Nach 5 Jahren hat er es mir gesagt

#1
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und das ist mein Problem.
Vor ein paar Tagen hat mir mein Freund gesagt, dass er seit 10 Jahren Bulimie hat. Wir sind schon seit 5 Jahren zusammen und für mich war das ein Schock denn ich hatte keine Ahnung. Wir wohnen nicht zusammen. Jetzt weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.
Er hat vor 10 Jahren in kurzer Zeit sehr stark abgenommen und hält seitdem sein Gewicht. Er isst weniger als ich obwohl auch ich normalgewichtig ist. Ich bin die einzige die von seiner Krankheit weiß. Er hat gesagt, dass es ihm extrem schwerfällt darüber zu reden weil er sich so schämt. Wir wohnen beide in einem Dorf und dort hat er eine Art Vorbildfunktion.
Er behauptet er hat seine Krankheit im Griff weil er nicht jeden Tag sondern nur ca. 3-5 mal pro Woch k***** muss. Außerdem hat er keine Esssucht, also er isst eher wenig und diese Essattacken kennt er nicht. Trotzdem erbricht er absichtlich nach dem Essen (vor allem am Wochenende) also kann man denk ich schon von einer Bulimie sprechen. Außerdem hat er Angst wieder so dick zu werden wie früher( er wurde als Kind bzw. Jugendlicher nie von anderen gehänselt, war immer schon beliebt, außerdem ist er selbstbewusst). Von einer Therapie will er nichts wissen.
Jetzt meine Frage. Wie kann ich ihm helfen? Wie verhalte ich mich richtig.
Er hat oft Magenprobleme und sehr schlechte Zähne(einige musste er sich schon ziehen lassen), ich denke also er nimmt das Problem nicht ernst genug. Unsere Beziehung leidet außerdem an seinem Alkoholkonsum (er betrinkt sich immer am Wochenende), dachte jetzt das hängt vielleicht zusammen. Außerdem hatte er eine schwierige Kindheit aufgrund familiärer Probleme.
Ich hoffe mir kann jemand helfen

#2
Liebes Mädel,

als ich deinen Beitrag gelesen habe, war mein erster Gedanke "Sonst ist es anders herum. Das Mädchen hat Bulimie und 'beichtet' nach Jahren der Heimlichkeit der besten Freundin". Kann mir denken, dass du erst mal schockiert warst. Man denkt ja, nach fünf Jahren kennt man sich. Und natürlich fühlt man sich besonders in der Verantwortung, wenn sonst keienr Bescheid weiß, das ist sehr schwer.

Es ist schwer zu sagen, wo dein Freund steht. Will er wirklich raus aus der Krankheit? Wahrscheinlich weiß er selbst nicht so. Dafür spricht, dass er sich dir anvertraut hat. Dagegen spricht, dass er von Therapie ncihts wissen will. Für Männer ist es besonders schwer, sich zu dieser Krankheit zu bekennen,w eil es eine "Frauenkrankheit" ist. Es passt nicht zu einem Mann, der "Vorbildfunktion" hat.

Die Angst, dvor zuzunehmen bzw fett zu werden ist genauso krankheitsbedingt wie die verzerrte Wahrnehmung des eigenn Körpers als zu dick , selbst wenn man es nciht ist.
weil er nicht jeden Tag sondern nur ca. 3-5 mal pro Woch k*****
Es ist definitv Bulimie. Und er hat die Krankheit nicht im Griff, sie hat ihn im griff. Aber das alles muss er selbnst erkennen. Solange er nicht die Notwendigkeit einer Therapie einsieht, kannst du wenig tun. Er kann sich nur selbst helfen. Du kannst nur helfen, indem du ein offenes Oh für ihn hast. Jeder Versuch, ih zu kontrollieren, würde nach hinten los gehen. Mach dir selbst nicht Druck und gib dir keine SChuld. Leider ist es so, das die Heilung langsam geht, wenn er überhaupt dran arbeitet. Stell dich also darauf ein, dass sich nciht alles schnell zum Guten wendet, weil er darpüber geredet hat. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, und ein guter Vertrauensbeweis. Vielleicht schlägst du ihm eine Selbsthilfegruppe vor, oder auch ein Forum wo er anonym bleiben kann. Ich wünsche euch beiden viel Kraft

lg

aire

#3
Hallo Mädel,

ich habe mir gestern deinen Beitrag schon durchgelesen, aber wurde unterbrochen, so dass ich nicht mehr antworten konnte.

Ich denke, wichtige Dinge hat aire schon angesprochen.
Ich weiß nicht, ob du dich fragst, warum er es dir jetzt erst gesagt hat, ich kenne ihn auch nicht und kann nicht darüber urteilen.

Ich denke aber, dass es es ihm momentan wirklich schlecht geht und er mit seinen Kräften nicht bestens da steht. So war es bei mir zumindest, als ich nach 10 Jahren jemandem davon erzählte.

Ich denke aber, dass er dir sehr vertrauen musst, wenn du die einzige bist, die davon weiß.
Vielleicht mag er ja ach mal hierher schauen.

Du sagst auch, dass er trinkt und seine Kindheit nicht einfach war, zumindest hast du mit der Kindheit Ansatzpunkte.

Naja, du kannst wohl nur für ihn da sein und versuchen, ihm vorsichtig klar zu machen, dass er sich auf Dauer so kaputt macht, denn das tut er.

Wünsch euch alles liebe und gute
Lst
Bild

#4
Danke euch beiden.
Ich werde versuchen ihn nicht zu kontrollieren. Ich will ihn verstehen..soweit das möglich ist.
Er hat sich mir anvertraut als unsre Beziehung knapp vor dem Aus stand(vor allem wegen dem Aklohol).
Jetzt verstehe ich, warum er fast nie mit mir Essen gehen wollte. Warum er nie zum Essen bei mir geblieben ist und warum er im gemeinsamen Urlaub nach dem Essen immer allein auf dem Zimmer sein wollte und warum er nicht mit mir zusammen ziehen will. Im Nachhinein denke ich ich hätte es viel eher merken müssen. Aber ich hab da nie dran gedacht. Manches ergibt jetzt einfach Sinn was mir früher ein Rätsel war. Wenn ich es gewusst hätte dann hätte ich doch eher Rücksicht genommen.

#5
Im Nachhineine ist man immer schlauer. Man denkt ja nciht gleich imemr an was SChlimmes, nur weil jemand ein paar eigenheiten hat. Vor allem, da man ja nicht über alle möglichen Krankheiten und Störungen als Laie Bescheid wissen kann. Mach dir keine Vorwürfe.

lg

aire