut, alles was ich getan habe, perfekt, gut, toll…Kein Widerspruch, keine Auseinandersetzung. Ich habe sie geliebt, aber es ging so nicht.
Nach 3 Monaten sind wir wieder zusammengekommen, aber es war dann Anfang diesen Jahres wieder zum Scheitern verurteilt, weil wir nichts geändert haben bzw. ich meine Bindungsangst zwar formulieren konnte und als meinen Beitrag benannt habe, sie hat ihr extremes Klammern aber nie als mögliches eigenes Problem erkannt hat und ich so in Diskussionen immer der Böse war und sie das Opfer, das viel gibt und nichts zurück bekommt. Und wenn ich Ihr Klammern auch nur annähernd angesprochen habe, dann hab ich einen solchen Gegenwind verspürt, dass ich mich gar nicht mehr getraut habe. Und aus Angst sie zu verlieren, habe ich vielleicht auch zu wenig konsequent meine Position verteidigt, was natürlich schlimm war. Das hätte ich vielleicht tun sollen, um sie dazu zu bringen, in sich zu schauen.
Nun macht sie endlich seit einem Jahr eine neue Therapie. Nach zureden bzw. der bitte von mir.
Diesmal am Jahresanfang hatte sie unsere beziehung beendet, weil für sie zu wenig von mir kam. Das war sehr schlimm für mich, aber ich habe mich auch so hilflos gefühlt, weil ich meinen Beitrag und meine Verantwortung klar formuliert habe und ich den eindruck hatte, dass sie einfach nicht checkt, dass immer 2 dazugehören und sie mein Verhalten mit verursacht hat. Das heisst, ich war wieder der „Schuldige“ und sie war wieder einmal davon befreit worden, auf sich selbst schauen zu müssen.
Zusammengefasst kann man ihr Verhalten/Leben wie folgt charakterisieren:
- fast komplett wechselnder Freundeskreis in regelmäßigem Abstand, Mitmenschen sind in Lebensphase XY supertoll, dann wieder ganz schlimm und unerträglich
- auffällig extrovertiert, Drang gut im Umfeld anzukommen
- Unfähigkeit, eigene Bedürfnisse zu formulieren und auch durchzusetzen
- Ständiges Reden über Verhalten und Probleme anderer, fast nie über eigene Probleme oder Wünsche
- Extremes Klammern in der Beziehung
- Kamikaze-Aktionen wie plötzlicher Schulabbruch trotz klassenbeste, weil „Klassenkameraden zu unreif sind oder dumm“ und sie jetzt selbstständig und alleine über die Fernschule Abi machen will (was sie mittlerweile macht, auch wenn sie den enormen Aufwand nun spürt und extremst eingespannt ist)
Wir haben uns nun nach einigen Wochen nach jahresbeginn wieder langsam zusammentelefoniert und plötzlich war ich bei ihr und hab sie gefragt, warum wir nicht mal zusammen zum psychologen gegangen sind, um über unsere beiden baustellen zu reden. sie fand die idee gut und plötzlich waren wir drei tage zusammen, aber dann hat sie es per Mail wieder beendet, weil sie mich zwar immer noch unglaublich lieben würde, aber es würde sich falsch oder nicht normal anfühlen, wenn wir zusammen sind. Sie hat mich gebeten, abstand zu halten und meinte es würde einfach nicht gehen und dennoch einen neuerlichen versuch nach „viel zeit“ in aussicht gestellt. Das gespräch zu dritt beim pyschologen kam also nicht zustande – darin lag aber meine größte hoffnung.
„Viel zeit“ waren vier gerade mal 4 wochen, da kamen wir wieder zusammen und wieder hat sie mir gesagt, wie sehr sie mich lieben würde und wieder hat es nicht geklappt. Diesmal war sie aber noch viel mehr dahinter, es wirklich noch mal zu versuchen und wir hatten schon reisepläne und sogar einen termin beim psychologen vereinbart. Sie war zwischendrin aber sehr verändert (oftmals etwas oberflächlich, vor allem vor anderen) und dann wieder wie früher, also es war sehr sehr schwer. Und plötzlich standen heute meine sachen vor der tür. und ein brief, genau wie 4 wochen davor mit einer extrem ambivalenten botschaft: gerede von der großen liebe, aber folgende argumente:
- sie hätte kein vertrauen mehr, sie könne sich nicht fallen lassen
- zu viele verletzungen
- wunsch nach selbstständigem leben, ich würde zu oft ihren strikten zeitplan (fernabi!) stören
- sie würde mich sehr sehr lieben (sogar nachdem ich ihr am gleichen tag ihre sachen gebracht habe, bekam ich eine liebes-sms, die schöner nicht hätte sein können )
Und wieder stehen in dem aktuellen brief hintertüren für einen neuanfang zu einem späteren zeitpunkt drin:. Und eben alles ambivalent: also „ja ich liebe dich du bist mein größter schatz“ und gleichzeitig „nein, es geht nicht, aber ganz vielleicht viel später“. Abwechselnd alle zwei zeilen…
Auffällig für mich, dass sie wieder vor dem besagten Gespräch beim Psychologen das Handtuch geworfen hat. Und ich verstehe das nicht, denn wenn ich jemanden wahrhaftig liebe (ich bilde mir ein, sie lügt nicht) und es gibt Probleme (offensichtlich wegen ihrer und meiner komplexen Struktur), dann suche ich doch ein Gespräch und flüchte nicht davor???
Ich dachte, dass stets die kommunikation ein problem war, nicht die stärke unserer liebe.
Ich würde nun gerne wissen, ob ihr irgendwas an ihrem Verhalten erkennt, was typisch ist für Essgestörte oder ehemalige Essgestörte. Ich check es nicht mehr. Ich weiss nicht, warum sie meine Kritik nicht annimmt, warum sie scheinbar vor sich selbst und Ihrer Mitverantwortung in der Beziehung flüchtet (siehe handtuch werfen vor Gespräch, neuerdings oberflächliche Verhaltensweisen).
Ich finde es so jammerschade, weil ich mir sehr sicher bin, dass wir uns sehr lieben, aber ich befürchte, dass bei ihr Dinge ablaufen (eben vielleicht auch in Zusammenhang mit ihrer Essgestörten-Biographie?), die mit mir nichts zu tun haben und auf die ich keinen Einfluss habe.
Und ich bin natürlich todtraurig. Wenn man zweimal angelockt wird und dann wieder fallengelassen, ist das mehr als heftig. Ich habe Fehler gemacht – ich habe ihr sicher manchmal sehr weh getan – aber man zieht sich eben auch zurück, wenn man erdrückt wird. Und ich hab sie immer geliebt – trotz dieser Belastung.
Danke fürs lesen!!!