freundin hat magersucht...

#1
gerade hat mich eine sehr gute freundin von mir angerufen. sie war total am weinen.
eine andere freundin (war früher in meiner parallelklasse) hat ihr gerade erzählt das sie magersüchtig ist.
hat mich total geschockt.
ist irgendwie ein total komisches gefühl, hab sie vor kurzem noch gesehen und mir ist gar nichts aufgefallen, hätte nie gedacht das sie das haben könnte. dachte sie isst normal..
meine freundin war auf jeden fall total fertig und hat dauernd nur gesagt das sie so eine angst hätte.
sie hat mich angerufen weil sie meinte ich könnte ihr da jetzt am besten helfen. würde mir wünschen sie hätte nicht mich angerufen. fühl mich total mies.
hört sich jetzt bestimmt total blöd an, aber ich glaub um mich macht sich niemand solche sorgen von denen die von meiner bulimie wissen.
das hört sich jetzt bestimmt wirklich total irre an, aber warum sorgt sich denn niemand um mich? warum spüre ich sowas nicht von anderen? bin ich so unwichtig?
vor zwei jahren wo meine eltern und meine beste freundin das erfahren haben da hab ich zwar auch gemerkt das sie sich sorgen machen, aber inzwischen kommt mir das so vor als würden sie das gar nicht ernst nehmen und als wäre es ihnen allen egal was mit mir ist.

#2
das ist überhaupt nicht blöd was du schreibst. Ich kenn das doch...musste mich auch total überwinden um mich jd anzuvertraun, es wissen jetzt meine beste freundin und ein zwei sehr gute kumpels....aber ich weiß nich, die nehmen das halt so hin, oder wie gesagt, vielleicht nehmen sie es nicht ernst. Hab das gefühö die sind so mit ihren eigenen sorgen beschäftigt, oder sie fühln sich überfordert.
Ich weiß auch nicht genau, was ich von ihnen erwarten soll.
Wie siehst du das denn? Was wünscht du dir von deiner Familie und deiner Freundin?
Es ist auch so verdammt gemein, einerseits, will man schon dass einem geholfen wird, nur wie? meine Familie hat meine Bulimie auch irgendwann mitbekommen, und wollten mir helfen indem sie bad und küche verschlossen, aber das machte mich nur ärgerlich weil ich mich in meiner autonomität eingeschrenkt fühlte, ich fühölte mich dann nich wie ein mensch, das half mir gar nicht...
aber es ist doch hart, wenn man das gefühl hat so alleine mit seiner krankheit zu sein,(meine eltern ignoriern das glaub ich mht oder weniger jetzt) obwohl doch leute wissen was los ist

Kann dich echt gut verstehn, man trifft die die es wissen so oft, aber das thema wird irgenwie totgeschwiegen, als gäbe es einfach nicht, aber für mich gibt es das, jeden tag, ständig, und langsam kann ich nich mehr

#3
ich kann gar nicht so genau was ich von ihenen erwarte.
aber mich macht das irgendwie total wütend wenn ich von einer freundin höre: früher ging es dir ja auch schlecht.aber du hast das ja alles hinter dir und jetzt geht es dir ja wieder gut.
geht es mir gut? mich macht das so sauer. hänge tiefer drin als früher, nur weil ich jetzt nicht mehr weiter abnehme wie früher, sondern normalgwicht habe, sind alle fest davon überzeugt das sich das thema erledigt hat und das es mir spitzenmäßig geht. fühle mich echt total allein damit.
meine beste freundin tut so als gäb es da gar kein problem und mein freund schweigt das thema tot und wenn er mal was sagt, dann kommt nur sowas wie: es gibt anderes als schlank sein und essen...
das weiß ich auch, aber irgendwie fühle ich mich da auch angegriffen.
als wenn ich nur so eine tipse wär die weiß dass sie dünn ist und nur um das von anderen zu hören behauptet sie sei dick.
warum nimmt mich denn niemand ernst?????
ich weiß ja das sie mir im großen und ganzen nicht helfen können, aber ein wenig unterstützung wäre doch schon schön.
einfach nur das gefühl haben das es ihnen nicht egal ist und das sie für mich da sind...
ist das denn zuviel verlangt?

Re: freundin hat magersucht...

#4
... hi taily,
was du über das verhalten deiner eltern und freunde schreibst kommt mir irgendwie bekannt vor, bei mir ist es so:

leute (eltern,meine schwester & freunde) schenken mir mitleid
-DOCH ich will kein mitleid!
Geben sie mir aber keine aufmerksamkeit
-fühle ich mich unverstanden und einsam,allein und vergessen!

meinst du so etwas?
geht es dir/euch auch in etwa so?

*knuddel*

.-chen

#5
hallo pünktchen.
ja, das meine ich. meine beste freundin überschüttet mich auch jedes mal mit mitleid wenn ich mal mit ihr drüber rede (was eher ziemlich selten vorkommt, so gut wie nie)
bei allen anderen ist es ebenfalls so wie bei dir.
im moment ist das total schlimm bei mir, mache mir total viele gedanken warum sie das so wenig interessiert was mit mir ist...
fühl mich genau wie du total allein, einsam, verlassen und vergessen.
das trifft genau das was ich im moment so fühle.
aber arum ist das so?
ich möchte nicht mit mitleid überschüttet werden, keine bevormundungen usw.
aber was will ich dann?
kann es gar nicht so genau sagen. möchte einfach nur das gefühl vermittelt bekommen das ich nicht alleine bin, dass sie zu mir stehen und mich lieben und irgendwo auch das es ihnen nicht egal ist, sondern das sie auch berührt was mit mir los ist.
klingt das egoistisch?

#6
Hallo Taily,
ich glaube, dass mehr Leute sich Gedanken über Magersucht machen
als über Bulimie, da sie sehen, wie die Magersüchtigen abnehmen und
abnehmen.... es gibt sogar 10 % von ihnen, die duch Nahrungsmangel
sterben.... es erschreckt natürlich viele.
Bei Bulimie ist es anders, da die meistens normalgewichtig sind und so
nicht auffallen. Die FAs und das K* werden heimlich gemacht. Die
anderen sind es nicht bewusst und denken nicht darüber oder wissen
nicht, wie schlimm es ist. Das Problem liegt am Verhalten und an Mangel
an Selbstbewusstsein, die anvertrauten Leute spüren es nicht.
Die Leute, die keine B. haben, verstehen einfach nicht, wie man die
Kontrolle verlieren kann. Wenn sie satt sind, essen sie einfach nicht
weiter und nur das Denken ans Essen macht sie schlecht.

Gehst Du überhaupt zu einer Therapie ? Es würde Dir bestimmt
helfen. Das Forum hier sollte Dir auch helfen, da alle das gleiche
Problem haben und frei darüber sprechen.
Liebe Grüsse
Titine

#7
ja, ich mache seit über zwei jahren eine ambulante therapie und war auch schon zweimal stationär in therapie.
habe inzwischen erfahren das die freundin íhr essen erbricht wenn sie das gefühl hat das sie zuviel gegessen hat.

#8
Hallo Ihr Lieben,

eben weil Ihr das Gefühl habt, dass sich keiner um Euch kümmert, dass Ihr nicht geliebt werdet, jedenfalls nicht in dem Maß, wie es jedes Lebewesen braucht, "hungert" Euch. Ausgehungert nach Liebe und das versucht Ihr mit Essen zu kompensieren. Es ist eine Krankheit, eine Sucht.

Aber: Ihr seid für Euch selbst verantwortlich. Wenn Ihr da raus wollt, müsst Ihr es selbst wollen, jede andere "Hilfe" funktioniert nicht. Wenn Ihr hingeht und sagt, ich höre auf, hilf mir bitte so und so, also konkret, dann kann das was werden.

Klingt ziemlich schulmeiserisch. Bin schon etwas älter und da durch, halbwegs. Es kommt dann, wenn Ihr aufhört viel auf Euch zu, vorallem wahrscheinlich eine Art Leere. Es bringt aber nichts, die mit Essen zu füllen.

Ich weiß, dass Euch diese Zeilen wütend machen können, weil es so einfach klingt. Es ist einfach - vom Gedanken her, die Umsetzung erfordert Arbeit. Selbstfindung: Wer bin ich, was will ich, völlig unabhängig von anderen.

Ich wünsche Euch viel Kraft bei der Umkehr.

#9
Hallo Lise,
Ich finde aber doch, dass eine Hilfe von aussen was bringen kann. Viele
lieben sich selbst nicht, aber eine fremde Person kann sie unterstützen
und einsehen können, dass sie dort wert sind.
Ich selber war eine Zeit lang bei einem Psychiaster und es hat mir doch
viel geholfen. Seitdem kann man sagen, dass ich fast geheilt bin, d.h.
dass ich nicht mehr k´**. Ich lege nur zuviel Wert auf Essen, Nichtessen,
Diáten, Abnehmen/Zunehmen und Ernáhrungswissenschaft
Jeder ist anders und manche können vielleicht ohne Hilfe aus dieser
Sucht kommen, andere brauchen Unterstützung und viel Liebe.
Grússe
Titine