Freundin hat bulimie! was tun???

#1
ich bin jetzt mit meiner freundin schon seit fast 10 monaten zusammen und weiss jetzt seit 4 monaten dass sie bulimie hat! Ich fühl mich nur so unglaublich hilflos und weiss nicht was ich machen soll! Wir stehen jetzt kurz vor der trennung weil sie meint dass sie die bulimie und unsere beziehung nicht mehr unter einen hut bekommt...ich würde ihr so gerne helfen oder sie wenigsten unterstützen und für sie da sein aber egal was ich sage oder was ich mache ich mach immer irgendetwas falsch...

könnt ihr mir irgendwie helfen???was kann ich machen dass ich ihr kein laster bin sondern eher ein hilfe??wäre echt cool wenn mir jemand helfen könnte.....

#2
hallo lumberjack,

erst mal ein dickes, dickes lob an dich und deine bereitschaft, dich zu informieren, dich dem thema und allem was dazugehört zu stellen!!!

kann dich gut verstehen.
ich selbst war (bin) seit 10 jahren bulimikerin (momentan symtomfrei) und ich kann mich gut erinnern, wie schwierig es war für mich, mich in dieser zeit jemanden zu öffnen. in der härtesten zeit (* anfälle pro tag), war es mir überhaupt nicht möglich, jemanden an mich ranzulassen, geschweige denn eine beziehung zu führen.

als es dann aber besser ging und ich auch einen freund zulassen konnte, sprach ich auch recht bald mit ihm darüber und er reagierte eigentlich ideal (für mich zumindest).
er machte kein großes drama draus, nervte mich nicht mit kontrolle, sondern war einfach da für mich, wenn ich darüber sprechen wollte.
ich muss dazu sagen, dass ich die meiste zeit unserer beziehung dann sympomfei war. somit hab ich keine wirklichen erfahrungen mit bulimie und beziehung.
es ging erst gegen ende (alltagsfrust,....) wieder los und natürlich danach.

ich denke mir heute oft, wie das wohl war für meinen freund. hätte er angefangen mich zu löchern, oder betroffen dreinzuschauen, wenn ich mal wieder von der toilette kam, hätte ich ein riesen problem damit gehabt. fühlte mich aber auch sehr oft verlassen, einsam und ignoriert. wie du schon sagtest, wie dus machst machst dus falsch.

diese krankheit ist so verrückt! weist du auf der einen seite sehnt man (zumindest ich) sich so sehr nach nähe und geborgenheit und auf der anderen seite kann man sie dann aber so oft nur ganz schwer oder auch gar nicht aushalten oder zulassen. weist du wie oft ich einen streit vom zaun gebrochen habe, nur um die nötige distanz wieder herzustellen? in diesem moment war mir das natürlich nicht bewußt, aber jetzt sehe ich viele dinge anders.

ich kann dir aber echt nur raten, nicht bedrängen, nicht mit fragen löchern, einfach da sein.

die frage ist aber doch auch, wie kannst du damit umgehen? kannst du für sie da sein, wenn sie dich braucht und dich möglicherweise lange zeit in den hintergrund stellen lassen? ihre bedürfnisse wahrnehmen und was ist mit deinen??

wie auch immer die sache ausgehen mag ich wünsche dir viel kraft und weiterhin soviel mut!

liebe grüße
tinkabell