#2
hi sabine!
ich habe selbst auch bulimie und hab endlich den mut gefunden es meiner schwester zu sagen! und weißt du wie sie reagiert hat? sie hat mich einfach mal nur in die arme genommen, mir gesagt dass sie mich gern hat und für mich da ist! und das hat so gut getan- du glaubst es kaum! auf einmal hatte ich das gefühl von geborgenheit und liebe! und das ist ganz wichtig- gib ihr das gefühl, dass du sie damit nicht alleine lässt!
wenn sie zu einer therapie bereit ist, dann versuch gemeinsam mit ihr einen platz zu suchen! GEMEINSAM ist man immer stärker als ALLEINE!

wünsche euch viel kraft und glück
lg

Danke

#3
Hallo!

Danke für Deine Mail! Ich weiß, dass meine Schwester zur Zeit keine Therapie will! Hab sie gefragt, aber sie will auf keinen Fall mit jemand fremden reden. Sie hat sich mit mir auch nur per SMS unterhalten, nur so kann sie darüber "reden". Wenn ich sie zuhaus treffe, dann reden wir auch ganz normal, aber nicht über das Thema. Sie hat seit ca. 8 Monaten einen Freund, und der weiß auch 100% Bescheid. Meinst Du, ich hab da eine Chance, etwas auszurichten? Oder will sie sich nur von ihrem Freund helfen lassen?

Hast Du eine Therapie gemacht? Bitte erzähl mir darüber!

Drück Dich ganz fest, alles Gute!

Sabine!!!

#4
Hallo Sabine,

leide auch an Bulimie. Vielleicht ist es einfach nur voll wichtig deiner Schwesster zu zeigen, dass du sie liebst so wie sie ist. Von meiner Schweste rmuss ich mir immer nahören, dass ich abnehmen soll usw. Das tut verdammt weh und es treibt mich immer tiefer in die Sucht hinein anstatt, dass ich den Weg hinausfinde. Zeig ihr, dass innere Werte zählen und nicht ihr äußeres. Lieb sie so wie sie ist - Ich glaube, dass mal das voll wichtig ist.
Hör dir gern zu - oder deiner Schwester!
Alles Liebe euch beiden!
- Deine Hope -

#5
Hallo,

Meine Schwester hat vor einigen Jahren von meiner Krankheit erfahren und sich lange Zeit für mich geschämt. Das hat sie mir auch offen ins Gesicht gesagt. Für mich war das eine sehr schlimme Zeit. Ich kam mit mir selbst nicht klar und danmn auch noch so eine Reaktion von meiner Schwester. Sie erwartete von mir, dass ich die Kotzerei von einen auf den anderen Tag aufhören könnte. Natürlich war das nicht möglich. Sie verachtete mich deswegen.
Versuch deiner Schwster zu zeigen, dass sie für Dich deswegen kein andere Mensch ist und dass sie dir weiterhin wichtig ist. Diese Krankheit sollte auf keinen Fall etwas an Deinem Verhalten gegenüber Deiner Schwester ändern.

#6
hi sabine!
ja ich steck gerade mitten drinnen in der therapie- und muss ehrlich sagen, dass nicht so schlimm ist, wie ich immer dachte! ich bin sogar draufgekommen, dass das therapiezimmer der einzige ort ist, an dem ich wirklich ICH sein kann- und das tut so gut!!
dank meiner schwester bin ich dort gelandet- die hat sich da voll reingehängt, dass ich einen guten platz bekomme- und für das werde ich ihr ewig dankbar sein!

drängen darfst du deine schwester auf keinen fall- dass sie eine therapie macht. dann wird sie schätz ich mal noch mehr davon abkommen wollen!
vielleicht kann es helfen mit ihrem freund darüber zu reden- aber wie gesagt: zwingt sie zu nichts! es war ja schon verdammt mutig von ihr es zu sagen! da gehört viel kraft dazu!
und ich denk mal, dass das auch schon ein wichtiger und erster schritt war zur besserung ihrerseits! ich meine, das das nur heißen kann, dass sie nicht mehr damit alleine sein will und hilfe braucht- eben der erste schritt- anerkennen, dass man hilfe braucht!

aus eigener erfahrung weiß ich,dass es immer schwer ist mit einer lieben person direkt darüber zu reden- da gehört auch viel kraft dazu das zu tun! deshalb gib ihr das gefühl sie nicht alleine zu lassen und lass ihr auch zeit- sie wird schon noch kommen und mit dir so darüber reden!
versuch ihre ansprechperson zu werden / sein- der sie immer vertrauen kann.

lg und viel kraft!
lisa g.

Hallo Lisa!

#7
Danke für Deine Erklärungen!

Ich hoff, dass sie irgendwann bereit ist, eine Therapie zu machen. Ich denk, dass man von allein nicht mehr 100%ig davon loskommt! Oder?

Wie lange dauert so eine Therapie? Wer bezahlt das? Ist das einmal die Woche oder wie sieht so etwas aus?

Also wir fahren morgen gemeinsam Inliner, hab mich zwar etwas bemühen müssen, sie zu überreden. Aber sie hat dann doch zugesagt!!!
Hoffentlich lenkt sie das etwas ab, Sport ist doch schon ein Anfang. Sie hat zwar keine Konditon, aber wir fangen langsam an!

Und wie siehts bei Dir mit der Therapie aus? Wie lang hast Du noch, und wie denkst Du, dass Deine Zukunft aussieht? Schaffst Du es?

Ich geh davon aus, dass Du eine starke Person bist! Und es ist nicht leicht, davon loszukommen! Aber Du musst an Dich denken! Verlier nie den Glauben an Dich! Du hast nur ein Leben, und das willst Du doch wieder in vollen Zügen genießen können oder?

Viele Grüße

Sabine

#8
hallo sabine!
tut mir leid, dass ich mich nicht früher melden hab können! wie war das rollerskaten?

also ich bin bei einer anonymen und kostenfreien beratungsstelle- gibts in jeder größeren stadt! ist echt super dort- alle voll freundlich....!
da geh ich jede woche einmal für eine stunde hin- die therapeutin und alle dort anwesenden personen stehen unter schweigepflicht, ganz wichtig ihr das auch zu sagen!

ob man je wieder davon loskommt? ich weiß es nicht! ich habe darauf wirklich keine antwort! du musst das so sehen: rauchen, oder trinken sind genau solche suchtarten wie bulimie- davon kann man loskommen, doch vom essen? da wirds schwerer! da man ohne essen nicht überlebt- ist sozusagen wichtig für den menschen! rauchen oder trinken kann man sich abgewöhnen, da man es nicht "braucht"!!

ich bin auch noch am zweifeln, dass ich je wieder normal essen kann. vielleicht hört die bulimie auf, aber ob ich mir je wieder genau 3 mahlzeiten und kleine zwischenmahlzeiten am tag herrichten werde? ich zweifle noch daran, aber die hoffnung sollte man nie aufgeben!

alles gute,
lisa

#9
Hallo Lisa!

Ich weiß, dass Du irgendwann wieder ein normales Leben führen kannst!
Es dauert sicher lang, aber gib nicht auf und denk einfach daran, wie es sein könnte! Niemand erwartet von Dir, von einen Tag auf den anderen wieder NORMAL zu sein. Was heißt schon normal? Weißt, niemand ist perfekt! Sicher ist Bulimie keine Lösung von Problemen, aber ich denke, sie ist besiegbar!

Nur nutze die Chance, die Du jetzt hast! Das ist sehr wichtig...! Ich kann leider nicht aus Erfahrung sprechen, aber meine Schwester ist ja auch betroffen! (Ich werd ihr demnächst auch einen Internet-Anschluss installieren, um ein bisschen zu surfen usw.)

Also Freitag war echt super, wir haben 3 Pausen gemacht, da sie ja keine Kondition hat. Aber ich denke dass war ein Anfang. Sie isst zur Zeit echt wieder einigermaßen normal, sie teilt sich jetzt die Mahlzeiten ein. Mehrmals am Tag eine kleine Mahlzeit! Und das haut bis jetzt ganz gut hin. Dann hat sie sich noch eine kleine Katze geholt, ich finde dass das auch eine gute Idee ist. Sie muss die Mietze nun täglich füttern und das gibt ihr vielleicht wieder das Gefühl von ESSEN!

Hab letzte Woche einen Beitrag auf RTL / Explosiv gesehn. Da waren 2 Mädels magersüchtig und die leben jetzt auf einem Bauernhof zur Thera.
Die Therapeutin sagte, dass das Zusammenleben mit Tieren total gut sei, auch die tägliche Pflege usw. So sehen sie, dass normal essen möglich ist!
Vielleicht hast Du es auch gesehen?

Halt mich auf dem Laufenden!

Viele liebe Grüße
Sabine

#10
hallo sabine!
wird wohl jetzt mein letzter beitrag für eine längere zeit sein- komm ins krankenhaus!
am sonntag abend hab ich einen zusammenbruch, schwächeanfall,... gehabt- rettung, arzt alle warn da!
naja und bis in der psychiatrie ein platz frei wird, muss ich die zeit einstweilen im krankenhaus verbringen!!

bitte- hilf deiner schwester so gut wie möglich da raus!!
wünsch euch alles gute,
lg lisa

#12
hallo sabine!
naja, wies mir geht??????? beschissener könnts nicht mehr werden!

hatte jetzt 2 mal einen solchen zusammensturz, dass mich mit der rettung und notarzt ins krankenhaus gebracht haben! dort war ich dann für 2-3 tage und hätte dann in die nervenklinik nach linz- ins wagner jauregg gehen sollen- in die jugendpsychiatrie!!!!!!!
oh gott, war das schrecklich! ich habs überhaupt nicht ausgehalten dort. und obwohl ich dort bestimmt hilfe bekommen hätte- ich bin am nächsten tag sofort wieder nach hause! natürlich hats mich da gleich wieder in das "große tiefe schwarze loch" geschmissen und naja, mit antidepressiva-tabletten und einigen therapien, fressanfällen, kotzereien, depressionen verbring ich jetzt die tage!

reiß mich gegenüber meinen eltern allerdings voll zusammen, da sie nicht wissen dürfen, dass es mir noch immer nicht besser geht! sonst stecken sie mich rein- in die psychiatrie, das haben sie schon gesagt!!

bitte- erzählt vielleicht deiner schwester von dem allen und versuch ihr klar zu machen, dass auch sie hilfe brauch und annehmen soll! auch wenn man noch an den eigenen selbstheilungsprozessen verhangen ist- ohne hilfe von "außen" kommmt man nicht los- es geht einfach nicht!!

ich hoffe, deiner schwester gehts einigermaßen gut,

schenke ihr viel kraft- die schenk ich natürlich auch dir- denn auch für dich ist das ja nicht gerade leicht, oder??

alles gute
lg lisa

#13
Hi! Ich glaube wir kennen uns schon :wink:
Ich selbst, war ja auch krank und ich habe zwei Schwestern, die beide völlig verschieden auf die Nachricht reagiert haben, dass ich Essgestört bin!!!
Die eine hat mich ständig mit Fragen gelöchert, warum ich das mache, was ich mache, wie lange, ob ich nicht merke wie dumm das ist und so weiter und sofort... Ich habe mich von ihr dermaßen bedrängt gefühlt, dass ich nichts mehr mit ihr zutun haben wollte!
Ich hatte schon jedesmal richtig Panik wenn sie nach Hause kam (Sie ist schon ausgezogen 29 jahre alt), weil ich genau wusste was kommt!
Auslöchern, und bekehren zum besseren! Das habe ich auf dauer einfach nicht ausgehalten, es war schrecklich!
Meine andere Schwester hat im gegenteil zu ihr, genau richtig reagiert!
Sie hat mir einfach das Gefühl gegeben, dass sie mich sehr liebt und dass sie immer für mich da ist!
Sie hat niiiieee angefangen mich über die Krankheit zu löchern, oder überhaupt auch nur ein Wort darüber zu verlieren!!! So wurde es für mich leichter, mich ihr gegenüber zu öffnen!
Sie hörte einfach immer nur zu, ohne etwas dazu zu sagen, denn jedes Wort hätte das Vertrauen, dass ich zu ihr aufbaute, brechen können!
Meine Schwester versuchte einfach mich zu verstehen, auch wenn es schwer war!
Ab und zu, hat sie gaaaaanz Vorsichtig und unauffällig das Wort Therapie fallen lassen.......sie hat einfach alles richtig gemacht!
Du darfst deine Schwester nicht bedrängen und sie keineswegs mit Fragen löchern! Versuche einfach nur noch mehr für sie da zu sein als sonst....
Genau diese Reaktion, war die Richtige für mich!
Vielleicht versuchst du es auch so............................

#14
Hallo Melli!

Danke für Deine Antwort! Wie Du ja weißt, bist Du meine HELDIN!

Ich hoff, ich mach bei meiner Schwester das richtige. Hab sie auch noch nie über Bulimie direkt angesprochen! Ich hab zwar auch 1000 Fragen, aber ich halt mich einfach im Hintergrund! Versuch, soviel wie möglich mit ihr zu unternehmen! (Samstag gehen wir zusammen auf den Flohmarkt!) Sie sagt bei den meisten Unternehmungen auch zu, zwar auch erst nach ein paar Überredungen z. B. beim Joggen aber sie sagt zu. Ich glaub auch nicht, dass sie sich bedrängt fühlt oder so. Ich wohne auch nicht mehr daheim, aber ich komm so fast jeden Tag vorbei! Auch wegen meinen Eltern! Sind ja nur 3 km.

Sie hat auch einen neuen Freund, so ca. 9 Monate! Er hilft ihr, wo er kann. Allerdings ist er seit 1. Juli bei der Bundeswehr, er kommt zwar auch alle 2 Tage heim.

Meine Schwester hat durch ihren Exfreund mit der B. angefangen. Er war früher etwas molliger und so kotzte er auch, um abzunehmen! Sie hat das irgendwann rausbekommen. Da er wirklich immer Kalorien, Fett usw. gezählt hat, bekam sie auch diesen "Tick". Naja, jedenfalls hatten sie eine Menge Stress in der Beziehnung, und irgendwie kam auch sie zum kotzen. Sie fand aber bald heraus, dass es nicht so weitergehen kann und fragte ihn nach Hilfe. Und was macht er? Er sagt ihr nur, wie es besser geht zu kotzen und so.

Ich fand dies vor ca. einem Monat heraus! Leider hat sie es mir nicht persönlich gesagt! Wir bauen um, und so suchte ich einige Sachen von mir in ihrem alten Zimmer. Irgendwie bin ich auf ihr Tagebuch gestoßen. Ich schwöre es war keine Absicht. Es viel mir buchstäblich vor die Füße. Das erste Wort was ich las, war "kotzen". Heute bin ich froh, dass ich es gefunden habe! Ich war anfangs total verwirrt! Meine Schwester Bulimie, dass kann doch nicht sein. Sicher wunderte ich mich, wie sie immer auf ihr Gewicht sieht und so. Körperfettwaage! Und so weiter. Da wir vorher ziemlich immer Zoff gehabt haben, jetzt weiß ich warum sie immer so launisch war! Das kam alles durch die Bulimie. Ich musste nur 1 und 1 zusammenzählen!

Ich weinte erst mal, und fühlte mich total schuldig! Dachte Anfangs, dass sie durch unsere Reibereien damit angefangen hat! Doch dann wurde mir klar, dass ihr Ex dafür verantwortlich ist! Dann stürzte ich mich ins Internet. Wollte mich erst mal darüber informieren. Was ist denn B.?
Man lernt es zwar in der Schule, hört es mal im TV! Aber dass man selbst davon betroffen sein kann (indirekt) dass war für mich der Schock!

Ich glaub, ich kann jetzt zwar einigermaßen mitreden im Forum, aber ich bin ja keine Betroffene!

So, jetzt hab ich schon ganz blaue Finger!!!

Würd mich freuen, von Dir zu hören!

BUSSI Sabine