bulimie.at - das Forum

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt schon seit geraumer Zeit am mitlesen bin und ich auch dachte, dass es mir mit der Zeit auch wieder besser gehen wird (Pustekuchen), hab ich mich jetzt doch dazu entschlossen, mich hier mal anzumelden und meine "Geschichte" zu erzählen... Vielleicht hilfts mir ja...

Also, wo soll ich anfangen? Ich hatte gerade die intensivste und schönste Beziehung, die man sich vorstellen kann. 14 Monate... Höhen und Tiefen... kein Mittelmaß...
Nach einer Woche zog sie bei mir ein, nach 5 Wochen hatten wir einen süßen Hund, des alles auf 16qm... und es war nur schön. Ich wusste von Anfang an, dass sie Bulimie hat und wollte ihr dabei natürlich auch helfen, sie unterstützen... und des klappte soweit auch ganz gut... meine Ex ist erst 22 Jahre alt, ich werd im März 28... Alter wichtig oder nicht? Keine Ahnung... Jedenfalls war uns beiden klar, dass wir zusammen alt werden wollen, Kinder kriegen und und und... Auch über die Verliebtseinsphase hinaus... Mann oh mann, ich hab sie so sehr geliebt, liebe sie leider immer noch viel zu sehr... also, wie gesagt, die schönste, intensivste Zeit, die man sich vorstellen kann. Sie hat mir alles erzählt und ihr ging es oft nicht gut, egal ob sie k.... ging oder nicht... am Anfang hab ich des alles nicht so ganz verstanden, war auch sauer, wenn sie auf Klo rannte... aber mit der Zeit hab ich dazugelernt, wie ich ihr helfen kann, ohne sie unter Druck zu setzen... Naja, jedenfalls begann sie dann im Sommer, ich glaub es war Juni, eine ambulante Therapie... im Jahr zuvor war sie schon für 9 Wochen stationär, aber da waren wir ja noch nicht zusammen... Jedenfalls lernte ich sie k...frei kennen... und mit dieser ambulanten Therapie fing es an, sie hat sich nun nicht mehr mir anvertraut, nicht mehr mit mir über ihre Probleme geredet, mich gar nicht mehr an sich rangelassen (nicht körperlich gemeint)... Wir sind zwar immer noch sehr gut miteinander ausgekommen, haben eigentlich jeden tag fast 24 stunden miteinander verbracht. Aber sie hat sich sehr verändert. War auf einmal ein mir nicht mehr so vertrauter Mensch. und hat seitdem auch fast jeden tag wieder gek.... nun schon über ein halbes Jahr, gek... oder gar nichts gegessen... Hat auch stark abgenommen in der Zeit und definiert sich gerade nur über ihre Figur... Ob sie sich wohl fühlt???? Jedenfalls haben wir uns im Oktober letzten Jahres eine eigene Wohnung zusammen genommen, sauschön (die Wohnung)... aber sie war sehr unglücklich, fühlte sich von allem eingeengt... also ging sie mir anfang November fremd... des war hart... aber wir haben wieder zusammengefunden, 2 Wochen später, ich hab ihr den Schmarrn verziehen...Jetzt musste der Hund weg... Dann waren wir wieder 4 Wochen zusammen, in der Zeit war sie ein mir völlig fremder Mensch... in meinen Augen nur oberflächlich und egoistisch... tja und jetzt sind wir seit Anfang Dezember wieder getrennt... endgültig... hab jetzt auch den Kontakt ganz abgebrochen, nachdem sie mir letzte woche sagte, dass sie gleich nach der Trennung mit nem anderem Typen ins Bett ist und sich jetzt neu verliebt hat.???.. mich macht des alles fertig, seit über 2 Monaten zweifle ich an meinem Verstand... aus einer lieben, netten, sensiblen Frau ist ein dummes kleines Mädchen geworden, die keinen mehr an ihre Gedanken (die sich immer noch sehr um die Bulimie drehen) ranlassen will.
Ich check des einfach nicht, wie sehr sich ein Mensch in so kurzer Zeit verändern kann... auch mit Gefühlkälte und so... Wieso? und ich denke mir schon, dass sie mich noch irgendwo liebt, aber warum mag sie mir dann so wehtun??? mich lässt dieses Thema einfach nicht los... vielleicht hat jemand ja was ähnliches mitgemacht, mit den Stimmungsschwankungen und so... sorry für den langen Text... Grüße

hallo hitch!

ich denke, sie war mit sich selbst komplett überfordert - das wird mit dir gar nichts zu tun haben. denn wie du selbst sagst, war ja alles ok und total schön!
als bulimikerin ist man oft wie in einem wahn ... bei mir war das zumindest so - ich hab auch sachen getan, die ich später bitter bereut habe. das ist eine verdammt schwierige situation. ich selbst habe meinen freund, meine familie und meine freunde oftmals belogen und schlecht behandelt, weil es mir eben auch nicht gut ging!
sie hat sich dann denk ich den nächstbesten genommen, um nicht allein zu sein! sie wird noch genauso an dir hängen wie du an ihr.
aber du hättest ja auch nicht mehr für sie tun können ...
hast du jetzt noch kontakt zu ihr?

meld dich, wenn du etwas brauchst!

alles liebe

Hallo Blume...

vielen Dank für deine schnelle Antwort, hab schon beim mitlesen gemerkt, dass hier sehr gute Menschen unterwegs sind... Hab jetzt am letzten Freitag den Kontakt ganz abgebrochen, da ich des einfach nicht mehr gepackt hab... haben uns letzte Woche noch zweimal gesehen und wie immer sehr gut verstanden und 4-5 Stunden miteinander geredet... aber, obwohl sie sagt, dass sie nie wieder so nah jemanden an sich ran lassen mag, quasi ihre Krankheit verdrängen mag (was natürlich nicht funktioniert...) hat sie mir doch wieder alles erzählt. sie ist gerade auch in keiner besonders guten verfassung, auch wenn sie mir das gegenteil erzählt hat... schaut aber einfach nur schlecht aus... und dann sagt sie auf der einen seite, dass sie nichts mehr für mich fühlt und im nächsten satz dann, dass es ihr in den weihnachtsferien auch sehr beschi... gegangen ist und sie mich am liebsten zurückwollte???? in 2 Wochen vergehen keine so tiefen gefühle... und wir hatten echt was besonderes... denk ich jedenfalls...

hey ...

das ist genau das, was ich meinte ... sie weiß ja selbst weder aus noch ein - einerseits "heult" sie sich bei dir aus, andrerseits will sie allein sein und niemanden an sich ranlassen.

es ist normal, dass sie verscuht, ihre krankheit zu verdrängen und sagt, dass es ihr gut geht. es ist schwer, über die krankheit selbst zu reden (eben weil man versucht, es selbst zu verdrängen).

das ist leider eine total schwierige situation!

versucht sie noch, kontakt zu dir aufzunehmen?

ich würde halt mal zeit vergehen lassen - aber aufgewärmte beziehungen - das ist so eine sache! und bevor sie sich ned helfen lässt, wird es irsinnig schwer sein für sie, eine "normale" beziehung zu führen. das weiß ich!

ach ja, sie hat auch den kontakt zu ihrer familie, zu ihren alten freunden, eigentlich fast zu jedem abgebrochen (mehr oder weniger). "ich mag jetzt neue leute um mich rum haben"... aber des kann doch nicht gutgehen, oder? ich mach mir da echt sorgen, jetzt hat sie ihre eigene wohnung und fühlt sich da bestimmt sehr schnell allein... ist einfach nur sehr schwer, mit der sache abzuschließen... wenn sie die krankheit, nicht die bulimie, sondern das, was da dahintersteckt nicht hätte, dann wär sie ne dumme Bit.. aber so??? wie tief kann einen dieser sche... ziehen???

was meinst du mit der krankheit, die dahintersteckt?

ja ich denke, sie hat einfach angst. sie bricht die kontakte ab, weil sie dann auf niemanden rücksicht nehmen muss, sich nichts sagen lassen muss, vielleicht will sie auch einfach dass sich keiner sorgen um sie macht ... vielleicht will sie neue freunde, die von ihrer b* nichts wissen ... ich hab das genauso gemacht! ich hab meine beste freundin damals stehn lassen, weil sie mir helfen wollte!

wie tief dich die kh ziehen kann? sehr tief ... du kannst ja im forum mal nachlesen ... ich will dich nicht beunruhigen ... aber sicherlich kann man daran auch zugrunde gehen!

sie ist ja in Therapie... seit über einem halben Jahr... einmal in der Woche... aber ihr geht es nicht gut... da wird ganz schön viel aufgewirbelt... ich weiß nicht, ob ihr die Therapie was bringt oder nicht... außer, dass sie viel egoistischer ist als zuvor... ich mein, sie muß glücklich sein, des hat auch alles nichts mit mir zu tun... aber ob das der richtige weg ist??? ist einfach so schwer, den menschen, den man so sehr liebt, zu verlieren, nicht bei sich zu haben...

ich versteh dich wirklich sehr gut, kann das alles nachvollziehen. so etwas tut weh. aber wenn sie nicht will, du kannst leider nichts erzwingen.

ob ihr die therapie etwas hilft, kann ich nicht beurteilen. aber es ist normal und auch sinn dieser sache, dass dabei viel aufgewirbelt wird!

die persönlichkeitsstörung... ich glaub halt, dass die bulimie nur eine art ablenkung ist... damit man sich mit den eigentlichen Problemen nicht so sehr beschäftigen muss..und klar ist des ne dicke sucht, aber prinzipiell steckt da bei ihr halt noch viel viel mehr dahinter...

und diese persönlichkeitsstörung ist diagnostiziert? wie lange hat sie das schon? ist die thera wegen der persönlichkeitsstörung oder der b*?

weißt du seit anfang an darüber bescheid?

diagnostiziert? wie gesagt, sie hat, seitdem sie in behandlung ist, keinen mehr so richtig an sich rangelassen, also auch nicht allzuviel darüber erzählt. aber es geht nicht nur um das Symptom, sonder eben um das, was dahintersteckt... in der stationären Therapie ist es mehr um das Symptom gegangen, wie sie dann auch wieder normal essen kann und so... aber das ist nicht das Problem...

versteh schon, was du meinst!

ja es ist total schwer, auch weil ich sie nicht kenne.

hast du sie mal auf die idee gebracht, in so ein forum so schaun?

mit persönlichkeitsstörung meine ich, dieses mangelnden Selbstwertgefühl, diese krassen Stimmungsschwankungen, dass sie sich selber überhaupt nicht mag, eine große innere Leere verspürt, nur von aussen fühlt, also, wenn sie anerkennung bekommt für ihre leistungen, ihr aussehen usw... keine wirklich eigene persönlichkeit hat... auch wenn sie ein wundervoller und so liebenswerter Mensch ist... immer eine maske aufhat, sobald sie ausser haus geht... einfach nicht zu sich selber findet, mit sich selbst ins reine kommt...das ist so schade...

da ist sie glaub ich noch nicht so weit, bzw. hat sie ihren kopf grad nur voll mit dem Studium, darum dreht sich alles... aber befriedigen tut es sie auch nicht... immer die beste sein zu wollen und so... kennst as wahrscheinlich

vielen dank Blume... ich finds sehr faszinierend, dass hier immer Menschen anwesend sind, die sich Zeit nehmen für einen...